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Zugeordnete Kategorien: Üben

max Profilseite von max, 15.04.2009, 17:19:22
ökonomisch üben?

 Hallo Ihr Hübschen,

aus diversen Gründen bin ich gezwungen, mein Übepensum drastisch einzuschränken, 1/2 h am Tag, mehr ist nicht drin.

Nun frage ich mich folgendes: bisher habe ich meine Übezeit so eingeteilt, dass ich zunächst Intonation geübt habe (arco, zum virtuellen Klavier), dann Rhythmik (pizz,  zum Metronom auf 2 und 4) und dann freies Spiel (wie Rhythmik).

Wenn ich das alles auf eine halben Stunde verteile, kommen die Einzelkomponenten etwas kurz...

Fändet Ihr es sinnvoller, von den beiden ersten nur eine Sache zu machen und tageweise abzuwechseln oder eben so kurze Einheiten zu üben, dass alles in die halbe Stunde passt?

Ciao, Max

 

Dusan Profilseite von , 15.04.2009, 18:28:35

 Ciao Max

Du bist zu beneiden um deine halbe Stunde. Ich hätte zwar mehr Zeit zum Üben, doch genau darum tu ich es NICHT. Müsste ich mich zeitlich einschränken, hätte ich vielleicht mehr Selbstdisziplin.

An deiner Stelle würde ich schauen, wo die Stärken und wo die Mankos liegen. Dann entscheidest du dich, ob du die Stärken weiter fördern oder die Mankos beheben willst. Ich selbst würde wahrscheinlich versuchen, in dieser halben Stunde Musik zu machen und Spass mit meinem Instrument zu haben.

Geht mich zwar nichts an, doch warum? Job? Familie? Nachbarn?

max Profilseite von max, 15.04.2009, 22:57:00

 Kenne ich! Regelmäßiges Üben kriege ich auch erst hin, seit Kinder und Erwerbstätigkeit meinen Tag zwangsstrukturiert haben. Hört man Dir aber nicht an :-)

Spass habe ich immer noch bei Proben und Gigs, aber eben nur, wenn ich dann auch was kann, was ich vorher irgendwie vertieft haben muss.

Der Job ists. Bekomme deutlich mehr Arbeit fürs gleiche Geld. Bei den meisten Arbeitnehmern ist es momentan anders herum, aber so ist es nun mal...

HerrK Profilseite von HerrK, 15.04.2009, 18:54:04

 Ich würde mich auch auf einen Aspekt konzentrieren.

Überlege dir, woran du gerade arbeiten möchtest, was dich am meisten an deinem Spiel stört und verwende die halbe Stunde ganz darauf.

Anders machst du nur halbe Sachen.

max Profilseite von max, 15.04.2009, 23:01:10

 Das ist ja das Problem: was mich stört, ist, dass ich gerne sauberer, rhythmussicherer und ideenreicher spielen können möchte, als ich es tue- ein Prioritätenproblem...

Deshalb die Frage: abwechselnd oder komprimiert?

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 15.04.2009, 20:23:05

 Wenn Du die Zeit wirklich konzentriert nutzt, kann eine halbe Stunde lang sein.

Ich wuerde es aufteilen und bei so wenig Zeit einen recht hohen Anteil an technischen Uebungen machen, damit du fit bleibst, dies beginnend mit Warmups bevor du was schwereres machst, also z.B., 5-10 min Technik-warmups linke hand, 5 min Uebungen rechte hand Bogen, 5 min rechte Hand pizz, den rest der zeit z.B. Skalen- Akkord- und Intervalluebungen. Dabei wuerde ich jeweils ein paar Tage oder auch eine woche das gleiche material ueben und dann wechseln.

max Profilseite von max, 15.04.2009, 23:02:50

 mhm- mach ich mal, das klingt klug.

armen Profilseite von , 15.04.2009, 21:25:16
hallo,
manchmal ist weniger ,mehr. es gibt leute die üben 8 stunden am tag: meiner meinung nach ist das schwachsinn: nach 3-4 stunden lässt die konzentration stark nach. lieber effektiv und kurz. das heißt: zeit gut nutzen. am besten mit einer eieruhr.
max Profilseite von max, 15.04.2009, 23:04:09

 Stimmt!

bassknecht Profilseite von bassknecht, 15.04.2009, 23:50:18

Was immer Dich auch so beschäftigen mag, wenn es nicht gerade neugeborene Drillinge sind, gibt es vielleicht noch Zeitfenster innerhalb derer Du zwar nicht zum "Holz" greifen kannst, trotzdem aber Deinen musikalischen Ambitionen Vorschub leisten kannst.

