Christoph
, 06.11.2003, 16:56:37
Ich behaupte: mit den Pickups ist es letztlich wie mit den Bässen: es dauert eine Weile, bis man selber in der Lage ist, Klangqualitäten abzuschätzen, und erst dann sollte man damit anfangen, tiefer in die Tasche zu greifen. Und so wie der beginnende Bassist mit einem einfachen, jedoch gut eingestellten Bass optimal bedient ist, sollte der mit Amplifizierung beginnende erst mal eine einfache und billige Variante wählen, um Erfahrungen zu sammeln und feststellen zu können, wohin die Reise gehen soll. Jeder Pickup klingt auf jedem Bass anders, stilistische Einschränkungen gibt es da m.E. ohnehin nicht, und so mancher schwört auf Teile, die andere Bassisten wiederum wie die Pest hassen. Mein Tip für Pickup-Anfänger aller Länder lautet: Shadow SH 951, gibt`s bei Thomann für kleines Geld, wird in einen der Stegschlitze gesteckt und klingt auch nicht viel besser oder schlechter als alle anderen Piezos. Ähnlich günstig: k+k Bassmax. Die PUs mit nur einem Element leiden nicht unter Pegelverlust durch Phasenauslöschung, und man kann auch etwas rumexperimentieren mit der Montage. Ebenfalls nicht schlecht: ein (gebrauchter) fishman BP 100 (das alte Modell), jedoch nicht auf den Steg gesteckt, sondern unter einen Stegfuss gelegt, dann klingt er wie ein Realist. Das im Vergleich zu einem "Edelpickup" eingesparte Geld kannst du dann in einen kleinen outboard-preamp (z.B. fishman) investieren, der neben der nötigen Impedanzanpassung vor allem erheblich zu einem gleichmässigeren und höheren Pegel beiträgt, idealerweise auch noch korrigierend in den Frequenzverlauf eingreift. Diesen Preamp kannst du dann in Zukunft für alle weiteren Pickups immer wieder benutzen, alle werden besser mit Preamp klingen als ohne.
"Sein Geld Wert" ist keiner der im Handel erhältlichen Pickups, ich halte ALLE Modelle für überteuert. Du wirst mit einem billigeren Teil also weniger beschissen als mit einem teuren. Bei manchen musst du dann, nachdem sie dir nicht gefallen, den durchlöcherten Steg gleich mit wegschmeissen.