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Einkaufsberatung 400-500€ zum Thema Tonabnehmer+Vorverstärker

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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon - Verstärker&Bassboxen

Jules Profilseite von , 18.07.2005, 16:42:49
Einkaufsberatung 400-500€ zum Thema Tonabnehmer+Vorverstärker
Moin, Leude! Ja, ich weiß, für viele ein ausgelutschtes, aber nie enden wollendes Thema bei dem man trotzdem bei Musikproduktiv und co nur peinlich berührtes Schulterzucken als Beratung erhält. Ich habe mich jetzt ein paar Stunden bei Euch im Forum aufgehalten und gelesen wie Sau, aber trotzdem hätte ich gerne eine kleine Beratung. Ich möchte mir einen (neuen) Tonabnehmer für meine Schöne zulegen (der alte Shadow Piezo war vor 2 Jahren mein Einstieg, reißt mich aber nicht gerade vom Hocker,war aber ausreichend). Jetzt soll es doch etwas "mehr" sein. Ich pizze und streiche in einer Akustik(folk)-Rockband neben 2 Gitarren, Piano und Schlagbude auf kleinen und großen Bühnen bei wechselnder Anlage und Mischern. Mitm Streichen ist das ja immer so eine Sache, aber für ein Mikro isset auf der Bühne einfach zu laut bzw meine finanziellen Mittel sind zu beschränkt. Apropos: 400 bis maximal 500 € wären da im Topf, der allerdings auch einen Vorverstärker oder Ähnliches beinhalten sollte. Für einen richtigen Akustikverstärker ist leider kein Geld da, deshalb ist ein Vorverstärker das höchste der Gefühle. Bei Thomann hat man mir den "The Realist"-Piezo von "David Gage" empfohlen ( http://www.thomann.de/artikel-180540.html 179€). Der "BP-100" von Fishman ( http://www.thomann.de/fishman_bp100_prodinfo.html 159€) war die 2. Wahl Als Vorverstärker, der doch recht teuer aber dafür auch gut ist, wurde mir der "Pro-EQ Platinum Preamp" von Fishman ( http://www.thomann.de/artikel-152798.html 249€) empfohlen. Soweit mein Stand, vielleicht könnte mir ja der ein oder andere seine Meinung zu der Auswahl sagen oder bessere Vorschläge machen, auch wenn's vielleicht etwas nervig ist... Danke schonmal.:)
Jonas Lohse Profilseite von , 18.07.2005, 16:48:49
Eine Übersicht über alle möglichen Tonabnehmer und Preamps findest Du hier: www.doublebassguide.com Auf www.talkbass.com findest Du auch noch weitere User-Kommentare zu den einzelnen Pickups. Ansonsten rate ich Dir, mal bei spezialisierten Händlern vorzusprechen, wenn Du mit den Generalisten nicht zufrieden bist. Jonas
Christoph. Profilseite von , 18.07.2005, 16:55:03
Ich versuche mal, mich kurz zu fassen:

- es gibt Piezos und nicht-Piezos. Die nicht-Piezos sind meist recht teuer und halten auch nicht, was sie versprechen. Die Piezotechnik funktioniert seit 50 Jahren und ist kostengünstig und robust.

- innerhalb der Piezos gibt es Unterschiede bzgl. Montage und Klang. In Sachen Montage rate ich immer zu einer Lösung, die man auch einfach wieder rückgängig machen kann, also bloß keine Löcher bohren oder irgendwas aufschneiden oder so. Bzgl. Klang muss man leider sagen: jeder pickup klingt auf jedem Bass total unterschiedlich, das kann man eigentlich garnicht in irgend ein Regelwerk fassen.

- alle Piezos lieben hochohmige Eingänge am Verstärker. Genau hier würde ich an deiner Stelle ansetzen. Besorge dir den sehr guten pro-eq-platinum preamp und erprobe ihn zunächst mit deinem vorhandenen Tonabnehmer. Du wirst staunen.

- sollte dir der shadow weiterhin nicht gefallen versuche mal zu definieren, was genau dir nicht gefällt. Zu wenig Geräusche der Finger und Saiten im sound? Dann würde ich zum fishman bp100 raten. Zu viele Höhen und zu viele Nebengeräusche? Dann käme der realist in Frage. Zu wenig punch? Dann ist ein k+k bassmax genau richtig, der liefert hohe Pegel und ist sehr rückkopplungsfest.

