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Zugeordnete Kategorien: Bassbauer - Bassbau

Steffpeff1000 Profilseite von Steffpeff1000, 18.07.2015, 20:51:54
Alten Bass gekauft. Eure Meinung?

 

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe mir heute meinen zweiten Bass zugelegt. Der erste ist von GEWA (vollmassiv) und gar nicht schlecht.
Im Bekanntenkreis wurde mir dann ein Kontrabass angeboten. Nach aussage vom vorherbesitze hat er den Bass von seinem Vater sozusagen "geerbt".
Aber da möchte ich gar nicht genauer drauf eingehen. Jedenfalls hat der diesen, nach seiner Aussage, vor ca 30 Jahren gebraucht für 5000 DM gekauft.

Ich wende mich an euch, weil ich mir erhoffe eine Einschätzung zum Alter und Herkunft und evtl. eine ungefähre heute einschätzung des Wertes zu bekommen. Leider gibt es keinen Zettel oder ähnliches. Nur die Initialen auf dem Rücken.
Ich möchte Ihn gar nicht verkaufen. Ich steh irgendwie auf Instrumente mit Geschichte. Deswegen konnte ich auch nicht widerstehen.

Auch habe ich ein zwei sachen die ich ggf. verändern würde. Je nach dem, ob es sich lonht.


Der Bass selber hat einen tollen Klang. Wie ich finde sehr voll. Aber das ist sicher auch subjektiv. Ich finde auch mein GEWA bass hört sich gut an. =)
Der Bass ist massiv, der Hals gerade.
Was mit jedoch gleich aufgefallen ist: Die Saitenlage ist recht hoch... spricht wohl dafür, dass er mehr gestrichen gespielt wurde. Ebenso hat das Griffbrett beim E eine Kante (Ich glaube das heisst "C Kante" oder so). Der Hals ist nicht wie mein anderer Kontrabass schön rund sondern etwas "spitzer" und "klobiger wirkend", was schon etwas ungewohnt ist.  Wie auf dem Foto zu sehen, hat der Hals kleine Rillen. Sieht etwas danach aus, als hätte jemand versucht den Hals zu bearbeiten. Der Hals ist jedoch in der Form an sich nicht verändert. Das ist auch nicht störend. Auch im Inneren steht der Satab noch und der Balken unter der Decker ist wie ich sehen konnte noch in Ordnung.

Meine Idee, oder Wunsch wäre es, die Saitenlage etwas abzusenken und den Hals sowie das Griffbrett abzurunden.

Ich hoffe ich nerve euch damit nicht. Sicher gibt es einige die sich hier im Forum an euch wenden. Ich werde sicher auch noch zu einem Fachkundigen in meiner Umgebung gehen. Nur bin ich so gespannt und kann nicht warten bis ich dort einen Termin bekomme. Vielleicht ist das ja auch für euch genau so spannend wie für mich. =)

 

Anbei findet ihr ein paar Bilder.


Ich danke euch jetzt schon für eure Hilfe!

 

 

 

 

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Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 19.07.2015, 09:57:20

Was mir auffällt, scheint der Stimmstock schief zu sein. Den würde ich auf jeden Fall mal vom Geigenbauer prüfen lassen.

Griffbrett abziehen, Hals anschäften und Alu-Räder einbauen kostet nicht die Welt (geschätzt 300-400 Euro).

Dabei würde ich dann ein synthetisches Hängelseil am Saitenhalter einbauen (10,- Euro).

Zu den Initialien "VB" kann ein Geigenbauer vermutlich etwas sagen...

jlohse Profilseite von jlohse, 19.07.2015, 23:26:59

"Griffbrett abziehen, Hals anschäften und Alu-Räder einbauen kostet nicht die Welt (geschätzt 300-400 Euro)" .... Das kostet mehr. Aber von Hals anschäften war zuvor auch nicht die Rede, und ich erkenn auf den Bildern auch nicht, das ein neuer Hals von Nöten ist.       Jonas

 

 

 

Steffpeff1000 Profilseite von Steffpeff1000, 19.07.2015, 10:19:35

Danke für die Antwort! :)

Der Stimmstab sieht auf dem Foto etwas schief aus. Das liegt aber daran,, das ich das Handy schief gehalten habe. :) Was würdet ihr zur Qualität des Basses sagen?

Aluräder?

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 19.07.2015, 13:10:47

Hallo,

mit Preisen und Qualitaet ist das immer so eine Sache (teilweise subjektiv - und gebraucht von privat sehr unterschiedlich --- manche Leute haben einen alten Bass und denken dann automatisch, dass das Instrument viel wert ist). Ueber Fotos schwer zu beurteilen.

