Hallo Bassist14,
deine Realist-Erfahrungen kann ich nachvollziehen bezüglich minutiöse Positionsänderung bzw. Änderung des "Press-Winkels" (Steg).
Aber hier mal das Wichtigste, damit meine Vergleiche fair bleiben:
Ich beziehe mich auf den Eminence (einen himmlischen EUB, dem ich, wenn ich mal eine halbe Stunde finde, einen eigenen Thread widmen möchte).
Dies hat den Nachteil, dass eine Deckenschwingung im Ausmaß eines Kontrabasses nicht gegeben ist, und hat den Vorteil, dass ich das höre bzw. Spektrum-analysiere, was aus den Amps kommt (also "ungestört" von der Klangschönheit eines im selben Raum befindlichen Kontrabasses).
Mal abgesehen von der von dir erwähnten Binsenweisheit, nämlich dass für die Beurteilung eines Pickups stets das gesamte System (hier meine ich: Instrument, Stilrichtung, Können, Geschmack, Priorität von Arco oder Pizz - oder eben beidem *g* -, Saiten und deren Alter/Zustand, Saitenlage, Spannung, Druckverhältnisse, angeschlossene Verstärker auf unterschiedlichen Pegeln etc.) ... also das gesamte System mit einbezogen werden sollte, finde ich - eben auf "meinem System" den Wilson obertonreicher als den Realist. "Obertonreich" ... das liest sich wie "Märchenland" oder so. Ist aber auch zutreffend, denn (folgt: Binsenweisheit II) letztendlich sind es die Obertöne, die den Charakter ausmachen - auf Grund der Obertonanteile kann unser Ohr unterscheiden, ob es ein Streichinstrument oder etwa ein Holzblasinstrument ist. Ok, das wissen wir alle, ich weiß - worauf ich hinaus will:
Die bei >16kHz noch regelbaren Höhen bringen auf meinem System (!) den Kontrabass-Charakter ... der direkte Vergleich mit meinem Solobass (natürlich unverstärkt ;-) zeigte, dass ich nicht spinne: Es ist eine ganz zarte, leise Mischung aus Kolophonium, Bogenhaar und Saiten, die den spezifischen "Streichinstrument-Charakter" hervor zaubert. Natürlich verbunden mit - wer kennt das nicht? - der Gefahr des Quietschens/Pfeifens (187. Oberton ;-)
Aber das nehme ich als naturalistisches Restrisiko in Kauf, wenn ich dafür einen luftig-lebendigen Klang erzeugen kann, und zwar im gesamten Dynamikbereich. Dies sind für mich die Dinge, die mich zum mehr und mehr Spielen verlocken - wenn ich hier zu früh an die Grenzen der Ausdrucksmöglichkeiten stoße, bleibt meine Spiellust irgendwie unbefriedigt.
Mein Realist hat auf der Buchse "R.10865" und ich hab ihn seit etwa 2 Wochen.
Ihm zu Ehren sei erwähnt, dass die G-Saite im Bereich notiertes c1 nicht wegsäuft (nein, weder Wof noch mitschwingende Saitenenden) - hier hat der Wilson das Nachsehen.
Als offtopic-Alibi: Auch direkt in die DAW gespielt ist der Pegel beider PUs ausreichend. (Aber wie gesagt, eben auf meinem System ...