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bass zu weihnachten...

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maria Profilseite von , 19.12.2004, 13:51:27
bass zu weihnachten...
hilfe!
ich würde so gerne nen bass zu weihnachten haben... aber ich hab nicht genug geld und ausserdem hab ich schon einen leihbass.... daher wollen meine eltern mir keinen eigenen kaufen... leider kann ich meinen eltern nicht begreiflich machen warum es besser wäre einen eigenen bass zu haben... argumente wie freie wahl der saiten, beziehung zum instrument, etc... prallen an ihnen ab wie gebäck an einer betonwand.... der leihbass der schule ist aber wirklich ein haufen kacke... taugt weder arco noch pizzicato und ist dazu noch unheimlich unhandlich wegen hoher schultern und einem hals der mal nen ganzer baum war.... wenn mir irgendjemand gute argumente nennen kann um meine eltern umzustimmen wäre ich so glücklich....
FrederikM Profilseite von FrederikM, 19.12.2004, 14:05:00
Ein schlechter und zu schwer zu spielender Bass führt zu einer falschen ergonomischen Haltung am Instrument und deine Eltern wollen wohl kaum eine Tochter mit Rückenschaden und Beckenschiefstand haben. Je länger du also auf diesem Leihbass spielst, desto schlimmer kann es werden. Gut wäre es natürlich auch, wenn vielleicht dein Lehrer mit deinen Eltern sprechen könnte, daß dieser Leihbass sich nicht gerade positiv auf deine Haltung auswirkt.
Könntest du nicht auch einen Kompromiss schließen? Daß du den Bass zur Hälfte zahlst?
Jonas Lohse Profilseite von , 19.12.2004, 16:48:58
Ein Kompromiss könnte doch auch sein, einen *guten* Bass zu leihen. Und diesen ggf. später zu erwerben. Manche Händler bieten sowas an, vielleicht kannst Du sie mit einem konkreten Angebot dieser Art umstimmen.

Manche Eltern stehen aber einfach nur auf den Überraschungseffekt an Weihnachten. Vielleicht tun sie nur so, als wollten sie es nicht verstehen, und überraschen Dich dann Heiligabend mit einem eigenen Bass. Oder verwechsele ich das jetzt mit irgendeinem Märchen aus dem Kinderprogramm ...?
Maren Profilseite von , 19.12.2004, 20:18:23
Also ich hab immer noch nen Leihbass von der Schule und bin zufrieden. Ich überlege allerdings mir mal nen eigenen anzuschaffen. Hätte dann aber gerne einen Schwarzen!
AlexderK Profilseite von AlexderK, 20.12.2004, 15:09:45
ohje ohje...

Ich hab da wohl aussergewöhnliches Glück! Mir hat mein vater gleich mal finanziell ausgeholfen.

Deine Eltern werden sicher verstehen dass jeder sein hobby hat (dein vater ist vielleicht schon in der Midlife Crisis und fährt auf ner harley durch die Lande...), vielleicht hilft dieses Argument auch noch ein wenig weiter. Ist ja immerhin (meiner Meinung nach) das beste hobby das man haben kann.

Außerdem hast du ja kein Einkommen (schätz ich mal), also wär es doch super wenn dir deine Eltern (s.O.) immerhin die Hälfte zahlen könnten. Ich hoffe du hast glück und Erfolg (und lass den Bass bloß nicht deine Eltern aussuchen.... bhöööööäää....)!

Alex
Fetti Profilseite von , 22.12.2004, 17:33:21
Hallo Maria,

ich würde Deinen Eltern klar machen, daß Du den Baß ohne finanziellen Verlust wieder los wirst. (Hat bei einem Freund nebst interessierter Tochter auch geklappt.) Das stimmt in jedem Fall bei gebrauchten Instrumenten, bei neuen vom Geigenbauer vielleicht nicht.
Vielleicht kannst Du auch an den Egoismus Deiner Eltern appellieren: je besser der Baß, desto geringer ihr Leid bei Deinen Übungen, je größer ihr Stolz, wenn Du Auftritte hast. Mein Fadder war bei meinem ersten Bigband-Konzert nahezu gerührt darüber, daß der Junge der Punkband entwachsen ist.

