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Zugeordnete Kategorien: Kolophonium

Matthias Profilseite von , 20.12.2003, 00:20:40
welches Kolophonium?
Hallo! Ich würde hier gerne einen Erfahrungsaustausch mit verschiedenen Kolophoniumsorten in Gang setzen. Ich benutze gerade das von Pirastro aus dem einfachen Grund weil es das einzige war das es im Laden gab und ich brauchte dringend welches, ich bin aber nicht wirklich zufrieden damit. Der sound ist sehr dumpf und das Zeug samt Bogen klebt an der Saite. Bei www.paganino.de findet man eine ganze Reihe verschiedener Sorten zu sehr verschiedenen Preisen, sogar eines mit Honigzusatz habe ich da entdeckt. Mein Lehrer sagt Basskolophoium sei Blödsinn, da sind immer irgendwelche unnötigen Zusätze drin, ich solle mir doch gutes Cello oder Bratschenkolo besorgen, das sei "sauber", ohne Zusätze. Naja das ist seine Wahrheit, er spielt allerdings auch sehr schwere Bögen. Mit meinem "normal"schweren Bogen war mir die Ansprache zu schlecht und der Ton zu kratzig. Würde mich sehr über ein parr Empfehlungen oder Tips freuen. Weinachtliche und bassige Grüsse ans Forum!
Christoph Profilseite von , 20.12.2003, 00:29:59
Bin ja ein recht mässig begabter Streicher und insofern nicht der grosse Kollophonium-Guru, komme mit NYMAN (auch: das "schwedische" genannt) sehr sehr gut zurecht, auf allen Saitentypen und mit verschiedenen (eher leichten) Bögen. Deren Cellokollophonium habe ich auch, jedoch für`s Cello, und ich habe es spasseshalber mal auf den Bassbogen geschmiert und kann sagen: damit kriegt man gar keinen Ton raus, viel zu hart, der Bogen bleibt nicht haften. Probiere also einfach mal nyman für Bass, auf jeden Fall ist das völlig anders als Pops oder Pirastro. FF
Falk Hübner Profilseite von , 20.12.2003, 17:49:03
Hallo,

ich kann Deinem Lehrer da erstmal nur zustimmen. Ich habe mir vor kurzem einen neuen Bogen gekauft und auf Hinweis von meinem Professor Cello -Kolophonium gekauft (allerdings habe ich nun auch einen schweren Bogen). Nach einigen Wochen nun läuft es sehr gut, kratzt und klebt nicht, und der Ton ist auch besser. Was mein Lehrer allerdings auch meinte ist, dass er, wenn einer seiner Schüler versehentlich Bass-Kolophonium auf seinen (den "Lehrer"-Bogen) streicht, die Haare erst komplett reinigt oder im Extremfall die Haare wechselt. Dies ist tatsächlich etwas sehr extrem, aber vielleicht hilft es trotzdem, erst die Haare zu reinigen (dazu finden sich auch Beiträge hier im Forum) und auch danach dem Cello-Kolophonium einige Zeit zu geben, richtig in die Haare zu kommen.
Ich selbst hätte anfänglich auch nicht gedacht, dass das wirklich hilft, wurde aber doch eines besseren belehrt!

Viele Grüsse, vielleicht gibt's ja auch mal eine Diskussion über die Verwendung von schweren vs. leichten Bögen.

Falk
Roland Profilseite von , 20.12.2003, 21:53:18
Hallo,
ich glaube daß sich viel Mythos um Kolophonien (ist das der richtige Plural?) rankt. Klar, daß da so mancher nach Klarheit und Reinheit strebt allerdings ist mir nicht klar warum Cellokolophonium sauberer sein soll als Kontrabasskolophonium. Kolophonium ist immer eine Mischung verschiedener Substanzen, ich kenne zumindest keines was chemisch gesehen ein reines, gar unbearbeitetes Baumharz wäre.

Meine Erfahrung ist, das es fast immer ungünstig ist verschiedene Kolophoniensorten gleichzeitig zu verwenden, dabei kann es schon doof sein wenn man mit seinem Bogen auf einem anderen Instrument spielt auf dessen Saiten sich ein anderes Kolophonium befindet.

Ich bevorzuge Pop´s, dieses hat für mich eine bessere Berechenbarkeit bezüglich seiner Klebekraft als andere mir bekannte Kolophonien. Pop´s ist weich und klebt auf Anhieb relativ stärker als andere Kolophonien (ich benutze es halt sparsam), allerdings bleibt seine Adhäsionskraft weitgehend konstant. Meine zweite wichtige Erfahrung ist nämlich, daß gewisse Kolophoniumsorten ab einer gewissen Temperaturgrenze sozusagen schlagartig ihre Klebekraft verändern, das kann superblöd sein wenn man plötzlich in einem stark beheizten Raum spielen muß.

Wie bei vielen Dingen die den Kontrabassklang beeinflussen gilt auch bei Kolophonium: "Versuch macht klug" und "Patentrezepte kann man kaum geben". Letztendlich kommt es auf die Konstellation insgesamt an: Instrument, Saiten, Ansprechverhalten, Bogen, Behaarung.... bis hin zu Deinen individuellen Emfindungen von Klang, Spielgefühl usw.

Grüße Roland
Matthias Profilseite von , 21.12.2003, 12:28:50
Hallo und Danke für eure Tips. Ich werde die Sorten mal ausprobieren. Zwei verschiedene Sorten kann ich ja zu Versuchszwecken mal kaufen, bei zehn verschiedenen Sorten wird das schon ziemlich blöde. Was mich noch interessiert: Kennt denn jemand ein Produkt namens "Liebenzeller Gold"? Das ist das mit dem Honig und man kann es bei Paganino zum stolzen Preis von 20€ kriegen. Ich wüste gern ob da jemand Erfahrungen mit gemacht hat und ob es das Geld wert ist.
Hallo Valk! Jaja, so klein ist die Welt. Ich weiss gar nicht ob du das geschnallt hast aber mein " Lehrer" und dein "Proffesor" sind ein und die selbe Person! Für alle Aussenstehenden: Valk und ich sind Studienkollegen. Ich habe das Cello Kolophonium also auch gehabt und fand es erst ganz gut um melidiös auf der G Saite rumzufiedeln. Jetzt musste ich allerdings eine Orchesterpartitur üben...nein nein was habe ich geschimpft und geflucht, auf der E und A Saite ging das überhaupt nicht. Also schnell in den Laden und das erstbeste Kontrabasskolophonium ( und einzige wsa es gab) gekauft, das war das von Pitastro, naja so richtig toll ist das auch nicht und deshalb bin ich jetzt hier im Forum.
Schöne Grüsse Matthias
Neuester Beitrag miriam Profilseite von , 21.12.2003, 22:56:33
Also, ich benutze Pops und Nyman gelichzeitig, und das gefaellt mir ganz gut! Im Orchester benutze ich Pops, der klebt zo richtig und damit kann man richtig viel Klang produzieren, es ist allerdings auch ein bisschen unsubtiel. Fuer Solostuecke, wobei man ja meistens eh auf der G-saite spielt, benutze ich Nyman. Das ist viel subtieler. Ich habe noch nie Probleme gehabt, beide gleichzeitig zu benutzen, nicht mit dem Bogen und auch nicht mit dem Bass.
Das in dem Cello-Kolophonium weniger "Zusaetze" als im Bass-Kolophonium, glaube ich nicht. Beide sind fuer soweit ich weiss, aus synthetiche Stoffe hergestellt.

Gruss, Miriam
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