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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik - Jazz

Krispy---Jones Profilseite von , 27.11.2006, 21:24:40
hilfe, ihr Jazzer
hallo,
Brauch bissel hilfe. suche "klischee walkinglines" für "gänige verbindungen" (notiert natürlich)
könnt ihr mir ne internetsaiten empfelhen oder hat jemand sowas "selber gemach" ?
Samy Profilseite von Samy, 27.11.2006, 22:20:58
Da würde ich "spontan" sagen... schau mal in eine gute Harmonielehre... wie z.B. Frank Sikoras "Neue Jazz-Harmonielehre" oder auch "I'm walking" von Jäcki Reznicek..... oder auch in "The Jazz Bass Book" von John Goldsby mit vielen spannenden Anregungen....
aber im Internet fällt mir so direkt dazu jetzt nichts ein....außer den "üblichen" Harmonielehre-Seiten....und sowas hier
http://msjipde.uteedgar-lins.de/ms-primer-6-2.html#WalkingBassLines
oder sowas
http://www.justchords.de/bass/jazzbass/index.html
http://www.justchords.de/theory/index.html
Jörn Profilseite von , 27.11.2006, 23:39:17
Hallo Samy,

kannst Du mal einen Thread zu dem Buch von John Goldsby schreiben? Ich kenne das Buch nicht.

Viele Grüße
Jörn
k_frohn Profilseite von , 15.12.2006, 16:54:41
hi, ich kenne noch http://www.lerne-jazzbass.de - ahoj
jonas Lohse Profilseite von , 16.12.2006, 03:21:59
Hallo, Karl!
Anstatt ständig auf das von Dir veröffentlichte Werk zu verweisen, wäre es doch hilfreich, mal einen konkrete Übungsvorschlag zu geben. Oder?
Das Du eine Bassschule geschrieben hast, wissen wir nun alle inzwischen.
Krispy---Jones Profilseite von , 16.12.2006, 11:51:13
er will doch nur kohle machen ;-)
kommt doch immer mal wieder vor
bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 16.12.2006, 12:58:17

ja wie die anderen abzock-bassisten mit ihren teuren lernbüchern und videos wie z.b.:

- rufus reid
- ron carter
- john patitucci
- rabbath

und wie sie noch alle heißen........

SORRY ! konnte mir das nicht verkneifen. ach ja - ich hab keinerlei verbindung zu dem oben gescholtenen basser und kenn auch seine bücher nicht - vielleicht schickt er mit aber trotzdem etwas kohle :-)

Krispy---Jones Profilseite von , 27.11.2006, 22:36:56
hab schon ahnung von harmonielhere....
skalen usw.....
nur..... wenn mehr als 6 verschiedene akkorde hintereinader kommen wirsd "eng"

gibt ja so Quart Klischeelines z.b.
a->h->c->c#
d......
an sowas hab ich gedacht !!!!

helft mir doch !!!! bittte
Krispy---Jones Profilseite von , 27.11.2006, 23:08:54
ok... habs selber gemacht !

Klischee lines

Prim I -> 6 -> 7 -> maj7 z.B. C -> A -> Bb -> B

Sekunde I -> 5 -> 4 -> 3 z.B. G -> D -> C -> B

Terz I -> 5 -> b5 -> 4 z.B. G -> D -> Db -> C

Quart I -> 2 -> #2 -> 3 z.B. A -> B -> C -> C#

Quinten I -> 3 -> 4 -> #4 z.B. G -> B -> C -> C#

Sext I -> I -> maj7 -> 7 z.B. C -> C -> B -> Bb

in Halbtönen abwärts / Septim I -> 5 -> b5 -> bI z.B. A -> E -> Eb -> Ab
bass-me-up Profilseite von bass-me-up, 28.11.2006, 08:48:06

hi krisby,

 

schau mal auf meiner website http://www.bass-me-up.de nach. da gibt es immer wieder beispiel-walkinglines für jazzstandards.

zum goldsby buch:

ein absolutes muss für alle jazz-bass-interessierte. und da meine ich nicht nur aktive bassisten. john gibt in seinem buch einen genialen überblick zur jazzbass geschicht von pops und hinton, über chambers bis zu hayden. sehr gut geschrieben und mit vielen beispielen (solo und walking basslines) hinterlegt. am ende folgt ein technik teil mit kurzen erklärungen und übungen. dieser teil ist aber eher als anregung gedacht.

