Mechanik futsch - was nun? < | Ebenholzqualität - Griffbrett | > Die Länge des Griffbretts |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Bassbau
Liebe Freunde der tiefen Töne,
weiß jemand wie man ein gutes vom schlechten Griffbrett unterscheidet? Farbe, Porosität und Klang (wenn man darauf leicht schlägt) des Ebenholzes sollen eine Rolle spielen... allerdings ich kann als mittelloser Kontrabassist (klassisch) nur spekulieren.
Natürlich wäre ebenso wichtig, dass das Griffbrett vom erfahrenen Bassbauer abgezogen wird... aber das ist klar kein Geheimnis.
Beste Grüße und schönes Üben,
M
Hallo,
nicht dass ich besonders Ahnung haette, aber das sollte man meiner Ansuicht nach nicht ueberbewerten.
Die verschiedenen Komponenten eines Instruments korrospondieren in der Regel miteinander. Wenn nicht (Billigbass mit bestem Ebenholzgriffbrett) ist das in meinen Augen voellig daneben. Es halt ein komischer Marktmechanismus -- irgendwo sagt einer in einem Forum, "Ebenholz", das spricht sich rum, und dann muss jeder Anfaengerbass das haben.
Ich hatte mal einen billigen Flachbodenbass mit Griffbrett aus zweiter Wahl Ebenholz --- halt etwas braundurchfleckt. Das hatet ziemlich Rillen bei Kauf, also scheint nicht so hart zu sein (oder der Vorbesitzer hat 15 Studnen am Tag geuebt oder hatte Roundwound Ebass Saiten drauf;-) - jedoch sagte der Geigenbauer , es waere ziemlich nervend gewesen, das Griffbrett abzuziehen da man nur in einer Richtung arbeiten konnte. Danach war es fuer den Bass voellig in Ordnung. Billigere Baesse koennen auch mit geschwaerztem Hartholz- oder Palisandergriffbrett OK sein. Ein Freund von mir hat einen japanischen Sperrholzbass aus den 70ern mit so einem geschwaerzten ???Holz Griffbrett... klingt und spielt sich gut --- es muss halt nicht immer Ebenbein und Elfenholz sein
Wenn in ein paar Jarhzehnten das Ebenholz weg ist, werden die Leute sich eh was anderes ueberlegen muessen.
Ebenholz hat einfach die besten Klangeigenschaften. Dazu lässt es sich viel besser abrichten. Ein ordentlich dickes, neues Griffbrett kann man dann auch 2-3 Mal abziehen. Das hält also Jahrzehnte- zumal sich Ebenholz viel langsamer abnutzt als andere, weichere Hölzer. Da lohnt es sich dann auch, 300€ für einen Rohling auszugeben.
Es wird noch auf absehbare Zeit Ebenholz geben.
https://www.youtube.com/watch?v=anCGvfsBoFY
Der einzige Unterschied ist, dass es das von natur aus pechschwarze Ebenholz weniger geben wird und viel mehr mit braunen Streifen. Was qualitativ kein Problem ist.
"Ebenholz" gibt es in unzähligen Sorten, das ist quasi ein Gattungsbegriff, der etliche Baumarten zusammenfasst. Für den Bassbau bzw. für den Bassbauer ist es wichtig, dass es gerade gewachsen und astfrei ist. Sonst ist das Abziehen und Abrichten eine ziemlich langwierige Plackerei, und es wäre günstiger, gleich ein gutes Brett zu nehmen. Ich habe schon hin und wieder neue Bretter vom Bass genommen, wenn das unterm Strich weniger Arbeit ist als ein schlechtes Griffbret glattzubügeln.
Schwierig zu bearbeiten und deswegen minderwertiger sind Griffbretter mit
- Flammen (beim Ahorn gesucht, beim Ebenholz nicht zielführend)
- mineralischen Einschlüssen (blöd zu hobeln)
- Ästen
- starken Risse
Mehr oder weniger feine Risse sind bei bestimmten Sorten eher die Regel als die Ausnahme, damit lässt sich aber gut umgehen. Muss man in Zeiten knapper Resourcen mit leben, würde ich sagen.
Besonders schön sieht es aus, wenn das Ebenholz tiefschwarz ist, und sehr feinporig ist. Aber weniger tut's auch, das Griffbrett muss ja nicht teuerer sein als der restliche Bass …
Two Coloured Ebony:
Reine Kundenverarschung. Da wird Abfall (Splitholz) als tolles Feature gepriesen. Abzocke.
