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Führungskerben im Untersattel

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bassknecht Profilseite von bassknecht, 07.06.2006, 11:44:26
Führungskerben im Untersattel
Kürzlich wechslte ich die Saiten und obwohl schon zig mal gemacht und ich durchaus umsichtig vorgegangen bin, ist mir der Steg zweimal umgeklappt. Kein schönes Erlebnis!

Gott sei Dank hat es die 50 Jahre alte Sperrholzdecke meines Framus Cutaway nicht übel genommen und auch der Steg hat´s überlebt (alte ausgetrocknete Stege können bei der Gelegenheit durchaus auseinanderbrechen.

Also alles im grünen Bereich, trotzdem habe ich mich gefragt warum mir das gleich zweimal hintereinander passiert ist und konnte es mir zunächst nicht erklären, beim dritten Versuch (in Zeitlupe und mit Argusaugen) habe ich die Ursache dann entdeckt, die Einhängesaite des Saitenhalters ist schlicht und ergreifend seitlich vom Untersattel heruntergerutscht. Durch den schlagartigen Zugverlust ist dann alles ins Wanken geraten und der Streg hat Dankeschön gesagt.

Als Einhängesaite benutze ich das von Jonas Lohse vertriebene Kunststoffseil, mit dem ich bei allen Instrumenten hochzufrieden bin und ich gut empfehlen kann! Gleichwohl mag es an der Oberflächenkonsistenz bzw. an der Biegsamkeit des Seiles gelegen haben, dass diese seitlichen Ausrutscher passierten.

Die Lösung des Problemes war für mich ebenso einfach wie naheliegend, ich habe Führungsrillen von unten in den Untersattel gefeilt, genau in der Art wie man es im Steg und im Obersattel tun sollte, etwas weiter als die Saite, knapp auf Radiustiefe, in die jeweiligen Zugwinkel abgerundet und schön mit Graphit geschmiert. Alles Palletti!!

Wenn es einem von euch mal so ergehen sollte, dann richtet doch euer Augenmerk doch auch mal nach ganz unten, kann sich im Einzelfall durchaus lohnen.

Im Übrigen bin ich (wie in anderen Beiträgen zum stimmbaren Saitenhalter schon zum Ausdruck gebracht)grundsätzlich der Meinung, daß man das gesamte Instrument mit allen seinen beeinflussbaren mechanischen Komponenten als ein einziges komplex schwingendes System betrachten sollte.

Nach dieser Maxime gebe ich auch dem Teil des schwingenden Sytemes der unterhalb des Steges liegt meine besondere Aufmerksamkeit. Dies im Zusammenwirken mit der Vibrationsentdämpfung macht mich auch mit einfachen Instrumenten meist zufrieden und unter bestimmten Umständen geradezu zum Sperrholzfan! Ciao Roland
Peti Profilseite von Peti, 07.06.2006, 12:09:59
Hallo,
wie wechselst du denn die Saiten? Alle auf einmal runter, neue drauf? Oder eine nach der andern, so dass mindestens immer drei einen gewissen Zug haben? Mit letzterer Methode kann ich mir kaum vorstellen, dass so etwas passieren kann. Aber nichts ist unmöglich...:-)
Grüße
bassknecht Profilseite von bassknecht, 08.06.2006, 11:20:08
@ Peti
Hallo,
mit letzterer Methode mag man vom Prinzip her auf der sicheren Seite sein, gleichwohl finde ich sie durch meine Ansprüche unpraktisch. Ich lege Wert darauf die Saiten präzise, dh. schlupffrei und Windung neben Windung (nicht Windung auf Windung) auf die Achse zu wickeln, außerdem finde ich es wichtig, dass die Saitenenden keinen direkten Kontakt miteinander haben geschweige denn übereinander laufen (das ist total nervig dies hinzubekommen, wenn drei andere Saiten den Wirbelkasten mehr oder weniger blockieren). Gleichwohl funktioniert diese Methode überhaupt nicht wenn man wie ich es tat die Länge der Einhängesaite manipulieren möchte (ich hatte es nicht erwähnt.)Vielleicht siehst Du das alles lockerer, aber trotzdem Danke für den tollen Tip Ciao
Peti Profilseite von Peti, 08.06.2006, 16:08:29
Hallo,
ich versteh nicht ganz, was das Problem ist. Die Saiten präzise, Windung neben Windung aufzuspannen, so das sie sich nicht überlappen ist auch so kein Problem. Aber egal, jeder hat da eben seine Art.
Grüße
bassknecht Profilseite von bassknecht, 10.06.2006, 17:21:34
Ich glaube nicht das es an der jeweils eigenen Art liegt. Ich habe leider ein verdammtes Problem damit die E Saite optimal auf den Wickel zu ziehen, wenn drei andere Saiten die genau darüber gespannt sind mir den Zugang versperren. Ich finde es ebenfalls schwierig die Wicklungen der G Saite dicht zu legen, wenn die Saitenenden von A und D genau über die Stelle der G Achse gespannt sind wo die Wicklungen der G Saite hinmüssen. Wenn Du dieses Problem nicht verstehst, dann kannst Du Dich nach meiner Ansicht glücklich schätzen, weil Du zu einer privilegierten Schicht von extrem geschickten Menschen gehören musst bei denen ich mit meinen durchschnittlichen Fähigkeiten nicht mithalten kann. Immer wieder gut wenn man auf soetwas hingewiesen wird. Nochmal Danke und vielleicht wird mich noch mal jemand mit einem nachvollziehbarenen Hinweis (und nicht mit unkonkreten altklugen Geschwätz) aufklären worin meine Tollpatschigkeit nun genau besteht. Frohes Schaffen
Jonas Lohse Profilseite von , 10.06.2006, 20:04:03
Ich verwende bei solche Fummeleien gerne solche scherenartigen Klemmen, wie sie Ärzte benutzen ("Schwester – Tupfer!"). Die besonders langen Modelle dieser Klemmen sind auch super, um Stimmstöcke zurechtzurücken.
bassknecht Profilseite von bassknecht, 10.06.2006, 20:25:16
Danke Jonas, darunter kann ich mir etwas vorstellen. Ciao Roland
Neuester Beitrag bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 11.06.2006, 17:23:40
Wenn man zu zweit arbeitet, gestaltet sich der Saitenwechsel auch weniger nervig, da einer oben am Wirbelkasten drehen und führern kann und der andere Steg und Saitenhalter unter Kontrolle hat.
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