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Wirbelkastenbruch - Eigenreparatur?

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Korund Profilseite von Korund, 13.08.2023, 09:24:47
Wirbelkastenbruch - Eigenreparatur?

Liebes Forum,

mein erster Post hier, lese aber schon länger eure hilfreichen Beiträge mit.

Ich spiele seit 2 Jahren Kontrabass, einen Bassico Sperrholzbass, v.a. Blues und Rockabilly/Slap.

 

Leider ist mein Bass umgekippt (ins Eck) und der Wirbelkasten ist abgebrochen.

Bei Bassico sagte man neuer Hals ca 1500€, Neupreis war damals 1700€.

Bin zur Zeit nicht so flüssig und überlege, ob ich das - als handwerklich geschickter - nicht selbst versuchen kann.

Sagen wirs mal so, der Ehrgeiz hat mich gepackt und ich will bald wieder spielen.

 

Dazu habe ich in verschiedenen Foren abweichende Meinungen von Reparatur/leimen ist einfach möglich

https://www.talkbass.com/threads/scroll-crack-and-break.1086444/

bis Hals komplett erneuern gelesen.

 

Hier mal 3 Bilder zum Schaden:

20230808_195007 

Der abgerissene Wirbelkasten hat auf der Basseite mehrere Risse. Mit welchem Klebstoff lässt sich das am besten fixieren oder benötige ich dazu eine Verstärkung aus Blech o.ä.?

20230807_14205820230807_14193520230807_141816

Hier der abgerissene Wirbelkasten. Der Bruch lässt sich nahtlos wieder zusammensetzen, sollte also theoretisch gut zu leimen seien.

Hier meine Frage: welchen Leim? Knochenleim und wenn ja wieviel % und welchen Lieferanten würdet Ihr empfehlen?

 

Dann die schwierigste Frage:

wenn geleimt, hält das fest oder müssen zusätzliche Versteifungen angebracht werden? 

Hier wird nur kleben empfohlen, ich habe auch gelesen dass Dübel o.ä. den Hals schwächen können.

https://www.talkbass.com/threads/scroll-crack-and-break.1086444/

 

Ich habe noch folgende Internetbeiträge gefunden und möchte gerne Eure Meinung /Erfahrung zu Versteifungen mit Holzdübeln, Schrauben, Lamellos, Metall oder Carbonfaser hören.

Ich würde tendenziell mit Carbonfaserdübel wie im folgenden Beitrag

http://www.kontrabassblog.ch/?p=661

 

oder mit einer Platte quer aus Hartholz oder Carbonfaser oder Alu etc. arbeiten wollen, das ist aber schon aufwendiger.

http://www.lutherie.net/scroll_repair.html

 

Dann gibt es noch eine deutlich aufwendigere Methode wie hier geschildert:

https://www.cs-violin-shop.com/repairs/broken-scrolls/bass-scroll-repair.html

 

Was meint Ihr, könnte das klappen und wenn ja, welche Methode wäre bezüglich Aufwand/Haltbarkeit am besten durchzuführen?

 

Vielen dank für eure Unterstützung und ein schönes Wochenende,

 

Alex

 

OttoRubner Profilseite von OttoRubner, 13.08.2023, 21:22:34

 

Ich sehe das so: Solltest du tatsächlich handwerklich geschickt sein, kannst du dir alle Fragen selbst beantworten. So ein Hals ist einfach nur ein Stück Holz, das man wieder zusammenleimen kann. Weil es sich um ein eher günstiges Modell handelt und der Schaden tatsächlich so aussieht, als müsse der Hals ausgetauscht werden bzw. ein neuer Wirbelkasten angeschäftet werden, kannst du mit deinem Versuch praktisch keinen Schaden anrichten, der nicht schon existiert.

Also volles Risiko! Anleimen, spaxen, dübeln, alles macht Sinn und im Internet findest du pro Anwendung minimum tausend Seiten dafür und dagegen, was unterm Strich bedeutet: is' scheißegal. 

Die Chancen, dass es klappt, stehen 50:50. Falls deine Eigenreparatur klappt und hält, hast du Geld gespart. Falls nicht, kannst du einen neuen Hals dranmachen lassen. Ich würde auch mal einen Geigenbauer in der Nähe kontaktieren und fragen, ob es da eine billige Lösung gibt.

 

Korund Profilseite von Korund, 13.08.2023, 21:44:39

Hallo Herr Rubner,

 

Vielen Dank für Ihre Antwort. War auch meine Meinung dass Versuch kluch macht und nicht mehr Schaden entstehen kann.

Ich würde allerdings gerne versteifen, würde nur gerne von Profis die Erfahrung dazu hören ob es z.B. besser wäre einen Dübel von unten oder jeweils einen oder zwei von der Seite zu setzen.

Gibt es denn Erfahrungen dazu, hinten mit einer Lamellofräse senkrecht einen Lamello einzusetzen?

 

VG und schönen Abend,

 

Alex

Roderick Profilseite von Roderick, 13.08.2023, 22:51:36

Autsch, das sieht nicht gut aus. Sehe das wie OttoRubner. Auch wenn der Geigenbauer es am Ende nicht repariert, hat er vielleicht hilfreiche Tipps.

Falls Du Dich zur Eigenreperatur entscheidest, würde ich von Knochenleim die Finger lassen. Du hast damit anscheinend noch keine Erfahrung (?!) und die Reparatur muss in dem Fall nicht reversibel sein. Würde eher Titebond oder ähnliches verwenden. Zu Dübeln und anderen Verstärkungen wirst Du hier keine eindeutige Antwort bekommen. Der erste und wichtigste Schritt ist wohl alles wieder sauber zu verleimen. Danach kannst Du Dir dann anschauen wo die Risse verlaufen und wie die Kräfte wirken. Den Obersattel würde ich vorm Leimen entfernen, dass Du beim Klammern sehen kannst, ob die Risse wirklich zu sind.
 

Korund Profilseite von Korund, 13.08.2023, 23:26:19

Hallo Roderick,

 

Vielen Dank.

Ich bin aus der Region Chiemsee. Ich weiss es gibt ein paar Geigenbauer im Berchtesgadener Land.

Gibt es hierzu Empfehlungen in der Geigenbau-Community?

 

Danke,

Alex

Neuester Beitrag Schremser Profilseite von Schremser, 14.08.2023, 20:00:22
In Ohlstadt ist der Heinz Fischbach
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