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Witterungsprobleme!?

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Zugeordnete Kategorien: Pflege

LockeJ Profilseite von LockeJ, 22.11.2006, 10:11:02
Witterungsprobleme!?
Hallo liebe Bassliebhaber,

wie schlimm ist es wenn ein Kontrabass einen Tag im Auto liegt, wenn es draußen winterliche Temperaturen hat!? Verzieht sich dabei das Holz stark, oder ist es nicht so wild? Dazu muß ich sagen, dass mein Bass über 100 Jahre alt ist, und das Holz vielleicht schon einiges gewohnt ist..

Grüße
Philipp
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 22.11.2006, 14:50:17
Schlimm, wuerde ich nicht machen. Zu riskant.
Temperatur und Luftfeuchtigkeitswechsel sind einfach Mist.
Es kann halt einfach so irgendwo einen Riss geben - mit unter Umstaenden hohen Reparaturkosten.
jonas Lohse Profilseite von , 22.11.2006, 15:11:38
Das Riskante sind eigentlich eher die plötzlichen Witterungswechsel, also vom warmen, trockenen Innenraum ins nass- bzw. eiskalte Freie und umgekehrt. Und natürlich der Bassfeind schlechthin, trockene Heizungsluft – gerade die dürfte ja im abgestellten Auto ja nicht vorherrschen. Ich schätze das Gefahrenpotential also eher durchschnittlich ein, denn sibirische Minusgrade sind ja hierzulande erstmal nicht zu erwarten.
jonas Lohse Profilseite von , 22.11.2006, 15:12:31
... aber: der Bass könnte geklaut werden. ich würde es also auch eher nicht machen.
LockeJ Profilseite von LockeJ, 22.11.2006, 15:20:26
hmm ..ich meine das Ganze lässt sich ja teilweise gar nicht verhindern! Wenn man nun mal 'ne Mucke hat wohin man lange fahren muss und die Instrumente in einen Lieferwagen packt dann kann man den Temperaturwechsel ja gar nicht verhindern..
Wie schlimm ist denn trockene Heizungsluft? Sollte man den Bass gar nicht im Wohnzimmer parken, wo natürlich im Winter geheizt wird?
Johnny Profilseite von , 22.11.2006, 15:38:48
Zu viele Sorgen sollte man sich auch nicht machen.
Ein Mucker, der mit seinem Bass ständig auf Tour ist, müsste dann ja echte Probleme haben...
Natürlich wäre es wohl das Beste, wenn der Bass immer in einem klimatisiertem Raum mit konstanter Luftfeuchte stehen würde und am besten nicht gespielt wird. Dann bleibt er immer wie neu. Aber nichtmal das ist wohl ganz sicher...
Ein guter Bass, zumal ein gut abgehangener, wie deiner, sollte eine Nacht im Auto doch aushalten. Das Problem ist ja auch nicht die Temperatur an sich, sondern die Kondensfeuchte bei Temperaturwechseln.
Aber auch deshalb wird der Hals nicht gleich zum Korkenzieher.
Man halt vielleicht mal nachstimmen ;-)

Gruß,

Johnny.
Uwe Profilseite von Uwe, 22.11.2006, 16:25:41

Ich habe vor einigen Jahren im Spätherbst meinen Baß einmal im Schuppen übernachten lassen (allerdings ohne Hülle!). Am nächsten Morgen stellte ich fest, daß bei den  niedrigen Temperaturen die Saitenkräfte ausgereicht hatten, die Leimung auf  30 bis 40 cm Länge aufzureißen, ich meine, es war die Decke, die sich gelöst hatte.

Seitdem habe ich nie wieder etwas Ähnliches gemacht.

Und noch etwas: ich habe mir sagen lassen, daß - wenn mehrere verschiedene Instrumente im Auto liegen - stets der Kontrabaß geklaut wird, weil der auf dem Flohmarkt mehr hermacht. Vielleicht kann man auf diese Weise eine Stradivari-Violine mit einer Sperrholzbass-Ruine schützen; ja, ja, ich weiß: kein guter Vorschlag.

