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Kontrabass Dachbodenfund*Hilfe*

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Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf

Addyz Profilseite von Addyz, 28.05.2018, 12:11:09
Kontrabass Dachbodenfund*Hilfe*

Guten Tag Zusammen,

hab ein Kontrabass auf dem Dachboden meines Opas gefunden und wollte mich mal erkundigen, von welchem Hersteller bzw. aus welchem Jahr der Bass stammt. Hilfreich wäre noch zu wissen, wieviel das Instrument Wert ist oder besser gesagt in welcher Preisspanne man sich bewegt, da ich vor habe das Instrument zu verkaufen. Ich bin für jeden Beitrag dankbar, da ich wirklich mit Instrumenten nichts am Hut habe.

Danke


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Quenoil Profilseite von , 28.05.2018, 14:53:22

Ca. 100 Jahre alter Bass, Wert je nach Zustand 500-3000€. Am besten mal zu einem Geigenbauer damit.

Addyz Profilseite von Addyz, 28.05.2018, 15:39:38

Danke vorab für die Info. Woran erkennen Sie, dass der Bass ca. 100 Jahre alt ist. Den Bass möchte ich ungern in diesem Zustand groß transportieren. Ich werde demnächst detaillierte Bilder machen und diese einem Geigenbauer schicken. Wie auf den Bildern zu sehen, ist der Bass ja defekt. 

Uli Profilseite von Uli, 28.05.2018, 16:43:34

Auf Deine Frage im mt Forum an mich:  Nein, nach Bildern kann man nicht genau urteilen. Für 'Händler' wird er nie viel wert sein- ist doch klar.

Kürzlich brachte ich meinen- von mir auf mindestens 150 Jahre geschätzen Bass wegen eines langen Bodenrisses zu einem Bassbauer. Bald darauf rief er an: Die Reparaturkosten übersteigen den Wert deutlich- was tun? Also bin ich nochmal hingefahren. 'Der Bass ist neu- höchstens 30 Jahre alt und fürchterlich zusammengeschustert.'  Ich habe den Mann gebeten, den Bass dennoch zu reparieren. Als ich ihn schließlich abholen konnte, meinte der Bassbauer: 'Der hat einen sagenhaften Klang! So etwas höre ich hier nicht alle Tage!'

Ja, was denn nun? Egal. Ich habe ihn wieder, und das ist die Hauptsache. Aber ein Wertgutachten...?  Für ihn wohl keine 500€...

Quenoil Profilseite von , 28.05.2018, 15:40:21

Von Bildern her kann man nichts sagen, man muss in den Bass hineinschauen und die Risse genau begutachten.

Addyz Profilseite von Addyz, 28.05.2018, 20:28:24

Danke vorab für die Infos.

Verwundert hat mich eben als ich den Bass in ebaykleinanzeigen für 400€ inseriert hatte und ich in wenigen Minute über 15 Anfragen hatte. Habe den Bass dann vorab erstmal wieder raus genommen, da ich der Meinung war der Preis wäre zu günstig. 

Quenoil Profilseite von , 29.05.2018, 06:17:44

Man muss sicher mehrere tausend € investieren, dann könnte er etwas wert sein. Ein paar hundert € sollte er bringen.

unobass2 Profilseite von unobass2, 29.05.2018, 21:24:15

Mich erstaunt die Steg-Position; oder haben Sie den Bass nach Fund selbst mit Saiten versehen?

Addyz Profilseite von Addyz, 30.05.2018, 06:11:20

Inwiefern verwundern? Nein, habe an dem Bass nichts gemacht, da ich mich wie gesagt nicht damit auskenne. Danke 

Neuester Beitrag ctrlzjones Profilseite von ctrlzjones, 09.06.2018, 11:16:41

Der Steg gehört auf die Mitte der F-Löcher plaziert (auch in der Höhe ...) Da sind machmal (eigetnlich fast immer) nochmal extra Ecken. Fotos von ricthig eingerichtet Instrumenten geben Indizen. 

Eine solche Einrichtung ist ein Hinweis darauf, dass der Bass nicht richtig gespielt wurde ...

Ansonste lohnt en Blick hinein, durch (meistens) das F-Loch auf der Seite mit der dicken Saite, um zu sehen ob da nicht ein Zettelchen klebt, mit Angaben zum Hersteller ....

Wie lange war das Teil versteckt? Wenn pre-90 erworben sinkt die Chance auf eine fernöstliche Billigkopie erheblich.

hasenopa Profilseite von hasenopa, 30.05.2018, 13:04:48

Werte Gemeinde,

ich habe Anfang der 90iger Jahre genau so einen Dachbodenfund gekauft, praktisch das identische Modell.

