GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Rob Allen <

Piccoloflöte, Süskind und andere Schoten

> App zum Intonation üben

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: off topic

Jörn Profilseite von , 23.01.2006, 19:14:56
Piccoloflöte, Süskind und andere Schoten
Jeder von uns hat vermutlich beim Baßtransport sowohl sympathische Reaktionen als auch Gipfel der Kulturlosigkeit zu spüren bekommen. Die Fragen: Warum spielst Du nicht Piccoloflöte, bzw.: Warum spielse nich Pickolloflöte, ey? und: Kennen Sie von Patrick Süskind das Stück der Kontrabaß? gehören zum Alltag des leidgeplagten Bassisten, der sich ohne Auto, dafür aber mit Baß und Verstärker mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt. Sympathisch waren mir da noch eine Frage einer alten Dame im Zug: „Sie werden bestimmt oft angesprochen, oder?“ und die eines Typen in der Berliner U-Bahn: „Haben Sie schonmal bereut, dieses Instrument zu spielen?“

Das Abwegigste, das mir mit Baß widerfahren ist, war mal in einem ICE am Ostbahnhof in Berlin. In den ICs und ECs konnte man den Baß noch an Regalen aus Streben festgurten, der ICE scheint noch weniger auf die Bedürfnisse von Kontrabassisten hin konzipiert zu sein. Nun, der ICE stand am Gleis und wartete auf die Abfahrt, ich stieg mit Baß und Koffer ein und suchte nach einem Platz für den Baß. Es gab keinen. Ich ging aufs Gleis zur Zugschaffnerin und fragte: „Guten Tag, ich habe einen Kontrabaß dabei; können Sie mir sagen, wo ich den hintun kann?“ Die Antwort war: „Untern Sitz.“ Da dachte ich: o.k., es lohnt sich nicht weiterzureden.

Was ist Euch passiert?
Jörn
HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 23.01.2006, 21:43:35
Hi Joern,

ich verweile gerade in Portugal und hatte vor dem Flug dorthin folgendes Telefonat mit einer netten Dame von HapagLoyd:

"Guten Tag mein Name ist Hendrik Nehls ich wuerde gerne mit ihrer Airline fliegen, habe allerdings einen Kontrabass dabei, kann ich den mit in die Kabine nehmen?"

Sie: "Klar, wir haben doch Staufaecher uber den Sitzen."

Traurig aber war...

Ansonsten so die ueblichen Sprueche, die man ja auch zu anderen Gelegenheiten zu hoeren kriegt wie: "Oh der ist aber gross...ist der nicht schwer?" oder "wat wiechtn der" oder "haste da ne leiche drin"

Naja das ist wohl das Schicksal von uns Kontrabassisten. Ich habe kein Problem damit, denn immerhin die Aufmerksamkeit junger lasziver Frauen die unser wundervolles Instrument so aufsichzieht laesst sich ja auch vorteilhaft nutzen... *hehe

In diesem Sinne gruess mir Berlin!

Hendrik

P.S.: Der Klassiker und zweifellos duemmste unter den Spruechen: "Ey, is dit ne Gitarre?" - NEIN das ist eine Mundharmonika du Depp!
heini Profilseite von heini, 26.01.2006, 17:22:55
braucht man sich doch aber gar nich aufzuregen, wenn "dumme" sprüche kommen, weil: wers nich kennt, fragt halt. sollte doch auch so sein?! zeugt einfach von neugierde und drang zum wissensverbessern. is doch i.o.!
und zu sagen "das ist ein kontrabass" macht uns ja unsrerseits auch noch nich zum deppen, wenn wir gefragt werden!?
Jörn Profilseite von , 26.01.2006, 17:38:11
Hast Du eigentlich recht. Ich habe mich bei meinem Baß auch schon oft gefragt: Wat is datten?
Christian Klein Profilseite von , 24.01.2006, 00:22:35
Ich spielte und sang/krächzte mal in Wien, im "Alten Rathaus"
(das ist ein sagenhaft schöner Spielort), und zwar jiddische Lieder,
und natürlich jede Menge Prominenz - und natürlich security-check.