 

viele grüße

steffen

 

jonas Lohse Profilseite von , 28.11.2006, 12:31:35
was Haydn auch Jazzbassist? Da muss ich das Godsby-Buch glatt nochmal lesen ... ;-)
Krispy---Jones Profilseite von , 28.11.2006, 12:03:11
sind bei "meinen" lines "fehler" drin ?

grüße

chris
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 28.11.2006, 14:56:59
Hmm,

kein mir bekanntes Rezept fuehrt immer zu guten Linien -  von daher etwas Vorsicht. Das ist natuerlich auch Geschmacksache und vom Kontext abhaengig.

In der Praxis kann so ein Rezept wie "spiele immer 1-2-3-5 von dem gerade angesagten Akkord" (aws Sigi Busch "digitale Patterns" nennt) zwar schnell zur Faehigkeit fuehren, durchgehen fluessig ueber eine Form zu spielen. Die Linien  sind aber  dann sehr schematisch und nerven irgendwie - staendig melodische Information, die aber trivial und ermuedent ist.

Von daher ist das Rezept "nur Akkordtoene" gar nicht schlecht. Erstmal bist du gefordert - Akkordbrechungen sind schwerer zu spielen als  Skalen, und dann  ist dein Einfallsreichtum gefragt, damit es sich nicht zu etudenhaft anhoert. Falls du meinst, interessant und lebendig klingende Linien sind nach dieser Regel unmoeglich, dann schau dir mal an was Rufus Reid so in seiner Schule macht. War zumindest fuer mich ueberraschend.

Ein anderes Rezept waere Akkordtoene auf 1 + 3, andere Toene auf 2 + 4.

Nicht-Akkordtoene auf die "3", wie es bei dir zum Teil oben auftaucht, zum Beispiel die Quarte bei einem Durakkord, kann je nach Tempo und Kontext schon  unangenehm klingen.

Ansonsten gibt es kein objektives Richtig/falsch. Aber, um Eddie Prevost zu zitieren, Londoner Free-Drummer und workshop-Veranstalter zu freier Improvisation:
No sound is innocent!

Hoere Dir halt gut zu und ueberleg Dir dann ob du so klingen willst!

Armin
Krispy---Jones Profilseite von , 28.11.2006, 15:20:12
mir gehts nur darum, dass wenn ich mal "schnell" nen song mitspielen soll, des mach..... klar, für die band überleg ich mir schon gscheite sachen
jonas Lohse Profilseite von , 28.11.2006, 15:46:56
Mir erscheint Deine Herangehensweise etwas zu verkopft. Skalen kannst Du getrost außen vor lassen, die bringen Dich hier m. E. zunächst nicht weiter.
Zum einen brauchst Du das Akordmaterial, das da notiert steht, und da vorallem die ersten drei Intervalle. Also Grundton, Terz (Moll oder Dur), und Quinte. Das ist das Grundgerüst. Um jetzt dieses Gerüst weiter zu füllen, verwendest Du das Metarial der jeweiligen Tonart/Tonleiter. Du schreibst ja, dass Du Dich etwas in Harmonielehre auskennst; wenn es also heißt: Am7 - D7 - Gmaj, so ist das G-Dur und die Töne der G-Dur-Tonleiter kannst Du zum Auffüllen nehmen. Damit es etwas spannender wird, kannst Du (musst Du) aber auch tonleiterfremde Bluenotes verwenden, wenn Du Dich einen leiter- oder akkordeigenen Ton näherst.
Den Rest müssen die Ohren erledigen! Fange das Üben am besten mit so einer II-V-I-Verbindung an, spiele zunächst nur Grundton-Quinte oder Grundton-Terz in Halben, und fülle das dann weiter auf. Man muss das internalisieren, nur so läufts flüssig und logisch. (... ich hoffe, mein Vorschlag ist nicht selbst wieder zu verkopft geraten ...)
Krispy---Jones Profilseite von , 28.11.2006, 16:27:16
Ja, danke... des mit den akkordbrechungen is mir schon klar, nur werden die lines dann immer so "stupide" ....

