GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Palatino Kontrabass <

An alle Kontrabassisten!

> Unterschied Ebass-Amp Kontrabass Amp

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Noten & Literatur

Line Profilseite von Line, 22.12.2006, 10:19:24
An alle Kontrabassisten!

Ich bitte euch um eure Mithilfe!

Ich schreibe eine Facharbeit mit dem Thema "Der Kontrabass" von Patrick Süskind (einaktiges Theaterstück).

Ich spiele selbst kb, hätte jedoch gern auch einige andere Meinungen von Kbisten darüber gehört; über Bekanntheitsgrad, Inhalt, Gefallen usw. Ich selbst bin von dem Stück begeistert, habe jedoch auch schon andere Meinungen gehört, von wegen "was dem Süskind denn einfällt, so eine Scheiße über Kbisten zu schreiben..."

Helft mir bitte!

Line

 

Jörn Profilseite von , 22.12.2006, 13:48:13
Hallo Line,

such' mal im Forum den Thread von 2004: Süsskind "der Kontrabass". Dort sind vielleicht interessante Ansprechpartner.

Viele Grüße
Jörn
max Profilseite von max, 22.12.2006, 21:53:20

Hallo Line,

bei Süskinds Kontrabassisten handelt es sich um einen verbitterten, latent antisemitischen Kleinbürger, der seiner Mittelmäßigkeit durch Alkoholismus und Realitätsflucht zu entfliehen sucht und nicht zu erkennen vermag, daß sein Verharren in der Bedeutungslosigkeit seiner Angst vor der eigenen Courage geschuldet ist und der deshalb andere (seine Eltern, die Gesellschaft, sein Instrument...) für sein Elend verantwortlich macht.

Somit ist er nicht der Prototyp des Kontrabassisten, sondern des Spießbürgers. Wer meint, Patrick Süskind habe das Stück geschrieben, um Bassisten zu ärgern, offenbart damit- neben einem eher grob gestrickten Literaturverständnis- eine zutiefst piefige Humorlosigkeit, wie sie eigentlich islamistischen Gotteskriegern vorbehalten bleiben sollte.

Insgesamt halte ich das Stück für großartig- es ist tragisch und komisch, unterhaltend und informativ, von hoher sprachlicher Brillianz und perfektem Aufbau. Außerdem erkenne ich mich in diesem Antihelden in schwachen Momenten durchaus wieder- was mich erschreckt und nachdenklich stimmt, und was will man mehr von Literatur?

Hoffe, das hilft Dir weiter, ciao, max

Line Profilseite von Line, 24.12.2006, 07:57:45

Morgen Max!

Also erst mal vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Ich bin voll deiner Meinung, dass der Herr Süskind wohl nicht die Absicht hatte, irgendwelche Kbisten zu fobben, und wer das da Reininterpretiert ist im Grunde selbst Schuld.

Doch mal noch eine andere Frage: Du scheinst dich mit dem Stück ja doch etwas intensiver beschäftigt zu haben und bist, wie viele andere auch, der Meinung, dass der Kb ist spießig ist und die ganze Geschichte die Kleinbürgersatire eines Beamten darstellt. Als ich diese These (ich nenn's mal so) zum ersten  Mal in irgendeiner Interpretationshilfe las, hab ich vor Staunen fast den Mund nicht mehr zugekriegt. Ich hatte den Herrn Bassisten im Vorhinein immer als etwas vereinsamten, in einem inneren Konflikt lebenden (mit der Frage, ob seine bisherige Abschottung wirklich dem Ziel seines Lebens entsprach oder ob er es vielleich grundlegend ändern sollte- Auslöser Sahra) Menschen betrachtet, der die Schuld für diese Lage zuerst bei seinem Instrument und allem anderen sucht (was sicherlich durchaus spießig ist), es jedoch zum Ende hin zugibt, dass im Grunde ER für dies alles verantwortlich ist und sich dieser Verantwortung nun stellen möchte. Somit wäre diese ganze Spießigkeit, die meiner Meinung nach bloß ein sich- zur- Wehr- setzen und aus- der- Haut- fahren ist, weg.

Ich habe bisher allerdings noch nie in einer Fachliteratur etwas gefunden, was meinen Ansichten auch nur entfernt nahe kommt, und so habe ich vielleicht doch einige wichtigen Aspekte übersehen (obwohl ich das Büchlein wohl schon 100- mal durchgelesen habe).