Denk ich mir noch nichts dabei, als die schwer Bewaffneten
einen engen Kreis um mich schlossen, und einer der Herren mich
erst unverständlich, dann auf Englisch fragte, was in meinem riesigen Sack wäre.
(Nun muss ich hinzufügen, dass das ein ganz üblicher Kontrabass-Sack war).
Gut gelaunt, wie ich war, fiel mir angesichts dieser völlig
skurrilen Frage nichts ein -
außer schallendes Gelächter.

Das war vielleicht doch nicht ganz die erwartete Antwort,
denn plötzlich entsicherten alle ihre MGs und Pumpguns und was weiß ich,
wie der Dreck heißt, und das ist schon ein Unterschied, ob
du das im TV siehst, oder völlig unerwartet in entsicherte
Mündungsöffnungen blickst ...

Ok, da ich 109 Jahre alt werden wollte, begann ich unter
freundlichen Beteuerungen, die auf mehr und mehr versteinerte
Mienen und in Knopf-Mikros oder so hinein gepfauchte Befehle stießen,
den Kontrabass-Sack langsam vom Kontrabass zu lösen,
worauf ein Kontrabass zum Vorschein kam.
Jonas Lohse Profilseite von , 24.01.2006, 14:49:40
schwer bewaffnete Spinner- da fällt mir doch auch ein Erlebnis von Flughafen ein.
Ich holte mal Instrumente von der Cargo City (Flughafen Frankfurt) ab. Weil mein kleiner Sohn den Flughafen eigentlich auch sehr interessant findet, aber es bereits Abend war und er ins Bett musste, versprach ich ihm, wenigstens ein paar Digitalfotos von Flugzeugen etc. zu machen, und auch von der interessanten Rohrpost-Anlage, die die da noch haben. Ein besonders schönes Motiv (Flugzeug mit Tower vor Sonnenuntergang) wurde mir allerdings vermasselt, weil mir just in Moment des Auslösens ein Auto vor die Linse fuhr. Weil es schon dämmerte, blitze der Fotoapparat auch noch zu allem Überfluss automatisch. Sowas schockt ja schon normale Autofahrer. Aber dummerweise saßen in dem von mir geblitzten Auto ein paar "Men in Black", und der CIA findet sowas gar nicht lustig. Schon gar nicht zu Zeiten des Irak-Feldzuges. Sie wendeten sofort, und fast genausoschnell kam auch schon eine halbe Hundertschaft (deutsche) Polizisten angebraust. Natürlich erregten diese komischen Dinger in meinem Auto (die Bässe ...) einiges Misstrauen. Aber immerhin war meine Geschichte so blöd, dass sie mir dann doch geglaubt wurde; lediglich die Flughafen-Bilder haben sie mir von der Kamera gelöscht, obwohl ich den Spionage-Verdacht entkräften konnte.
Baß Profilseite von Baß, 27.02.2007, 10:23:10

Die haben tatsächlich verlangt, die Bilder zu löschen? Ist denn Fotografieren innerhalb des Flughafens verboten.

Finde ich schon bedenklich. Da muß man ja fast dankbar sein, daß man nicht gleich verschleppt wurde.

 

jlohse Profilseite von jlohse, 27.02.2007, 11:46:20
Ja, die haben mir die Kamera mit gelöschten Bilder zurückgegeben. Auf den Bildern war eigentlich nichts zu sehen, was man nicht auch im Vorbeifahren von der Autobahn aus hätte sehen oder fotografieren können. Immerhin ist das Frankfurter Kreuz recht viel befahren, da kommen jeden Tag Zig-Tausende von Leuten vorbei. Naja, ich war war froh, dass die "Men in Black" ihre Colts nicht gezogen haben, und mir Guantanamo nochmal erspart blieb.
Wolf-Dieter Profilseite von , 24.01.2006, 08:40:45
Eine nette alte Dame sagte mal zu mir: "Ich hoffe, dass man Sie bittet, etwas vorzuspielen, wenn Sie angekommen sind."
Baumkruste Profilseite von Baumkruste, 24.01.2006, 12:02:24
Mit dem Bass auf dem Rücken unterwegs im Schwabenland. Hinter mir zwei Geschäftsleute:

