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Zugeordnete Kategorien: Basschulen - Bogen & Streichtechnik
Hallo,
hat sich schon mal jemand mit Francois Rabbath Lehrbuchserie Nouvelle technique 1-3 beschäftigt?
Falls ja: Wie ist Euer Eindruck? Immerhin sind die Bücher ja nicht so billig, daß ich sie mir 'einfach so' kaufen möchte.
Grüße
Uli
Rabbath hat soweit ich weiss eine eigene KB-Technik entwickelt. Es ist halt die Frage, ob du dir diese Technik aneignen willst. Wenn ja, waere vielleicht ein erster Schritt, einen Lehrer zu suchen. Ich weiss nicht ob du mit den Noten allein besonders weit kommst. ES gibt einiges im Internet zur Rabbath Technik. Z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=54pMdTCmo8g&am ... PL&playnext=1&index=25
Wenn Du überhaupt Noten lesen kannst und kein Anfänger bist, kannst Du mit den Rabbath Unterrichtswerken arbeiten, das Geld wäre sinnvoll investiert. Die Betonung liegt aber auf arbeiten! Rabbath ist nichts für kleine Jungs.
Mein Eindruck von Rabbath´s Technik ist positiv, methodisch und didaktisch könnte man an seinen Schulen aber was verbessern. Ich hatte mal einige Zeit lang Unterricht bei einem Schüler von Rabbath, dieser Kontakt war wichtig für mich, um etwas von Rabbath´s Intentionen zu kapieren, sonst hätte ich die Geschichte entweder gar nicht oder ineffektiv verfolgt. Heute gibt es gut gemachte Lehrvideos von Rabbath, nach "The art of the bow" ist ganz aktuell "The art of the left hand" erschienen, das hilft sicher auch um zu kapieren was der Mann aus welchen Gründen heraus macht. Rabbath´s Schulen sind mittlerweile auch Audio CDs mit von Rabbath eingespielten Versionen der enthaltenen Etüden beigelegt, leider spielt er in Band 1 alles eine Oktave höher als notiert, wenn man das als Playalong benutzt ist das vielleicht für Intonation und Phrasierung manchen Schülern ganz dienlich, stellt aber R´s Tonvorstellung in der tiefen Oktave hintenan.
Zugegeben, die Lehrvideos und die Schulen sind nicht vom normalen Schülertaschengeld zu bezahlen, es gab und gibt bis heute für mich aber Anregungen und Informationen bei Rabbath, die sind für mich überhaupt nicht zu bezahlen. Gleichzeitig weiss ich, dass es genügend Leute gibt (darunter auch gute und solide Bassisten), denen alles am Arsch vorbei geht was mit Rabbath zu tun hat. Ich denke viele Leute sind bassistisch ohne Rabbath besser bedient als mit ihm und die ganze Welt muss sich sowieso nicht nicht an einem einzigen Menschen orientieren.
Ich kenne von Rabbath ausser den Bach Cellosuiten und Vivaldi Violinkonzert keine Einspielungen die keine Eigenkompositionen von ihm selbst sind. Der Mann ist, so glaube ich, in jeder Hinsicht ein grosser Individualist der gern sein eigenes Ding macht. Rabbath spielen bedeutet daher nicht nur eine neue Technik des Kontrabasses zu benutzen, sondern auch eine spezielle Musik (eben Rabbath´s Kompositionen) zu spielen, die muss man halt mögen. Ciao Roland
Hallo Roland,
>Wenn Du überhaupt Noten lesen kannst<
rudimentär...
>und kein Anfänger bist<
naja...
> ist nichts für kleine Jungs.<
Hm, bin 173 cm und 59 Jahre alt...
freue mich aber, daß Du im Folgenden zur Sache aussagst und dafür danke ich Dir.
Auch wenn das Taschengeld, daß mir mein Arbeitgeber zahlt, für die Bücher reicht, empfinde ich es als rausgeschmissen Geld, wenn die Bücher zum Selbststudium nicht taugen. Einen Lehrer der Rabbath Schule, so wie Basstölpel empfiehlt, zu finden, wird wohl nicht so einfach sein, fürchte ich: Dashalb ja auch meine Frage nach der Tauglichkeit der Lehrbücher.
