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Was spricht gegen einen 4/4 Baß ? <

Mensur

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Griffbrett

Dave Profilseite von Dave, 07.01.2004, 21:59:56
Mensur
Wer kann hier einige klärende Worte über den Begriff der "MENSUR" reinsetzen?
Ich habe den Eindruck, dass als Mensur manchmal die klingende Saitenlänge in cm, dann aber auch wiederum ein Äquivalent der Halslänge (D-Mensur etc.) bezeichnet wird.

Dass die "Mensur" sich auf die Griffweite der Linken (soft ware) auswirkt, ist mir klar. Hat die Mensur aber auch klangliche (hard ware) Konsequenzen?

Vielen Dank,
dave
baßmann Profilseite von baßmann, 14.01.2004, 16:34:02
Hallo Dave,
mit Mensur sind bei den Bässen mehrere Maße gemeint. Es gibt die Halsmensur, (für Fachleute) der Abstand vom Obersattel zum Deckenrand und die Korpusmensur, der Abstand vom Deckenrand zur gedachten Mensurlinie zwischen den inneren F-Lochkerben. Diese beiden Mensuren stehen in unterschiedlichen Verhältnissen zueinander.
Dann gibts noch die D- bzw. Es-Mensur, die den Daumenanschlag am Hals bezeichnet, was beim Greifen in Orchesterstimmung entweder ein D oder ein Es ergibt. Die häufigste Bezeichnung im Bezug auf Mensur ist die schwingende Saitenlänge. Beim 3/4 Bass 104 bis 107 Zentimeter.
Wenn wir bei der schwingenden Saitenlänge bleiben, muß man für die jeweilige Länge die richtige Saitenlänge aufziehen. 3/4 Bass auch 3/4 Saiten, die Saiten sind dann für diese Länge konstruiert.
Klangliche Konsequenzen hat die Steghöhe, die Simmstocklage, die Decken-und Bodenausarbeitung, das Holz, die Saiten, etc. Da kann man keine Pauschalaussage treffen, die Zusammenhänge sind da zu komplex.
Gruß
Dominik Hufnagl
steve Profilseite von , 31.01.2007, 12:16:35
Welche Mensur würdet Ihr mir beim Kauf eines Basses empfehlen ? D- oder Es-Mensur.
Ceperito Profilseite von Ceperito, 31.01.2007, 13:37:04
Das ist Geschmacksache. Die meisten Bässe haben eine D-Mensur.
Jörn Profilseite von , 01.02.2007, 00:30:26
@ Steve: Davon würde ich einen Baßkauf nicht abhängig machen. Die Mensuren werden erst dann relevant, wenn Du in höheren Lagen und zur Daumenlage spielst. @ Ceperito: Meinst Du? Nach meiner Jazz-Session-Erfahrung haben die meisten Bässe eine Es-Mensur. Ich habe in meinem acht Kontrabässe besessen, die ebenfalls alle eine Es-Mensur hatten, ohne daß ich beim Kauf darauf geachtet habe. Gruß Jörn
steve Profilseite von , 01.02.2007, 08:21:47
Es müßte doch bei einer Es-Mensur leichter sein, in die Daumenlagen zu wechseln, da die "Strecke" kürzer ist?
jonas Lohse Profilseite von , 01.02.2007, 11:05:08
Ich glaube, diese Frage ist eher akademischer Natur. Die paar Zentimeter dürften nichts ausmachen, und ab wo man in die Daumenlage wechselt, hängt ja nicht nur vom Instrument ab. Viele spielen ja auch in Griffbrettregionen Daumenlage, wo man "aus so" noch locker hinkommt. Denn das schwierige ist ja der Wechsel in und aus der Daumenlage, nicht die Daumenlage an sich.
Jörn Profilseite von , 01.02.2007, 13:43:38
Aus Gewohnheit ziehe ich die Es-Mensur vor und man muß erst später in die Daumenlage. Angenommen, ich walke bis zum G auf der G-Saite, dann ist das bei einer Es-Mensur bequemer zu bewerkstelligen als bei einer D-Mensur. Um das Problem von Daumenlage oder Wechsel in die Daumenlage zu vermeiden, gibt es ja die Cutaway-Bässe, die ich bei einem studierten Bassisten allerdings noch nie gesehen habe.

Wie gesagt: Bei einem Baßkauf würde ich mich nicht nach der Mensur richten.
rene Profilseite von , 01.02.2007, 15:15:03
aber warum haben denn die meisten bässe eine d-mensur? muss doch nen vorteil haben.
Neuester Beitrag Langisch Profilseite von Langisch, 03.02.2007, 15:00:09

Hallo steve,

ich denke, ich kann ein psychologische Abhandlung über Es-Mensuren schreiben. Ich tendiere ganz klar zu D-Mensur und habe gerade meinen schönen Solobaß auf die D-Mensur umbauen lassen. Frage: warum?

D-mensurierte Bässe sind klar in der Überzahl und auch üblich. Sowohl mein privater 5-Saiter als auch mein Dienstbaß sind alle D-mensuriert. Als ich mir meinen Solobaß mit damaliger Es-Mensur kaufte, dachte ich eigentlich dran, daß ich das hinkriegen würde, auf dem vernünftig intonieren zu können, da ich auch schon Es-Mensuren gespielt hatte.

Folgende Probleme gibts aber:

1. Mehr Lagen im freien Raum zwischen Obersattel und Halsansatz, was manchmal bestimmte Lagen nicht präzise läßt (besonders Zwischenlage II/III und III. Lage)

2. Wechseln zwischen den Mensuren ist auch blöd, weil man sich ständig umgewöhnen muß

3. Selsbt wenn man wider Erwarten doch alles getroffen hat, so leidet die Klangqualität genrell drunter, da man immer hört, daß der Spieler viel Konzentration auf das präzise Treffen verschwednen muß, und die Musikalität auf der Strecke bleibt.

Eine ulkige Erfahrung aus vielen Orchestern zeigt, daß Kollegen, die auf Es-Mensuren Soli oder mindestens hörbare Passagen spielen müssen, immer intonationstechnisch einen Eiertanz machen, der leider häufig ungut ausgeht.

Diese Erfahrung kann ich am eigenen Leib bestätigen. Ich hab nun den Obersattel verlängert, der Baß hat nun die D-Mensur, und es ist wie umgewandelt.

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