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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Üben

wlg Profilseite von wlg, 27.08.2008, 18:58:28
Anfängerfrage

 HAllo zusammen !

Ich bin 55 und lerne seit einem Jahr Kontabass nach Streicher. Spiele seit 10 Jahren Saxophon.

Nun zu meinen Fragen. Wird die Anstrengung in der linken Hand mit der Zeit leichter ?, spüre das besonders bei den Doppelgriffen ?,wie " ist es mit der Zielsicherheit wann und wie stellt sich das ein, also das richtige Intonieren.

Danke für eure Antworten

Wolfgang


 

Ich spiele zur

 

 

Jürgen Michel Profilseite von , 28.08.2008, 00:11:45
Lieber Wolfgang, habe bei einem Streicher Schüler studiert und bin bei zwei Meisterkursen bei Ihm gewesen. Das Schulmaterial von Ludwig ist heftig! Unterrichte selber und tue das meinen Schülern nicht an. Du mußt einen gut eingestellten Baß mit nicht zu hoher Saitenlage haben und möglichst leichtgängige Saiten wie dünne d´Addario oder Corelli. Alles andere ist Mord. Wenn Du gut trainierte Muskeln hast und Große Pranken-geht das, aber bei eher normalen und zierlichen Händen bringen dich die Doppelgriffe, gerade in der halben Lage in die Nähe einer Sehnenscheidenentzündung oder noch schlimmeres. Selbst der Meister persöhnlich empfahl, seine Schule nur als Additiv zu benützen und "normale" also Simandl, englische (Yorke Edition) oder amerikanische (all for Strings inzwischen Deutsch: Alles für Streicher, Bass) Schulen und Etüden dazu zu nehmen. Baßspiel soll und darf keine Anstrengung und Kraftaufwand benötigen, dann läuft was fasch. Viele Kollegen spielen gerne mit hoher Saitenlage und/oder dicken Saiten. Dagegen ist nichts zu sagen, der Klang ist gut. Aber als Anfänger sollte man vorsichtig mit seinen Kräften haushalten, sonst machts irgenwann keinen Spaß mehr.
Jürgen
nagybögö Profilseite von , 28.08.2008, 09:45:59
Volle Zustimmung - Bass spielen soll Freude machen und keine Schmerzen. Doppelgriffe sind auf dem Bass sauschwer, den Frust und Schmerz würde ich mir an Deiner Stelle ersparen.
Intonation ist ein Thema, was Bassisten ein Leben lang begleitet, da hilft nur üben ...
Wie hoch liegen Deine Saiten? Ein Millimeter niedrigere Saitenlage bringt bereits eine enorme Kraftersparnis. Das würde ich aber nicht im Alleingang machen, sondern gemeinsam mit jemanden, der Erfahrung hat, sonst ist sie irgendwann zu tief, und die Saite schlägt auf's Griffbrett auf.
jlohse Profilseite von jlohse, 28.08.2008, 11:17:49

 Ergänzen möchte ich noch, dass die Saitenlage über’s gesamte Griffbrett entscheident für die Bespielbarkeit ist – nicht nur die am Griffbrettende gemessene. Konkret: die Griffbretthohlkehle darf nicht zu stark ausgeprägt sein. 

Hen Profilseite von Hen, 28.08.2008, 11:38:25

Ich kenne zwar die Streicher-Schule nicht aber ich kann mir auch nicht vorstellen was Doppelgriffe in den tiefen Lagen für einen Anfänger für einen Sinn haben sollen?!? Wenn du viel Tonleitern übst und auf deine Intonation achtest das diese Sauber sind (und das merkt man auch erst nach einer Weile wenn man ein Gehört dafür hat wie Streichinstrumente intonieren) dann ist es nicht so anstrengend und du lernst dabei trotzdem alles wichtige! Achte vor allem auf deinen Bogen das der auch das macht was du willst, die linke wird automatisch saubererer mit der Zeit, der Bogen aber nicht. Und vergess (meiner Meinung nach) Doppelgriffe in den tiefen Lagen, das braucht man nicht (oder erst sehr spät in irgendwelchen Kadenzen von Konzerten und so..).