Viel Erfolg

Fetti
mat Profilseite von mat, 26.12.2004, 19:40:14
ein schlechter bass könnte sich negativ auf das erlernen des instrumentes auswirken und da du antscheinend schon länger spielst wäre es an der zeit und gescheites instrumen zu kaufen
Hendrik Profilseite von , 28.12.2004, 12:13:27
Hi Maria,

und hast du einen Bass bekommen?
Ich hätte noch das Argument der sicheren Geldanlage, wenn du dir einen richtigen Bass kaufst. Gute Massivholzinstrumente steigen permanent im Wert. Ok, sind nicht so liquide wieder veräußerbar wie Aktienfonds, dafür sicherer.
Vielleicht klappt ja auch folgendes: Wenn deine Eltern dein Bassspiel mögen, sagst du ihnen, dass du keine Lust mehr hast auf so einer Schrumpelgurke zu spielen und aufhören wirst, wenn du keinen besseren Bass bekommst.
Wenn sie froh sein sollten, wenn du aufhörst, sag ihnen einfach das Gegenteil: nämlich dass du viel mehr spielen musst als auf einem besseren Bass, denn schließlich musst du ja auch viel mehr Kraft aufwenden und die bekommt man (frau) ja nur durch "Training rund um die Uhr" also auch Samstag morgens um fünf!
Wenns deinen Eltern egal ist, ob du spielst oder nicht, klappt diese Strategie nicht!

Viel Glück und einen guten Rutsch wünsche ich dir und deinen Eltern!
Hendrik

P.S.: Achso ja, ich habe übrigens einen echt super Bass zu verkaufen. Der ist so butterweich eingerichtet, dass man ihn fast als "Fraueninstrument" bezeichnen könnte. Klingt auch schön fraulich. (Brummig, knurrig und einmal angestrichen, will er gar nicht mehr aufhören zu tönen. Wie eine Frau in den besten Jahren eben! *hehe) Fairer Preis € 2500 du bekommst ihn für € 2200, wenn du magst.
Jonas Lohse Profilseite von jlohse, 28.12.2004, 12:48:32
"Gute Massivholzinstrumente steigen permanent im Wert. Ok, sind nicht so liquide wieder veräußerbar wie Aktienfonds, dafür sicherer."

Dem muss ich leider widersprechen. Ich vertrete die These, dass (von Ausnahmen abgesehen) Bässe *nicht* wirklich nennenswert im Wert steigen. Wenn ein Bass in den 50er Jahren vielleicht 500 DM gekostet hat, und heute 2500 Euro Wert ist, dann spiegelt das nur die veränderte Kaufkraft der Währungen wider. Denn ein Brot hat damals vielleicht nur 20 Pfennig gekostet, und heute 2,80 Euro. (Die Zahlen habe ich jetzt mal so angenommen, sie basieren nicht auf statistischen Werten.)

Aber sie mögen vielleicht nicht an Wert verlieren, und das ist ja auch schon was wert. Von meinen paar Aktien kann ich das leider nicht behaupten. Der Preis leitet sich ja auch bei Bässen ganz kapitalistisch aus Angebot und Nachfrage ab, und in Zeiten leerer Kassen bei Musikschulen, Theatern, Opernhäusern, Hochschulen und privater (Musiker-)Haushalten hat das zwangsläufig einen Preisverfall zur Folge, zumal gleichzeitig preigünstige und qualitativ konkurenzfähige Instrumente aus Fernost und dem europäischen Osten auf den Markt gekommen sind.

Ein Aspekt ist vielleicht noch knapper werdender Rohstoff: Ebenholz wird als Tropenholz sicher kontinuierlich teurer werden. Gleichzeitig ist es aber heute einfacher, eine Ladung Ebenholz aus dem Urwald bis in die heimische Werkstatt zu transportieren -- sehr viel einfacher, schneller und günstiger als zu Stradivaris Zeiten oder noch in den 1950er Jahren.
Hendrik Profilseite von , 29.12.2004, 12:16:31
Hi Jonas,

prinzipiell magst du recht haben, aber das wissen doch Marias Eltern nicht ;-) und vielleicht erwischt sie ja auch so ein "Ausnahmeinstrument" wie du sagst.

