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Anfängerprobleme

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Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik

physiors Profilseite von physiors, 12.12.2009, 20:10:29
Anfängerprobleme

 Hallo liebe Leute,

ich bin zur Zeit dabei als Autodidakt Kontrabass zu lernen. Ich nutze dazu die Lehrbücher von Stefan Scheicher, und komme damit eigentlich auch ganz gut klar. Da mir jedoch ein Ansprechpartner fehlt, dachte ich mir ich könnte das eine oder andere Problem auch in diesem Forum erörtern. Wie gesagt komme ich eigentlich ganz gut klar, jedoch habe ich z.T. das Gefühl mit dem Bogen keinen Kontakt mit der Seite zu haben, bzw. als würde am vorderen 1/4 (an der Spitze) manchmal! keine Reibung an der Seite entstehen. Ich streiche mit dem Bogen ca. 7x über das Kolofonium (Pop`s Bass Rosin) und reinige den Bogen nach dem Spielen mit Spiritus. Wie gesagt tritt dies sporadisch mitten im Spiel auf, wie`n (ganz kurzer) Aussetzer und ich habe das Gefühl ganz weich ohne Ton über die Seite zu streichen!?.

Ein weiteres Problem ist, dass es bei mir immer wieder mal quietscht(?), vornehmlich bei der G-Seite. Treibt mich schlicht zum Wahnsinn und erweckt in mir Gefühle den Kontrabass zu zerhacken (mach ich natürlich nicht). Technikfehler? Ich komm´ jedenfalls nicht dahinter. Und auch hier ist das manchmal mehr und manchmal gar nicht ( wohl doch Technikfehler?).

Wenn jemand den einen oder anderen Tipp für mich hätte wäre ich sehr dankbar.

 

Viele Grüße von

Physiors

Marcel Profilseite von Marcel, 13.12.2009, 10:05:24

 

Hallo Physiors, willkommen im Forum. Zum Thema: Gerade Bogentechnik ist etwas, das man, wenn man nicht außergewöhnlich begabt ist, meiner Meinung nach nur mit einem Lehrer lernen sollte. Ich kann mir für beide Probleme, die Du beschreibst, verschiedene Ursachen vorstellen, aber über den Umweg über das Forum wird man sich niemals sicher sein können, was denn nun wirklich Sache ist. Mein Tip: Wenn Du Geld sparen willst, suche Dir einen Lehrer, der damit einverstanden ist, Dich nur alle paar Wochen zu unterrichten. Da Du ja relativ selbständig zu sein scheinst, sollte das zur Kontrolle und für das Angehen völlig neuer Themen eigentlich reichen. Lieben Gruß Marcel
Hen Profilseite von Hen, 13.12.2009, 11:26:47

Wirklich einen Tipp kann man hier nicht geben, aber du brauchst deinen Bogen nicht jedes mal neu zu kolophonieren und dann wieder sauber zu machen.Einmal die Woche reicht völlig aus, du machst durch das ständige reinigen mit Spiritus dir nur deine Haare kaputt. Einmal Kolo drauf, spielen bis es nicht mehr greift, dann nachstreichen. Kann gut sein das dein Problem auch wenig daher rührt.

physiors Profilseite von physiors, 13.12.2009, 12:18:31

 Hallo Marcel und Hen,

vielen Dank erstmal für die Tipps. Ich werde die erstmal berücksichtigen und dann schau´n `mer mal.

 

Ciao

physiors

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 14.12.2009, 11:08:31

 Hallo,

eine Reingung mit Alkohol mache ich hoechstens 1 x im Jahr. Nach dem Spielen loese ich die Spannung und "schlage den Bogen aus", d.h. mache drei-vier "Peitschenschlaege" mit dem Bogen in die Luft, so dass sich die Haare voneinander loesen.

Unterricht nehmen ist sicher nicht schlecht am Anfang - kommt halt drauf an was du lernen willst. Ich persoenlich habe mit Unterricht nicht die besten Erfahrungen gemacht - das war bei mir so ein lustloses im Simandl vorangehen, doch ich will nicht die Schuld allein auf den Lehrer schieben, wenn ich zu der Zeit wirklich motiviert gewesen waere, haette ich sicher einen anderen Lehrer gefunden. Heute haette ich gerne eine bessere Bogentechnik.

Also was folgt sind ein paar tipps von einem Dilletanten an solche die es werden wollen. (Die orthodoxe Meinung ist, nimm Unterricht bei einem/einer, die eine abgeschlossene Klassikausbildung haben.)