stell mich dann auch immer extrem blöd an von diesem Grundton quinte terz wegzukommen bzw. andere töne mit zu verwenden

II V I is kein stress.... wie gesagt... bei längeren akkordfolgen haperts.... (kann evtl auch am "vorauslesen" liegen, oder ?)
jonas Lohse Profilseite von , 28.11.2006, 16:57:30
Dann versuche doch mal, z.B. eine II-V-I-Verbindung stärker als eine "Verbindung" zu empfinden, und nicht als Abfolge von drei Akkorden. Spiele über besagte Verbindung doch mal spaßeshalber G-Dur (um beim Beispiel zu bleiben; da Am7 erster Akk. bei A beginnend) rauf und runter, und versuche, weite Bögen zu spielen. Dabei ist es hilfreich, bewusst zwischen Spannungs- und Ruheakkorden zu unterscheiden, und die Bluenote-Quote bei den Spannungsakkorden (Dominant-Akk.) zu erhöhen.
Natürlich passen nicht sofort alle Töne immer gleich gut, aber mit der Zeit gehen die Finger dann auch von alleine an die richtigen Stellen.
sargschreiner Profilseite von , 29.11.2006, 12:17:54
Neben den ganzen Rezepten mit Akkord- Durchgangs- Tonleiter- undsoweiter - Tönen gibt es EIGENTLICH nur ein einziges gültiges und nützliches Rezept zur guten Walkinglinie: Erlernen des gnadenlosen Voraushörens der folgenden Linie / des folgenden Tones. Wenn ich vor meinem geistigen Ohr voraushöre, wo es denn hingehen soll und durch Üben eine optimale Verlinkung zwischen Hörvorstellung und mechanischem Fingersatz erreicht habe kann ich tatsächlich spielen, was mir gerade so einfällt, ohne an irgend einer Rezeptur kleben zu müssen. Ich empfehle zunächst, das Griffbrett in Quinträume (Dur und Moll) einzuteilen und diese im Quintenzirkel rückwärts zu üben. Sodann sollten Intervallübungen folgen, z.B. von jedem Ton ausgehend seine Quinte spielen u.s.w..

Nächste Station: irgend ein Standard, Grundton auf der 1, Leitton zum nächsten Grundton auf der 4, dazwischen ist alles erlaubt. Unzulänglichkeiten mit deadnotes umschiffen!!

schönen Tach noch
Jörn Profilseite von , 29.11.2006, 13:09:53
Ich halte die Methode von Krispy--Jones oder die digital patterns von Sigi Busch nicht für totalen Kokolores. Letztlich sind das Anleitungen dafür, wie man durch die Harmonien kommen kann. Das klingt zwar verkopft, nur irgendwann hat man die Sachen so sehr drinnen, daß man mit ihnen spielen kann und sie nicht mehr so ernst nimmt. Ich mußte mal in einem Gespräch mit einer Anfängerin feststellen, daß das Wissen um eine II-V-I-Verbindung nicht zum genetisch Vermittelten gehört; heute käme ich nicht auf die Idee, einem, der eine Frage stellt, zunächst etwas über II-V-I-Verbindungen zu erzählen; für Anfänger kann das schon verkopft sein. Einer von meinen Profs meinte mal, man müsse eine Grammatik lernen, um sie später wieder zu vergessen. Das ist meines Erachtens bei der Funktionsharmonik auch so, wenn man damit spielen möchte. Ich denke auch, daß es im Bereich der einfachen Standards schon so etwas wie richtig und falsch oder zumindest gut und schlecht gibt. In letzter Zeit spiele ich viel Django-Reinhardt-Sachen; da ist der Job des Bassisten ziemlich klar festgelegt, sowohl rhythmisch als auch hinsichtlich der einzelnen Töne.