Ich persönlich denke jedenfalls, dass Bässe nicht zwangsläufig ihren Wert behalten oder gar steigen. Ich denke, es kommt darauf an, was für ein Instrument man kauft und zu welchem Preis relativ zum Marktwert gesehen man es kauft.
So gibt es auch bei Bässen wie überall Schnäppchen und Bässe mit unterschiedlichem Potential.
Und wenn man jemandem erklärt, und nur darum ging es Maria ja, dass man sich heute so ein sperriges Ding für bspw. Euro 2500 kauft, es aber jederzeit zum gleichen Wert und in zehn Jahren vielleicht zum doppelten Preis wieder verkaufen kann...
...könnte es da nicht möglich sein, dass auch Leute die von Musik keine Ahnung haben, und nicht wissen, dass man ein Instrument haben möchten weil es unglaublichen Spaß bringt, verstehen dass so eine Investition wenig Risiko birgt.
Und die Chance ein Instrument zu ergattern das in den nächsten Jahren eine "überinflationäre Rendite" (ohmannohmann, mir fällt kein besserer Begriff ein)erreicht, ist in meinen Augen auf jeden Fall höher als bei einer Schrankwand, Couch, Auto (sowieso), oder auch Renten oder Aktien.

Die Sach mit den leeren Kassen in den Musikschulen, Orchestern und Haushalten sieht, wenn überhaupt (!!), heute so aus. Weißt du, wie es nächsten Winter oder in fünf Jahren mit der Wirtschaftskraft oder der Rolle der Musik in Deutschland bestellt ist?? Ich hab leider keine Glaskugel.

Geeignetes Holz für den Instrumentenbau wird teurer, weil es weniger wird und nicht so schnell nachwächst wie es abgehackt wird. Die Transportkosten werden in der Zukunft nicht in dem Maße sinken (wenn überhaupt)wie die Werte für Hölzer steigen. Wie sollen sie denn auch sinken? Es sei denn, man erfindet vielleicht das Beamen.

Aber die Rohstoffe machen meiner Meinung nach auch nicht den größten Teil am Preise eines Instrumentes aus.
Eine Stradivari ist auch deshalb so teuer, weil es nur noch ne Handvoll gibt, Framus Bässe sind relativ zu ihrem Rohstoff (meistens aus Sperrholz) deshalb so teuer weil es immer weniger gibt usw.
Damit wäre ich wieder oben angelangt: es kommt darauf an, was für ein Instrument man kauft.

Aber dieses Thema allein ist ja eigentlich schon wieder eine wissenschaftliche Arbeit wert. (Ich sehe den Titel schon vor mir: "Vom Handel mit Kontrabässen - ein Essay", "Vom Musiker zum Kontrabassspekulant in ein paar Tagen." oder auch: "The implicit present value of double basses in our days" hm... jaaa der letzte gefällt mir).

Naja, ich glaube ich schweife wohl gerade ein wenig ab, so spannend ist es wohl doch nicht. Aber vielleicht interessant genug für einen thread?!?
Um abschließend zum Thema zurückzukehren - das Argument, bei dem wohl alle Forianer hier zustimmen können, wurde schon an anderer Stelle genannt: Es macht mehr Spaß auf einem guten Instrument zu spielen, als auf einem schlechten und ist gesünder!

In diesem Sinne, euch allen ein gesundes Neues!
Hendrik
Neuester Beitrag Jonas Lohse Profilseite von , 29.12.2004, 13:20:22
Schnäppchen sind natürlich immer mal wieder zu machen, keine Frage. Mein momentaner persönlicher Lieblingsbass ist der, für den ich am wenigsten bezahlt habe.
Und ich bin wir sicher die meisten hier der Meinung, dass das Ersparte in einen schönen Bass wesentlich besser angelegt ist als in eine Schrankwand, ein Zweitwagen oder Immobilienfonds der Berliner Bank. In allen Fällen dürfte der Werterhalt jedweden Basses höher sein. Und, man hat über die Jahre viel Spaß und "Lebensqualität" mit seinen Bass, und darum geht's ja auch.

Eine wissenschaftlich Arbeit zu diesem Thema gibt's bereits. Dabei wurde die Preisentwicklung von teuren Geigen, die ja bisweilen tatsächlich als Geldanlage gekauft werden, beobachtet. Man kam zu den Schluss. dass es sich nicht wirklich lohnt, bzw. andere Formen der Geldanlage sicherer und rentabler sind. Leider kenne ich die Quelle nicht mehr.

Worauf es im konkreten Fall Maria aber ankommt: ein Bass, den sie heute für 2500 Euro kauft, ist im Gegensatz zu einem Gebrauchtwagen oder einer Einbauküche auch noch in einigen Jahren ungefähr diese Summe wert, sofern sie sich beim Kauf keinen Mist andrehen lässt. Die Zinsen, die man auf der Bank für diese Summe bekommen würde, liegen bestimmt unter dem Mietkosten für einen Bass, sogesehen läge hier tatsächlich ein kleines Renditepotential ;-)
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