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Zugeordnete Kategorien: Neuling - Kauf & Verkauf

martin Profilseite von martin, 08.01.2006, 11:29:26
Kaufkriterien für Einstiegsbass
Hallo alle zusammen..

da ich mir demnächst einen Einstiegskontrabass kaufen werde, aber bisher fast nix über diverse Qualitätsmerkmale von Kontrabässe weiß, habe ich hier einige recht simple Fragen, deren Antworten meine Kaufentscheidung sicherlich beeinflussen werden:

1. Einstiegsbässe (so um die 2000€) kann man sich ja in vielfältiger Weise beschaffen. So werden zum beispiel auch hier im Marktplatz verschiedenste ältere Einstiegsmodelle (deren Beschreibung zumindest sehr verlockend klingt) für einen ähnlichen Preis angeboten wie diverse neue Bässe auf der „Billigplattform“ Thomann oder die GEWA-Bässe.. (die ja bei diesem Preis sogar alle Vollmassiv verkauft werden)..Wo liegen dabei erstmal die qualitativen Unterschiede zwischen den Thomann- und GEWA-Bässen? Und ist es nicht trotzdem viel besser, sich auf die (sicherlich etwas langwierigere) Suche zu machen, nach einem schönen gebrauchten, dafür aber schon älteren Bass? Ich schätze mal, dass ein derartiges Instrument neben dem größeren „Charakter“ vor allem auch dadurch auffällt, dass man es irgendwann weniger wertvermindert weiterverkaufen kann, als z.B. einen 10 Jahre alten gebrauchten Thomann-Bass, oder? Was meint ihr dazu?

2. Was hat es mit dem Boden von Kontrabässen auf sich.. soweit ich das richtig mitbekommen habe, besitzen einige Bässe einen gewölbten Boden und andere Bässe einen geraden Boden... Was für Vor- und Nachteile hat das jeweils..?

3. Ist der Sound des Instrumentes auch dann noch maßgeblich von dessen eigener hölzerner Konstruktion bestimmt, wenn man ihn über gute Piezo-tonabnehmer elektrisch abnimmt? Oder bestimmen dann eher die Saiten, der Steg und die Tonabnehmer an sich vielmehr den Klang, der aus der Anlage kommt?

So..das wars erstmal..

Vielen Dank für die Antworten..

P.S.: Natürlich werde ich die Bässe vor dem Kauf antesten bzw, antesten lassen. Wenn ich nur eben schon vorher weiß, dass z.B. die GEWA Bässe für ihre Qualität nicht allzu Preiswert sind, kann ich mir durch vorheriges Aussortieren der Angebote schon einige Fahrtstrecken sparen..
edgarson Profilseite von edgarson, 08.01.2006, 12:39:25
hallo martin,
zu deinen fragen habe ich keine konkreten antworten.
ich will dir nur raten:
-mach dir klar was du mit dem kb vorhast;
-wenn du streichen willst, kauf dir das bestklingenste instrument das mit deinem budget zu haben ist.
gruß
sven
Christoph. Profilseite von , 08.01.2006, 15:43:58
Gegen die Kisten von Thomann und gegen die GEWA-Kisten im mittleren Preissegment ist nichts zu sagen. Anspielen, bei Gefallen mitnehmen. Genauso verhält es sich bei den Bässen aus diesem und anderen Flohmärkten.

Du solltest dir nicht allzu viele Gedanken machen über Holzsorten, gesperrt oder nicht, pickup-Optionen oder was auch immer. Wenn ein Bass gut klingt und sich gut spielen lässt, ist der Rest Geschmacksache und vom Kassenstand abhängig.

Was "klingt gut" und "spielt sich gut" konkret bedeutet, kann ein totaler Anfänger nur erahnen. Oft ahnt man bei einem schlecht eingestellten Bass, der schlecht klingt dennoch ein großes Potential dahinter. Ich empfehle dir, deinen neuen Bass von einem erfahrenen Bassisten einschätzen zu lassen. Was dir komisch vorkommt, kann dennoch in Ordnung sein und umgekehrt. Man braucht ein paar Jahre Erfahrung, bis man gute von schlechten Bässen unterscheiden kann und selbst dann spielt die persönliche Anforderung eine große Rolle.

Zu 1.:
Die mittleren Thomänner kommen wohl von Strunal / Tchechien, die entsprechenden GEWAs aus China. Für beide gilt: sie können gut verarbeitet sein, sie können schlecht verarbeitet sein. Auf jeden Fall Geld reservieren für ein gescheites Setup, weder Thomann noch GEWA können bei diesen Preisen Griffbretter korrekt abrichten. Du bekommst solche Instrumente zu ähnlichen Kursen auch beim Geigenbauer, der kann dann auch gleich das Einrichten übernehmen. Der Wiederverkaufswert solcher Bässe ist eher bescheiden. Ich würde IMMER einen gebrauchten Bass eines zuverlässigen Kollegen bevorzugen. Meist sind diese Instrumente gut eingestellt, sie bringen beim Weiterverkauf i.d.R. auch das, was man selber dafür bezahlt hat.