Der Erste: "Guck, dees isch abr a grooße Giddar!"
Der Zweite: "Ha, dees kennt au gar a bassgiddar sei!"
philipp_ Profilseite von , 24.01.2006, 13:30:02
da lob ich mir doch im tiefsten westfalen zu wohnen, hier kriegen die leute die zähne nich auseinander, man wird quasi nie einfach so angesprochen ;)
meistens beschränken sich die leute darauf kommentarlos mal ne tür aufzuhalten wenn denn die höflichkeit dazu reicht....
bester kommentar bisher war: is das ding nich schwer?
ich darauf, weil etwas in eile: so 40 kilo.... ne frau ohne kopf halt!
dann war aber auch ruhe....
Möhrle Profilseite von , 24.01.2006, 14:43:38
Des lustigste, was mir passiert ist, war, dass mir, als wir im Münchner Gasteig \"gastierten\" schon im Bus ein Kerl (sprich männlicher Kollege, Oboist wenn ich mich richtig erinnere...) \"zugeteilt\" wurde, der mir den Bass die 4 (oder 5?)verdammt engen Stockwerke hochschleppen musste...hehe, Frau müsste man sein, ihr Lieben!
lg
René Profilseite von , 26.01.2006, 19:53:51
Es gibt noch ein fragwürdigeres Instrument: Das Alphorn! Dreiteilig im Sack und hinten angehängt fragte ein kleiner Deutscher seinen Vater: "Was hat der umgehängt? und der Vater, sich an Willhelm Tell erinnernd sagte:" Das wird wohl eine Armbrust sein!"
Oder ein italienischer Zöllner, dem ich da erste Rohr und nach weiterer Aufforderung das zweite Rohr herausnahm, griff beim letzten Stück an die Knarre.

Bassistischer Gruss aus der Schweiz

René
streichbass Profilseite von streichbass, 26.01.2006, 20:32:12
"Guck mal! Jetzt bringt der Grufti sogar schon seinen Sarg mit in die Bahn!"

--

Ich sah mal einen schönen Aufkleber mit der Aufschrift
"NEIN, ich wollte NICHT Flöte lernen!"
Den hätt ich gerne. Wäre das nicht was für den Marktplatz?
Rolle Profilseite von Rolle, 26.01.2006, 23:33:18
Als ich damals einmal wöchentlich nach der Arbeit zur Probe gefahren bin, musste ich mir aus dem Kollegenkreis immer dumme Sprüche über meinen geschulterten E-Bass ("ist da ´ne Gitarre drin?") anhören.

Das hatte eine Ende, als ich aus öffentlich-rechtlichen Transportgründen zeitweise mein Hohner-"Paddel" (Steinberger-"Zahnbürsten"-Kopie) im Gigbag dabei hatte: dass ich jetzt (nach der Arbeit) zum Angeln gehen würde, hat man mir sofort geglaubt. Dann war Ruhe.
Filip Profilseite von , 27.01.2006, 15:06:52
Ich habe auch so ein Hohner-Paddel, aber ohne Gigbag, bei e-bay ersteigert. Weils einfach viel stabiler, besser gepolstert und billiger als der offizielle Gigbag war, hab ich mir bei Kettner ein schönes braunes Gewehrfutteral dafür gekauft. Bisher hat sich noch niemand getraut, mich darauf anzusprechen, aber besonders Polizisten werden sichtbar nervös, wenn ich mit dem Teil auf dem Rücken vorbeiradel.