Könntest du mir vielleicht mal einige Aspekte nennen, die deiner Meinung nach auf die Spießigkeit des Kbisten hinweisen?Begründet war das nämlich immer eher rar.

Dann wünsch' ich dir jetzt erst mal frohe Weihnachten!

Line

 

 

thogas Profilseite von , 24.12.2006, 11:54:34
Beispiele für die Spießigkeit des Kbassisten:
- Auslassungen über Preise (Bogen, Saiten, Instrument, Seezunge...)
- Bemerkungen über die streikenden Franzosen
- Orchester als Abbild der menschlichen Gesellschaft (in beide fügt er sich, wenn auch bitter lachend, ein). "Ich bin Realist und weiß mich zu fügen..."
"Ich bin als Orchestermusiker ein konservativer Mensch, befürworte Werte wie Ordnung, Disziplin, Hierarchie und das Führerprinzip."
"Von Natur aus bin ich kein triebhafter Mensch. Von Natur aus bin ich gezügelt."
max Profilseite von max, 24.12.2006, 12:11:14

Du musst vor allem beachten, was der Mann tut, bevor er seine eigene Verantwortung erkennt: er säuft sich die Hucke voll- und was dann kommt ist auch eher Selbstmitleid als Selbsterkenntnis.

Weitere Aspekte seiner Spießbürgerlichkeit:

- seine Halbbildung- er konstruiert aus den musikhistorischen Wissensfetzen schon recht krudes Zeug zusammen- und sein besserwisserischer Ton, wenn er ins Dozieren verfällt.

- die Verinnerlichung seiner untergeordneten Rolle (er hält es für Realismus).

- seine folgenlosen Gewaltphantasien.

- sein Sozialneid (z.B. auf den Gasttenor, der Sarah in "teure Fischlokale" ausführt) und die ständige Betonung von Preisen und Gehältern.

- sein latenter Antisemitismus.

- seine Flucht in den Alkohol, und vor allem die blöde Entschuldigung "Flüssigkeitsverlust".

- seine Minderwertigkeits- und Angstkomplexe.

Auch der geplante "Befreiungsschrei" zum Schluss ist ja zunächst nur ein geplanter, und der Bassist glaubt selbst nicht wirklich daran, daß er sich trauen wird. Es handelt sich hier um das berühmte "heute sag ich dem Chef mal so richtig meine Meinung"- also wieder nur Fluchtträume. Gut, okay, formal wird offen gelassen, ob er nicht vielleicht doch schreit- aber viel Hoffnung besteht nicht. Und selbst wenn er es tut- er begäbe sich doch nur wieder in eine Elendssituation, die er dann wortreich beklagen könnte- der tobende Kleinbürger eben.

So, mehr fällt mir fürs erste nicht ein- auch Dir schöne Weihnachten, fröhliches Hanuka und viel Erfolg bei Deiner Facharbeit, ciao,

max

P.S.: Würdest Du mir Deine Facharbeit u.U. zukommen lassen, wenn sie fertig ist? Würde mich interessieren.

Line Profilseite von Line, 28.01.2007, 08:35:10

Guten Morgen Max,

Das ist zwar jetzt schon relativ lange her, dass du dich hier zu meinem Eintrag geäußert hast, doch ich möchte trotzdem noch einmal darauf zurückkommen und fragen, ob du es mir eventuell erlauben würdest, den mittlersten Teil deines Textes, also:

>Somit ist er nicht der Prototyp des Kontrabassisten, sondern des Spießbürgers. Wer meint, Patrick Süskind habe das Stück geschrieben, um Bassisten zu ärgern, offenbart damit- neben einem eher grob gestrickten Literaturverständnis- eine zutiefst piefige Humorlosigkeit, wie sie eigentlich islamistischen Gotteskriegern vorbehalten bleiben sollte<

so ziemlich 1:1 zu übernehmen, so als Meinung eines Außenstehenden (ich hab zwar die selbe, doch von anderen unterstützt wirkt das Ganze sicher intensiver). Bei diesem ganzen urherberrechtlichen Kram (der mich zur Zeit am meisten nervt) wäre dein Beitrag am Ende mit aufgelistet, ansonsten bleibt ja alles völlig anonym (ich weiß ja nicht, was du da für einen Wert drauf legst).

das wär' sdann auch schon

Dir noch einen schönen Sonntag und so...