Ich würde Dir zu "mentalen Üben" raten, als ausübender Musiker denkt man leicht, dass es nur die aktive Praxis bringt, das ist ein Irrtum. Wenn Du nicht genau weisst wie man "m Ü" effektiv macht, es gibt darüber Literatur, kümmer Dich darum. Ich persönlich habe mir da selbst etwas entwickelt, dass kann ich schlecht vermitteln, es ist stark an meiner Persönlichkeit, an meinen Gewohnheiten und Eigenheiten orientiert. Ich weiss aber das es funktioniert und dass es ganz ähnlich ist wie m Ü, das man als systematische Lerntechnik nutzen  kann (es gibt auch Seminare, die vielleicht sowieso besser funktionieren als reines Anlesen) .

Abgesehen davon, Intonationshören übt man zunächst sowieso besser singend / summend, also ohne Instrument.  Reine Fingergeläufigkeit kannst Du wunderbar mit Chigong - Kugeln trainieren, ist für mich als warmup günstiger als Fingerübungen am Instrument. Wenn Du dazu dann die halbe Stunde mit Instrument so nutzt wie hier bislang empfohlen, wirst Du gut im Sattel bleiben. Ciao Roland   

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 16.04.2009, 08:19:56

 Deute doch mal bitte ansatzweise an, was du da persönlich entwickelt hast. Zum einen schreibst du sehr neugierig machend, zum anderen aber auch motivierend, so dass man sich an Hand deiner Ausführungen evtl. nicht von trockener Literatur und langweiligen Kursleiterinnen oder Kursleitern abschrecken lässt!

Pollux Profilseite von Pollux, 16.04.2009, 18:56:28

Hi Ste-Fan,

eigentlich hat Dir Roland mit  drei Worten das Wesentliche geraten:  "....kümmere Dich darum....".  Weitere Details zum höchst komplexen Thema Mentales Üben forderten sehr persönliche Einblicke in die Musiker- und Menschenexistenz des Schreibers. Darum sollte es hier wohl nicht vorrangig gehen, und das hat er z.B. für  mich deutlich zum Ausdruck gebracht. Vielleicht kann man aber mit einigen allgemeinen Hinweisen doch weitere Türchen zum Entwicklungsstart eigener Pläne öffnen. Die Disziplinen Mentaltraining/Mentales Üben stammen aus dem Fächerkanon Sport, Sportwissenschaft, Sportpsychologie und gelten dort seit langem als etabliert, weil nachweislich erfolgreich zur Steigerung der Leistungseffizienz - die Auswahl an entsprechender (überhaupt nicht trockener!) Literatur ist groß, das Internet eine sprudelnde Quelle der Information! Seit einigen Jahren werden die an Sporthochschulen und Trainingszentren gewonnenen Erkenntnisse und Strategien von Künstlern, Musikpädagogen und Instrumentallehrern zunehmend auf den Bereich Musik übertragen und so entwickelte sich bis heute hier auch eine breite Akzeptanz. Von Fachbüchern, über veröffentliche Diplomarbeiten bis zu zahlreich angebotenen Kursen und Seminaren wirst Du alles finden, was Dich interessieren und keinesfalls abschrecken könnte.

Innerhalb meiner persönlichen Lebens- und Leidensgeschichte als Musiker half mir bereits in den späten 80er Jahren das damals geduldig sowie langfristig (!) erlernte mentale Üben, Musik grundsätzlich als aktive geistige Tätigkeit zu empfinden. Das Mentale Üben vermag in diesem Zusammenhang durchaus positiv dazu beizutragen, dass ein Musiker auch in zeitlich ausgedehnten, erzwungenen Phasen ohne jeglichen  körperlichen Kontakt zu seinem Instrument  (z:B. krankheitsbedingt) in notwendiger Verbindung mit ihm bleibt, sich musikalisch gar weiter zu entwickeln vermag. Konkrete Übungen, Pläne, Vor- oder Nachbereitungsstrategien etc. konnte mir dabei niemand gebrauchsfertig zugeschnitten anreichen, aber ich bekam doch immer wieder neue Anregungen, die mich soweit voran brachten, das ich meine eigenen Konzepte ersinnen konnte. So ließen sich letztlich selbst die schlimmsten und härtesten Zeiten überleben; das wird dir genauso gelingen!