Das ist Splint, nicht Split...
Immer diese Trolle. Tststs. Schonmal in der Hand gehabt, so nen Bass aus Abfall?!
1. Kein Bezug zum Thema "Kontrabass-Griffbrett"
2. Peinliche Eigenwerbung
3. Ultrahässliches, überteuertes Instrument aus Abfallholz
Na denn
Zurück zum Griffbrett.
Mein rumänischer Sperrholzbass hatte ein Hartholzgriffbrett. Leider war es schon sehr dünn und hat sich schon beim spielen bewegt. Das war dann nicht so schön. Habe dann ein Ebenholzgriffbrett drauf machen lassen. War auch nicht günstig aber hat sich für mich sehr gelohnt. Klanglich hat der Bass gewonnen. Abziehen ist auf Jahre möglich. Und es gibt mir ein viel besseres Spielgefühl wenn das Griffbrett fest steht. Das Griffbrett hat mein Bassbauer ausgewählt. Er ist der Fachman den ich vertraue.
Ist auch meine Erfahrung.
Dass Ebenholz (noch) die erste Wahl ist wird ja gar nicht bestritten.
Ich finde allerdings es etwas enttaeuschend wenn die (zugegebenermassen kleine) Bassindustrie, aber auch die Kunden, reagiert wie alle:
- leugnung des Problems
- Wiederholung des Mantra es gaebe keine Alternativen
erinnert an .... fracking? https://vimeo.com/113010398
Ich denke hier kann man als Bassist auch Anreize schaffen dadurch dass man Vorurteile gegen alternative Materialen abbaut. Ein Grund der immer wieder genannt wird ist, der Kunde will es halt, und wer will schon Kunden vergraulen durch schwierige Themen. Die Industrie muesste halt mehr experimentieren, das geht aber nur wenn's einen Markt gibt.
Ganz interessante Diskussion auch auf basstalk
https://www.talkbass.com/threads/alternatives-to-ebony-for-fingerboards.811307/
Vielleicht muss man auch einfach mal Klangideale in frage stellen. Von Afrika lernen heisst halt nicht "jede akustik Klampfe muss ein Ebenholzgriffbrett haben" sondern seltsame sounds sind gut.
Ok, sorry fuers langweilen -- gehe jetzt Bass ueben auf einem meiner zwei Geschosse mit schwaerzestem Ebenholzgriffbrettern.
Trotzdem, Bassbauer, forscht munter & werft was mit Birne oder gehaertetem Bamubus oder was auch immer auf den Markt, und ich werd's beruecksichtigen falls ich in diesem Leben mir nochmal einen Bass kaufe.
Das ist kein Fetschismus sondern Fakt- Ebenholz ist das Beste, was man auf den Kontrabass aufbringen kann.
Hast du das Video gesehen? Es wird noch sehr sehr sehr lange Ebenholz geben. Nur halt auch viel mehr mit braunen Streifen.
Ich habe mir das Video angesehen, fand es in manchen Bereichen sehr aufschlussreich, vor allem natürlich beim Punkt, dass bisher die meisten Ebenholzbäume gefällt, aber nicht weiterverarbeitet wurden, da die Holzqualität nicht top war. Dennoch finde ich es sinnvoll, Alternativlösungen - andere Harthölzer, keine Tropenhölzer - zu suchen, speziell für Instrumente aus dem unteren und mittleren Preisbereich. Kein Sperrholzbass braucht eine Ebenholzgarnitur. Zudem: es gibt nur noch ein Land, welches Ebenholz legal exportiert. Reicht das auf lange Sicht für den Weltmarkt? Problematisch ist das illegale Abholzen von Ebenholz. Wenn ich es richtig aus der Erinnerung zitiere, ist das in Madagaskar immer noch so. Und das liegt natürlich an uns Konsumenten, die auf Ebenholz bester Qualität bestehen.
Der Schluss: wir haben genug Ebenholz, es muss nicht gespart werden, scheint mir zu kurz gedacht.
