GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

ökonomisch üben? <

Stimmstock zu lang?

> Amp für Rockabilly-Slap?

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Steve Profilseite von Steve, 12.04.2009, 16:59:23
Stimmstock zu lang?

 Hallo zusammen,

habe mir vor ein paar Monaten einen verpöhnten Sperrholz Chinabass angeschafft und bin vom Preisleisungsverhältniss sehr angetan. Allerdings ist mir bei Decke und Boden im Bereich des Stimmstocks jeweils eine Delle aufgefallen. Ich habe auch das Gefühl, das die Beulen bei strafferen Saiten stärker zu sehen sind. Bei anderen Bässen habe ich zwischen Stimmstock und Boden gesehen, das dort ein z.B. kreisförmiges Sperrholzbrett untergelegt war um den Druck des Stockes besser zu verteilen. Sollte ich so etwas noch nachträglich einbringen und ggf. ist der Stimmstock zu lang? Ich wäre über Eure Einschätzungen sehr dankbar, ggf. ist das auch so normal..?

Schöne Grüße

Stefan

 

 

 

jlohse Profilseite von jlohse, 12.04.2009, 21:01:23

Normal ist das nicht. Aber eben billiger.

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 13.04.2009, 14:33:43

 das sperrholzbrettchen heisst stimmstockfutter, wird gemacht wernn die decke in diesem bereich gerissen ist, deformiert wurde oder eben die decke zu dünn ist.

Solch billige instrumente, die dann auch noch gut klingen resultieren sehr of aus einer zu dünn ausgearbeiteten decke. Wenig masse, viel klang. nur wird meist schnell klar warum die dinger so billig sind, decke deformiert sich, wird vielleicht auch noch reissen, dann benötigst du ein stimmstockfutter, und das ist teuer.

 

Bei uns sagt man immer: zahlst nix, hast nix...

 

lass den bass wie er ist, kauf dir eines tages ein fachgerecht gebautes instrument, und dies sollte immer zuerst von einem Bassbauer begutachtet werden!!!

 

Alex

jlohse Profilseite von jlohse, 13.04.2009, 14:47:29

Hallo, Alex! In Sachen Stimmfutter muss man schon etwas differenzieren. Bei Sperrholz ist die Rissgefahr ja nicht wirklich groß. Das Stimmfutter ist bei aufwändiger gearbeiteten (Sperrholz-)Bässen quasi prophylaktisch eingebaut, und nicht als Reparatur, wie man es bei massiven Bässen macht. Zudem ist  eine leichte Sperrholzdecke ja kein Nachteil, wenn man es richtig macht. Denn neben der Dicke der Decke trägt ja auch noch die Stärke der Wölbung zur Stabilität bei. Das kriegt man aber nur hin, wenn man die Furniere in der Wölbungsform verleimt. Sperrholzbass ist eben nicht gleich Sperrholzbass …

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 13.04.2009, 15:02:49

 Hoppla! Ich dachte es ginge um eine Massiv-Decke!!!

 

Mein fehler, aber danke der Berichtigung, bei Sperrholzbässen sind wir einer Meinung! bist halt doch ein alter Hase!

Steve Profilseite von Steve, 13.04.2009, 22:37:18

Hi auch, also sollte ich mir über ein Stimmfutter erst Gedanken machen wenn ich am Boden oder Decke mehr als nur eine Beule entdecke? Sollte ich mich ggf. bei der Saitenwahl mit dem Zug zurückhalten? Aber mit der Geschichte "wenig Masse, viel Klang" das passt schon..., auch wenns Sperrholz ist!

bassknecht Profilseite von bassknecht, 14.04.2009, 13:46:44

 

Hallo Steve.