Line

jesus trifft mohamed Profilseite von , 23.03.2007, 23:25:10
grüss gott max
mit deiner "islamische gotteskrieger"-meldung ist dir gerade eine stilblüte gelungen, welche genau zu patrik süsskinds antihelden-kontrabassisten passt.
bravo!!!
in diesem sinne glaube ich dir aufs wort, dass DU dich in diesem buch wieder erkennst.
das macht das buch auch umso sinnvoller, aber leider nur dann ,wenn man versucht sich aus seinen ungewünschten mustern zu befreien, was dir anscheinend nochnicht gelungen ist.
ich sehe keinen unterschied zwischen anti-semitisch oder anti-islamistisch oder irgendeiner anti-einstellung.....
daher wünsche ich dir viel erfolg zur entwicklung in richtung "pro-leben und lebenlassen"
in diesem sinne lg jesus liebt mohamed

add frage zu p.süsskinds einmann-theaterstück:
ich finde es GROSSARTIG

lg j+m
jesus trifft mohamed Profilseite von , 23.03.2007, 23:29:59
sorry mit dem obrigen artickel habe ich LINE und nicht max ansprechen wollen...
habe in meiner rage auf den von LINE verzapften schwachsinn versehentlich den falschen angesprochen!

also lautet die anrede des oberen textes ; GRÜSS GOTT LINE

LG J+M
max Profilseite von max, 24.03.2007, 11:56:15

Hallo jesus trifft mohamed,

die Anrede war schon richtig, den "Schwachsinn" habe ursprünglich ich verzapft. Obwohl sich die Debatte jetzt ein wenig vom eigentlichen Thema entfernt, möchte ich dazu etwas klarstellen:

1. Islamisten sind etwas anderes als Moslems. Ein Islamist ist jemand, der seine Religion für alle Menschen verbindlich machen will, zur Not gegen deren Willen- also nichts gelten läßt, was nicht seiner Vorstellung von gottgefälligem Leben entspricht und religiöse Inhalte mit Gewalt durchsetzen möchte. Und das gutzuheißen bin ich nicht bereit! Die Devise "Leben und leben lassen" finde ich nicht übel, aber ein Islamist tut eben dieses nicht.

2. Gegen Moslems habe ich nichts- von mir aus kann jeder mit dem Aberglauben glücklich werden, der ihm zusagt, meinetwegen auch mit mehreren. Für mich ist es völlig in Ordnung, wenn in Deiner persönlichen Glaubenswelt Jesus Mohammed trifft, vielleicht noch bei Buddha vorbeischaut und dann mit Vishnu und Wotan einen draufmacht. Ein islamistischer (nicht: islamischer) Gotteskrieger würde Dich dafür zum Scheitan bomben- muß ich das tolerieren?

3. Einfach alles zu Schwachsinn zu erklären, wo "anti" vorsteht ist, mit Verlaub, ein wenig billig- Antifaschismus z.B. finde ich gerade heutzutage und hierzulande ausgesprochen wichtig.

Mit aufklärerischen Grüßen,

max

Neuester Beitrag Line Profilseite von Line, 27.03.2007, 19:05:00

Selten so eine gute Verteidigung gelesen- scheint einen(!) geradezu sprachlos zu machen... Ich glaube auch nicht, dass ich da jetzt noch weiter für deine Seite argumentieren muss... komisch, was manche Leute für lange Weile haben müssen... kann ich mir gar nicht vorstellen, wenn man (was ich ja mal annehme) einen Kb zu Hause hat (!)

Ansonsten will ich mich jetzt weiter nicht einmischen; mich hat nur die Entwicklung vom Kb zu religiösen Grundfragen fasziniert.

