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Bass und Bahn

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Zugeordnete Kategorien: Transport

Baumkruste Profilseite von Baumkruste, 02.02.2006, 10:57:57
Bass und Bahn
Hallo zusammen,

ich dachte, ich öffne mal einen Thread, in dem man seine Tipps zum Transport eines Kontrabasses in den öffentlichen Verkehrsmitteln Kund tun kann.
Baumkruste Profilseite von Baumkruste, 02.02.2006, 11:12:39
S-Bahn (Modelle wie in Stuttgart oder München):

An Anfang bzw. Ende einer Zugeinheit sind Klappbänke und relativ viel Raum für "mobiles" Gepäck. Wenn besetzt: auf die Horizontale Metallstange im Türbereich setzen und den Bass in Orchesterspielstellung halten. Für 15 min kein Thema!


RE+RB

Haben eigentlich immer ein Fahrradabteil. Selbst bei unsanftem Fahrstil sicher. Einfach das Instrument an einen Fahrradständer binden (z.B. mit Tragegurt) und in das angrenzende Sitzabteil (mit Sichtkontakt) setzen.


IRE, IC, EC, NZ

Auch Fahrradabteil. Neulich (an einem Werktag) habe ich dem guten Stück sogar zwei Plätze im IC-Sitzabteil gegönnt. Zur Hauptverkehrszeit durch den Ruhrpott, insgesamt 6,5 h Fahrt ohne Umsteigen (Stuttgart-Bremen). Hat niemanden gestört!


ICE

Da wird's schon etwas komplizierter. Neulich Weimar - Frankfurt. Habe den Bass (4/4) mit Gesicht nach vorn in die Ecke zwischen Einstiegstür und der Wand mit der Geschwindigkeitsanzeige geleht und mit dem Schultergurt an der Metallstange festgebunden. Ich saß in Sichtweite (ok, das war pures Glück - es war Sonntag abend...) und es gab keine Probleme. Ist den Zugbegleitern nicht einmal ein Hingucker wert gewesen.

Noch ein Tipp, falls im ICE mal jemand meckern sollte: Fahrräder darf man dort nämlich nicht transportieren - auch keine zusammengelegten. In den Personenbeförderungsbestimmungen der Bahn AG ist von einer "Traglast" die Rede, die das mitführen eines Kontrabasses (nicht eines Oktobassen, da man letzteren nicht ohne Hilfe transportieren kann) rechtfertigt.
Götz Profilseite von , 24.02.2006, 15:25:41
Im ICE ( und vielleicht auch in anderen Zügen ) ist das Kinder/Familienabteil ein heißer Tip, besonders wenn gerade kein Kinderwagen drin ist.
Götz
Dominic Neumann Profilseite von dominicn, 06.02.2006, 18:56:46
Ich fahre seit einiger Zeit auch häufiger mit dem Kontrabass (4/4 Fünfsaiter) im Zug. Am besten macht sich wirklich der Fahrradbereich. Da ist (jedenfalls hier in Sachsen) in den S-Bahnen bzw. RE-Zügen auch so eine senkrechte Stange, an die man den Bass gut anlehnen kann und ihn mit dem Gurt des Zuges bzw. einem Gurt der Hülle befestigen kann.

Es gibt jedoch auch Züge, die sich nicht so gut eignen, z.B. IRE Hof - Dresden oder RE Chemnitz - Göttingen, da ist nur wenig Platz für Fahrräder und anderes großes Gerät ...
Peti Profilseite von Peti, 16.02.2006, 17:27:39
Hallo,
als Tipp im ICE:
Es gibt in den Großraumwägen zwei Garderoben in der Mitte des Wagens, man kann ohne Probleme einen 5-Saiter auf jeder Seite \"parken\", wenn man sie mit dem Griffbrett voraus in die Garderobe stellt, also mit dem Rücken zum Gang hin und sie mit einem Gürtel, Schal oder was eben zur Hand ist, oben an der Stange festbindet. So bleibt genug Platz im Mittelgang, so dass die andern Fahrgäste ohne Probleme zwischen den Bässen durchgehen können. Man muss vorher vielleicht das andere Gepäck und die Jacken aus der Garderobe wegstellen, aber bis auf ein- zweimal auf der Höhe von Frankfurt hatte ich damit nie Probleme.Viel Spaß!:-)
Grüße
Peti
streichbass Profilseite von streichbass, 16.02.2006, 21:34:27
Ich machs genau so. Früher waren die Doppelstockwagen am besten geeignet. Die neueren Modelle sind leider enger gebaut.

Zur Befestigung benutze ich immer Gepäckgummis, die sind sehr flexibel und klein zusammenzurollen, finden in der Saitentasche mit Platz und kosten nur 1,50 im Baumarkt.
Bugert Profilseite von Bugert, 18.02.2006, 16:01:24
Ice
meistens sind die rollstuhl/kinderwagenplätze frei. ist immer mein erster anlaufpunkt.
am besten einen platz in der nähe des rollstuhlplatz als "begleitperson" reservieren. ansonsten habe ich meistens einen spanngurt dabei, um flxibel den bass irgendwo festzubinden.
Malte Profilseite von , 23.05.2006, 16:11:43
Hallo,

gab es nicht nach 1990 irgendwann ein höheres Urteil, Welches den Transport von einem Musikinstrument, in dem Falle eines Kontrabasses, im Zug eindeutig erlaubt und sogar die kostenfreie Reservierung klar stellt??

Wäre für jede ernstgemeinte Antwort sehr dankbar.