Ich denke ein Geigenbauer kann Dir was zur Herkunft des Basses sagen --- die Bauweise mit den Zargenverstaerkungen aussen ist schonmal ein Merkmal, C-Kante genauso. Ich habe einen Bass aus Markneukirchen, der das auch hat -- keine Ahnung ob ich mit diesem Tipp richtig liege.

Falls Du was im Bereicht 5000 Euro suchst, wuerde ich mir das ein bisschen ueberlegen, da es nicht nur gute und schlechte Baesse gibt, sondern verschiedene Instrumente unterschiedliche Charakteristik haben.

Ich bin mir nicht sicher ob sich ein Griffbrett von C-Kante nach rund umarbeiten laesst. Den Hals kann man wahrscheinlich etwas reduzieren lassen, waere beim Geigenbauer zu diskutieren. Was die Saitenlage angeht, so wuerde ich, falls Du den Bass wirklich willst,  erstmal die Saitensorte finden, die Dir entspricht. Stege kuerzen kann man immer, bloss was ab ist ist ab, und das waechst nichts nach.

Gruss, Armin

ChristophKammer Profilseite von , 19.07.2015, 14:53:01

 

Guten Tag,

ich kann da nur - wie die Kollegen zuvor - ein paar Allgemeinplätze loslassen, nach Bildern alleine ist so eine Kiste ganz schwer zu beurteilen. Was ich zu sehen glaube (!!) ist eine dieser typisch sächsischen Arbeiten von nach dem Krieg, also grob 50er - 60er Jahre ex-DDR, es kann aber auch ein Bubenreuther sein, der im Westen von einem Ost - Geigenbauer gebaut wurde oder ein Ost - Rohling, der im Westen hergerichtet und mit dem rückseitigen Schnörkel versehen wurde. Man weiß es nicht. Amerikanern kann man sowas immer als "Juczek" oder "good old german wood bass" anbieten.

Die Substanz an und für sich sieht augenscheinlich sehr gut aus, ich sehe keine Risse oder offene Stellen, da muss man nicht viel investieren: Griffbrett einrichten lassen, Steg dito, eventuell beides neu (das kann man nur am lebenden Objekt entscheiden), ich persönlich würde auch diesen hässlichen Saitenhalter entsorgen, das hat aber ästhetische Gründe. Ein zu klobiger Hals ist vom Geigenbauer rasch nachgearbeitet, wahrscheinlich würde ich das zusammen mit einem neuen Griffbrett in Auftrag geben, da muss man sowieso an den Hals ran.

Ich möchte nicht in des Geigenbauers Kalkulation eingreifen, aber für einen Tausender sollte der komplette Vorgang zu erledigen sein. Je nach Zustand und Renovierungsaufwand werden diese durchaus guten Sachsen irgendwo zwischen 2 und 5 Kilo gehandelt, aktuell wohl mit fallender Tendenz, der Markt ist voll davon.

Wie immer gilt: wert ist das Ding, was jemand dafür real auf den Tisch legt. Die 5000 Mark in den 80ern sind ein Anhaltspunkt, soviel kostete ordentliche Mittelklasseware damals. Alles andere heißt Spekulation. Den weiteren Verlauf würde ich mit dem Fachkundigen meiner Wahl klären.

Einen schönen Sonntag an alle!!

janski Profilseite von janski, 21.07.2015, 18:20:32

die c-kasnte kann man wegmachen lassen, wenn das griffbrett noch dick genug ist. sieht aber so aus. griffbrett abziehen, steg anpassen, ggf den obersattel nacharbeiten, dass die saiten oben auch flacher sind, evtl "neue" saiten (z.b. aus dem geba marktplatz) - kostet alles nicht die welt, vll. zusammen 300 euro. der zustand scheint ja ansonsten gut zu sein. wenn er ihn für 2000 euro hergibt, kannst du den kaufen, dafür kriegst du ihn auch wieder los, falls er dir irgendwann nicht mehr gefällt. falls er teurer sein soll, würde ich auch andere probieren.

Neuester Beitrag AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 21.07.2015, 23:54:11

Ich find ihn vielversprechend!

Klar, einstellen sowieso. Ich stimme meinen Vorrednern zu und würde mal waage vermute dass das ein nachkriegs tscheche ist, vielleicht auch ost deutsch, wer weiss? 

Sicher kein wertvolles Stück, aber kann super klingen. 

Sicherheitshalbe sollte der Bass von einem Geigen/Bassbauer mal angeschaut werden um eventuell nur von außen (schlecht) geleimte Risse und den beginnenden Riss am Oberklotz zu untersuchen. Kommt natürlich auf den Preis an, aber  2500,- klingt (wenn rissfrei und in gutem Zustand!) nach einem guten Geschäft.

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