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zweitbass jazz, ein paar meinungen bitte

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Zugeordnete Kategorien: Kauf & Verkauf

asdf Profilseite von , 01.12.2006, 13:33:42
zweitbass jazz, ein paar meinungen bitte
ich spiele mit dem gedanken mir einen zweitbass zum jazzen zuzulegen. spiele vor allen dingen klassik und kann und will das setup meines klassik-basses nicht zu einem zwischending umformen. damit wär ich eh nicht zufrieden weil dann das eine wie s andere nicht optimal klingt, mit sowas kann ich nicht spielen. ich spiele schon lange parallel ebass und möchte jetzt auch im jazz mehr kontrabass spielen, deswegen ist mein anspruch an den klang schon relativ hoch. leider das budget sehr niedrig, darum brauch ich ein wenig hilfe.

wie ist es jetzt zum beispiel mit billigen fabrikbässen. in dem moment, in dem ich den kontrabass verstärke, ist doch der bass an sich nicht mehr so wichtig, sondern eher saiten, pickup und amp, oder liege ich da falsch?
an meinem klassik-bass spiele ich pirastro flat-chrome, die sind zum pizzen natürlich viel zu hart und klingen dementsprechend mies, außerdem sind die übertragungsgeräusche der rechten hand vor allem auf der a- und e-saite extrem. der realist mit dem ich an zwei leihbässen gute erfahrungen machen durfte hilft da auch nichts mehr und zur zeit teste ich den zadow ze200-amp. arco klingt alles spitze, aber beim zupfen hörts auf.

ich hoffe mit anderen, schön weichen saiten in kombination mit dem realist und dem zadow-amp mehr spaß zu haben, nur fehlt mir jetzt noch ein bass dazu.

für ein paar meinungen, tipps und/oder verbesserungsvorschläge wäre ich dankbar.
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 01.12.2006, 13:48:02
das laesst sich nicht so leicht sagen, weil es ja auch bei jazz unterschiedliche vorstellungen zu sound und setup gibt.

die old school ist halt saiten relativ hoch mit viel akustischem sound - die new school zum teil saiten extrem niedrig, wodurch der saound dann hauptsaechlich aus dem verstaerker kommt. habe vor einiger zeit so en konzert gehoert - der bassist war extrem virtuos (schnell), aber habe mir so gedacht, hoert sich an wie ein Sperrholzbass der fachgerecht, aber mit extrem tiefen Saitenlage eingestellt ist, und das war dann auch so. mein ding waere es nicht. der sound ist nicht schlecht, aber hat erstens mit dem akustik-sound nichts mehr zu tun, und zweitens fehlt mir da die dynamik moeglichkeiten. wobei man natuerlich auch einen sperrholzbass hoch einstellen kann.

mir ist weiter nicht ganz klar was fuer dich ein billigbass ist. fuer den contrbass shop in london (website siehe "bassbauer") gehen Budget instruments bis £6000 - also mehr braucht man m.E. fuer einen Jazzbass nicht auszugeben. Klar, wer das geld hat...
bassknecht Profilseite von bassknecht, 01.12.2006, 22:14:11
Ja,  Basstölpel hat alles Wesentliche auf den Punkt gebracht und ich kann alle seine Aussagen bestätigen bzw. unterstützen.

Ich bin von der musikalischen Herkunft her wohl sehr ähnlich gestrickt wie asdf. Meine bassistischen Wurzeln beginnen mit E-Bass, habe von der Vorliebe her einen Schwerpunkt auf gestrichenen unplugged Kontrabass, wobei dies für mich nicht zwangsläufig heißt, dass ich automatisch einen Schwerpunkt  auf klassischer Musik habe. Trotz etlicher innovativer Entwicklungen  bei Saiten,  nach langjähriger und kostenintensiver Suche kenne ich keine Saite die ich persönlich als echte Hybridsaite akzeptieren könnte. Dazu kommt noch das Setup, welches meistens nur für eine der beiden Klangerzeugungsarten jeweils optimal ist. Höhenverstellbare Stege mag ich für gestrichenen 'Ton nicht (benutze aber nach alter Väter Sitte Sommer- und Wintersteg), ich glaube das die Höhenverstellbaren auch beim Jazzpizzicato klangliche Nachteile entwickeln. Daher ist ein Zweitinstrument für mich meine logische Konsequenz daraus.