Jörn, apropos Zugfahren und untern Sitz: Mir hat ein Schaffner mal gesagt, alles, was nicht unter einen Sitz passe, sei "Übergepäck". Deshalb wollte er mir für die Oma 49 Euro abknöpfen (Preis weiß ich nicht mehr genau, war aber irre hoch). Er hat nach langem Lamentieren meinerseits dann doch sein berühmtes Auge zugekniffen und meinte: "Beim nächsten Mal lassen Sie das Instrument aber zu Hause."
FrederikM Profilseite von FrederikM, 27.01.2006, 15:15:32
Dann hättest Du dem guten Mann mal raten sollen, sich mit den Allgemeinen Beförderungsbedingungen seines Arbeitsgebers auseinanderzusetzen. Laut denen darf man nämlich zuätzlich zum Gepäch ein Stück Traglast unentgeldlich mitführen. Als Traglast wird etwas definiert, was man ohne Hilfe Dritter tragen kann. Und ein Kontrabaß fällt eindeutig darunter.

Mir wollte ein ganz eifriger Mitarbeier der DB auch einen extra Fahrschein dafür berechnen. Nach Hinweis auf die Beförderungsbedingungen und daß er wiederkommen könne, wenn er sie gelesen hat ist er zähneknirschend abgezogen.
Uwe Profilseite von Uwe, 27.01.2006, 18:44:40
Noch eine kleine Argumentationshilfe zum Thema "Traglast".

Diesen Begriff gibt es bei der Bahn schon seit Urzeiten. Als nämlich noch die Bäuerinnen vor Markttagen mit ihren Waren (Korb Äpfel, Stiege Küken und ähnlches) in den nächsten Flecken mußten, waren sie auf die Eisenbahn angewiesen. Für sie gab es extra Traglastenabteile (sie hießen wirklich so). Das waren Abteile mit Sitzbänken rundum an der Wand, und in der Mitte war eine große freie Fläche, in der die Körbe und Kisten mit den Agrarprodukten standen.

Da die Bahn lange Zeit eine Behörde war, ist dieser Begriff bruchlos auf uns überkommen, wir Bassisten sind wohl die letzten, die davon profitieren.

Also nicht ins Bockshorn jagen lassen durch Bahnangestellte, die diese Zeit nicht meht miterlebt haben - sie ist doch grad erst 80 Jahre her.

Gruß, Uwe
streichbass Profilseite von streichbass, 27.01.2006, 15:33:21
Das war aber noch nicht immer so. und vorher warst du wirklich auf die Gnade des Zugbegleiters angewiesen. Damals kursierte sogar ein Brief eines Berliner Philharmonikers und die Antwort der Bahn unter Bassisten, der die Sache etwas erleichterte.
Inzwischen ists zwar rechtlich geklärt, dafür ist in den Zügen fast immer kein Platz mehr. So kann man das auch lösen.
Christian Klein Profilseite von , 27.01.2006, 16:12:13
(Da der Satz im vergangenen Jahrhundert fiel, muss ich kurz erklären: Früher hatten wir in Österreich zwar keinen Neoliberalismus, aber dafür gab es keine Studiengebühren und freie Fahrt für StudentInnen und deren Musikinstrumente. "Schaffner", die musst du dir vorstellen wie Ticket-Automaten, nur unfreundlicher. Die saßen in voller Uniform in ihrer Kanzel, nur musstest du nicht beichten, sondern zahlen). Schaffner (nach Blick auf Lichtbildausweis und Kontrabass): "Und was is damit?". Ich: "Das ist ein Kontrabass, und Musikinstrumente sind gratis". Schaffner: "MUSIKINSTRUMENTE schon - aber DAS IST JA KEIN MUSIKINSTRUMENT!" (Ich war damals nicht gut drauf, Universal-Stress und so, stand vor der Frage: Aussteigen oder zahlen? - und erzählte nachher Ludwig Streicher brühwarm davon. Streicher, sinngemäß: "Das ist doch eine unerhörte Sauerei, so ein !!! Pass auf, du fährst morgen, was ist morgen? - ach so, Donnerstag, nein, du fährst übermorgen wieder mit dem Kontrabass, und du zahlst keinen Groschen, wenn sich irgendwer aufregt, soll die Straßenbahn eben stehen bleiben, sag, die sollen im Sekretariat anrufen und mich, den Ludwig Streicher verlangen, und dann werden wir schon sehen. Aber zu zahlst nichts, unter keinen Umständen!!!" Ja, so war er eben ... extrem impulsiv und aufbrausend, sicher, aber mit seiner ganzen Kraft als Wegbereiter der Sache dienend, nämlich dem Kontrabass und dessen Anerkennung, sei es im Orchester, als Solist - oder eben ganz banal wegen der Straßenbahn ...).
streichbass_ Profilseite von , 27.01.2006, 16:17:40
Oh weh! Österreich.. Das war das einzige Mal, daß man mich aus dem Zug wieder rausgeworfen hat und mir sagte, ich müsse das Instrument "aufgeben" (Hallo?? einen 18000 Mark Baß AUFGEBEN?) Der wird dann zu Hause abgeholt usw. Ich stand schon im leeren(!!) Gepäckwagen und wollte nur von Innsbruck nach München...
Christian Klein Profilseite von , 27.01.2006, 16:23:07
Jaja ;-)