Schönen Tag noch

Line

max Profilseite von max, 28.01.2007, 11:41:30

Hallo Line,

na, da würde ich mich doch außerordentlich geehrt fühlen- viel Erfolg weiterhin,

max

Line Profilseite von Line, 29.01.2007, 17:59:04

Hallo noch mal, wollte mich nur kurz bedanken, also:

Danke für Erlaubnis und Wunsch des Erfolges... ist beides hilfreich

Line

berni Profilseite von , 31.01.2007, 08:24:56
freut mich, dass scheinbar so viele menschen/bassisten das buch kennen.

habe das werk selbst erst kürzlich gelesen.

ich habe mich zwar selbst oftmals in der geschichte wiedergefunden (bassisten sind dass um und auf eines orchesters ==> wer sollte es denn sonst sein, wenn nicht wir ;-) )

ich hätte aber den protagonisten auch als typischen spiesser statt als typischen k-basser gesehen...

viel glück bei deiner arbeit!

lg
berni
Albbass Profilseite von Albbass, 02.02.2007, 01:34:54

Hallo Line,

ich möchte Dir eine Episode mitteilen, wie ich sie vor ca. 20 Jahren mit meinem  damaligen Basslehrer erlebte.

Mein Lehrer war Solobassist in einem kleineren Theater-C-Orchester in Süddeutschland. Als ich ihn  im Unterricht auf das Stück ansprach - es lief zu der Zeit in dem selben Theater und er hatte den Schauspieler instruiert, wie er den Bogen und den Bass zu haltem hatte -  war er ziemlich beleidigt und schlicht sauer, wie die Bassisten in dem Stück wegkommen. Als ich das Stück selbst im Theater gesehen habe, habe ich mich halb totgelacht und gleichzeitig den Autor bewundert, wie genau er recheriert hat und Aussprüche zitiert hat, wie sie wort-wörtlich von meinem damaligen Lehrer hätten stammen können.

Die oben angesprochene "Spießbürgermentalität" , die Süsskind skiziert , ist sicher ein Teil der Wahrheit. Eine andere Ebene besteht m.E. in einer generellen Reflexion über das Grundproblem Orchestermusiker - künstlerische Entfaltung im Orchester. Und da ist der Kontranassist sicher der Archetyp des verkannten Genies, welches der Herr Süsskind so trefflich geschildert hat. Wenn Du zu diesem Thema noch grundlegenderes erfahren willst, dann kann ich Dir die musiksoziologischen Schriften von Adorno dringend empfehlen, wo die von Süsskind auf subjektiver Ebene in etwas flapsigen Ton geschilderten Phänomene etwas neutraler, objetkiver dargestellt werden.

Zudem solte man berücksichtigen, dass das Stück 1980 erschienen ist, d.h., dass Herr Süskind das Stück vor ca. 30 Jahren geschrieben hat, eine Zeitraum, in dem auch in der Orchesterlandschaft eien Menge passiert ist, die Musiker sind selbstbewusster geworden, die Dirigenten wissen um ihre Abhängikeit von guten Musikern, die starren Strukturen sind ein wenig aufgeweicht.

Dennoch bleibt ein kleiner Wehmutstropfen auch heutzutage noch, wenn ich mir anschaue, wie es tatsächlich im Orchesteralltag manchmal zugeht, wie die Basisten -speziell im solistischen Lager - ihren chronischen Cello-Neid noch lange nicht abgelgt haben und das Selbstbewusstsein der Bass-Kollegen noch arg zu wünschen übrig lässt.

Trotzdem, alles ist im Fluss und die Richtung stimmt.

 

Langisch Profilseite von Langisch, 03.02.2007, 15:49:34

Hallo Line,

zunächst mal ein Sakrileg:

 

Es gibt nämlich in der Tat einen Kollegen, der seinerzeit für Herrn Süskind die Inspiration für sein Stück gegeben hat. Es handelt sich um einen Tutti-Bassisten aus einem Opernhausorchester einer großen Stadt im Süden Deutschlands. Dieser gibt auch in seiner Kurzvita auf der Seite des Orchesters zu, daß er es ist.

Er wird natürlich pervertiert dargestellt, grade auch, was die extremen Ansichten des Protagonisten anbelangt. Er ist es also nicht selbst, aber gewisse Ähnlichkeiten sind schon zu finden. Und das Dumme ist, das ist es bei vielen von uns, gerade bei uns "Klassikern".

Wer fühlt sich denn da nicht ertappt, wenn man den Hauptdarsteller sein eigenes Instrument und den Sinn des Kontrabasses als das absolute Ultimo der Gefühle darstellen sieht? Wer hat nicht schon vor Kollegen über die günstige Möglichkeit des Kaufen des Basses im Vergleich zu dessen (vermeintlichen) Wertes philosophiert?