Viel Glück &  herzlichen Gruß in's Forum, Pollux

 

 

 

max Profilseite von max, 17.04.2009, 19:24:23

 @ bassknecht: stimmt ja, habe ich sogar mal ein Buch zu gelesen, es aber damals nicht weiter vertieft- hätte ich selber drauf kommen müssen.

Chi Gong- Kugeln habe ich auch noch irgendwo.

Dankeschön!

HerrK Profilseite von HerrK, 16.04.2009, 08:51:29

Was ich auch häufig mache. Augen zu und sich Bewegungsabläufe vorstellen.


Z.b. schwere, schnelle Lagenwechsel ganz klar im Kopf vorstellen ohne sich auch nur ein bisschen zu bewegen.

Kann man super in der Bahn oder abends kurz vorm schlafen nochmal machen.

Also man sollte wirklich versuchen das ganze Gefühl des Basses im Kopf zu haben.

Wenn man sich das vorstellt muss man auch "spüren" wie fest man dann gerade z.B. die Saiten abdrückt und

das im Geiste ändern!

Hilft wirklich.

Probier doch auch einfach mal für den Anfang aus, dich ans Instrument zu stellen alles was du machst genau zu

erfühlen und dann gehst du vom Instrument weg und machst das gleiche nochmal, aber nur in der Vorstellung!

Hen Profilseite von Hen, 17.04.2009, 11:05:01

Hallo Max,
ich würde Dir folgenden Plan empfehlen:

5   min Gymnastik zum Aufwärmen (Arme dehnen, Finger spreitzen, etc..)
30 min Bassics (zB: 10 Minuten Tonleiter mit Bogen und Strichvariationen, 10 Minuten Rhytmusübungen  mit 2/4 und 1/3 Metronom, 10 Minuten Skalen und Pattern)
10 Minuten Pause (wichtig, sich kurz entspannen, dann geistig auf kommende Themen vorbereiten)
45 Minuten Ein bestimmtes Thema bearbeiten zB. ein neuer Song mit der band, ein technische Detail ausarbeiten, etc..

Ich denke das du mich solch einem Plan gut weiterkommst und deine Zeit effektiv nutzen kannst. Wichtig ist das du dich richtig stark konzentrierst! Und dann werden die 1 1/2 Stunden auch richtig anstrengend! Du kanst bei den Bassics Tonleiern und Tempo varrieren, dann bleiben auch die abwechlsungsreich. Höre halt ganz genau hin: War der Ton wirklich sauber, wie klingt er, habe ich Lücken im Klang, war das Timing auch wirklich 100% optimal, spiele ich Laid Back oder aufn Punkt... Es ist wichtig das du dich ehrlich kontrollierst und die Sachen nochmal übst bis sie perfekt sind. Dazu ist Konzentration erforderlich, aber deine Ohren sind deine besten Lehrer. Ich habe die Erfahrung gemacht das es besser ist sich dann einem Thema intensiv zu windmen als vielen und nur ein wenig. Lasse dich auf was auch immer voll ein underarbeite es Dir. Wenn du richtig in der Materie drin warst und gearbeitest hast dann weis du das am nächsten Tag immer noch. Nehme einfach als UNterrichtsstunde, aber jeden Tag deine eigene. Es wird dich bestimmt weiter bringen!

Gruß Hen

PS: Das ist nur ein Vorschlag wie ich es machen würde würde wäre ich in deiner Situation! Ich glaube das so ein Übungsplan hilft, aber es gibt auch andere Methoden die auch zum Erfolg führen.

max Profilseite von max, 17.04.2009, 19:29:19

 Ja, so in etwa sahen meine Übeeinheiten bisher aus, mit kleinen Abweichungen. Die Frage ist ja, was ich mache, wenn ich keine 1 1/2 Stunden zur Verfügung habe, sondern nur ein Drittel davon- aber danke für die Mühe.

Neuester Beitrag Hen Profilseite von Hen, 17.04.2009, 22:56:34

Ja klar, sorry, hast ja recht. Für mich sind schon 1 1/2 Stunden wenig. Vielleicht solltest du einfach spielen, viele große Musiker sind nur durch learning bei doing gut geworden. Lege dir eine CD auf und los gehts! Habe ich früher auch viel gemacht, ganz geschadet hats nicht ;-)

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