Freundliche Grüße
Uli
Eine ..."Frage nach der Tauglichkeit der Lehrbücher."..... ist für mich eine rhethorische Frage, wenn Du Dir diese Frage selbst beantwortest mit .."wenn die Bücher zum Selbststudium nicht taugen"...., denn Lehrbücher sind im Falle, dass man unterm Strich wirklich etwas davon hat nicht schlecht allein durch die Tatsache, dass ein Unterricht darauf aufsetzen muss. Allerdings hattest Du Deine Frage mit ..."wie sind eure Eindrücke"... weniger eng, eigentlich gar nicht formuliert, ich bin kein Hellseher.
Ich habe in der Tat autodidaktisch nach Rabbath gearbeitet und wie ich schon erwähnte, was ich davon abgezogen habe, ist für mich positiv. Ob ein Unterrichtswerk für ein Selbststudium taugt ist sicher ebenso von den Voraussetzungen des autodidaktisch Lernenden abhängig, wie von der Konzeption des Werkes, wie soll man da jemanden den man als weder als Musiker noch sonst wie kennt etwas raten? Ich habe mich mit der Rabbath Technik befasst, zwei Jahre nach Abschluss eines Musikhochschulstudiums, da konnte ich mehr als rudimentär Noten lesen, hatte konkrete Vorinformationen über das um was es geht und konnte ohne Beratung nur durch reines Durchblättern und Lesen abschätzen welche Baustelle ich aufmache wenn ich mich damit befasse. Ich habe meinen Lebensunterhalt durch Kontrabassspielen bestritten, hatte über Jahre gelernt wie man sich Dinge zu professionellen Musizieren systematisch erarbeitet und glaubte damals wie heute nicht, das man durch Technik welcher Art auch immer, gewisse Unpässlichkeiten die Kontrabassspielen beeinhaltet, eliminieren kann.
Fuer mich hat sich anhand der oben verlinkten videos mt Hans Sturm die Frage gestellt, was sind die Vor- und Nachteile dieser Linken-Hand Technik. Man hat zwar den Vorteil durch pivoting die Reichweite einer gegebenen Lage zu erweitern - auf der anderen Seite sind dann bestimmte Sachen recht eigenartig, wie z.B. bei Lagenwechsel und Zielton, der der erweiterten Lage entspricht.
Also ich spreche hier davon, dass der Daumen nicht gegenueber des 2. Fngers ist. Fuehlt sich unnatuerlich an. Was fuer mich persoenlch gar nicht geht, ist pivoting nach unten. Also die Stelle in dem Video wo die ersten Toene von B-dur mit dem Fingersatz 1 -2 -4 in einer Lage gespielt werden. Ich weiss nicht, wie lange man das ueben muss, bis es sich gut anfuehlt, und ob da nicht die Zeit besser investiert ist, an einer einigermassen in Grundlagen sicheren bestehenden "erweiterten" Simandl Technik zu feilen.
Solche Ueberlegungen stellen sich bei jeder neuen Technik. Ferner frage ich mich, ob Rabbath Technikgeht, wenn man nicht einen super komfortablen eingestellten Bass hat. Ist ja klar - durch das Pivoting hat man auch weniger Kraft.
Also, Frage an Roland, wenn du auf deinem Jazz-Bass Walking Linen spielst, nimmst du dann auch Rabbath Tehcnik? Oder entscheidest du je nach Material welche Technik?
cheers, Armin
Hallo zusammen,
ich denke, es ist wichtig hier deutlich darauf hinzuweisen, dass Francois Rabbaths entwickelte Spieltechniken nicht ohne kritische Einbeziehung seiner teilweise auch, rein materialtechnisch gesehen, individuellen Vorlieben oder gar instrumentenbaulichen Neuentwicklungen beurteilt und so-mir-nichts-Dir-nichts anschließend 1:1 auf jeden beliebigen Kontrabass und dessen interessierten Musiker übertragen werden können.