bernie49 Profilseite von bernie49, 31.08.2008, 06:40:55

"aber ich kann mir auch nicht vorstellen was Doppelgriffe in den tiefen Lagen für einen Anfänger für einen Sinn haben sollen?!? "

Diese Doppelgriffe sind wichtig für das korrekte Aufsetzen und Liegenlassen der Finger. Ich habe selber bei meinem Lehrer vor Jahren die Streicher Schule studiert. Für meine Schüler würde ich sie nicht unbedingt empfehlen, weil sie "zu hart" ist und "zu wenig Spaß" bietet. Für ernsthafte Studierende, die mal ins Orchester wollen, ist sie jedoch unerläßlich, nach meiner Meinung ist sie auch die modernste, am meisten praxisbezogene. Simandl kann man dagegen vergessen. Übrigens hatte ich mal die Ehre, Herrn Prof. L. Streicher persönlich kennenzulernen. Ein sehr freundlicher Mensch ohne Künstlerallüren, an den ich gerne zurückdenke.

wlg Profilseite von wlg, 29.08.2008, 10:20:22

 Hallo !

Vielen DAnk für eure Antworten, haben mir sehr weitergeholfen.

Welche Etüden würdet ihr denn so am Anfang empfehlen ?

Danke und l.G.

Wolfgang

 

nagybögö Profilseite von , 30.08.2008, 22:40:40
Frag doch lieber Deinen Basslehrer - er wird am Ehesten entscheiden können, was momentan für Dich machbar ist. Wir wissen ja gar nicht, was Du in den einem Jahr gelernt hast.
Hen Profilseite von Hen, 29.08.2008, 11:07:27

Hmmm, Etüden, weis nicht. Wenn man 3-Fingertechnik lernen will kann man sich den ersten Band der Simandlschule holen, "Vorbereitung zum Orchesterspiel, 1. Lagen". Da sind alle Tonleitern mit Fingerstätzen, von der ersten zur letzten Grundlage mit Übungen. Die Übungen sind alle musikalisch nicht anspruchsvoll oder so, sie dienen dazu die Fingersätze zu trainieren, also auch gut zur Intonation.

 Für melodischere Übungen kann ich die die "96 progessiven Etüden" von Wenzel-Hause empfehlen. Es gib zu jeder Tonart 4 kleine Etüden, die immer nur tonal sind (keine Modulationen), die erste immer leicht und dann jeder zu dieser Tonart etwas schwerer. Ich finde dieganz schön denn sie sind ganz melodisch geschrieben und auch sehr gute Übungen für den Bogen, da man viel auf einem Strich spielen muss. Da diese auch alle nicht sehr lang sind hat man schnell kleine Erfolge und bekommt so ausreichen Pausen damit die Hand nicht unnötig ermüdet. Nur sind diese unglaublich fehlerhaft beziffert und, unbedingt genau hinschauen und den Lehrer fragen, denn sonst steht man teilweise ganz schön im Wald :D

Ansonten vielleicht das Etüden-Band von Anton Slama, aber die sind schon ziemlich schwer. Es gibt ein Etüdenband von jan Kment, auch ganz hübsch und ziemlich "atonal" (ist natürlich eine relative Bezeichnung, im Vergleich zu den anderen geannten Etüden halt schon). Sind viele kleine verschiedene Übungen dabei die von ungewöhnlichen Fingersätzen und Stricharten alles enthalten. Sind teilweise sehr einfach, teilweise richtig schwer. Wenn du möchtest kann ich dir gerne mal was kopieren aus meiner "Sammlung", musst mit nur das Kopiergeld geben (sind 10 Cent beim Kopierladen meines Vertrauens) und das Porto zum zuschicken. Da ich da aber nahezu wöchtenlich bin ist das kein Problem für mich.

Grüße Sebastian

gast Profilseite von , 13.09.2008, 14:13:39
Also anstrengend isses am Anfang immer....und bleibt auch anstrengend wenn zu wenig geübt wird (um die 30 minuten pro Tagwäre definitiv zu wenig)...Terzen sollten als Doppelgriffe krafttechnisch kein Problem darstellen, Oktaven in der Daumenlage sind hingegen Gewöhnungsbedürftig aber lassen sich auch trainieren.
Darauf, dass sich die Intonation einstellt wartet man am besten nicht. Das beste Mittel sind hier Tonleitern, 30 Minuten pro Tag in allen Lagen, dann auch mit Terzen.....das Problem der mangelden Zielsicherheit dürfte so nach 2-4 Wochen gelöst sein.
nagybögö Profilseite von , 13.09.2008, 22:51:04
Du bist sehr optimistisch! Ich spiele seit fünfzehn Jahren professionell Kontrabass und muss nach wie vor hart an der Zielsicherheit arbeiten. Oktaven in der Daumenlage sind nicht sinnvoll für einen Anfänger.
gast Profilseite von , 14.09.2008, 11:12:28
nein, das Oktaven in der Daumenlage für Anfänger nicht sinnvoll sind is völlig klar ( hab mich ein bisschen missverständlich ausgedrückt.) und die Zielsicherheit die man durch viel Tonleiternüben meines erachtens in 4 Wochen größtenteils erlangen könnte wird natürlich nach 4 Wochen nicht zu einem Dauerzustand, d.h. man muss natürlich weiter viel Tonleitern üben, Intonation ist ja nicht wie Fahrrad fahren....wenn mans einmal einigermaßen kann, kann man es ja nicht für immer....
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 13.09.2008, 23:32:50

 Hallo Wolfgang,

zu Streicher Etuden kann ich nichts sagen -hatte mir mal seine Schule irgendwo geliehen, mir war das ohne Lehrer aber zu schwer/unverstandlich. Wenn Du einen Lehrer hast, der mit der Schule vorgeht, warum nicht.

Bei den beiden Themen die du ansprichst, Kraft und Genauigkeit, ist einfach auch Wiederholung/KOnstanz plus mentaler Fokus wichtig. Wenn Du das beherzigst ist die Antwort definitiv YES, es wird auf jeden Fall besser.

Als erfahrener Musiker wirst Du bei Etuden erkennen, worum es bei der Etude geht, und dann solltest du entscheiden, ob du das fuer deine Ziele brauchst oder nicht. Mein Tipp in Sachen Griffbrett kennenlernen waere: http://johannesschaedlich.de/seite_7_bass_tutorial.html (mit mir weder bekannt noch verwandt oder verschwaegert), in die gleiche Richtung gehend fuer Fortgeschrittene waeren Jean-Marc Rollez, Methode de Contrebass, vol. 2 (Uebungen mit Skalen und Arpeggien)

bon courage!!!

Armin

Hen Profilseite von Hen, 14.09.2008, 00:05:50

Mensch, 2 bis 4 Wochen nur. Ich muss ein totales Anti-Talent sein wenn ich das nach mehreren Jahren täglichen üben unter professioneller Anleitung nicht hinbekomme. Ich sollte am besten den Kontrabass weglegen und den E-Bass in die Hand nehmen. Aber selbst da habe ich gehört das "richtiger Bund greifen" noch lange nicht "sauberes spielen" bedeutet. Ach menno, bin ich schlecht...

bernie49 Profilseite von bernie49, 14.09.2008, 00:19:00

 Tröste dich, du bist mit Sicherheit nicht der einzige, der so "schlecht" ist!   (aber immer ein gutes Zeichen, wenn man das erkennt)

Neuester Beitrag gast Profilseite von , 14.09.2008, 11:25:07
oh das tut mir leid....aber versuchs doch mal so:
mach Dir ne CD wo du einfach Tonleitern auf Klavier spielst... ( Also immer einmal auf und absteigend, jede Leiter immer auf einem Ton höher neu beginnen....das dauert zwar ein bisschen, aber es lohnt sich!!, je mehr Tonleitern desto besser) Dann spielst du die CD ab und spielst dazu die Tonleitern auf Bass....das geht dann auch in Terzabständen zum Klavier... wenn du diese Übung jeden Tag ne 3/4 Stunde durchziehst kann ich Dir versprechen das sich die Intonation nach 4 Wochen merklich verbessert !!
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