Hier das vielleicht kürzeste Zitat der Welt.
Taxifahrer (so genannter "Inländer"), der über Funk wußte,
dass ein Kontrabass zu transportieren sei, sich weigerte,
den Beifahrersitz nach hinten zu drehen - und schließlich Gas gab ...

Taxifahrer: "_________"
Christian Klein Profilseite von , 01.02.2006, 02:49:15
Mein alter Fahrradhändler, stets ölverschmiert und zum Plaudern aufgelegt.
Eines Tages wollte er wissen, was ich so treibe.

Ich: "Ich studiere Musikhochschule"
Er: "Na ich kenn Leut! Aber macht nix, Musik is eh schön.
Und was machen Sie dort?"
Ich: "Ich lerne Kontrabass"
Er: "Was ist denn das wieder?"
Ich: "Ein Streichinstrument, so wie eine Geige, nur größer"
(folgt: lange Erklärung über Korpus, Saiten und Bogen)

Er: "Aha! UND DAS BLASEN SIE?"
Christian Klein Profilseite von , 01.02.2006, 03:10:30
Ich parke meinen VW-Käfer umständlich ein, unter dem strengen
Blick einer Prostituierten. Ihr Blick wird interessierter, als ich ...
sagen wir mal: den Käfer vom Kontrabass löse.
Ich zu ihr: "Sag ... darf ich hier stehen bleiben?"
Sie: "Jaja, ich bin eh da."

3 Stunden später wickle ich den Käfer wieder um den Kontrabass
und sag zu ihr: "So. Ich hab meinen Job hinter mir, du hast ihn
noch vor dir."

