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Framus Vollholz KB mit Cutaway: Lack schonend entfernen

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

Reyno Profilseite von , 12.09.2006, 17:28:08
Framus Vollholz KB mit Cutaway: Lack schonend entfernen
Hallo allerseits,

ich habe einen Vollholz Framus 3/4 KB mit Cutaway als Zweit- bzw. mittlerweile als Drittbass. Der sieht allerdings aus der Nähe katastrophal aus, weil irgend ein Spacken das ursprünglich schwarze Teil mit weissen Bindings einfach mit elfenbeinfarbenem Türlack bepinselt hat. Als der alte Herr Wilfer in Nauheim (bei Gross Gerau) noch lebte, bin ich mit dem Bass mal in seine Werkstatt zur Begutachtung gefahren. Herr Wilfer meinte, den Lack zu entfernen wäre zu teuer, dafür bekäme ich einen neuen Wilfer Bass. Zitat: "Die Basis ist solide und das erstaunlichste daran ist, dass der Bass auch noch gut klingt. Lass ihn so, wie er ist."

Mittlerweile hat sich nach einem Rempler ein Deckenriss von ca. 15 cm im Bereich des Cutaway gebildet, weshalb ich jetzt wild entschlossen bin, die Kiste gründlich zu überarbeiten, also auch den Lack zu entfernen. Hat jemand eventuell einen Tipp, wie man das Geklecker möglichst holzschonend wieder herunter bekommt? Ein experimentierfreudiger Zeitgenosse empfahl mir Backofenspray (nur original Sidol), das habe er bei seinen antiken Holzstühlen angewandt und der Lack liesse sich dann mit einem Lappen abwischen. Doch für derartige Experimente ist mir das Teil dann doch zu schade. Über sachdienliche Hinweise würde ich mich sehr freuen. Bis zum Frühjahr wollte ich den Bass wieder in altem Glanz erstrahlen lassen.

Reyno
Neuester Beitrag Uwe Profilseite von Uwe, 12.09.2006, 17:53:40

Erst sollte der Korpus einwandfrei repariert sein, dazu brauchst Du einen Bassbauer.

Danach kommt die "Lackphase". Ich würde die Farbe abschaben, dafür gibt es extra Schabebleche, sie sind auf der einen Seite rund geschnitten und auf der anderen gerade. Wenn das Schabeblech stumpf geworden ist, kann man es mit auf den Tisch gehaltenem Sandpapier wieder schärfen. Hinterher das Holz mit Schmirgelpapier in immer feinerer Körnung nacharbeiten. Für das Ganze mußt Du Dir eine einfache Vorrichtung bauen, die das Instrument aufnimmt.

Dies Schabeverfahren  ist das einzige, mit dem man die alte Farbe abbekommt und dabei sicher sein kann, daß man sich für die Zukunft kein Ei ins Nest legt, sprich: das freigelegte Holz nicht in irgendeiner Weise versaut.

Was ich eben geschildert habe, habe ich auch mal selbst gemacht - ein paar Tage hats schon gedauert.

Anschließend hast Du das Problem, den neuen Lack aufzubringen und hinterher zu schleifen, diese Arbeit  ist auch nicht ohne. Guck mal unter http://www.doublebassguide.com/pics/wiederbelebung.pdf

 

Gruß, Uwe

 

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