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Zugeordnete Kategorien: Rockabilly

Christian Profilseite von , 05.05.2003, 19:17:28
Rockabilly Kontrabass
Hallo Kontrabassisten,

Ich habe interesse daran Kontrabass zu lernen,
die Musikrichtung wäre Rockabilly/Psychobilly
(Brian Setzer, Stray Cats).

Ich wollte Fragen ob es sehr schwer ist Kontrabass zu lernen. Jedoch spielen ich schon seit einigen Jahren E-Bass und habe dort schon etwas Erfahrung.

Auch würde mich interessieren, welcher Bass für was ist (1/2, 3/4....usw.) Ist das nur für de Größe oder ist der eine für Klassik und der andere für Rockablly ???

Worauf sollte ich bei einem Kauf achten?
Was ist zu empfehlen ??

....was mich auch interessiert - Hat es vielleicht Sinn zum lernen Bünde mit Bleistift anzuzeichenen, um den richtigen Ton zu treffen ??

Fragen über Fragen !!!

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen !!


Vielen Danke !!!

Christian, 19
Usingen
Alexander Profilseite von , 06.05.2003, 10:40:49
Hallo Christian,

deine Erfahrungen auf dem E-Bass werden Dir auf jeden Fall
beim Kontrabass-Spiel nützlich sein, doch musst Du Dich auf
eine Menge neue Probleme und Frust (natürlich auch Spaß!!)
beim Erlernen dieses Instrumentes einstellen.

Die Bass-Größen haben zunächst nichts mit den Musik-Stilen,
sondern mit der Körpergröße des Spielers zu tun. "Normal"
ist der 3/4-Kontrabass. Zu den Kaufempfehlungen wurde hier
im Forum schon eine Menge geschrieben. Ich würde zunächst
einen guten, gebrauchten, schon eingerichteten Sperrholz-
Bass (kein eBay-Teil) empfehlen. Zwar wird der Klang der
massiven Bässe insgesamt als besser eingeschätzt, aber für
Deinen Musikstil relativiert sich das, weil Du ja bestimmt
elektrisch verstärkt spielen willst. Auch ist ein Bass aus
Sperrholz insgesamt robuster (live!) und nicht so anfällig
auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Für die
Verstärkung brauchst Du noch einen Tonabnehmer, wobei ich
einen Piezo-Abnehmer empfehlen würde, weil diese nicht so
stark rückkoppeln.

Für das Lernen würde ich einen Lehrer empfehlen. Auch wenn
er Dir vielleicht nicht Deinen Musikstil beibringen kann,
wirst Du davon sehr profitieren. Im Gegensatz zum E-Bass
musst Du viel mehr hören, dabei ist es sinnvoll, auch den
Bogen einzusetzen, auch wenn Du bei der Mugge slappst. Es
ist sinnvoll, von Anfang an auf die richtige Technik, Hand-
stellung usw. zu achten, sonst kommst Du vielleicht irgend-
wann nicht weiter oder musst nochmal neu lernen, was dann
viel schwieriger ist. Dann gibt es da noch die "Mühe der
Ebene"; das gelegentlich Gefühl der Stagnation. Hier hilft
Dir ein Lehrer eher darüber hinweg. Denn vielleicht übst Du
dann nur, um ihm einen Gefallen zu tun - aber Du übst!
Natürlich hat ein guter Lehrer seinen Preis, aber es zahlt
sich später wieder aus.

Bünde auf das Griffbrett aufmalen: Ich halte es zum ÜBEN
nicht für sinnvoll, weil ja das Ohr die Intonation machen
soll und nicht das Auge. Wenn Du aber schnell auf die Bühne
willst, sind Markierungen schon hilfreich. Wenn die Jazz-
polizei kommt, brauchst Du aber noch einen Radiergummi.

Dazu fällt mir gerade noch ein, dass sich Edgar Meyer, ein
KB-Weltklassiker, auf dem Cover seiner letzten CD auch mit
Punkten auf dem Griffbrett seines Bass hat fotografieren
lassen. Das wurde bis jetzt auch noch nirgendwo geahndet!

