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Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf - Neuling - Rockabilly - Steg - Jazz

JBIII Profilseite von JBIII, 21.06.2010, 18:59:23
Kontrabasskauf

 Hallo, schönes Forum habt Ihr hier, bravo! Ich habe einen DDR-Sperrholzbass mit einem krummen Steg, worauf ich seit einen halben Jahr fleissig geübt habe, möchte aber jetzt zwischen 1000 und 2000 Euro ausgeben für einen neuen Kontrabass 3/4, weil das Training Ernst wird. Musikstil: Country, Bluegrass, R&R und Rockabilly. Habt Ihr vielleicht Markentips? Ein guter Occasion würde es aber auch tun. Ich wohne in der Schweiz, Zürich. Vielen Dank und schönen Tag.

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 21.06.2010, 19:27:24

 Markentipps gibt es eigentlich nicht bei Kontrabass.

1000-2000 Euro sind niedrige Preislage, d.h. um die 1000 Euro wirst du nicht gross was besseres bekommen als was du gerade hast (vielleicht besserer Zustand, aber nicht von der Substanz her)

Es kommt bei Kontrabass sehr auf das Set-Up an, d.h. die optimale Einstellung von Steghoehe, Griffbrett (leichte Hohlkehle in Laengsrichtung), Stimmstock (Position und Sitzfestigkeit), sowie Saiten.

Ich wuerde deswegen an deiner Stelle mal schauen, ob sich Investitionen in deinen Bass lohnen. Alte Sperrholzbaesse haben durchaus einen Marktwert, und fuer die Musikrichtungen die du nennst (sowie Old school Jazz)  koennen sie durchaus mithalten oder sind sogar besser geeignet - ist halt ein anderer Sound.

Was sind denn fuer Saiten drauf:  Stahlsaiten kann man durch kurzes Auskochen in Spuelwasser regenerieren.

Stege kann man angeblich mit Feuchteeinwirkung wieder gradebiegen (schau mal im Archiv, da gibt's ein Posting zu).

Aus welchem Holz ist das Griffbrett? Wenn es schwarzgefaerbte Buche ist (wo viel gespielt wurde, scheint es hell durch) , eher schlecht, wenn es Ebenholz (schwarz, sehr dichte Maserung) oder Palisander (braun, engl. rosewood)  ist, eher gut. (Abgesehen von dem direkten Einfluss auf den Klang gibt dir die Auswahl des Materials einen Hinweis darauf, ob dein Bass ein eher billiger Sperrholzbass ist, oder die Luxusausfuehrung).

Standard-Programm fuer Setup waere (bei Bassbauer machen lassen): Neuer Steg, Stimmstocklaenge und -position ueberpruefen, Griffbrett auf Unebenheiten (Brummtoene) ueberpruefen, neue Saiten. Eventuell neuer Stachel. Kann dich je nach dem ein paar Hundert Euro kosten, lohnt sich aber. Das Dumme ist, bei vielen Neukaeufen ist zumindest ein Teil dieses Set-up Programms auch noetig, z.B. weil Katalopreise nur Billigsaiten beinhalten, und eben keine vernuenftige Einstellung der Details. Stimmstoecke sitzen z.B. oft viel zu fest und nicht da, wo sie hingehoeren, und dann wird der Bass auch nicht klingen. All das sind Gruende, eher beim Bassbauer zu kaufen - falls du dich doch fuer einen Neukauf entscheidest - und nicht per Versandhandel.