Gruß, Uwe

LockeJ Profilseite von LockeJ, 22.11.2006, 17:42:30
Also ich habe gerade meinen Bass aus dem Auto geholt, wo er seit heute morgen drinlag..und ich muss sagen ich war erschrocken wie kalt und feucht das Holz war, obwohl ich den Bass in der Hülle gelassen hatte. Zu meinem Entsetzen habe ich einen kleinen Riss bemerkt und die Bodenlaimung ist an einer Stelle leicht gerissen..ob das vorher schon so war kann ich nicht sicher sagen. Jedenfalls bin ich ziemlich geschockt und werd alles tun den Bass solchen Witterungen nicht mehr auszusetzen.
jonas Lohse Profilseite von , 22.11.2006, 22:30:51
Zufälligerweise lag einer meiner Schätzchen heute auch den ganzen Tag im Auto, aus logistischen Gründen. Das Auto stand lediglich in einer Wellblech-Garage, also im Prinzip draußen, und wurde dann am Abend zum Gig nach Frankfurt gefahren. Der Auftritt war dann in einem gut beheiztem Raum.
Aber: keinerlei Schäden und Beeinträchtigungen festzustellen! Kurzes Nachstimmen, wie immer ... und los gings mit dem Gig. Was habt Ihr denn für furchtbares Wetter, dass dein Bass bei frischer Luft gleich kapituliert?
Bist Du sicher, dass die offenen Stellen nicht schon älter sind?
LockeJ Profilseite von LockeJ, 23.11.2006, 08:56:59
Ich bin mir nicht sicher ob die Risse nicht schon vorher da waren, aber ich hatte den Bass vor 3 Wochen beim Geigenbauer wegen einer Griffbretterhöhung, und er hat nichts dergleichen bemerkt, obwohl er versichert díe Instrumente immer zu überprüfen nach Reparatur.
Das Wetter war so: um die 0 Grad, kein Regen, aber hohe Luftfeuchtigkeit. Keine Ahnung ich wohne in München, vielleicht ist die Höhenluft schlecht für das Holz? Oder das Holz ist besonders empflindlich (wie gesagt, der Bass ist über 100 Jahr alt und aus Ungarn, wer weiß was für ein Holz das ist, damit kenne ich mich auch überhaupt nicht aus).
jonas Lohse Profilseite von , 22.11.2006, 22:19:57
Bei mir wurde vor zwei Wochen eingebrochen. Sämtliche Bässe sind noch da, geklaut wurde aber u.a. eine Gitarre (Ibanez George Benson). Lässt sich besser wegschaffen, verstecken und auch schneller vorm Bahnhof zu Geld machen als die blöden Riesendinger.
bassatuba Profilseite von bassatuba, 22.11.2006, 19:12:44

"Normale" sprich häufig vorkommende Schwankungen der Temperatur sollten unseren Bässen nicht viel schaden können. Gefährlich wird es bei extremen Werten wie im kalten Auto, wenn wir die Heizung voll aufdrehen. Wir spüren's dann auch in der Nase: die Luft trocknet rabiat aus - und das umgekehrte gilt natürlich auch: wir waren vom Einladen her nass, die Luftfeuchtigkeit im Auto ist deshalb hoch (Kondenswasser an den Scheiben) und dann lassen wir das Instrument über Nacht im Auto abkalten...
Bei hoher Feuchtigkeit wird der verwendete Heissleim weicher und bei Trockenheit spröder - dem Holz geht es ähnlich!

Wir hatten letzten Sommer während einer Periode regelmässig über 70% Luftfeuchtigkeit und in bin während einem Auftritt in die Sonne geraten - das hat genügt, dass sich der flache Boden zwischen Querbalken und Zarge an der aufgeheizten Stelle gelöst hat. Der Bassbauer sah diesen Schaden nicht zum ersten Mal und hat mit eine erfreulich zahlbare Rechnung gestellt.

Grüsse, Peter

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 22.11.2006, 23:05:41
naja du siehst, es KANN halt was passieren. Habe im letzten Winter einen Riss gehabt, gerade wieder - obwohl ich schon aufpasse. Aber was willste machen, wenn die Mucke in einem ueberheizten Raum imit supertrockener Luft ist? Klar kannst du den Bass in einem geheizten Raum haben. Wichtig ist die Luftfeuchtigkeit. Ich lege immer feuchte Geschirrtuecher auf den Heikoerper. Habe ausserdem so einen Damp-it schlauch im Bass.

Mit dem Kondenswasser das stimmt. Immer den Bass aus der Huelle raus, und wenn das nicht geht, wenigstens Reissverschluss auf (aber dran denken, wenn du den Bass auhebst!). Hatte mal einen fetten Wasserschaden weil ich eine Woche weggefahren bin und den Bass in der Huelle vergessen habe.
LockeJ Profilseite von LockeJ, 23.11.2006, 08:53:50
Das ist ja ein krasser Tipp - also den Bass NICHT in der Hülle lassen, wenn er im Auto rumliegt?? Weil auf der Hülle das Wasser kondensiert?? Aber ist es nicht besser wenn es auf der Hülle als auf dem Bass kondensiert?? Bitte erklär mal!!
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 23.11.2006, 14:13:14

Warme Luft kann mehr wasser aufnehmen als kalte. Deswegen ja das Problem im Winter mit der Heizung. Die kalte Luft von draussen kann ruhig wasserdampf-gesaettiogt sein bei Aussentemperaturen - wenn sie erstmal auf Zimmertemperatur ist , ist sie trocken. Andersrum, wenn Luft abkuehlt sinkt ihr W-Dampfbindungsvermoegen und Wasser kondensiert. Wenn der Bass in einer Huelle ist und dann ordentlich abkuehlt, kondensiert das Wasser unter Umastaenden an der Innenseite der Huelle - das wo's am schnellsten kalt wird. Aussen wird es nicht kondensieren, da Bass in deinem Auto ja nicht das kaelteste Objekt ist. Im Auto kondensierts an den Scheiben - halt am kaeltesten Punkt.