Meine Empfehlung an Krispy--Jones ist das Buch Mike Richmond: "Modern Walking Bass Technique". Es geht nur um Blues und viele Beispiele sind auf dem Baß für Anfänger technisch zu bewältigen. Manche Blues-Chorus im Blues in C gehen nicht über das C auf der G-Saite, zweite Lage hinaus. Wenn Du ein paar Linien genau analysierst, lernst Du schnell sehr viel.
Neuester Beitrag HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 16.12.2006, 19:09:56

Hi Jörn,

hast du Lust auf noch eine Django Reihardt Band. Wurde von Jürgen, einem sehr guten Tenoristen darauf angesprochen, habe aber keine Zeit.
Die spielen wohl ziehmlich viel. Schreib mir einfach mal eine mail. Falls wir uns nicht früher über den Weg laufen.

Liebe Grüße

Hendrik

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 29.11.2006, 17:04:29
Die digitalen Patterns von Busch (der die Idee uebrigens von David Baker hat wie so manches andere auch) sind sicher ganz gut um das Griffbrett kennenzulernen und zu konzeptualisieren. Wollte nicht davon abraten, trotzdem ist das einfach eine sehr mechanische Methode und so hoert sich das halt dann auch an. Viele Uebungen sind halt mechanisch, aber notwendig.

Das Buch von Richmond ist gut, versteh bloss nicht, wieso es in diesem Kontext empfohlen wird. Denn es geht ja in erster Linie um rhythmische Verzierungen, deren technische Ausfuehrung sehr ausfuehrlich erklaert wird. Sicher sind die Linien melodisch ziemlich ausgefuchst, doch 1. erklaert der Autor nicht, was er da eigentlich macht und es wird einen Anfaeger eher verwirren, und 2. beruht vieles von dem was er macht auf Akkordsubstitution des Bluesschema, und da sind die Linien einfach total ueberladen. Das ist halt als Etude gedacht -kein Mensch wuerde das so spielen (d.h. in jedem Chorus andere Substitutes) - im Gegenteil, als Basser sollte man hoeren, welche Susbtitutes der Solist impliziert, und darauf eingehen. Ausserdem sind nicht alle Substitutes miteinander kompatibel. Das sind alles so Sachen, die man ainfach am besten in der Band ausprobiert.

Armin
Jörn Profilseite von , 29.11.2006, 19:00:50
Ich habe es deshalb empfohlen, weil man sich da gut angucken kann, welche Läufe z.B. über eine II-V- oder eine II-V-I-Verbindung gespielt werden. Immerhin ist Krispy--Jones nach eigener Darstellung nicht mehr ganz ahnungslos. Daß das Buch in erster Linie um rhythmische Verzierungen geht, sehe ich mit einem Vorbehalt etwas anders. Jedes Kapitel beginnt mit Viertel-Linien und wird dann angereichert. Ich muß allerdings sagen, daß mir der didaktische Aufbau des Buchs nie ganz eingeleuchtet hat, vielleicht kommt es daher zu unseren unterschiedlichen Einschätzungen. Ich würde nicht, nachdem ich in einer Tonart vorgezogene Viertel, Triolen etc. gelernt habe, in der nächsten Tonart die Rhythmik nochmal genauso aufbauen.

Jörn
Krispy---Jones Profilseite von , 29.11.2006, 19:17:43
bin an ner musikschule..... nicht lachen
nur hilft mir mein dozent ned wirklich weiter....
spielen ahuptsächlich irgentwelche songs
jonas Lohse Profilseite von , 29.11.2006, 19:57:43
"irgendwelche songs" zu spielen ist doch erstmal kein so verkehrter Ansatz - solange es Standards sind. Ich glaube, dass alle hier darin übereinstimmen, dass gute Walking-Bass-Linien vorallem das Resultat aus viel Training bzw. Spielpraxis und Erfahrung sind.
Jörn Profilseite von , 29.11.2006, 20:51:53
Wenn Du in einer größeren Stadt wohnst, dann wechsel sofort den Lehrer und nimm' Privatunterricht! Lieber seltener als motivationstötend einmal pro Woche; so wird es im Endeffekt auch nicht teurer.
Ich hatte mit 16 in einer Kleinstadt drei Monate lang einen Musikschul-Kontrabaßlehrer, der die Hölle war. Nach den erwähnten drei Monaten haben wir wieder gekündigt. Der Typ hatte überhaupt kein Gespür dafür, was ich derzeitig gebraucht habe, und von Jazz, der Dich offenbar interessiert, null Ahnung. Ich konnte schon Ebaß in einer Blues- und Funkband spielen. Wir landeten dann mit Bogen bei Simandl-Etüden. Der Sack hat mich locker acht Jahre musikalische Entwicklung gekostet. Erspar' Dir die wöchentliche Enttäuschung und nachträgliche Einsicht.
Krispy---Jones Profilseite von , 29.11.2006, 22:34:55
1. Spielen wir nur komische sachen - KEINE standarts.... obwohl ich schon... ach.... mann....

