Hi,
dann sind wir ja fast Nachbarn. Ich bin 2. Solobass in Lüttich bei den Philharmonikern.
Vom Selbermachen rate ich ab, wenn Du den Bogen auch bei Konzerten nutzt, ansonsten kannst Du natürlich das Risiko eingehen, daß Dir die Haare mit einem Schlag rausrutschen.
Allgemein ist es so, daß viele den Fehler machen, gerissene Haare rauszuziehen anstatt die abzuschneiden. Dabei gehen immer intakte Haare mit, so daß irgendwann der ganze Bezug in einem Zustand ist, wie Du ihn beschreibst. Die Arbeit des Bogenbeziehens hat mehrere heikle Punkte, u.a. muß das Klötzchen an der Bogenspitze, das die Haare festklemmt, exact eingepasst sein.
Wenn eh nicht mehr allzu viele Haare auf dem Bogen sind, solltest Du den eh mal neu beziehen lassen. Es ist ja nicht nur die Anzahl der Haare, die eine Rolle spielt, sondern auch deren Zustand. Die Haare haben je keine glatte Oberfläche, sondern die ist strukturiert, mit winzig kleinen Wiederhäckchen. Die sind nun mal irgendwann abgespielt, dann hast Du nicht mehr den schönen Baßklang, sondern Du hörst nur noch das Kolophonium. Daher klingen auch Bezüge verschiedener Ausführung verschieden.
In Lüttich bzw. Aachen kenne ich keine Geigen- bzw. Bogenbauer. Ich bringe meine Bögen immer nach München zum Markus Wörz (ich bin eh öfters mal in München). Der ist Bogenmacher und macht meiner Meinung nach die besten Bezüge für Kontrabassbögen.
Mit lieben Grüßen, Klaus