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Dean Pace Upright Bass

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Zugeordnete Kategorien: Electric Upright Bass (EUB)

123 Profilseite von , 20.11.2005, 12:43:35
Dean Pace Upright Bass
Hallo ersteinmal
ich spiele schon lange mit dem Gedanken Kontrabass zu spielen nur ist mir ein \\\\\\\"richtiger\\\\\\\" Kontrabass einfach zu teuer und zu sperrig - ich wohne im Moment in einem Studentenwohnheim, da wäre mein Zimmer fast voll ;).
Darum interessiere ich mich für EUBs. Im Moment habe ich den Dean Pace Upright Bass ins Auge gefasst (als Viersaiter ca. 650 Euro). Hat jemand Erfahrung damit oder den Artikel im Bassprofessor 3/2005 gelesen und kann mir ein bisschen was erzählen?

Ach ja: Stilrichtung soll Jazz sein.
Barmin Profilseite von Barmin, 20.11.2005, 18:14:34
Kann dir nur raten, wenn du Kontrabass spielen willst, mach nicht den Umweg über so eine Stange. Habe vor fast 20 Jahren den gleichen Fehler gemacht, und es war echt verlorene Zeit. Ich habe hier im Forum schon mal gesagt wieso, und wenn du mal im Archiv guckst, andere sehen das z.T. ähnlich. Dazu kommen die vielen Horror-Stories über schlechte Verarbeitung usw., siehe Archiv. Wäre bei dem Preis skeptisch.

Vielleicht kannst du ein Leihinstrument bekommen, wenn du KB Unterrciht nimmst. Wenn Dein Zimmer eine freie Ecke hat, kannst du den Bass da hinstellen, Gesicht gegen die Wand. Nimmt auch nicht viel mehr Platz weg als ne Elektro-Stange mit Ständer.
123 Profilseite von , 20.11.2005, 19:02:16
Hallo Barmin,
vielen Dank für deine Antwort. Das Problem ist, dass man im Internet sehr sehr unterschiedliche Meinungen zu günstigen EUBs liest. Ich werde aber auf jeden Fall sehr gründlich über deine Beitrag nachdenken. Die Idee mit dem Ausleihen hatte ich auch schon nur habe ich nicht vor, auf lange Sicht Stunden zu nehmen. Ich wollte eigentlich nur einen \"Crashkurs\" machen, dh. mir von einem Lehrer die absoluten Grundlagen zeigen lassen und dann alleine weitermachen. Dazu muss ich sagen, dass ich kein Anfänger bin, was Musik allgemein betrifft, sondern eigentlich schon immer Musik mache (Klavier, Gitarre und E-Bass).
Also mal vom Instrument abgesehen: Ist es sinnvoll was Unterricht betrifft so vorzugehen.
TX Profilseite von , 21.11.2005, 00:33:54
Hallö,

Nur falls dir\'s hilft. Der Pace Upright ist eigentlich auch ein reiner fretless E-Bass, der lediglich hochgestellt ist. Er hat 34er E-Bass Mensur und keine Griffbrettkrümmung und kling höchstwahrscheinlich auch genau wie ein EB mit Piezo. Der Preis zeigt die Qualität denk ich. Hat aber nichts mit Kontrabass zu tun. Ich hab neben meinem KB einen fretless Akustikbass mit Flatwounds, selbst der hat klanglich nichts mit einem KB gemeinsam.

Und der Bassprofessor, denke ich, hält eigentlich alle Instrumente sowieso für ein Geschenk Gottes :)

Boing.
christoph reisdorf Profilseite von , 21.11.2005, 16:39:02
Hallo 123,

lustig - ich habe just am Samstag diesen Bass aus Neugierde mal angetestet. Neben den Argumenten meiner Vorredner, denen ich mich voll anschliessen kann, ist der Sound ebenfalls als "schlechter Fretless" einzustufen. Die E-Saite hat kein gutes Sustain und kein Volumen, die Klangregelung ist sehr bescheiden.

Dazu kommt, dass man wirklich sagen muss, dass das Ding mit einem Kontrabass nichts gemein hat. Als "Übungsspielzeug" kommt es wegen der Saitenlage, der fehlenden Wölbung und der viel zu kurzen Mensur ebenfalls nicht in Frage.

Als Kontrabassist wird es schwierig sein, dem Ding überhaupt einen gut klingenden Ton zu entlocken.