Wer kennt andersherum nicht auch die Grenzen des Instrumentes, gerade auch im Hinblick auf die spieltechnischen und klanglichen Qualitäten?

Aber ich sehe auch, daß es irgendwo mit den Ähnlichkeiten aufhört. Beziehungsweise, daß die ganzen Nickeligkeiten, Spießigkeiten und der latente Sozialneid auf viele andere Kunstschaffende ohne Probleme übertragen werden können. Es gibt vielfach im Musikbetrieb das sog. Under-dog, ohne das das Gesamtwerk nicht zum Erfolg werden kann, das aber selber nicht im Rampenlicht steht.

Man schaue sich nur die Streichergruppen an. Erste Geigen sind die Solisten und Melodieführer, Zweite Geigen meistens nur dazwischenliegend (poteintielle Underdogs), Bratscher sind eh speziell, und Cellisten meist unglücklich verliebt und sich selber für die besseren Musiker als die Geiger haltend ;-)) (Vorsicht Ironiegefahr).

Und wir? Wir sitzen auf den hohen Stühlen, schauen uns das Treiben vor uns aus der Loge an, und haben meist eine gewisse Bodenständigkeit und einen unverwüstlichen Humor bewahrt. Und wenn wir Sechzehntel spielen, dann wackelt die Wand, nicht nur so ein Geflirre wie bei den Geigen.

Upssss.....klingt man jetzt etwa schon selber wie der Süskind-Portagonist? Sollte ich mal meine Freundin fragen, ob das so ist. (Sie ist übrigens keine Sopranistin *gg*)

Line Profilseite von Line, 25.02.2007, 08:38:17

Schönen Guten Morgen!

Da ich mich in letzter zeit des öfteren mit der Frage, wie den das Stück von Kbisten empfunden wird, an ebendiese gewendet habe, bin ich da auf eine recht interessante Aussage gestoßen. Einer, der zwar Kbist ist, von diesem Stück jedoch nicht mehr als dessen Namen kannte, meinte, dass es wohl in einem Orchester beiweitem besser ist Kb als irgendeine von den Geigen zu spielen, da es von denen  IMMER eine extreme Masse gibt, sich der Kb jedoch nach meinen Erfahrungen auf höchstens 3 beschränkt (das soll jetzt eine Durchschnittsangabe sein; von 1-8 habe ich schon alles gesehen)

Auch eine interessante Ansicht, fand ich, deckt sich ja fast mit deiner , weshalb ich sie dir nicht vorenthalten will.

Schönen Tag noch

Line

 

berni Profilseite von , 05.02.2007, 07:55:44
in der klassischen musik sind die k-basser sicher (leider) eher im hintergrund... vergangenes wochenende hab ich aber eine nette erfahrung gemacht, die ich euch nicht vorenthalten will: ich spiel in einer bigband und fehle selten bei proben. zur letzten probe vor 2 wochen konnte ich leider nicht kommen, da ich mit meiner "hauptband" (www.xbloome.com ==> falls es jemandnen interessiert) einen gig hatte. gestern treffe ich bei einkaufen 3 bigband-kollegen, die alle unabhängig voneinander sinngemäss sagen: "die letzte probe war so scheisse, keiner hat mehr gewusst, wo wir sind. es hat nach nix geklungen. der gitarrist hat sich in der not einen e-bass geschnappt, ist aber gewaltig am bassschlüssel gescheitert, und hat dann nur noch grundtöne gespielt, was die musik noch schlimmer gemacht hat... etc." also: bassisten sind tatsächlich unverzichtbar, da sonst alles auseinanderfällt. ;-) so gesehen hat der süsskind auf jeden fall recht. punkt.
philippho Profilseite von , 22.02.2007, 15:13:08
hallo,
ich bin auch sehr erstaunt, das so viele basser dieses werk kennen. als ich den tread angeklickt habe, dachte ich nicht, das dies hier zu so einer literarischen diskusion führt. dies freut mich sehr . ich bin kein versierter lyriker bzw. kritiker, jedoch zog mich das kleine büchlein nach dem ersten lesen in seinen bann. ich kann zu dem buch auch leider nichts besseres zufügen, als schon nieder geschrieben worde, leider. doch finde ich muss man das buch aus zwei sichten begutachten, vorallem wenn man eine facharbeit darüber schreibt. meiner meinung nach sollte das buch aus zwei seiten begutachtet werden, die sich anschliessend gut gegenüber stellen lassen. aus der sicht eines Musikers (ich bin selber bassist) im allg. und aus der sicht eines leien, in sachen musik, dies kann natürlich auch ein versierter literat sein, damit die eigenen emotionen die das buch ja merklich bei bassisten asulöst, mal kurz außer acht zu lassen. eine andere möglichkeit der beleuchtung des themas wäre eine etwas gesellschaftskritischere sicht, die wie in den anderen beiträgen ja schon wunderbar erwähnt, in dem werk steckt.
da ich mich selber mit gesellschaftlichen strukturen und damit verbunden auch mit politik im allg rahmen befasse,könnte sehe ich da vielleicht ( auch als marxist) die sachen in einem anderen licht. wenn ideen noch erwünscht sind würde ich mich über einen kontackt freuen.
ansonsten viel geduld und gutes gelingen bei der Facharbeit, ich hoffe das beste, nur mut zu diskussion!
Line Profilseite von Line, 25.02.2007, 08:56:39