Sie, freundlich lachend: "Na, immer noch besser!!!"
bolle Profilseite von bolle, 01.02.2006, 09:25:30
da geht er hin mitn schweren instrument und macht leichte musik!
Christian_Klein Profilseite von , 02.02.2006, 02:10:28
*g* Gut, dann von der Holden zur holden Kunst. (Das Folgende hat zwar nur peripher mit dem Kontrabass zu tun, betrifft aber einen auch nicht unwesentlichen Körperteil). Wie ich meinen eigenen Kontrabass-Hocker klauen musste Das Wiener Burgtheater hat einen Luster, und daher einen Lusterboden. Nehmen wir das einfach mal so hin. Auf diesem Lusterboden spielte ich in einer kleinen Produktion (7 Leute auf der Bühne, wenn wir den Kontrabass nicht mitzählen). Das ging ein halbes Jahr gut, daher blieb mein geliebter, leichter, stilvoller Hocker zum Schlafen im Theater. Als es mit der Burgschauspielerei dem Ende zu ging, bemerkte ich - erst noch amüsiert -, dass ein eifriger Beamter eine Inventar-Nummer mit Leibeskräften in den Hocker genagelt hatte. Das Lachen verging mir, als mir in Gesprächen mit der Kompetenz immer klarer wurde: Der Hocker ist in die Inventarliste aufgenommen und somit Eigentum des Theaters. Weinend schlich ich schließlich zu Peymann, der nach einigem Überlegen meinte, die einzige Möglichkeit bestünde darin, den Hocker rauszuschummeln - alles Andere sei auf Grund der verstaubten Bürokratie praktisch unmöglich ... Nun kommst du zwar mit Hocker oder Himmelbett jederzeit am Portier vorbei in das Theater, aber du kommst nie unkontrolliert aus dem Theater. Nie! Das ganze Ensemble schmiedete also einen Genial-Plan, den wir fast proben mussten: Wir sammeln uns, Eine stürzt zum Portier, fragt ihn etwas, zwei Andere flankieren, um die Sicht auf den unauffälligen Kontrabass plus -isten zu versperren, die Vierte geht voraus zur Türe, um sie zu öffnen - weil ein Kontrabassist plus Bass plus Hocker wie ein F1 in der Geraden ungebremst durchziehen können muss. Ohne Generalprobe gelang die Inszenierung, alle Herzen klopften, alle waren glücklich, alle gingen feiern, Premiere Dreck dagegen, weil das Unmögliche möglich wurde: Ich klaute meinen eigenen Kontrabass-Hocker! (Anm.: Diesen wahrhaft historischen Hocker gibt es leider nicht mehr, weil ich ihn in meiner WG ließ, wo er anscheinend irgendwann eine Abnehmerin gefunden hat ...).
Christian Klein Profilseite von , 07.02.2006, 02:05:33
Jetzt Wien, Weltstadt der Musik, das musst du dir einmal vorstellen,
da wurden praktisch alle Komponisten geboren, und alle Komponisten
verehrt, zumindest nach 200 Jahren im Armengrab, und das ist
den ÖsterreicherInnen in die Wiege gelegt, diese Fachkundigkeit,
dieses Wissen, die musikalische Elite zu sein.

Bei jedem Konzert gibt es ein Danach, und da bin ich zu allem
aufgelegt, nur bitte nicht zum Reden, nicht unmittelbar danach,
das ist sicher ein Manko von mir, aber ich möchte es erwähnen,
um bei der folgenden Begebenheit nicht allzu unhöflich zu erscheinen.

Also danach ... kommt eine feine Dame auf mich zu, und ich denke,
was folgt nun? Ein Autogramm? Die heiß geliebte Frage:
\\\"Sie spielen aber gut! Haben Sie das gelernt?\\\", die ja nur
unter Ausschluss jeglicher Vernunft zu beantworten ist, denn
dass ich spielen kann, war ja zu hören (und ob ich studiert habe
oder Autodidakt bin, ist irrelevant - siehe div. Cello-Virtuosen).

Nein, die feine Dame von Welt und Weltmusikstadt musterte
meinen Kontrabass bewundernd von oben bis unten (also lange),
und strahlte mich an:

\\\"DAS ist aber ein großes Cello!\\\".
dominicn Profilseite von dominicn, 07.02.2006, 08:34:21
Als ich mal im Zug mit dem Kontrabass gefahren bin, fragte mich der Schaffner, ob ich darin ein Fahrrad verstecke, um die Fahrradgebühr zu sparen ...

Aber zur Zahlung einer zusätzlichen Gebühr für den Kontrabass wurde ich noch nie aufgefordert.
streichbass_ Profilseite von , 07.02.2006, 10:59:14
Kinderkonzert in der Alten Handelsbörse zu Leipzig.
Auf die Frage der Moderstorin, was denn das für ein Instrument sei, indem sie auf meinen Bass wies, krähten 40 Kinderkehlen im Chor "Eine Paaauke!!"

Soweit - sogut. Die Kinder lernens sicher noch. Auf dem Heimweg hielt mich dann ein Polizist an mit den Worten "Was hast´n du da für ´ne große Pauke?"
(ich mußte mich echt zusammennehmen, um nicht laut loszuprusten!)
Meyer-Eppler Profilseite von Meyer-Eppler, 24.02.2007, 11:41:18

Aufgrund von Spam-Einträgen in diesem Thema, dürfen ab sofort nur noch angemeldete Benutzer hier schreiben.

