Hi Roland,
wieder einmal eine sehr sachkompetente Auskunft, wie man's von Dir gewohnt ist, Thanks!!!
Wollte nur noch zu Paul Rogers anmerken, dass sein Spiel, zumindest an dem Abend, in der Tat wenig mit Bass spielen in herkömmlichen Sinn zu tun hat. Sein eigenartiges Instrument, eine Art kastrierter Bass (mandelförmiger Korpus, maximale Breite auf Höhe der F-Löcher, meiner Schätzung nach etwa ein 1/2 Mensur), brauchte die elektrische Verstärkung (Abnahme mit angeklemmtem Mikro) und konnte mich im tiefen Bereich nicht so recht überzeugen (klang halt so wie ein elektrisch abgenommener, extrem niedrig eingestellter und sanft gespielter KB). Im hohen Bereich schien es in der Tat von Renaissance Intrumenten inspiriert zu sein - ich hatte den Eindruck dass die beiden höchsten Saiten Terzabstand hatten - und hier machte Rogers wirklich überraschende Sounds, unter Einbeziehung von natürlichen und künstlichen Flageoletts, sehr virtuos, und fast an Harfenklänge erinnernd. Passte gut zum Zirkularatmungs-Obertongetröte von Evan Parker, der mitspielte. Alles in allem ein interessantes Konzert, jedoch bassistisch nur bedingt als Inspiration zu gebrauchen, wenn man (wie ich) den Bass auch als rhythmischen Impulsgeber sieht.
Cheers
Armin