< AKG C411 | Studiosituation > | Inhaltsverzeichnis
Ich denke am originalgetreuestem wandelt der DynB. Dieser Tonabnehmer garantiert höchste Dynamik und Linearität. Der StatB von Schertler und der AKG C411 könnte vor allem in den tiefen Lagen, dem akustischen Sound näher kommen. Tiefe Frequenzen kommen da eine Spur zu basslastig rüber. Der Realist klingt unbearbeitet extrem dünn, nasal und aggressiv in den Höhen. Als unbearbeitetes Signal ist dieses praktisch unbrauchbar. Man muss jedoch fairerweise sagen, dass man mit dem Equalizing, welches beim Test bewusst neutral gehalten wurde, bestimmt auch beim Realist einen akzeptablen bis guten Sound erhält.
8. Fazit
Mein Fazit habe ich in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil erläutert meine Schlussfolgerungen bezüglich dem verstärkten Kontrabassspiel auf verschiedenen Bühnen. Der zweite Teil bezieht sich auf meine Erfahrungen im Studio.
8.1 Livesituation
Eines kann ich vorwegnehmen; ich habe es noch nicht geschafft bei jedem Gig einen optimalen Sound zu haben. Aber ich bin während meiner Diplomarbeit meiner Klangvorstellung einiges näher gekommen. Es ist logisch, dass man sich ständig den akustischen Gegebenheiten des Konzertraumes anpassen muss. Und deshalb ständig anders reagieren muss. In der Regel, so bin ich darauf gekommen, empfiehlt es sich den Bassamp auf den Boden zu stellen. Dies hat den Vorteil, dass man sich selbst vor allem akustisch wahrnimmt und je nach Bühne die verstärkten Bässe über den Boden spürt. Den Sound sollte man nicht zu bassiglastig einstellen. Im Gegenteil, ein „scheinbar“ etwas zu heller, höhenlastiger Sound, erwies sich im Zuschauerraum als nahezu perfekt. Dies liegt daran, dass sich die tiefen Frequenzen erst nach etwa 5 bis 8 Metern (Formel: 344/Frequenz = m) wirklich etablieren. Für grössere Konzerte habe ich in letzter Zeit ein zusätzliches Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik in Gebrauch genommen. Dieses habe ich nur für die Beschallung des Saales gebraucht. Auf der Bühne spielte ich wie gewohnt: Amp am Boden und nur leicht verstärkt. Also quasi als Monitor für mich und die Band. Ich glaube für grössere, beschallte Räume ist dies eine sehr gute Verstärkungsvariante.
Obwohl mir die jeweiligen Tontechniker stets davon abrieten (Einstreuungen vom Schlagzeug usw.), setzte ich mich durch. Und das Publikum dankte mir dafür. Mit dieser Verstärkungsart bekam ich explizite Komplimente bezüglich des Sounds. Was ich trotz meiner Bemühungen noch nicht ausprobieren konnte ist die Kombination eines Tonabnehmers und eines Kondensator Clip-Mics. Einige Hersteller (u.a. Fishman) bieten bereits Komplettsysteme an. Dazu gehört ein zweikanaliger Preamp, mit dem man sein Signal nach eigenem Geschmack mischen kann. Ich hoffe so ein System bald ausprobieren zu können.
Problematischer ist das Spiel in halligen Räumen. Gerade wenn man darin Jazz spielen soll. Nun ist es ja so, dass Jazz in kleinen, oft trockenen, rauchigen Clubs entstanden ist. Alleine schon das spricht gegen Jazzkonzerte in Räumen mit überdurchschnittlichem Hallverhalten. Trifft man diese Situation trotzdem an, empfiehlt es sich das Volumen der ganzen Band auf dem Minimum zu halten. Der Bassist sollte dabei möglichst unverstärkt spielen.
Dies ist, so denke ich, die einzige einigermassen zufriedenstellende Lösung.