bin an ner berufsfachschule..... er ist einizer zugelassener dozent... da is nix mit dozentwechseln
Jörn Profilseite von , 30.11.2006, 04:24:55
Dann sieh zu, daß Du mal Nichtberufsfachschulkontrabaßlehrerluft schnupperst. Eine Möglichkeit ist ein Ferienworkshop; neulich gab es einen Thread dazu. Du brauchst Kontakt zu jemandem, der Deine Musik kennt. Wie eben geschrieben wurde, muß das noch nicht einmal ein Bassist sein. Ein guter Pianist oder Gitarrist kann Dir auch sagen, was Du zu spielen hast. Ein Bassist ist natürlich bässer.

Jörn
Samy Profilseite von Samy, 29.11.2006, 22:53:47
na dann würde ich aber schnell das Realbook rauskramen und dem Herrn mal ein paar "Vorschläge" machen, was man ja auch mal machen könnte;-)
und ansonsten...
Jonas hat -finde ich- recht mit seinem Hinweis auf Training und Spielpraxis für gute Walking-Bass-Linien.. man sollte das "Walken" auch nicht unterschätzen.....ich weiß nicht mehr genau, wer es gesagt hat - vielleicht Ray Brown???-, aber jemand hat mal gesagt, dass gutes Walking-Bass-Spielen im Prinzip wie ein dauerndes "kleines" Solo ist... und das ist auch nicht sooo einfach immer interessant zu gestalten
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 30.11.2006, 00:35:11
Ein Tipp waere noch, eine(n) PianistIn/GitarristIn (ganz  politisch korrekt natuerlich) zu suchen fuer ein Uebungsduo. Das heistt, regelmaessig treffen und an Sachen arbeiten, Repertoir, aber auch Improvisation. Wenn du Probleme hast einen Lehrer zu finden. Oft lernt man von anderen Musiker aus der Praxis mehr als von Lehrern.

Bill Evans hat angeblich mal gesagt (habe dies von einem Uebungsduo-Gitaristen) man solle lieber nur ein Stueck bis zum Abwinken ueben, als staendig andere. Wahrscheinlich sind beide Strategien wichtig - einerseits versuchen,  so fit zu werden, dass man "auf Kommando" ein unbekantes Leadsheet bedienen kann, andererseits in die Tiefe gehen und gucken, was man aus einem gegebenen Stueck machen kann.

Den Tipp mit den Standards kann ich unterschreiben - mal versuchen, die Melodie zu singen oder zu summen, und dazu die Akkord- Grundtoene auf dem Bass spielen. Definition Standard: Musical Song oder Pop song aus den 40ern oer 50ern, im Jazzkontext oft  harmonisch aufgepeppt, und melodiemaessig viele halbe und ganze Noten - kein Rebop, wo alles schwarz ist.  Wenn du das mit dem Summen und den Grundtoenen machst, hoerst du oft schon intuitiv die Harmonie. Das ist irgendie eine andere Ebene als so mechnisch zu sagen, OK da ist ein Moll Akkord, dann spiele ich jetzt dorisch, usw.  Ich kann nur dazu raten, dass du dich auch mit der Melodie bechaeftigst - bei Standards ist diese oft auch auf dem Bass spielbar - vielleicht nicht in Originaltempo, aber was solls. Sowohl einfach spielen (und hoeren), als auch analysieren, was fuer Intervalle da in Relation zum Akkord und zur Tonart des Stueckes in der Melodie sind.