Schönen Gruß, viel Spaß beim Üben und Spielen,

Alexander
filip Profilseite von , 06.05.2003, 15:05:13
hi christian, ich war vor einem jahr ungefähr in deiner situation, nur mach ich eher country als rockabilly. also: alexander hat recht: 3/4 sperrholz gebraucht. ich hab meinen bei ebay gefunden (400 euro) und bin sehr zufrieden, das geht aber nur, wenn der bass in deiner nähe verkauft wird und du ihn dir vorher ankucken bzw. ausprobieren kannst. auf keinen fall neuen, nicht eingerichteten china-schrott von ricarda.de kaufen ("kontrabass 3/4 neu, gute qualität"). ich rate auch unbedingt zum kauf bei einem bassisten, nie bei dubiosen gebrauchtmusikläden hinterm bahnhof! du musst vor allem ein gutes gefühl in den händen haben. der sound ist fast egal. achte auf einen stabilen, graden hals. ach, und ein stimmstab muss drin stecken, ungefähr unter dem (von vorne) rechten stegfüßchen, kann man durchs f-loch fühlen. und durchs andere loch solltest du eine latte fühlen können, die von innen unter der decke klebt. schön wäre es, wenn der bass ein ebenholz-griffbrett hätte, denn das ist härter als rosenholz. (wo geslappt wird, da fallen späne!) du brauchst zum slappen labberige saiten (kontrabasssaiten sind teuer!). auf keinen fall stahlsaiten, sondern nylon. naturdarm ist ideal, aber viel zu teuer. die von rotosound sind ganz ok. andere beliebte möglichkeit: saiten für (höhere) solostimmung auf normale (wie beim e-bass) stimmung runterdrehen, die sind dann auch schön labberig. striche auf dem griffbrett kann ich nicht empfehlen, du kuckst den bass ja schließlich nicht von vorne an, sondern eher von der seite. klebepunkte am rand helfen die ersten wochen bei der orientierung: F, G, A und H auf der e-saite fand ich praktisch. aber den ton treffen musst du eh nach dem gehör. um die ketzerei auf die spitze zu treiben: ich bin auch ohne unterricht ganz gut über die runden gekommen (aber ich spiele auch nur ultraprimitives zeug). aber wenn du bassisten triffst, quatsch sie an, lad dich zum kaffee ein und lass dir einen nachmittag lang erklären, wie du das gerät am besten hältst, warum der mittelfinger und der ringfinger in wahrheit nur einer sind und wie du mit der rechten hand am besten draufhaust. und das alles in ausführlich und unterhaltsam findest du bei dem grandiosen rockabilly-bass-forum: http://www.rockabillybass.com und weitere tipps dieser art (allerdings nicht nur für rockabilly) gibts in diesem forum: http://www.f21.parsimony.net/forum37798/ hau rein! filip
Alexander Profilseite von , 06.05.2003, 15:18:16
Mit "eBay-Kontrabass" meinte ich das, was Filip viel besser beschrieben hat. Habe meinen KB ja schließlich auch über eBay von einem Musiker gekauft!

Tschüß, Alexander.
Judith Profilseite von , 21.07.2003, 11:44:40
Hallo Alexander,

hab auch mal so angefangen, wie Du.

Meine Empfehlung: Auf jeden Fall Unterricht. Das Slappen kann Dir allerdings kein normaler Lehrer beibringen. Ich bin damals auf viele Konzerte gegangen und hab mir das ganze abgeguckt. Ist eigentlich halb so schlimm.

Aber eine fundierte Ausbildung ist besser. Gerade bei Rockabilly-Bassisten gibt es viele Pfuscher!!!!
Neuester Beitrag Judith Profilseite von , 21.07.2003, 11:45:52
Hallo Christian ,

hab auch mal so angefangen, wie Du.

Meine Empfehlung: Auf jeden Fall Unterricht. Das Slappen kann Dir allerdings kein normaler Lehrer beibringen. Ich bin damals auf viele Konzerte gegangen und hab mir das ganze abgeguckt. Ist eigentlich halb so schlimm.

Aber eine fundierte Ausbildung ist besser. Gerade bei Rockabilly-Bassisten gibt es viele Pfuscher!!!!
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