Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

Hallo zusammen,

seit März diesen Jahres habe ich einen EUB, einen von NS Design.

Der hat schöne Punkte auf dem Griffbrett, wie ich es von der Gitarre und E-Bass gewohnt bin.

Aktuell habe ich nun einen richtigen Kontrabass zur Miete und überlege mir auch gleich einen (anderen) zu kaufen.

Die Orientierung macht mir noch etwas Probleme. Der EUB hat keinen Halsansatz und der richtige hat keine Punkte.

Wären Markierungen auf dem Griffbrett (des richtigen KB) sinnvoll, wie Stützräder beim Fahrrad. Oder sind die eher Kontraproduktiv, da diese von der Kontrolle übers Gehör, ablenken?

Gruss

Marco

Hi Marco!

Das Thema wurde hier schon soooo oft diskutiert, einfach mal "Markierungen" in der Freitextsuche eingeben, dann erhält man z.B. solche Threads: http://www.geba-online.de/forum.php?action=vi ... tanz=0&search=Markierungen .

Natürlich sind Markierungen aus pädagogischen und teilweise praktischen Gründen (z.B. Spiel bei Dunkelheit) auf/am Griffbrett grundsätzlich und generell strickstens abzulehnen. Basta. Und ebenso natürlich mache ich mir kleine Bleistiftstrichen an diversen Stellen aufs Griffbrett - ich bin doch nicht blöd und mache mir das Leben und Spielen und Intonieren schwerer als unbedingt nötig ... (Was Edgar Meyer und Bozo Paradzik machen kann so falsch nicht sein!)

Grüße

Thomas 

Hi,

ich benutze Markierungen selten, halt fuer bestimmte Situationen, zum Beispiel ein Einsatz auf einer Note ganz weit draussen im Nordwesten des Griffbretts...

Ich selber habe Markierungen in den unteren Lagen nie verwendet, sondern nach der Methode "Vergleich mit Leersaite" gelernt zu korrigieren. Wenn es dir hilft - warum nicht, so lange klar ist dass es eine Kruecke ist .

Optische Kontrolle kann schon was bringen -- ich erinnere mich aber daran, dass mir Anfangs die Grundhandstellung Probleme machte (Mittelfinger zu tief). Fuer Lagenwechsel wuerde ich es nicht empfehlen, da es die Aufmerksamkeit von den eigentlich wichtigen Parametern ablenkt. Falls es darum geht, das Db zu finden mit dem das Stueck losgeht, OK, warum nicht.

Mit der Kontrolle ueber Gehoer ist das so eine Sache --- das Gehoer muss auch entwickelt werden, da bestimmte Intervalle einen relativ hohen Toleranzrahmen haben, wo sie (solange Du alleine spielst) nicht grob falsch klingen, auch wenn es vom 12-Ton gleichschwebenden Temperament schon ziemlich abweicht. Je mehr das Material von einer klaren Tonalitaet abweicht, desto schwerer. Zum Beispiel eine chromatische Tonleiter auf einer Saite zu spielen, rein nach Gehoer, und dann tatsaechlich bei der Oktave rauszukommen, ist schon mal gar nicht so einfach. Von daher ist es schon wichtig vom motorischen Gedaechtnis zu wissen, wo bestimmte Lagen sind (Orientierung am Halsansatz).

Was mir spaeter geholfen hat, Orientierung  ueber das Griffbrett zu gewinnen , waren Arpeggien mit viel Leersaiten, und zwar diese: http://www.johannesschaedlich.de/bass_tutorial.html. Mit einfachen Tonarten anfangen - nicht zu viel Material auf einmal, lieber reduzieren und wiederholen -- jeden Tag fuenf Minuten -- Du wirst Dich wundern wie viel das bringen kann.

Gruss - Armin