HilfsCheckerBassist Profilseite von , 30.11.2006, 01:59:27
Bester Thread seit langem. Ich hab schon was dazugelernt!
contrafunk Profilseite von , 30.11.2006, 18:34:22
ich hab jetzt leider den thread nicht ganz durchgelesen, man möge mir also verzeihen, wenn ich eventuell bereits genanntes wiederhole.

gedankenfetzen:
- walkin bass -> begleitung?    (Rolle: Schlagzeug <-> Bass , wer gibt an? wer ist wirklich das fundament, Was passiert ohne  Schlagzeug? Was passiert wenn man GANZ ALLEIN spielt?)
-Was für Tonmaterial spielen?? Begleitung: harmonisch <-> rhythmisch ? wie wichtig sind welche töne wirklich, was ist schon von harmonieinstrumenten da? welche töne bilden fundament? begleitet wirklich jeder Ton, welcher ist schon wieder \"solistisch\"?
-> was für Bewegungen entstehen bei welchen Tonmaterial?
-> DER PUNKT DER MICH MOMENTAN AM MEISTEN BESCHÄFTIGT: welches rhythmische Empfinden beim Spiel (zur eins hin? 2 und 4? \"jazz ist offbeat-musik\"?)
-> Bogendenken,  rhythmisch und harmonisch
-> Lines, Melodien, ....einfach ALLES sollte man nicht nur spielen sondern auch SINGEN (sollte ich mich selbst mal dranhalten)
-  viel hören

wichtigster Punkt: nicht verkopfen, nicht den Spaß verlieren und einfach mal drauflosspielen!! :-)

schwierig, schwierig.......
@ krispy jones: und deine frage hab ich genauso wenig beantwortet!

schönen abend
Andi H. Profilseite von , 15.12.2006, 15:00:43
Beim Walking Bass-Lernen geht es in erster Linie darum, dass Du genügend Ideen sammelst, um die Akkorde miteinander verbinden zu können. D.h., Du fängst erst einmal ganz schematisch mit digitalen Pattern (wie Herr Busch das nennt) an:

Du spielst also 1 3 5 und dann chromatisch von oben zum nächsten Grundton hin. Wie die Terz und Quinte liegen (also tonal über oder unter dem Grundton) ist erstmal egal - Du solltest in der Lage sein, Linien in erster Linie in der ersten bis dritten Lage zu spielen. Wenn Du 135(Chrom. von oben) drauf hast, machst Du weiter - z.B. mit 137 (chrom. v. oben) und so weiter und so fort, bis Du mal alle wichtigen Dreiklangstöne in Deinen Linien verwurschtelt hast.

Danach baust Du Überganstöne ein, also: 125 (chrom. von oben) und spielst das wieder mit allen möglichen Dreiklangstönen und Zwischentönen durch.

Zu beachten ist, dass auf der 1 und 3 (bei einem 4/4-Takt) immer Akkord- oder Grundton kommt.

Du kannst einen Akkordübergang auch noch mit einer Quinte von oben und unten gestalten (wenn der folgende Akkord einen Quinte enthält) oder auch diatonisch von oben oder unten an`s Ziel gelangen. Chromatisch von unten den folgen Akkord-Grundton anzuspielen, klingt meistens recht fies.

Wenn Du dann mal fit bist, die Sachen in einem \\\\\\\"Raum\\\\\\\" von drei, vier Lagen zu spielen, kannst Du anfangen, dass auf das ganze Griffbrett auszudehnen.

Was auf Dauer unabdingbar ist in diesem \\\\\\\"Metier\\\\\\\", ist es, sich mit Harmonielehre auseinanderzusetzen. Dazu gibt es von Frank Sikora ein wirklich gutes Buch.

Ansonsten such` Dir einen Lehrer außerhalb der Berufsfachschule. Eine Musik-Uni/Konservatorium müsste eigentlich allerweilen in der Nähe sein, so dass Du da jemand findest - und wenn`s für einmal im Monat ist.
Christian Prauschke Profilseite von , 15.12.2006, 15:58:28
danke ! sikora hab ich und bin "relativ" fit
kanns aber wie gesagt ned wirklich umsetzen. schau mal nách nem zusatzlehrer !

danke an alle
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