GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Kontrabassverstärkung - Studiosituation

< Fazit | Marktübersicht > | Inhaltsverzeichnis


8.2 Studiosituation

Im Studio, so habe ich die Erfahrung gemacht, sollte man am besten auf den Tonabnehmer verzichten, und mit einem Mikrofon arbeiten. Empfehlenswert ist ein Kondensatormikrofon mit einer möglichst grossen Membran (z.B. Neumann U87ai, Røde NTV, Neumann TLM 103). In der Not kann man auch ein dynamisches Mikrofon wie das Shure SM 57/58 einsetzen. Mein Favorit ist jedoch ganz klar das Neumann U87ai. Dieses Modell überzeugt einfach auf ganzer Linie! Hat es jedoch mit SFr 3600.- einen sehr stolzen Preis. Weiterhin sollte das Mikrofon einen möglichst engen räumlichen Empfindlichkeitsbereich (z.B. Hyperniere) haben, damit die Einstreuungen der anderen auf dem Minimum gehalten werden können. Damit man ein ausgewogenes Klangbild erreicht, ist das Positionieren des Mikrofons von entscheidender Bedeutung. Hier hilft eigentlich nur viel Zeit und Experimentieren.

Ideal ist erfahrungsgemäss eine Distanz im Bereich von 15 bis 30 cm vor dem Steg. Näher am Steg hört man Saitengeräusche, bei einer grösseren Entfernung mehr tiefe Mitten. Auf keinen Fall sollte man das Mikrofon direkt vor das ƒ-Loch stellen, die Ergebnisse sind dann viel zu basslastig. Bei längeren Aufnahmen empfiehlt es sich die Idealpositionen von Mikrofon und Bass mit Klebeband am Boden zu markieren.

Wenn es sich um eine Aufnahme handelt die Live eingespielt wird empfiehlt es sich mit kleinen Stellwänden zu arbeiten. Dies verhindert zu grosse Einstreuungen. Diese sollte aber unbedingt gedämpft sein, da sonst Reflexionen zu hässlichen Überlagerungen und Auslöschungen (Interferenz) führen. Jedoch für kleinere akustische Jazzformationen sind gemäss Stephan Schertler (siehe Interview) solche Stellwände überflüssig. Nimmt man mit dem Kontrabass sehr laute Musik auf (Jazz- Rock/Fusion) sollte man lieber wieder mit dem Tonabnehmer arbeiten. Denn die Einstreuungen wären dann zu gross. Eventuell kann man Tonabnehmer mit Mikrofon kombinieren. Eigentlich eine tolle Idee, viel Tonabnehmer mit wenig Einstreuungen und bisschen Mikrofon für mehr Akustik dazumischen. Leider gibt es da einen ganz grossen Haken. Die Interferenz (siehe Kapitel 4) macht einem diesbezüglich das Leben schwer. Theoeretisch kann man das Problem mit sehr viel Zeit auffangen, aber ich glaube, die Zeit ist besser im Spielen investiert.


< Fazit | Marktübersicht > | Inhaltsverzeichnis

Zuletzt aktualisiert von Meyer-Eppler am 07.10.2004, 08:11:32.