 

 

JBIII Profilseite von JBIII, 21.06.2010, 19:59:05

 Vielen Dank für diese ausführliche Antwort, Herr Basstölpel. Bitte entschuldigen Sie meine Deutschfehlern, ich bin Holländer aber gebe mich alle Mühe.:-). Ich war am letzten Mittwoch in Bern CH bei einem Bassbauer (www.kontrabass.ch), und er hat mir gesagt dass das spielbar machen meiner Sperrholz-DDR-Bass 1400 Euros kosten würde, darum habe ich mich entschieden einen schon gut spielbaren neuen Bass zuzulegen, auch weil das ganze Tonabnehmersystem das ich darauf montieren lassen möchte, so bald ich live auftreten werde mit dem Kontrabass (voraussichtlich Ende Jahr) mir weitere 400 Euros kosten wird, und dafür ist dieser DDR-Bass einfach nicht mehr tauglich. Das Ding wurde mir geschenkt, und lag 30 Jahre im Estrich einer Berner Wohnung. Der Bassbauer in Bern hat mir gesagt dass diesen DDR-Bass wahrscheinlich ungefähr 700 Euros gekostet hat vor 30 Jahren.

Ich habe erst heute dieses Forum entdeckt, und werde jetzt zuerst mal älteren Beiträge lesen, hier drin ist ja schon mehrere Male meine Frage gestellt worden, wie es aussieht. Tut mir Leid zuerst gefragt zu haben vor das ich mich richtig im Fragenforum durchgelesen habe. Mea Culpa und so.

Nochmals, fantastisches Forum, Respekt!

 

bassknecht Profilseite von bassknecht, 22.06.2010, 01:14:32

 Hallo JB III

Ich möchte Basstölpel`s Rat unterstützen! Es ist in Deinem Fall sicher sinnvoll eine zweite Meinung zu Restaurationskosten Deines DDR Basses einzuholen. Du beschreibst keinen Brachialschaden wie Halsbruch o ä.  Standardsetup, von mir aus mit neuem Steg und Ebenholzgriffbrett  zweiter Wahl, kannst  Du in F, Benelux oder D für deutlich weniger als 1400 € bekommen (nicht bei Festl, Wilfer, Cramer Pöllmann oder Balsereit ).  Die Schweiz ist nicht als Billiglohnland oder überhaupt als billiges Land bekannt und der Internetseite von Pianzola nach, ist er nicht spezialisiert auf die Kundenklientel zu der Du zu gehören scheinst. Die Einschätzung zum Neupreiswert die man Dir gesagt hat ist Quatsch. Wenn es denn tatsächlich ein DDR Bass ist, hat er vor 30 Jahren vielleicht 200 Mark Ost gekostet, durch das Devisengefälle und  nach heutigem Wert also fast nichts (700 € sind demnach willkürlich aus der Luft gegriffen), dennoch sollte das nicht das alleinige Kriterium sein um zu entscheiden welche Investition sich lohnt.

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 22.06.2010, 08:40:07

 Keine Ursache.

Was Bassknecht sagt, stimmt : 1400 Euro - was soll denn da alles gemacht werden?

Trotzdem kann es natuerlich sein, dass sich bei deinem Bass Investitionen nicht lohnen. Hier in Schottland, nicht unbedingt Hochlohnland, sind die Preise in etwa, neuer Steg, ab £150, Griffbrett abziehen je nach Aufwand ab £60.-, neuer Stachel einbauen £30.- plus Materialpreis £ 60.- usw. --- Also du kommst mit neuen Saiten leicht auf € 500, oder  mehr, wenn ein neues Griffbrett raufsoll.

Du  kannst natuerlich auch second Hand gucken. Leider ist der second hand Markt fuer Baesse so klein, dass voellig ueberteuerte Angebote nicht gleich auffallen. Bei E-Gitarren z.B. wuerde niemand eine Yamaha Pacifica Strat-Kopie fuer 400 Euro inserieren - bei Baessen kann sowas aber leicht passieren. Also nimm dir genug Zeit, viele Angebote anzugucken, bis du ein Gefuehl bekommst, wo die Unterschiede sind.

bass-da Profilseite von bass-da, 21.06.2010, 20:52:25

 Hallo JBIII,

klick dich doch einmal durch den Marktplatz, da bekommt man ein ganz gutes Gefühl dafür, was für Bässe es gibt und was die so kosten. Mit ein bisschen Glück gibt es ein gutes Angebot bei dir in der Nähe. 