Den habe ich restaurieren lassen und immer mal wieder überarbeiten müssen. Erst  Ende letzten Jahres beim Herrn Windelband,  was ihn zu einem für mich als Überall-Spieler zu einem hervorragenden Instrument hat werden lassen.

Mein Bass stammt (wahrscheinlich) aus Böhmen, so um 1880, Vollholz, Dreiviertel, mit all den Eigenschaften ( Wirbel, Boden, Zargen ), die auf den Bildern oben zu sehen sind.

Logischerweise war da nie ein Zettel drin, weil es sicher ein Instrument "von der Stange" ist, aber mit einer guten Substanz, was über die Jahre deutlich geworden ist.

Viele Grüße Peter

 

 

unobass2 Profilseite von unobass2, 30.05.2018, 13:05:04

Grundsätzlich: der Steg steht auf der Decke (nicht geleimt!) und hält nur durch den vektoriellen Druck der Saiten auf der Decke. 
Die exakte Position orientiert sich an den sogenannten f-Loch-Kerben. Diese befinden sich etwa in der Mitte zwischen dem oberen und unteren Schallloch (=f-Loch). Verbindet man die inneren f-Loch-Kerben mit einer imaginären Linie, so muss der Steg mittig auf dieser Linie stehen.  

Auf den vorliegenden Fotos ist dies jedoch eindeutig nicht der Fall; der Steg steht hier in Höhe der oberen(!?!) Schalllöcher und wirft Fragen hinsichtlich der Qualität und des Klang des Instrumentes auf.

Sollte diese Steg-Situation schon seit langem bestehen, so ist im Übrigen zu bezweifeln, dass der Vorbesitzer ein sachkundiger Kontrabassist war.

Horsti Profilseite von Horsti, 30.05.2018, 13:08:24

 

Hallo,

ich erkläre es mal so: Du findest in einer Scheune einen Oldtimer, der Oppa hat den gerne gefahren, es ist eine seiner Hinterlassenschaften. Du hast keinen Führerschein, fährst überallhin mit´m Radl (vernünftig!!!) und hast im Internet mal gehört, dass Oldtimer generell begehrte Sammlerobjekte sind. Du machst 4 Fotos und fragst in einem OpelKapitäForum nach Alter und Wert des Oldtimers. Die Antworten sind nicht optimal: Ja, das könnte ein Oldtimer sein und falls ja, könnte es sinnvoll sein, ihn zu reparieren und, nochmal ja: Oldtimer werden gehandelt irgendwo zwischen 200 und 200.000 Euro. 

Mehr kann dir die community hier nicht sagen. Der Geigenbauer, dem du ein paar mehr Bilder schicken möchtest, wohl auch nicht. Der kommt auch nicht bei dir vorbei zur Begutachtung, er hat genug Leichen im Keller.

Spaß beiseite: Ich erkenne einen Böhmen, in dieser Bauart meistens vorm 2. Weltkrieg gebaut. Der Wasserkranz auf dem Boden unterhalb der Kante könnte eine besondere Maserung sein, glaube ich aber nicht, ich tippe auf Wasserschaden oder Pilzbefall oder beides, das kann man nur am Gerät direkt begutachten. Der Steg steht an der falschen Stelle, das meinte der Kollege mit "verwundern". Ob es sich lohnt, das Instrument reparieren zu lassen, muss eine Fachwerkstatt einschätzen. Wir bräuchten mal deinen Standort, dann könnten wir jemanden empfehlen.

Eine worst-case-Reparatur kostet gerne mal zwischen 3.000 und 5.000 Euro, davon würde ich ausgehen. Um mal das Oldtimerbild zu bemühen: wenn die Karre 20 Jahre nicht gelaufen ist, sitzt der Motor ziemlich sicher komplett fest. Eine Dose WD40 reicht da nicht. Bei deinem Bass kommt erschwerend hinzu, dass man nicht weiß, wie gut er klingen wird. Es besteht also das Risiko, nach erfolgter Reparatur einen Haufen Geld ausgegeben zu haben für ein Instrument, das nichts taugt. Dann braucht so ein Gerät besondere Features: Es kommt von einem bekannten Hersteller, es ist besonders selten, eine besondere Person hat lange darauf gespielt und das ist auch dokumentiert. Wenn die Leute besondere Features vorfinden, sind sie gerne mal bereit, über mäßigen Klang hinwegzusehen. Ich sehe übrigens nichts Besonderes, es gibt von solchen Böhmen Tausende in Europa. 

Kurz: nichts Genaues weiß man nicht. Is leider so.

Addyz Profilseite von Addyz, 30.05.2018, 20:12:04

Natürlich ist es sehr schwer eine Ferndiagnose bei einem Bass zu machen. Ist schließlich kein Golf. Trotzdem waren bisher die Beiträge sehr hilfreich. Danke 

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