Konzentrier dich beim Bogen auf die Grundparameter - guck dir ein paar youtube videos an (such z.B. nach Bassius + lesson + double bass), wenn du dir keinen Unterricht leisten kannst. Lehrer ist natuerlich besser, weil den kannst du fragen,  und der verbessert. Es ist ganz normal dass der Bogen an der Spitze weniger leicht einen Ton erzeugt. Andere Parameter sind Bogenspannung, wo du den Bogen ansetzt, Druck, geradlinigkeit, Geschwindiugkeit. Typoische Anfaengerfehler sind zuviel Kollo, Spannung und Druck, Bewgung des Bogen nicht rechtwinklig zur saite und nicht geradlinig. Uebe vor einem Spiegel, und sperr die Ohren auf. Du wirst feststellen dass man Fehler wie nicht "liniengetreue" Bogenfuehung hoeren kann - ist nicht nur eine akademische Regel.

Fuer mich persoenlich kam eine art "Musikalisches Aha Erlebnis" durch Improvisationsworkshops mit Eddie Prevost (britisches Radikal-Improvisations-Urgestein), der den Spruch draufhatte "No sound is innocent" - d.h. Uebernimm verantwortung fuer deinen Sound, daddel nicht einfach rum. Also nach diesen Erfahrungen war es fuer mich vorbei mit dem Glauben an ein traditionelles System "das macht man so und so" oder "dies ist die richtige Technik" - das sind alles Fragen, die nur eine(r) entscheiden kann: Du.

Wobei ich sagen sollte, dass es auch viele Leute in der Improv-Szene gibt, die eine Klassische Ausbildung haben, was sicher vorteile bringt (sofern sie es schaffen, die "Klassik-Gehirnwaesche" zu ueberwinden). Diese Leute haben meistens eine sehrpraezise Technik , was sie sehr flexibel macht. Ich bin ein aelteres Semester, und rein zeitmaessig ist fuer mich der Zug abgefahren, mich taeglich stundenlang mit Klassiketuden zu quaelen - ist zu fern meiner musikalischen Praxis. Wenn du aber die Zeit und Motivation hast, das liefert sicher eine solide Grundlage, und ist stilistisch "neutraler" als bei einem Jazzer unterrricht zu nehmen, der dir unbewusst seine Phrasierung und Stil vermitteln wird.

bon courage

Armin

physiors Profilseite von physiors, 14.12.2009, 20:12:50

 Hallo Basstölpel,

Ich hab´ mich sehr über deine engagierte Anwort gefreut, und ich denke ich kann mir auch einiges daraus zu Eigen machen. Das mit dem Bogenreinigen habe ich auch irgendwo in einem anderen Forum gelesen, und nachdem jetzt ja mehrere anders lautende Tipps da sind, werde ich diese auch beherzigen. Auch Deine Tipps zur Haltung werde ich mal kontrollieren. Vielen Dank!

 

Außerdem  möchte ich noch sagen, dass ich mich in diesem Forum sehr wohl fühle (habe  im Bereich Homerecording genau das Gegenteil erlebt )

 

Vielen, vielen Dank

physiors

DumDiDum Profilseite von DumDiDum, 11.01.2010, 10:38:41

 Was die Bogentechnik betrifft, so ist der Aufbau der Spannung sehr abhängig von Deiner Handhaltung. In diesem Fall ist wirklich mal Kontakt zu einem Bassisten( ich sage jetzt bewußt mal nicht Lehrer, da ich diese ständig wiederholte "Allgemeinrezeptur" auch hasse) angesagt - und zwar zu einem, der möglichst mehrere Bogentechniken beherrscht. Man muß erst mal herausfinden, welche Handstellung und Griffweise für Dich optimal ist. Nicht alles, was man bei Youtube & Co sieht oder in Konzerten, funktioniert auch mit der eigenen Hand. Das "vordere-Viertel-Problem" hört sich z.B. nach einer Kombination aus zu wenig Kolo und zu wenig Druckaufbau an. Dazu gibt es u.a. sehr gute Auf- und Abstrichübungen, mit denen man die Verteilung der Bogenkraft trainieren kann. Anfangs sind es auch oft minimale Haltungsfehler der hand, die das Anstreichen der Saite fast unmöglich machen.
Wie gesagt, ich empfehle mal 1 oder 2 Stunden beim klassischen Bassisten zu nehmen. Danach bist Du um einiges fitter, und die paar Euro sind allemal gut investiert. Rest siehe Basstölpel: DIE richtige Technik gibt es nicht. Es gibt immer nur eine spezielle für jeden Bassisten...

Gruß
Roman

 

PS: Zu viel Kolophonium ist übrigens genauso kontraproduktiv. Schau mal Deine Saiten an, ob sie sauber sind! Das war u.a. das Problem an meiner D-Saite.

Neuester Beitrag physiors Profilseite von physiors, 11.01.2010, 20:40:16

 Hallo Roman,

vielen Dank für Deine Tipps. Ich denke ich werde sie berücksichtigen, wobei ich sagen kann, dass es schon ein bißchen besser geworden ist.

 

Ciao

Rainer

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