Ich war bis vor kurzem auch auf der Suche nach einem geeigneten Bass und immer in Versuchung, einen im Internet zu bestellen, davon wurde mir aber abgeraten (s.o. die Anmerkungen zum Setup von Basstölpel), und ich habe dann Glück gehabt und einen Bass privat bekommen, der sehr schön und gut beinander ist und den Vorteil hat, dass er wesentlich günstiger war als wenn ich ihn mir neu gekauft hätte. Dann noch gute Saiten drauf und die Saitenlage besser einstellen lassen, und jetzt bin ich rundum zufrieden!

lg bass-da

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 22.06.2010, 17:21:15

Bei Country, Bluegrass, R&R und Rockabilly sind Sperrholzbässe doch eine gute Wahl !!! Sehr robust.

Ich würde den Bass restaurieren lassen mit 1) einem neuen Steg, 2) einem Hängelseil aus Nylon und 3) einem Stachel aus Carbon oder Titan. Bei Bedarf noch 4) das Griffbrett abrichten lassen und 5) den Stimmstock korrigieren. Fertig

Persönlich würde ich noch einen Bassbalsereit einbauen (laut und feedbacksicher) und mittlerweile auf einen höhenverstellbaren Steg verzichten. Geschmacksache.

Übrigens bereue ich es, meine ersten Sperrholzbass in Zahlung gegeben zu haben, weil ich immer wieder gern einen solides Instrument einsetzen würde, damit mein schöner Bass zuhause bleiben kann...

rpt Profilseite von rpt, 23.06.2010, 07:02:37

1000, bis 2000, Für Country, Bluegrass, R&R und Rockabilly? Ich würde über eBay einen Bass bei Gedo Muisk kaufen. Gesprerrtt (500,-) oder Halbmassiv (700,-). Evtl hinfahren und vor Ort aussuchen, sonst ist natürlich immer ein gewisses Risiko dabei. Generell  sind die Bässe abernach meiner Erfahrung  ok, d..h. auch ohne Abstimmung von Bassbauer spielbar und von Ton her für die genannten Genres in Ordnung. (Ich bin nie hingefahren, die Reisekosten wären in meinem Fall einfach zu hoch gewesen im Vergleich zum Kaufpreis, ist aber wie gesagt ein Risiko). Aber Sperrholz ist stabil und selbst wenn im Livebetrieb ein Schaden entsteht, dann ist es nicht so eine Katastrophe wie bei einen teuren Bass. Saitenlage hoch eingestellt liefern lassen und die Brücke nach Geschmack bei der Saitenlage runterfeilen (Vorsicht dabei, zurück gehts nicht so leicht)

Fall noch nicht vorhanden dann der Rest bei Thomann ca. 150 Eur für die Saiten der Wahl (z.B Pirasto, Presto), 119 K&K Bass Max (oder ein anderer PU der Wah), 24,80 für einen K&K Hotspot (Slapsound), und 105 Euro für einen K&K  Dual Channel Preamp. Dann noch eine vernünftige Tasche (100 bis 250 Eur).

 So würde ich es machen. Ob es ein guter Rat kann ich natürlich nicht garantieren. Aber klar, wenn man wie bass-da Glück hat und über Prival und an einen guten und preiswerten Bass rankomm, dann ist das natürlich besser. Aber man braucht dann eben Glück und man muss abwarten.

walter.h Profilseite von walter.h, 31.07.2010, 15:39:28

 Wir haben einen Bass von Csermak  aus Ungarn gekauft. Tolles Instrument  in Massivbauweise zum tollen Preis. Dazu gibt es hier einen eigenen Threat ..... einfach unter  Csermak suchen

Neuester Beitrag Puck Profilseite von Puck, 04.08.2010, 11:32:02

 kauf dir´n engelhardt bei thomas schmucker/kontrabass studio. tiptop für country,rockabilly und zwischen 1000-2000. die lassen sich wie butter spielen & du kriegst ne sehr gute beratung dazu

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