Als Beispiel sehe ich da konkret die besondere Spielhaltung des Monsieur, der seinen Bass ja unter Zurhilfenahme des bekannten Rabbath/Laborie-Stachels zum Klingen bringt, den benutzten Bogen mit ausschließlich frz. Frosch (Obergriff) zu extraordinär virtuosem, solistischem Spiel, seinen - vielleicht als kleinerer aber doch erwähnenswerter Baustein im Ganzen - stets auf maximale Resonanz ausgeklügelten Befestigungs-Trick, die Metall-Saiten mit ihrem Halter zu verbinden und, in meinen Augen und Ohren ohne jeden Zweifel, das für seine Klang- und Musizierideale unerläßliche, einzig für ihn persönlich und seinen Kontrabass durchgeführte Setup.
Die Bände "Nouvelles Techniques" in gedruckter Form oder die Filme zur "Kunst des Bogens" sowie "Kunst der linken Hand" unreflektiert anzuschaffen, d.h. ohne die mögliche, sich beinahe verlierende Weite des zu betretenden Feldes vorher zumindest annähernd gedanklich einzuschätzen versucht zu haben, führt nach meiner Überzeugung zu einem garantierten Lehrmittel-Fehlkauf mit empfindlichen Schmerzen im Geldbeutel und wenig realistischen Chancen, das bisherige Spielvermögen des "Schülers" spür- und hörbar zu verbessern.
Herzliche Grüße an alle in der Runde, Pollux
Für einen guten Überblick empfehle ich folgenden Link:
http://silviodallatorre.de/index.php?language ... c55856dd120f2c15c7d1f041008216
Ich finde das seine spezielle Technik hier sehr gut erklärt wird und einen Eindruck vermittelt wird wie und warum er so spielt. Wer Rabbath mal auf einem Kurs erlebt hat der weiß das es sich um einen unglaublich liberalen Musiker und Lehrer handelt der sich mit Fragen wie der Basshalung, der Bogenhaltung, Saitenwahl, etc.. überhaupt nicht beschäftigt. Es geht lediglich um Klang und ums "richtiges Hören", ein paar technische Grundfertigkeiten wie das Spielen mit Vollhaar oder das Pivoting unterricht er natürlich aber hierbei handelt es sich eigentlich um Spieltechniken welcher nahezu jeder moderner Virtuose heutzutage anwendet. Rabbaths Weg ist nicht der Einzige welchen man gehen und ist natürlich zum Teil auch sehr umstritten (Eigenkompositionen, etc..) aber er hat den Kontrabass einen deutlichen Stück weitergebracht und das muss man ihm hoch anrechnen. Ob dann zB. die Lagen so einteilt wie er oder doch nach Simandel ist völlig unwichtig. Aber sein freier und großes Klang (und das muss man einfach mal live erlebt haben) ist nachwievor fast unerreicht obwohl es Ziel eines jeden Bassisten ist. Er hat ihn immer, egal welchen Bass er in die Hand nimmt (auch das kann man live erleben). Mir gefallen seine Bachinterpretationen nicht, zumindestens hat es nicht viel mit barocker Musik zu tun, aber mit welcher Leichtigkeit und welchem Ton er diese spielt ist maßgebend für jeden Musiker, unabhängig vom Instrument (ich kenne genug Geiger und Cellisten welche einiges bei ihm lernen könnten).
In diesem Sinne: Nicht auf Details versteifen, das würde Rabbath nicht gerecht werden denn es wäre einfach nicht in seinem Sinne.
Gruß in die Runde
Hen
Hallo Ihr
gebe Nouvelle technique Teil 3 (unbenutzt) ab.
Grüße Michael Waterstradt
Ok, alle hier am thread wissen dass Du den dritten Band nicht benutzt hast und nicht die Absicht hast das noch zu tun. Den Grad an effektiven Informationsgehalt Deines Beitrages wird jeder hier individuell unterschiedlich einstufen. Obwohl ich ein Freund von ganzen Sätzen bin bedeutet Deine Aussage bezogen auf die Eingangsfrage von Uli - nein - !
Um das Heft zu verkaufen oder um es zu verschenken kannst Du es im Marktplatz hier inserieren. Gruss Roland
Ok Hilfe, nein war gar nicht so gemeint. Sollte nur ne unkomplizierte Info sein.
Ich behalte dann doch lieber das Heft.
Viele Grüße Michael
Zum Thema habe ich noch das hier gefunden:
http://doublebassblog.org/2006/11/rabbath-versus-simandl-comparative.html
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