Das  die Qualität des Instrumentes egal ist in dem Moment wo man es verstärkt sehe ich ganz und gar nicht so! Es sei denn,dass man eine riesen Halle mittels 20000W PA beschallen würde (in dem Fall würde ich ausserdem ein ausgeschäumtes Instrument verwenden). An anderer Stelle von mir schon mehrfach erwähnt, ich bin ein grosser Freund von qualitativ guten und top eingerichteten Sperrholzbässen auch in rein akustischer Anwendung. Manchmal glaube ich, dass dem Analogschluss (alter Massivholzbass = besser als neuer Sperholzbass) ein auf breiter Ebene nicht  zu rechtfertigender Mythos zugrunde liegt. Die alten Kay Sperrholzbässe haben meiner Ansicht nach das Klangideal einer ganzen Jazzgeneration geprägt. Ohne mir damals darüber klar gewesen zu sein habe ich mit diesem Klischee im Ohr lange nach diesem Sound gesucht und mich gewundert das dies mit richtig teuren Massivholzbässen nicht zu erreichen war. Wie dem auch sei,  trotz Fabrikfertigung ist ein gut klingender Sperrholzbass nicht unbedingt leichter zu finden wie ein gut klingender Massivholzbass und gnadenlos billig sind die Sperrholzbässe  auch nicht, so sehe ich das. Ganz wichtig ist für mich die dynamische Spannbreite und da ich Pizzicato im  Daumenaufsatz  nicht so dringend nötig finde, dies zugunsten eines nicht scheppernden FF Tones in den Halslagen (gerade bei Soli), spiele ich Saitenlagen bei denen viele KollegInnen bittere Tränen weinen würden, komischerweise macht mir das bei Sperrholzbässen weniger aus als bei Massiven, ich bin aber kein Muckibudentyp. Voraussetzung ist  immer ein Ebenholzgriffbrett welches optimal für das Instrument eingerichtet ist (nicht ganz billig) und ein Topstimmstock der definitiv an der optimalen  Stelle steht. Ciao Roland
Jörn Profilseite von , 04.12.2006, 00:00:25
"(benutze aber nach alter Väter Sitte Sommer- und Wintersteg)"

Kannst Du dazu etwas ausführlicher schreiben? Ich spiele gelegentlich auf einem Baß, der auf Sessions zur Verfügung steht. Ich bin immer wieder verwundert, wie unterschiedlich der Baß sich bespielen läßt. Ich hatte bisher vermutet, daß die Luftfeuchtigkeit dafür verantwortlich ist. Was meinst Du, worauf Dein Baß reagiert? Welcher Steg ist bei der höher?

Gruß
Jörn
jonas Lohse Profilseite von , 02.12.2006, 00:25:18
"Das die Qualität des Instrumentes egal ist in dem Moment wo man es verstärkt sehe ich ganz und gar nicht so!"
Stimmt - auch von mir allerheftigster Widerspruch. Wenn das so wäre, und es vor allem auf Saiten, Pickup und Amp ankäme, wäre ja alle Welt mit einem billigen (und einfach zu transportierenden) EUB massiver Bauart zufrieden zu stellen. Aber der akustische Korpus eines Kontrabasses ist definitiv nicht nur Show.

