Hallo,
ich glaube daß sich viel Mythos um Kolophonien (ist das der richtige Plural?) rankt. Klar, daß da so mancher nach Klarheit und Reinheit strebt allerdings ist mir nicht klar warum Cellokolophonium sauberer sein soll als Kontrabasskolophonium. Kolophonium ist immer eine Mischung verschiedener Substanzen, ich kenne zumindest keines was chemisch gesehen ein reines, gar unbearbeitetes Baumharz wäre.
Meine Erfahrung ist, das es fast immer ungünstig ist verschiedene Kolophoniensorten gleichzeitig zu verwenden, dabei kann es schon doof sein wenn man mit seinem Bogen auf einem anderen Instrument spielt auf dessen Saiten sich ein anderes Kolophonium befindet.
Ich bevorzuge Pop´s, dieses hat für mich eine bessere Berechenbarkeit bezüglich seiner Klebekraft als andere mir bekannte Kolophonien. Pop´s ist weich und klebt auf Anhieb relativ stärker als andere Kolophonien (ich benutze es halt sparsam), allerdings bleibt seine Adhäsionskraft weitgehend konstant. Meine zweite wichtige Erfahrung ist nämlich, daß gewisse Kolophoniumsorten ab einer gewissen Temperaturgrenze sozusagen schlagartig ihre Klebekraft verändern, das kann superblöd sein wenn man plötzlich in einem stark beheizten Raum spielen muß.
Wie bei vielen Dingen die den Kontrabassklang beeinflussen gilt auch bei Kolophonium: "Versuch macht klug" und "Patentrezepte kann man kaum geben". Letztendlich kommt es auf die Konstellation insgesamt an: Instrument, Saiten, Ansprechverhalten, Bogen, Behaarung.... bis hin zu Deinen individuellen Emfindungen von Klang, Spielgefühl usw.
Grüße Roland