Jörn , 28.11.2005, 15:29:52
Das Interview ist ganz interessant, stimmt. Ray Brown empfiehlt am Ende seine Baß-Schule. Ich hatte die Schule mal, habe sie aber dann weiter gegeben. Ich fand sie schlecht. Ray Brown sagt im Interview, daß sie schwer sei. Ich hatte den Eindruck, daß sie vor allem unnötig schwer und praxisfern ist und Ray Brown zeigen wollte, was er konnte, falls er die Sachen überhaupt selbst spielen konnte. -- Ray Brown streicht auf der Scheibe Tribute to Thelonious Sphere Monk (mit Milt Jackson, Mickey Roker und Monty Alexander) Round midnight in A-moll. Auf dem Baß liegt das sehr komfortabel, es ist aber vielleicht auch etwas gepfuscht. So wie Ray Brown mit seiner Schule auftritt, hätte er das eigentlich nicht nötig gehabt.
Die Schule ist meines Erachtens auch sehr aufgepumpt: Man findet dort Intervall-Übungen, die für jede Tonart notiert sind. Wenn ich über mehrere Oktaven kleine Terzen spielen soll, dann brauche ich das nicht vom tiefen E, vom G, vom Bb, Db etc. zu notieren. Ray Brown geht da chromatische jede Tonart durch.
Wie gesagt: lesenswertes Interview, schlechte Schule.
Jörn