Da ich öfter in Belgien gespielt habe kann ich berichten, dass normale Gitanes dem Lack nichts anhaben, Gitanes Mais (fallen in D mittleweile unters Betäubungsmittel- und Emmissionsschutzgesetz) förderten spontan einen tollen Bluessound, machten am Tag darauf einen etwas belegten Klang und verschlechterten das Anspracheverhalten , gleiches gilt für Lucky Strike und Marlboro Light. Gauloise Legere dagegen wirkte meiner Meinung nach langfristig neutral. Beim Abstecher in die Niederlande ergaben sich unangenehme Erfahrungen mit dem Shag, an der Spitze Vanelle Zware und der gute alte Samson, das Zeug zog sich ausserdem in die Verstärkerelektronik und verursachte keuchhustenartige dropouts, klang nicht wirklich schön. Interessant , als ein aufs Instrument verschütteter Genever beim Entfernungsversuch wie Politur eingerieben wurde, das wiederum stellte nicht nur den klanglichen Status Quo wieder her, sondern wirkte definitiv klangverbessernd!!!!!!!!!!
Einer meiner ehemaligen Schüler, (Pole) berichtet Haarsträubendes von russischen Papyrossi und Machorkatabak, der stilecht in Prawdapapier zu Zigaretten gerollt wird. Angeblich können sich Hals- und Zargenverleimungen lösen, sofern diese mit Ostblockklebstoffen ausgeführt wurden.
Ein wirklich ernstzunehmendes Problem ergab sich für mich durch das Veto meine Frau, die mich ob des aschenbecherartig ausdünstenden Kontrabasses bezichtigte wahrscheinlich in Bordellen und Swingerclubs gespielt zu haben und weiterhin die Vermutung äusserte wir wären wohl in "Naturalien" bezahlt worden. Ich musste den Bass auf den Trockenboden verfrachten, bekam hier aber Ärger mit der Nachbarin, die den Duft ihrer Wäsche beeinträchtigt sah. Es bieb nur die Garage, da hier aber zu feucht und zu kalt, bieb als kurzfristige Lösung nur das Appartement unseres Drummers, der war Junggeselle, allerdings starker Zigarilloraucher. Also habe ich den Bass zum Geigenbauer gebracht und um ein Abrichten des Griffbrettes gebeten, der rümpfte zwar die Nase weil er um seine sensible Geigerinnenkundschaft fürchtete, konnte sich aber spontan gegen meinen Auftrag nicht wehren und ist bis heute sauer auf mich, gezwungenermassen mache ich nun alle Reparaturen selbst und habe die Kiste besser im Griff als je zuvor. Auf der Rückfahrt vom Geigenbauer nahm ich noch einen Strauss Rosen mit und bestellte für abends beim Griechen einen Tisch, meine Frau hat sich dann wieder eingekriegt, allerdings stanken wir dann angeblich tags darauf noch nach Ouzo, Knoblauch und unvermeidlich "Zigarettenrauch". Die Bassistenwelt und die deren Lebenspartner kann manchmal wirklich ein Jammertal sein. Ciao Roland