Also: erstmal möchte ich mich bei allen, die sich die Mühe gemacht haben, mich mit ihrer Meinung bekanntzumachen, danken. >DANKE<.

Mit der Facharbeit habe ich mich die letzte Woche soweit beschäftigt, dass ich der Meinung bin, dass sie nun fertig ist (hatte Ferien!) 

>die Aussage soll jedoch nicht als gewollte Beendigung der Diskussion aufgefasst werden!

Ich wollte euch nur mal über den Stand meiner  "Forschungsergebnisse" informieren und damit auf die noch gefolgten Einträge reagieren:

Meinen Kbisten (das soll jetzt meine Meinung werden, deswegen der etwas besitzergreifende Ton) habe ich in seine äußere Erscheinung und sein Innenleben gegliedert, womit sich  Spießigkeit & Co sowie auch gegenteilige Charaktereigenschaften gut nebeneinander betrachten lassen. Sein wahres Problem glaube ich in der Zwichmühle zwischen 2 Welten erkannt zu haben, der Kb-welt, die sich schon auf ihn abgefärbt hat(muss nicht als Nachteilig verstanden werden!), und die Sarah- Welt, die sich bei gelegentlichem Zweifel an der Kb- Welt auftut. Diese Betrachtung zu grunde bin ich dann noch auf einige ins Auge springende Aspekte eingegangen.

Ich denke, dass es auch sehr wichtig ist, die Person Süskinds und seine anderen Werke mit einzubeziehen, was ich dann auch noch gemacht habe und durch das sich meine Theorie recht überzeugend (wie ich finde) beweisen ließ.

Mit dem Kb an sich hatte das zwar alles eher wenig zu tun, doch es war ein ziemlich interessantes Thema, auch wenn es auf den ersten Blick etwas langweilig erscheinen könnte

allen noch einen schönen Sonntag

Line

pete Profilseite von , 26.02.2007, 18:51:55
du weißt aber schon, dass süßkinds bruder kontrabassist ist,oder? daher dieses erstaunlich zutreffende buch....
Dick Flowsdorf Profilseite von , 26.02.2007, 20:27:44
oh mann pete,
die arbeit ist bestimmt schon abgegeben...
ich sag mal "nerve behale" ;-)
Line Profilseite von Line, 27.02.2007, 16:02:12

Tag Pete,

Ich habe mich zwar fast ein Jahr mit diesem Mann beschäftigt, aber darauf bin ich nicht gestoßen. Die Arbeit ist noch nicht abgegeben, kannst du mir deshalb vielleicht noch sagen, wo du die Info her hast? Das soll nur wegen den ganzen Quellenangaben sein, Zweifel an deiner Aussage sind das nicht. Das Ganze würde sich nämlich in ein Kapitel noch super einbauen lassen.

Schönen Tag noch

Line

Palatino Kontrabass <Zurück zur Liste> Unterschied Ebass-Amp Kontrabass Amp

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 16.11.2024, 14:45:01.