Grüße, Malte
streichbass Profilseite von streichbass, 24.05.2006, 09:52:41
Die Beförderung des Kontrabasses als "Traglast" ist nunmehr über den §7 der allgemeinen Beförderungsbedingungen eindeutig geregelt. Hier kann das Dokument als *.pdf heruntergeladen werden. (Bitte die ganze Zeile kopieren und in den Browser einfügen, weil GEBA den Link nicht komplett umwandelt!) http://www.bahn.de/-S:PtVORN:eUdcttNNbhUvjtNN ... lfe/agb/MDB23497-agb_(13_05_06).pdf Dort heißt es: Neben Handgepäck darf der Reisende ein Stück Traglast mit sich führen. Traglasten sind Gegenstände, die - ohne Handgepäck zu sein - von einer Person getragen werden können. ... ...
Malte Profilseite von , 24.05.2006, 11:03:25
Hallo zusammen,
hallo streichbass,

gibt es nicht auch eine Regelung, die besagt, dass man diese "Traglasten", also das Instrument, auf einen Sitzplatz legen darf, ohne ihn reservieren und bezahlen zu müssen?

Ich meine 1998 oder so ähnlich gab es ein Urteil eines Oberlandes- oder noch höheren Gerichtes, das im STreitfall zwischen der Bahn und einem Berufsmusiker geklärt habe, dass der Musiker sein Instrument (Kontrabass) für den sicheren Transport auf einen Sitzplatz legen darf, ohne für diesen Platz eine Reservierung bzw. Fahrpreis zahlen zu müssen.

Entweder war diese "Urteil" eine Ente oder ....

Weiß vielleicht irgendwer etwas über dieses oder ein solches Urteil.

Mir geht es darum, wenn man mit dem Bass auf Reisen gehen muss per Zug, dass man ihn dann sicher auf einem Platz transportieren kann und darf.


Danke im Voraus,

Malte
dominicn Profilseite von dominicn, 24.05.2006, 11:07:02
Hallo Malte,

dass du einfach so Anspruch auf einen weiteren Sitzplatz hast, ohne dafür zu bezahlen, kann ich mir nicht vorstellen.

Dominic
Melody Profilseite von , 04.06.2006, 09:38:24
Hallo,
ich spiele seit März `06 Kontrabass.
Ab und zu transportier ich den Bass in die Schule oder auch in die Musikschule.
Da wir kein Auto haben, bin ich auf Bus und Bahn angewiesen.
Am besten bieten sich dort die Plätze für die Kinderwagen oder auch Schwerbehinderten.
*Manchmal wirds eng*

Gruß Melody
DerBassist Profilseite von DerBassist, 19.08.2006, 19:22:19
Ich hab meinen Bass erst neulich in der Bahn transportiert und dabei eine super methode für ICE/IC entdeckt...Die Kontrabässe passen nämlich perfekt in die Gepäckablagen von Abteilen...aber nicht in eins von den beiden, sondern man muss den Bass sozusagen quer über die sitze, längs zur Fahrtrichtung legen. Das ist Ideal, und es beansprucht keinen zusätzlichen Platz, wo sich jemand beschweren könnte. 
streichbass_ Profilseite von , 19.08.2006, 22:03:23
So ging das schon früher gut, in den sog. D-Zügen. Außer, das Abteil war voller Menschen.
HilfsCheckerBassist Profilseite von , 20.08.2006, 01:34:22
Liebe 16"-Freunde,

in der Zeitung "Das Orchester", 44. Jahrgang (1996), Heft 6, Seite 77 findet Ihr einen Brief, den Prof. Michael Wolf von der DB AG erhielt. Zusammenfassend wird darin gesagt, das KBs als Traglasten einzuordnen und unentgeltlich zu befördern sind, wenn die Mitnahme von Traglasten für den Zug nicht ausgeschlossen sind.

Ich selbst hatte fahrkartentechnisch noch keine Probleme, weder in ICE noch Regionalbahn, auch ohne Vorweisung dieses Briefes. Im ICE lohnt sich auch ein Blick ins Mutter-Kind-Abteil, Ihr wisst schon, da wo auf dem Teppich so Straßen u.ä. sind.

HCB
Neuester Beitrag Michael Kuhlmann Profilseite von , 24.08.2006, 21:33:27
Hallo!

Dankeschön für die Details über Traglasten, das hilft weiter! Meine allererste Fahrt mit K-Baß im IC (!) Leipzig-Duisburg kostete nämlich zusätzlich zu meiner Wenigkeit 56 Mark "Fracht im Zug" (2001). Hinterher habe ich gesagt gekriegt (bzw. Leute aus dem Reisezentrum, die selber erst mal wie blöd telefonieren mußten, weil sich kein Mensch auskannte), daß es angeblich auf das Ermessen des Zugbegleiters ankomme... mir ist so was zum Glück nie wieder passiert, aber gegruselt hat es mich jedesmal, wenn ich das Ding im IC wieder dabeihatte. Aber nun bin ich ja schlauer.

In den Neigetechnik-ICEs gibt's übrigens öfters so ziemlich in der Mitte einen Bereich für Riesen-Traglasten.

Und was die IC-Fahrradabteile in den Steuerwagen angeht, kann ich noch ergänzen, daß man dort sogar ziemlich bequem üben kann, solang der Lokführerbereich nicht gebraucht wird - man sollte halt einen wirksamen Dämpfer dabeihaben, aber ich hab da schon von Dortmund bis Magdeburg zu Aebersold-Platten geübt :).

Michael
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