Wie gesagt wuerde ich den Bass lieber mit ins Hotelzimmer nehmen. Wenn du ihn irgendwo lagern musst, wo er ordentlich abkuehlt, wuerde ich  ihn zwar nicjht aus der Huelle rausnehmen, schon aber den Reissverschluss aufmachen, so dass ein gewisser Luft (und damit Temperatur-)austausch moeglich ist. Wenn es echt zum Kondensieren kommt, laeuft dann das Wasser natuerlich irgendwann nach unten und sammelt sich dort, und macht den Lack kaputt - das geht leider ganz schnell. Spreche aus erfahrung - die weissen Flecken habe ich zum Glueck wieder weggekriegt, aber wenn man genau hinguckt oder -fuehlt, der Lack hat halt ganz gut gelitten. 

 

LockeJ Profilseite von LockeJ, 23.11.2006, 14:30:57
Und wie funktioniert dieser Damp-it Schlauch?
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 23.11.2006, 15:55:29
http://www.contrabass.co.uk/humidifier.htm
streichbass Profilseite von streichbass, 23.11.2006, 21:00:34
Ich fürchte mich immer sehr, wenn die Feuchtigkeit im Winter unter 35% absinkt. Handtücher bringen gar nix, auch mit der Sprühflasche, die eigentlich für Pflanzen gedacht ist, kann ich nur sehr kurzzeitig die Luftfeuchte um wenige Punkte erhöhen. Bei einer CD-Produktion hat einmal der Organist den ganzen Dielenboden "gegossen", richtig mit der Gießkanne, der kannte keine Skrupel. Das mußte er alle zwei Stunden wiederholen. Ich glaube, wenn man es wirklich ernst meint, dann kommt man um einen Luftbefeuchter nicht drum herum!

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Advent, Advent, ein Cello brennt! Erst eins, dann zwei, dann drei, dann neun - dann spielt der Kontrabass allein.
AdamJonas Profilseite von , 28.12.2006, 18:35:43
Hi leute,
hab auch mal eine Frage...
Ich muss um in meiner Band mit dem Kontrabass zu spielen
den Kontrabass im Proberaum lassen, anders geht es nicht, nun ist der Raum aber ungeheizt...im Winter ist es also so kalt wie draußen (fast so kalt), stellt das ein Problem für das Holz dar, wenn der Bass die ganze Zeit bei Temperaturen um 0 Grad oder kälter steht?

Ein weiteres Problem ist, dass wir dann jede Probe mit einem Öl-Radiator heizen, damit wir überhaupt spielen können, somit ist der BAss also auch noch Temperaturschwankungen ausgesetzt, ist davon abzuraten?

vielen Dank
MfG
AdamJonas
max Profilseite von max, 28.12.2006, 18:49:34
Definitiv JA!
Ceperito Profilseite von Ceperito, 28.12.2006, 18:54:41
Oh Gott, tu das bitte - wenn überhaupt - nur einem Sperrholzbass an (Holz enthält auch Feuchtigkeit, und wenn Wasser friert dehnt es sich aus und "zersprengt" das Holz).
Der Öl-Radiator trocknet die Luft dann auch noch im Turbo-Tempo aus, was zu Rissen und auf jeden Fall für Spannungen im Holz führen kann.
Das hält auf Dauer kein Vollholzbass durch.
Dein Instrument ist da gut aufgehoben, wo auch Du  das Klima angenehm findest (natürlich nicht im Sommer im Swimmingpool).
Herzliche Grüsse von
Jan
Neuester Beitrag berni Profilseite von , 20.01.2007, 13:07:04
gott sei dank hab ich einen Sperrholzbass! die sind ja doch robuster.

ich würde aber ein instrument auch nicht länger als nötig in der kälte / hitze lassen...

ich nehme an kälte ist schlecht für die saiten und mechaniken (würde da runterstimmen etwas nützen?!?) und natürlich auch fürs holz.
hitze wird sich eher auf lack und leimung schlagen...

ich hatte gestern einen auftritt (allerdings mit E-bass) in einen feuchten alten keller (zum glück mit meinen arbeitstier-bass).
nach 5 maligen nachstimmen und aklimatisieren über 3 stunden war er dann spielbereit...

dafür sind meine finger abgefroren.
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