Ich habe weder Probleme mit Sperrholzbässen, noch mit geringen Materialstärken, im Gegenteil, ich bin eher ein Befürworter solchen Konstruktionprinzips. Inbesonders bei kleinen Instrumenten sind die statischen Verhältnisse so, dass Boden und Decke immer weniger schwingen können, je enger die Auflagepunkte (Zargen) sind, gleichzeitig ist die Schwingungsenergie der kurzen Saiten geringer, unter Stroboskoplicht kann man sehr genau sehen, sogar messen, das die Schwingungsamplitude kleiner wird, wenn die Materialstäke im Verhältnis zur Deckenmensur zunimmt. Es gilt Materialstärken möglichst dünn zu halten, für Snarefelle nimmt man ja auch keine Folien in der Stärke von LKW Planen. Sperrholz kann man dünner halten als massive Böden und Decken. Ist dann tatsächlich die Stimme zu lang oder zu dünn, oder verrutscht, beult sich Sperrholz aus, Du hast dann noch Chancen etwas zu ändern. Massives Holz reisst, Feierabend aus! Abgesehen von der Materialstärke, ist Sperrholz nicht gleich Sperrholz auch das kann der Grund für Beulen sein, die Verarbeitung und das Design spielen eine Rolle eine Laminierung in der Matritze scheint mir ein zukunftsweisendes Verfahren zu sein, hier passieren Beulen bestimmt nicht oft, auch die Wölbung ist für die Stabilität natürlich wichtig.

Letztere Faktoren kannst Du natürlich nicht mehr ändern. Lass Dir prophylaktisch Futter einsetzen dass macht man auch bei massiven Bässen, bei den massiven Decken lässt man im Stimmstockbereich das Material oft doppelt so stark als man die Decke insgesamt ausarbeitet. Ich persönlich würde im Stimmstockbereich einfach flache Scheiben aus Sperrholz oder besser GFK (das formt sich nach der Wölbung) aufleimen, kreisrund oder elliptisch quer zu den Saiten, 20- 35cm² sollten reichen. Am Stimmstock muss dann sowieso etwas gemacht werden, bzw muss er erneuert werden. Er sollte aus leichten Holz ein, nicht zu dünn, je grösser die Kontaktflächen zu Boden und Decke, je besser und er muss gut an die Wölbungen angepasst sein, und natürlich muss die Länge gut eingestellt sein. Das ist bei eine flexiblen Sperrholzecke schwieriger als bei Massivbässen (übrigens gilt das auch für das Aufpassen von Stegen), du brauchst einen Streichinstrumentenmacher der nicht die Nase rümpft, das Aufleimen der Stimmfutter lässt sich invasiv machen, das ist hier angesagt. Einen Geigenbauer zu finden der nicht anfängt zu zetern er könne ein ponalgeleimtes Instrument gar nicht öffnen, das ist die Schwierigkeit, nicht so sehr die nötige Arbeit. Du machst es dann selbst oder Du hast Connexions zu einem unkonventionellen Tüftler

Steve Profilseite von Steve, 14.04.2009, 16:09:25

Super, ich denke ich nehme das in Angriff wenn wir mal ein zwei Wochen Probenpause haben und nicht spielen. Wird bestimmt ne mega Fummelarbeit, besonders unter der Decke...

Vielen Dank :-)

Neuester Beitrag Steve Profilseite von Steve, 17.04.2009, 22:20:28

Hi, ich denke auch wenn sich eine feine Klangänderung ergibt, würde ich die Verbesserung der Stabilität sowie Haltbarkeit vorziehen. Ich habe vor den vorhandenen Stimmstock um die Stärke der eingebrachten Futter zu kürzen und dann wieder möglichst an die gleiche Stelle zu setzen. Der Bass wird bei mir ohnehin bei jedem Gig verstärkt, fällt das erfahrungsgemäß wirklich so ins Gewicht?

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 14.04.2009, 17:51:09

 ähhhm, ich als Bassbauer würde dir sehr davon abraten solche eingriffe selbst zu machen! Du hast wahrscheinlich nicht die Werkzeuge und das know-how, und es wäre doch schade wo du so zufrieden bist mit deinem Bass.

Ich würde gar nichts tun! Die Beulen tun nicht weh, und ich nehme nicht an dass der Sperrholzbass reißt!

Wenn du da ein Futter reinpackst verändert sich dein Bass ziemlich (klanglich), außerdem ist ein stimmstock doch etwas schwierig einzupassen. Faktoren wie wie gewicht und dicke sind nicht einfach so total zu setzten!

 

Geh zum Fachmann, dein BAss ist wahrscheinlich nicht mit ponal geleimt, und tu da nicht selber rum... ich denke es gibt noch Bassbauer die auf der Suche nach Kunden und Geld sind.

ökonomisch üben? <Zurück zur Liste> Amp für Rockabilly-Slap?

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 22.12.2024, 11:28:32.