Ich habe seit einem knappen Monat einen AI Clarus 2R SIII. Grund für die Typenwahl waren die positiven Wortmeldungen zu AI in den diversen Foren und die punktgenau passenden Spezifikationen:
- klein und leicht, dabei ausreichend saftig, kein Lüfter
- 2 getrennt regelbare Kanäle (z.B. KB und EB)
- Phantomstrom (wenn ich mal mit einem Mikro was machen oder einen phantomgespeisten Preamp einsetzen möchte)
- Piezo ohne Vorverstärker anschließbar (hoher Eingangswiderstand)
- ausgeglichener Frequenzgang, keine Ton-Färbung => also universell einsetzbar
- rudimentäre Effekte on board
Weil sich mit der Zeit der Boxen-Geschmack oder der Einsatzzweck ändern könnte, habe ich den seperaten Head einer Combo vorgezogen. Oder man will z.B. nur den gewohnten Amp mitnehmen und diesen an eine vor Ort vorhandene Box anschließen.
Außerdem bleibt ein guter Verstärker immer ein guter Verstärker, und den Clarus hab ich sicher auch noch, wenn ich später mal mit den Jungs im Altenheim Musik mache.
Eine Bassreflex-Box dazu habe ich mir dann mit 2 kräftigen 8-Zöllern + Hochtonhorn selbst gebaut. Zielsetzung war auch hier ungefärbter Klang (ein wenig zu Lasten des Wirkungsgrades).
Bisherige Erfahrungen (Jazz im Proberaum mit E-Guitarrero und motiviertem Schlagzeuger):
Verstärkung KB:
Wie erhofft kraftvoll, sauber, schön. Direkt angeschlossener Piezo (Shadow SH951) funktioniert prima (Sound ist gar nicht elektrisch), ich verwende allerdings ein relativ kurzes Kabel. In Kombination mit der HiFi-ähnlichen Box klingt sogar über die Return-Buchse eingespielte Playback-Musik gut.
Verstärkung EB:
Unverhoffterweise bringe ich mit dem Ding und der vergleichsweise kleinen Box auch einen ernsthaften E-Bass-Sound zusammen. Allerdings muss man mit der Master-Regler aufpassen, sonst schlagen die Schwingspulen an. Keinerlei Zerren oder so.
Bedienung:
Aufgrund der vielen Regler gewöhnungsbedürftig, der Status der Einrast-Drucktaster ist visuell nicht leicht ersichtlich. Die Klangregelung ist geradlinig und effektiv (für KB flat, für EB Mitte runter Bass und Höhen rauf). Hochpassfilter und Notch-Filter (zum Absenken der Feedback-Frequenz) habe ich nur ausprobiert, aber in der Praxis noch nicht gebraucht. Auch mit den Effekten habe ich bisher nur ein wenig (aber mit Freude) herumgespielt.
Verarbeitung:
Das Gehäuse ist aus Alu, gebaut für die Ewigkeit: quadratisch, praktisch, gut. Die Beschriftungen sind teilweise aufgeklebt, was ein bisschen nach Kleinserie ausschaut. Sonst sehr saubere Verarbeitung, ordentliche Neutrik-Buchsen.
Die mitgelieferte Umhängetasche hat ein etwas zu klein geratenes Kabelfach, sonst ideal.
Preis/Wert:
Nettopreis USD 919 ergeben mit versichterter Lieferung nach Österreich, Zoll + Einfuhrumsatzsteuer dann doch gut EUR 1000, was ja nicht gerade geschenkt ist. Ich habe mich dann doch zu dieser Investition entschlossen, weil ich mit halben Lösungen bisher nicht glücklich geworden bin. Jetzt ist das Thema Verstärkung für mich gelöst. Und sollte ich irgendwann einen Hobbywechsel machen wollen, haben die AI's auch einen guten Wiederverkaufspreis.
Hope it helps...
Jörg