 

Viele Grüße

Mark

HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 06.03.2007, 14:01:57

Hallo,

letztens gegen 24 Uhr schlenderte ich, meinen Kontrabass auf einer Sackkarre hinter mir herziehend, nach einem Gig über den Berliner Ubahnhof Samariterstr. , als eine wankende Person im Blaumann auf mich zulief und wissen wollte, wohin ich denn mit meinem Boot unterwegs bin. Er vermutete zum Nachtangeln. Ich sagte: "Zum Alexanderplatz". Da es vorgeblich auch seine Richtung war, fuhren wir zusammen mit der U5. Es stellte sich heraus, dass der werte Herr ein Klempnermeister war und den ganzen Abend lang im Restaurante "Zum Magendoktor"  seine neuen Gesellen eingearbeitet hatte. Er sagte mir, es seien fähige Leute, sie tränken fast so gut wie er so dass er beinahe Mühe gehabt hätte, sie unter den Tisch zu trinken. Das machte ihn zufrieden. Ich gratulierte ihm zu seiner guten Nase für das Personal. Dann redeten wir die Fahrt lang über das Angeln und er verpasste es, an der Station Schillingstr. auszusteigen und lief vom Alex aus, vermutich,  zurück. Vorher wünschte er mir noch Petri Heil.

Das Leben ist unfassbar geil!

Gruß

Hendrik

chriska Profilseite von , 08.03.2007, 17:01:18

Zwei Typen fragten mich mal, als ich mit dem Bass über die Strasse ging, ob ich auch "Spiel mir das Lied vom Tod" spielen könne. Antwort: Ich hab meine Mundharmonika nicht mit. Passiert in Graz, 1985.

Gruß, Christian

Rico Profilseite von Rico, 25.04.2007, 14:05:48
Ich als halbvietnamese bekomm ab und an mal recht bekanntes Lied zu hören wenn ich mit meinem Bass unterwegs bin.
Ich glaub, ihr wisst welches ich meine.
kontrajan Profilseite von kontrajan, 25.04.2007, 14:52:55

Fände ich weniger lustig! Zeugnis für geistige Armut UND mangelnde Kreativität sowas.

Dave Profilseite von Dave, 01.05.2007, 23:14:42

Ihr habts ja noch gut mit doofen Sprüchen zum Bass allein. Die kenn auch ich zu Genüge.

Aber bei mir gehts weiter: "Sind Sie Berufsmusiker?"  "Nein, leider nicht. Ich bin Tierarzt". Stutz..."Machen Sie auch so grausame Tierversuche?" "Ja, möglichst grausame. Mach ich gerne".

Nochne Frage, immer wieder zum Schreien lustig, seitdem die Firma Meica ihre sch... Würstchen glaubte, rechts-populistisch unter dem Namen DEUTSCHLÄNDER WÜRSTCHEN vermarkten zu müssen: " Haha, sind Sie mit den Würstchen verwandt?"  Mein Familienname ist....Deutschländer.

Mal ehrlich, KollegInnen, bleibt einem da noch was anderes übrig als der Strick? Oder ich setz mich nach Argentinien ab.  Zum Glück kenn ich noch einen, der ist Tierarzt, Jäger und...Reserveoffizier. Aber immerhin kein Bassist. Schicksale gibts!

Euer Dave.

 

 

Neuester Beitrag Jörn Profilseite von fetti, 01.02.2015, 02:49:40

Vorgestern, Gig im JazzClub Schlot / Berlin mit dem Sammy Vomacka Trio. Wir spielten gemütlich, dennoch wurde es etwas warm. Ich zog mein Jacket aus, in dem sich noch mein Handy (ausgeschaltet) befand. Ich habe das Jacket dann hinter den Verstärker geworfen und vermutlich das Handy landete auf dem Netzschalter des Mehrfachsteckers, ohne dass ich es direkt gemerkt habe. - Kein Verstärker hatte mehr Saft, und Sammy dachte wohl, dass ich ihn stummschalten wollte.

Rob Allen <Zurück zur Liste> App zum Intonation üben

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 08.11.2024, 13:03:19.