Eine chinesische Technologie-Firma bietet ein Ebenholz-Ersatzmaterial an: http://www.blackwoodtek.com
Ich habe damit noch nicht gearbeitet, aber schonmal ein Muster in der Hand gehabt. Es handelt sich wohl um hochkomprimiertes (verdichtetes) Weichholz (Fichte), das durchgefärbt ist. Der Preis, den man mir nannte, lag auf dem Niveau von Ebenholz, und rein vom Hand-Gefühl her hat es mich auch nicht überzeugt – da würde ich Ebenholz nach wie vor vorziehen. Aber interessant ist das allemal – ich finde den Ansatz auch interessanter als Carbon-Griffbretter.
Klar habe ich mir das Video angesehen --- nichts gegen Bob Taylor, aber ist halt eine PR Aktion.
Das was er da erzaehlt, kann man auch herumdrehen. Es ist ja wohl kein Geheimnis dass Regirungen in der dritten Wekt nicht gerade stark sind und Umweltgesetzgebung und deren Umsetzung auf einem voellig anderen Level stehen als hier. Kamerun ist ausserdem eine Diktatur mit sehr fragwuerdigem human rights record. So viel zu dem Maerchenonkel-Schnack, die Regieruing dort vertraut uns und hat uns die Exklusivrechte gegeben, das verbleibende Ebenholz auszubeuten, weil sie wissen, wie verantwortlich wir sind.
Das muss alles nichts heissen, aber so ohne weitere Informationen und unabhaenguge Stimmen glaube ich einem amerikanischen Kapitalisten erstmal gar nichts, insbesondere nicht wenn er sich als der weltrettende klampfende nette Daddy von nebenan inszeniert. Es geht halt auch darum einer bestimmten Zielgruppe zu suggerieren, erstens dass man Ebenholzgriffbretter auf Folkklampfen braucht, und zweitens dass dieser Luxus OK ist weil Bob Nice Guy damit Kamerun rettet. Wenn er es damit wirklich ernsty meint, wo ist die Einbeziehung von NGOs oder anderen glaubwuerdigen externen Instanzen?
"kein Fetischismus sondern Fakt" bringt es ganz gut auf den Punkt. Tja ist es wirkliuch Fakt oder eine Rationalisierung, um beim psychoanalytischen Begriffskatalog zu bleiben? Es gibt ja kaum Baesse mit was anderem - Ebenholz selbst auf ziemlich maessigen Instrumenten, nur ganz unten hat man dann geschwaerztes Hartholz. Klar man kann jetzt Daten zitieren zu den Holzeigenschaften, aber hast du schon mal einen handgemachten Bass (oder soliden Fabrikbass) mit einem anderen Material fuers Griffbrett gespielt? Ich nicht, weil gibt es ja kaum.
Also woher weisst du dann dass es so einen grossen Einfluss hat, und dass man mit diesem Einfluss nicht leben kann? Kann sein dass du als Profi Klassik machst, und dadurch bestimmte Kriterien hast, was ja auch voellig OK ist --- aber muss deswegen jeder Amateur und jeder Klassikschueler und auch jeder Jazzer einen Bass mit einem Ebenholzgriffbrett spielen? Sonst geht das Abendland unter? Sonst ist automatisch die Musik schlecht? Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube dass man potentiell auch mit anderen Materialien gute Instrumente bauen koennte, und hier einfach ergebnisoffener diskutierensollte. Siehe die Diskussion auf dem amerikanischen Forum talkbass.
All I am saying is give beech a chance...
Ein gutes Ebenholzgriffbrett nutzt sich sehr langsam ab. Wenn man nicht jeden Tag spielt, dauert es viele viele Jahre, bis da etwas fällig ist, zudem kann man auch ein vergleichsweise dünnes Ebenholzgriffbrett noch verwenden, weil es sich eben nicht "bewegt". Ahorn nutzt sich viel schneller ab. Das ist dann auch ökonomisch doof, wenn man 3x öfter zum Abrichten fahren muss, dann lässt es sich überhaupt nicht so gut abrichten wie Ebenholz und "bewegt" sich auch vielleicht schon nach dem ersten Abrichten spürbar.
In der Alte Musik Szene werden hochwertige Instrumente mit alternativen Hölzern als Ebenholz gebaut. Ebenholzfurnier-Griffbrett, gesehen bei einer Gambe, finde ich auch pfiffig. Es gibt gute Alternativen neben der, vermutlich besten, Option Ebenholz.
Mechanik futsch - was nun? < | Zurück zur Liste | > Die Länge des Griffbretts |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn