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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit

bassau Profilseite von , 05.10.2007, 16:12:53
Gehörschutz?
Hallo,
ich spiele KB in einer Jazz/Blues-Combo. Mein Problem:
Der Sound ist mir einfach zu laut. Nach Proben oder
Gigs pfeifen mir öfter die Ohren. Ich will langfristig
keine Gehörschädigung riskieren.
Ich habe es mal mit Schaumstoff-Ohrstöpseln probiert.
Problem: Damit höre ich mich selbst nicht mehr so gut
und verliere die Kontrolle über meine Intonation.
Was tun? Von anderer Seite wurden mir Alpine-Gehörschützer
empfohlen. Kosten ca. 20 €, will ich auch ausprobieren.
Hat jemand damit Erfahrungen? Am besten wäre eigentlich
ein nicht linearer Gehörschutz, der vor allem Höhen und
Mitten rausdämpft. Gibt's so was? Oder was sonst?
linearer
Andre Profilseite von Andre, 05.10.2007, 21:29:17
Ich würde wenn dann ein Gehörschutz empfehlen den du dir beim Hörgerätemacher gießen läßt und dann mit einem Loch für einen Filter versehen läßt! Dann kannst dir den Filter suchen den du brauchst damit du dich hörst aber dir im Proberaum nicht die Ohen schädigst!
max Profilseite von max, 05.10.2007, 23:11:13

Da stimme ich voll zu- außer dem "wenn dann". Wenn Dir nach Gigs die Ohren pfeifen, brauchst Du GANZ DRINGEND einen effektiven Gehörschutz. Die individuell beim Hörakustiker angepassten Dinger sind m.E. super- ich benutze welche, und es ist tatsächlich so, dass sie die Lautstärke senken, ohne den Sound zu verändern. Sind nicht ganz billig und müssen nach 2-3 Jahren erneuert werden, aber wenn man bedenkt, dass Hörschäden nicht heilen, lohnt sich das allemal.

Jörn Profilseite von , 06.10.2007, 12:18:40
Wieso muß man die nach 2-3 Jahren erneuern?
Samy Profilseite von Samy, 06.10.2007, 07:38:12

Ich bin auch "massiver Befürworter" von Gehörschutz..  ich geh mittlerweile zu keinem Konzert und zu keiner Probe mehr ohne... "für alle Fälle".. sicher sind die "individualisierten Hörschützer" vom Akustier super... ich verwende allerdings seit mehreren Jahren die "billigen" von Alpine und bin damit sehr zufrieden... sie haben mittlerweile mehrere auswechselbare Filter dabei und verändern den Klang für meine Ohren "nicht wirklich merkbar"... ok ein wenig.. aber damit kann ich bisher gut leben.(vielleicht waren meine Ohren ja schon "vorgeschädigt"....).. sie sind relativ günstig und lassen sich bequem und gut ach über einen längeren Zeitraum tragen

P.S. ich glaube allerdings, dass man sich an das Tragen ein wenig gewöhnen muss... ich habe mit anderen Musikern darüber gesprochen und es gibt Leute, die sagen, dass sie das "nicht haben" können

Wolf-Dieter Profilseite von , 07.10.2007, 14:55:07
Die Ratschläge zum Gehörschutz sind sicher hilfreich und fachkundig. Aber wieso kann man nicht wenigstens bei der Probe die Verstärker herunterregeln? Muss es denn immer so laut sein, dass einem der Schalldruck das Trommelfell zerfetzt?
max Profilseite von max, 07.10.2007, 16:56:30

Exakt das ist es, was ich immer wieder unseren Gitarristen frage... Kennst Du die häufigste Gitarristenlüge? "ich hab mich doch schon runtergedreht!"

Jörn Profilseite von , 07.10.2007, 17:35:28
Es ist schon Abhilfe geschaffen, wenn Gitarrist und Verstärker so platziert sind, daß der Gitarrist den Verstärker auch hört. Aus Bequemlichkeit pflegen Gitarristen, so in der Nähe ihres Verstärkers zu sitzen, daß sie ihn einstellen können, der Sound aber an oder unter ihnen vorbei geht.

Vielleicht muß man allerdings auch einräumen, daß viele Gitarristen schlichtweg nicht ganz dicht sind, da das Gitarristen-Lautstärkeproblem offenbar viele Bassisten kennen. Ich habe einmal bei einer Session einen Gitarristen von der Bühne geschmissen: Er brutal laut. Ich: "Du bist tierisch laut!" Er: "Hä?" und zieht seine Ohrenstöpsel.
zwengelmann Profilseite von zwengelmann, 07.10.2007, 23:00:48

Man kann es sich leider nicht aussuchen. Um eine Halle zu beschallen, braucht man Power. Die Boxen strahlen zwar in den Raum, aber je nach Akustik kommt doch einiges zurück. Wir spielen zwar eher moderat, aber die Dauer macht's. Spätestens nach einer Stunde wird es lästig. Ich habe deshalb IMMER meinen Gehörschutz dabei und verwende ihn, wo es mir zu laut ist. Das merkt man schon beim Soundcheck. Alpine verwende ich, und einen zweiten Satz trage ich auf dem Motorrad.

Wenn meine Kinder mitkommen, kriegen sie immer einen Satz Ohropax verpaßt. Diese gelben Dinger sind für sie angenehm zu tragen, schön quietschgelb und damit kindgerecht.

Auch bei klassischer Musik kann es sehr laut zugehen. Wir hatten da mal ein ganz kleines Grüppchen und die Dame mit der Piccoloflöte saß ganz in der Nähe. Aaaaaarrrrrgghhh! Aber da tut's dann der Alpine-Stöpsel ohne Filter, obwohl man vom Ensemble seltsam angeschaut wird.

Gruß Zwengelmann

bassau Profilseite von , 08.10.2007, 08:41:52
Das Gitarristen-Problem kenne ich auch zur Genüge...

Aber jetzt möchte ich doch noch mal diejenigen, die hier gepostet haben, dass sie Gehörschutz verwenden, fragen: Hört ihr euch selbst damit noch gut genug, dass ihr weiterhin sauber intonieren könnt?
zwengelmann Profilseite von zwengelmann, 08.10.2007, 09:31:47

Hallo,

ja! Der Alpine-Hörschutz wird mit Filtern geliefert, man kann ihn auch ohne betreiben. Damit ist die Dämpfung gering. Ich kann damit intonieren. Bei Klassik brauche ich i.d.R. nur eine geringe Dämpfung, bis auf so besondere Angelegenheiten wie die Piccoloflöte direkt am Ohr, wie oben erwähnt. Wenn's laut zugeht, habe ich ja noch meine Monitorbox, das geht dann auch mit höherer Dämpfung.

Wer es hervorragend haben will, nimmt einen In-Ear-Monitor. Aber nicht irgendeinen, sondern einen mit einer speziell vom Hörgeräteakustiker angepaßten Otoplastik. Das ist wirklich HiFi, kostet aber auch ein paar Euro. (Hearsafe, Ohr&More, bitte selber googeln) Einfach in den Rückkanal vom Mischpult, und Du hörst die ganze Band, so wie sie abgemischt wird. Damit sind sogar eventuelle durch ungünstige Phasenverschiebungen bedingte tote Punkte auf der Bühne kein Problem mehr.

Viele Grüße
Zwengelmann

Jörn Profilseite von , 08.10.2007, 14:34:27
Eine Frage an die Klassiker: Lärmschutz ist meines Wissens beim Orchesterjob auch ein Thema. Spielt Ihr bei Proben und im Orchestergraben auch mit Ohrenstöpseln?
Langisch Profilseite von Langisch, 08.10.2007, 15:10:57

Hallo Jörn,

das kommt zwar im Graben auch vor, ist aber eher die Ausnahme. Meist sitzen wir Bässe an der hinteren Wand nebeneinander aufgereiht, so daß das "Schutzblech" uns nicht direkt anpustet, und das Schlagwerk auch eher moderat wirkt. Manchmal werden wir auch seitlich placiert, wie es auf einer normalen Bühne auch üblich ist. Wenn bei uns überhaupt mal Ohrenstöpsel verwendet werden, dann höchstens durch den Kollegen (alias Arme Sau), der direkt neben Schlagwerk oder im Abstrahlbereich eines Blechbläsers sitzt.

Für die hohen Streicher und Holzbläser ist das mit dem Gehör viel gravierender, die Arbeiten einerseits mit Ohrstöpseln, andererseits gibts auch kleine lärmschutzwände aus Plexiglas, die man hinter jeweils einen einzelnen Stuhl stellen kann.

Gruß

L

k_fro Profilseite von , 08.10.2007, 14:55:56
tja, da gab es für mich nur eins: Ich spielte aus diesem Grunde lange mit einem LEISEN Gitarristen im Jazztrio und daneben UNVERSTÄRT in einem Jazztrio mit Klavier und Querflöte, eben Kammerjazz, wo jedes Schnotterhochziehen im Vordergrund steht. Der Ärger mit der Lautstärke und der daraus folgenden Belastung in aller Hinsicht ist nicht qualitätsfördernd. --Gruß- ---k_fro -- www.lerne-jazzbass.de
bassatuba Profilseite von bassatuba, 08.10.2007, 16:15:47

Ja es gibt Gitarristen, die selber schon soviel Gehörschaden haben, dass sie aufdrehen müssen - aber vergesst nicht: 
wir Bassisten haben oft nicht soviel Platz wie wir gerne hätten und dann rücken wir zum Schlagzeuger und sind dann näher an den Zimbalen als diese selber. Und dies ausgerechnet bei Freqzenzen, auf die unser Gehör empfindlich reagiert! 
Ich habe mir deshalb die vom Hörgeräteakustiker angefertigten Dämpfer gekauft. Da sie an meinen Gehörgang angepasst sind, kann ich sie stundenlang tragen und auch einen Schwatz zwischendurch verstehen...
Tragt Sorge zu Euren Gehör, Gruss, bassatuba

schraubstockhand Profilseite von schraubstockhand, 09.10.2007, 15:02:24

also, die 150 € für einen angepassten Elacin Gehörschutz sollte man investieren. Die sind es auf jeden Fall Wert!

mal am Rande bemerkt:
Ein Schlagzeug hat eine gewisse Grundlautstärke.
Manche Gitarrenverstärker klingen erst gut, wenn sie etwas lauter sind

Neuester Beitrag Dusan Profilseite von , 09.10.2007, 22:12:30

...und manche Gitarristen klingen erst gut, wenn sie nicht da sind.

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