Zu 2.:
Gerade Böden klingen anders als gewölbte. Um genau zu definieren WIE anders müsste man zwei identische Bässe bauen, einen davon flach, einen gewölbt. Das macht keiner, und so bleiben nur ungefähre Angaben: ich glaube, dass Flachbodenbässe etwas agiler in der Ansprache sind, gewölbte hingegen mehr Druck in der Tiefe bringen. Kann aber auch sein, dass das nur bei meinen beiden so ist. Fakt jedoch ist: gewölbte Böden sind stabiler.

Zu 3.:
Ein beschissener Bass klingt über die weltbeste Elektronik immer noch Scheiße. Wir reden hier nicht von Bassgitarren, bei denen man durch Nachrüsten aus einem Billigheimer ein gutes Arbeitsgerät machen kann oder die Verwendung von Möbelfurnier sofort eine Null mehr in der Preisliste bringt.
Lerne zunächst, den Bass akustisch zum Klingen zu bringen. Danach hast du immer noch Zeit, dich in die Welt der Verstärkung zu begeben.


Das war das Wort zum Sonntag!!!!!!!
Johnny Profilseite von , 09.01.2006, 10:22:24
Hallo Martin, was die konstruktiontechnischen Details angeht ist den Ausführungen von Jonas Lohse wohl wenig hinzuzufügen: http://www.doublebassguide.com/4_basicsD1.html Die Gretchenfrage ob neu oder gebraucht kann man aber wohl nicht mit ja oder nein beantworten. Qualität kostet, egal ob neu oder gebraucht. Allerdings hat man bei einem gebrauchten wohl eher die Chance auf ein Schnäppchen, aber -als Anfänger- auch das erhöhte Risiko so richtig ins Klo zu greifen. Ich würde in deinem Preisrahmen eher zum Gebrauchtkauf unter fachkundiger Begleitung tendieren. Johnny
bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 09.01.2006, 10:53:18
Ich würde auch zu einem "betreuten" Gebrauchtkauf raten, denn einerseits sin ältere Bässe meist besser verarbeitet und aus besseren, weil gelagerten Hölzern gebaut und andererseits auch meist gut eingerichtet und natürlich eingespielt. Ein massives Instrument (vor allem die Decke) entfaltet sein volles Potenzial erst nach einigen Monaten/Jahren Spielzeit. Den Wilfer-Bass z.B., der mir (47) immer noch treue Dienste leistet, habe ich als 16-jähriger komplett mit einem guten Bogen für schlappe DM 350,-- geangelt. Solche Schnäppchen gibt's immer wieder mal (meist außerhalb von EBay), also Augen und Ohren offen halten und fachkundigen Rat einholen (Lehrer etc.)
jazzbass Profilseite von jazzbass, 09.01.2006, 14:26:29
Hallo Martin,

ich kann mich nur anschließen. Kauf Dir mit Hilfe eines Lehrers oder eines erfahrenen Bassisten einen gebrauchten Bass und lass ihn vom Geigenbauer bei Bedarf einstellen. Egal wie die Gewa oder Thomann Bässe klingen, diese orange lackierten Teile sind doch total steril!

Helmut
Barmin Profilseite von Barmin, 09.01.2006, 14:40:15
Hi Martin,

ich persönlich würde nur eher ungern im Versandhandel kaufen, obwohl von der Qualität her die meisten hier im Forum ja ganz zufrieden scheinen. Mein Tipp wäre in deiner Gegend mal die auf Bässe spezialisierten Geigenbauer abzuklappern, am besten natürlich mit einem der sich auskennt. Die Frage alt / neu kann man so schlecht beantworten. Man muss auch aufpassen, sich nicht vom Aussehen blenden zu lassen. Alte Bässe sehen einfach besser aus (weswegen es ja jetzt neue in Antik-Aufmachung gibt, was ich ziemlich albern finde), klingen aber nicht unbedingt besser. Sperrholzbässe: Es soll ja welche geben, die gut klingen, sind mir allerdings noch nicht untergekommen. Bestenfalls war es OK, und für 2000 Euren würde ich mir keinen andrehen lassen.

Lass dir Zeit & Viel Glück
martin Profilseite von martin, 10.01.2006, 10:03:53
Vielen Dank erstmal für eure Antworten..sie waren sehr hilfreich..

trotzdem noch einige weiterführende Fragen:

1. Ist Sperrholz prinzipiell das gleiche wie „laminiertes Holz“?

2. Was für Bögen könnt ihr einem Anfänger im Allgemeinen für um die 250 € empfehlen?
Neuester Beitrag jonas Lohse Profilseite von , 10.01.2006, 11:07:48
1. Ist Sperrholz prinzipiell das gleiche wie „laminiertes Holz“?

Erstmal ja. Aber Sperrholz ist nicht gleich Sperrholz. Natürlich gib es auch hier Qualitäts-Unterschiede.
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