Wo wohnst du?
Jules Profilseite von , 18.07.2005, 19:11:24
Hey, ihr seid ja fix.:) Erstma danke für die Antworten. @Jonas Deine Seite kenne ich natürlich, wird ja (zu Recht) in jedem zweiten Post drauf hingewiesen. Echt spannend, da werd ich mich in Zukunft mal eingehend mit beschäftigen. Die Auflistung der verschiedenen Tonabnehmer-Systeme ist zwar interessant, aber in ihrer Spannbreite fast genauso erschlagend (zumindest für mich als Laien). Daher habe ich mein Glück lieber im Forum gesucht. @Christoph Danke für die Infos samt Tipp. Ich habe den Shadow SH 950, der aber mittlerweile seinen Geist aufgegeben hat (hab 'ne Zeit lang etwas agressive, extrem feste Live-Klinkenkabel benutzt, die dem Kleinen wohl etwas zugesetzt haben). Zu seiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich quasi nach fast 10 Jahren eher klassischer "Ausbildung" (viel Orchester, Chöre und Ensembles) bei meinen ersten Pickup-Versuchen absolut keine Ahnung von der Materie hatte. - Naja, eigentlich immer noch nicht wirklich...;) - Das fing damit an, dass ich auf Drängen vieler Mischer direkt in die DI-Box gegangen bin, was vor allem beim Arco zu einem extrem ekelhaften und synthetischen Klangfurz führte. Von Mischer zu Mischer wurde das zwar etwas besser, aber immer noch meilenweit von "gerade noch akzeptabel" entfernt. Darauf habe ich mir aus dem Freundeskreis und (wenn möglich) vom Veranstalter E-Bass-Verstärker ausgeliehen, die schon einen Schritt nach vorne bedeuteten, aber auch viel Müll bescherten (vor allem wenn das Teil keine vernünftigen Ausgänge hatte und man mit 'nem Mikro vor die Box musste *schauder*). Tja, was will ich also? Gute Frage.;) Ich denke ein möglichst ausgeglichener Sound wäre das Beste. Ein warmer, voller, wohliger Klang, der beim Pizzen generell und auch in hören Lagen präzise bleibt und trotzdem genug Eier bzw Druck hat. Beim Arco eigentlich ähnlich, "möglichst natürlich" sagt wohl jeder. Eher weich und voll (trotzdem nicht schwammig), als dünn und schräpig, aber auch hier sollten hohe Lagen (und auch Flageolette) vernünftig durchkommen. Da ich eigentlich nicht slappe, sind Griffbrett- und Seitengeräusche eher unwichtig. Auch brauche ich keinen "fetten Sound", die Musik, die ich mache, ist eher atmosphärisch ruhig bis rockig, als Magengrube-Galore. Zumindest nach Deiner Faustregel käme wohl der "Realist" am Nähesten. Aber Du hast wohl recht, ohne mit dem Klang zu experimentieren und vieles einfach auszuprobieren, komme ich wohl nicht weiter. Meine Schöne ist darüber hinaus auch nicht die Fitteste, Stichwort Sperrholz und Stahlsaiten (sehr frei umschrieben: Mischung aus Jazz- und Klassiksaite). Eine Frage hab ich aber noch: Isset eigentlich egal, ob man jetzt 'nen 4-fach oder nur 'nen 1-fach Piezo hat bzw wo ist der Unterschied? Der Typ bei Thomann quatschte irgendwie davon, dass es oft nach dem Prinzip "je simpler, desto besser" funktioniert und sich einige Mehrfach-Piezos eher gegenseitig aufheben bzw beeinträchtigen würden, als einen verdichteten Klang erzeugen. Noch eine letzte: Sind beim Kontrabass nicht die Mitten am heikelsten? Ein fernbekannter Jazzbassist meinte, man müsse die Möglichkeit haben möglichst viele Mitten rauszunehmen. Komme übrigens aus Münster. Von dort kommt auch mein Dank.:)
Christoph; Profilseite von , 18.07.2005, 21:12:44
Münster ist nicht so weit weg. Kollegialer Vorschlag: du kommst mit deinem Bass bei mir in Essen vorbei, kurz vorher holst du dir bei Thomann einen oder zwei pickups (möglichst unterschiedliche), die jagen wir dann im direkten Vergleich mit meinen beiden pickups durch diverse (vorhandene) preamps u.s.w.. Eventuell weisst du dann eher, wo die Reise hingehen kann.

Den Rest klären wir am besten per eMail.
Jules Profilseite von , 18.07.2005, 22:52:23
Hey, coole Sache. Mehl an Dich is raus.:)
jonas Lohse Profilseite von , 18.07.2005, 19:52:37
"und sich einige Mehrfach-Piezos eher gegenseitig aufheben bzw beeinträchtigen würden, als einen verdichteten Klang erzeugen. "

Ja: wenn sich zwei oder mehr Wellen überlagern, können sie unkotrolliert verstärkt oder ausgelöscht werden - beides ist nicht von Vorteil.
Muss aber nicht sein. Die Basswelt war Jahre mit dem doppelten Underwood zufrieden, bis irgendjemand drauf kam, doch mal eines der beiden Elemente *nicht* zu benutzen ...

"Sind beim Kontrabass nicht die Mitten am heikelsten? Ein fernbekannter Jazzbassist meinte, man müsse die Möglichkeit haben möglichst viele Mitten rauszunehmen."

In den meisten Fällen trifft das zu. Das kann aber ja auch der externe Preamp erledigen. Mit einem guten Preamp in die PA ist übrigens gar nicht so schlecht. Wenn sich der Soundmensch gut anstellt, klingt das u.U. besser als ein durchschnittlicher E-Bass-Amp.
Der Realist ist übrigens eher "wählerisch" und bei Sperrholzbässen gerne auch mal etwas heikel. Aber das muss man am lebenden Objekt ausprobieren. Auf den BP100 und seine Derivate stehe ich dagegen eher weniger. Nach meiner Erfahrung funktionieren die Piezo-PUs am besten, deren Sensoren parallel zur Decke/den Saiten horchen, und nicht in rechten Winkel dazu. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Jules Profilseite von , 18.07.2005, 22:56:15
Danke Dir für die Aufklärung, Jonas. Fuckin' hell, ich merk schon, da hab ich noch 'ne Menge vor mir.;)
Neuester Beitrag Jörn Profilseite von , 20.07.2005, 17:08:22
Mit einiger Regelmäßigkeit trifft man im Forum auf den siebenband Boss-Bass-Equalizer. Wenn Du auf einen Pickup und einen Vorverstärker Wert legst, dann kann der Equalizer für Dich das richtige sein: Er verstärkt und Du kannst den Sound doch erstaunlich gut einstellen. Dazu habe ich schonmal im Forum etwas geschrieben. Den besten Sound, den ich je mit einem Piezo hinbekommen habe, war über besagten Equalizer in Kombination mit meiner Hifi-Anlage. Gesangsanlagen klingen in der Regel akustischer als Baßverstärker, weshalb Du mit dem Equalizer gut fahren dürftest.

Jörn
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