"Die alten Kay Sperrholzbässe haben meiner Ansicht nach das Klangideal einer ganzen Jazzgeneration geprägt. Ohne mir damals darüber klar gewesen zu sein habe ich mit diesem Klischee im Ohr lange nach diesem Sound gesucht und mich gewundert das dies mit richtig teuren Massivholzbässen nicht zu erreichen war. "
Auch wenn Ray, Paul, Ron und Scotty ihren stilbildenden Einfluss lieber mithilfe von hochwertigen Vollmassiven ausüb(t)en und nur auf einem Teil der legendären Aufnahmen Kays zu hören sind, so ist das prinzipiell richtig. Bei der Jazzgitarre ist das noch viel augenfälliger: der amtliche Jazzsound ist der einer eigentlich ziemlich billig gemachten und ziemlich teuer verkauften Sperrholz-Gibson.
Jo Ritterbeck Profilseite von , 02.12.2006, 21:38:47
Hi, schau doch mal auf die HP www.jazzpages.com/JohannesSchaedlich/main_d.htm Dort wird m.E. ein sehr interessanter Sperrholzbass angeboten. Viel Glück Jo Ritterbeck
bassatuba Profilseite von bassatuba, 03.12.2006, 12:01:17

Ich habe vor rund 2 Jahren meinen Zweitbass bei Johannes Schaedlich gekauft. Dieser tschechische Sperrholzbass war schon bein Kauf gut eingerichtet und ich habe später nur noch den Tonabnehmer montieren lassen (konische Bohrung) und nach einigen Wochen die Saiten gewechselt. Seither spiele ich ihn überall dort, wo das Instrument erhöhten Risiken ausgesetzt ist und lasse ihn oft auch im Übungsraum stehen.
Diese Sperrholzbässe sind im Vergleich zu Chinaware nicht billig. Sie sind dafür fachgerecht hergestellt (ohne nachträhliche teure Geigenbauerarbeit) und sicher keine Kinderarbeit!

Viel Glück bei Deiner Suche, Peter

patrickd Profilseite von patrickd, 26.12.2006, 11:29:20
Hi,
Sorry das ich so spät antworte, habe das Forum erst gestern endeckt - vielleicht hilft es doch noch:
Auch als blutiger Amateur-zupfer kann ich bestätigen das, auch verstärkt, sich Abgründe auftun zwischen den billig- Instrumenten: zwei alte Sperrholtzbässe gespielt, dann auf einen billig Fabrikbass mit massiver Decke - Tscheschien- umgestiegen: der Sound ist wesentlich kraftvoller (erhöht Rückkopplungsgrenze), definierter, durchsetzungsfähiger, singender...: trotz zwangslaüfig bescheidener Erfahrung: kein Vergleich.
Kontext/ Equipement: Fischmann piezo am Steg - Fischmann BP100 Preamp - Kräftige PA Endstufe von Dynacord, 1x15\\\" EV + 4x10\\\" Trace Elliot (Schwachstelle), ganz wesentlich: Pirastro \\\"The Jazzer\\\" Saiten (Kein streichen).
Philosophie beim verstärken: Je weniger/direkter - desto besser: Der Sound entsteht aus den Fingern, Ohren und dem Herzen (Das war jetzt nur ein Angriff gegen Zwischengeschalteter Elektronik mit blinkenden Lämpchen...;-) ).

Mein Tip: Als Alternative zu \\\"Complete Sperrholz\\\": Tschechischen Fabrikbass, mit massiver Decke antesten: 900 bis 1500 Euro geschätzt...Hoffentlich keine Kinderarbeit!


Dir und allen Anderen, frohe Feste.
Neuester Beitrag Sargschreiner Profilseite von , 26.12.2006, 12:38:32
Hallo asdf,

dein Name verwirrt mich. Wenn du eadg heißen würdest wäre alles klar, cgda ginge auch noch. Aber asdf? Ich finde es ungünstig, einen Bass in dieser frühen Salzburger Stimmung zu belassen und empfehle wenn schon bsdf, das passt zum Jazzen viel besser.

Nachdem wir das mit der Stimmung geklärt häten noch was zum Bass selber: sobald du verstärkst, ist die Kiste darunter völlig egal. Das ist doch kein eBass, wo man haargenau den Unterschied zwischen einem Vintittsch-Prezi, einem Aal-im-aspick und einem Fotzdera hört!!!!! Der Sound kommt aus den Fingern, es sei denn, du kommst aus Flingern (Stadtteil von Düsseldorf, d.Red.). Kauf dir irgend eine Kiste, spare nicht am Pickup (Schertler plus passende Boxen für schlappe zwofünf) und fertig ist die Laube!!

Gutes Gelingen!!
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