Uwe , 10.01.2006, 14:27:31
Leute, die ins Ausland unterwegs sind, können sich – außer dem Abenteuer, per Linien- oder Charterflieger unterwegs zu sein - noch einen weiteren Bonbon gönnen.
Rezept: Man gehe nach der Ankunft mit seinem Instrument einfach zum Ausgang, ohne mit irgendwem zu reden.
So weit, so gut. Spannend wird es, wenn man wieder nach Hause will. Jetzt kann es passieren, dass der zuständige Zollbeamte feststellt, dass das Instrument im Lande hergestellt wurde und also widerrechtlich ausgeführt werden soll. Dann hilft kein Lamento, es bleibt dort und wird in irgendeinem Schuppen untergebracht, der zwar Kälte und Hitze einlässt, sonst aber gut verschlossen ist.
So jedenfalls vor einigen Jahren beim Besuch unserer Partnerstadt in Russland geschehen. Auch das unmittelbare Eingreifen unseres Oberbürgermeisters, der die Delegation begleitete, nützte in dieser Situation nichts mehr. Das einzige Zugeständnis, das sich die russischen Behörden abringen ließen, bestand darin, dass die örtliche Musikschule die Instrumente in ihre Obhut nehmen durfte. Nur die Bassistin hatte Glück, sie hatte das sperrige Instrument transportieren wollen, und vertraute lieber darauf, daß sie einen Baß gestellt bekommen würde - er klappte auch: sie bekam einen 1/2 Baß ohne Stachel. Ein Busch am Ufer der Wolga mußte daher einen Zweig opfern. Immerhin gehörte sie dann nicht zu den Leidtragenden.
Erst beim nächsten Partnerschaftsbesuch kam die Sache wieder ins Reine.