Also: wenn schon EUB, dann bitte mit korrekten Mensurmassen.

P.S.: Auch ich war aber vom günstigen Preis sehr angetan. Es wäre ja schön, auch mal ein "günstiges" und ordentliches Instrument zu bekommen.

MfG,
Christoph
123 Profilseite von , 21.11.2005, 21:57:46
Hallo!
Ja, ich hab auch schon gehört, dass der Pace eigentlich nur ein gedrehter Fretless ist. Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache. Zu dem Preis muss man aber sagen, dass der ursprüngliche Listenpreis bei 999 Dollar lag. Für das Geld bekommt man bei \'Solidbody-Instrumenten\' idR schon etwas vernünftiges. Ich war davon ausgegangen, dass man in der Preisklasse unter 1000 Euro bei den Uprights eher etwas brauchbares bekommt als bei den \'echten\' Kontrabässen (einfach weil die Bauweise simpler ist). Scheint ja nicht zuzutreffen.

Mit anderen Worten: Wenn man einen anständigen EUB haben will, zahlt man auch nicht viel weniger als für einen richtigen Kontrabass. Oder?
TX Profilseite von , 22.11.2005, 19:36:51
Ich denke ja. Wenn ich das richtig erfasse, sind viele EUBs wesentlich teurer als günstige/anständige Kontrabässe. Man siehe z.B. Ned-Steinberger oder Vektor-Bässe, beide zwar sehr gut, verlangen aber nach 3000 bis 4000 Eucken.

Such dir doch einen hohlen und/oder sehr holzigen E-Bass mit 35" Mensur und gutem Piezo-Pickup und mach ihn fretless (wenn ers nicht ist). Brauchst du kein PACE. Am Anfang ist das vielleicht lustig, aber bevor sowas, besser guten richtigen ElektroBass. Kontrabass spielen ist teuer, das Erlernen auch, das Zubeör ebenfalls... und er verletzt einen, er tut dir weh... Selbstverstümmelung... tiefe Rillen...

Viel Erfolg :)
TX Profilseite von , 23.11.2005, 01:17:37
Ergänzung:

Obwohl, ich habe letztens auf 3Sat irgendeine Jazz-Mucke gesehen und da hatte der Bassist einen leicht größeren Akustikbass (Bassgitarre) mit diesen schwarzen Nylon Strings, die es für E-Bässe gibt, und der klang über den Amp fast wie ein verstärkter Kontrabass. Und der hatte sogar Bünde.

Nur so ein Gedanke.
christoph reisdorf Profilseite von , 23.11.2005, 12:19:14
Liebe EUB-Suchende,

das Thema zieht sich ja schon lange durchs Forum. Ein Fretlessbass ist ein eigenes Instrument, und keinesfalls ein Ersatz-Kontrabass. Die Mensur ist sogar im Verhältnis zum 1/2 Bass ein Witz. Der Sound kann sich bestimmt an einen Kontrabass annähern, ist aber sicher nur ein schlechtes Imitat.
Ein Akustikbass ( also Bassgitarre ) ist doch irgendwie lächerlich - da kauft man sich eine ( im Verhältnis zum E-Bass ) riesige Kiste, die dann aber akustisch zu leise für ( fast ) jeden Gig oder Session ist, um dann letztendlich doch zu verstärken ( und das ist auch in den oberen Preisdimensionen, die dann gerne mal deutlich über
2000 € liegen so ).
Dann doch lieber gleich einen ordentlichen E-Bass, oder ?

Christoph
Barmin Profilseite von Barmin, 23.11.2005, 16:13:24
Hmm,

wenn mal anfängt drüber nachzudenken geht das Thema 'was ist echt, was schlecht nachgemacht' doch irgendwie über unser Fachgesimpel hinaus. Seinen eigenen Sound finden. Für mich hat das Steve Swallow auf einem E-Bass mit Bünden genauso geschafft wie Luc Ex auf einer "akustischen" Bassgitarre, ebenfalls mit Bünden. Das Problem mit dem Fretless E-Bass ist, dass die Erwartungshaltung der Zuhörer extrem Klischee-fixiert ist: entweder KB-Imitation oder Jaco - Epigonentum. Was einen natürlich nicht von diesem Instrument abhalten muss.

Der Grund wieso ich dir zum KB geraten habe ist, das Feeling des Instruments ist einfach anders. Hört sich vielleicht komisch an, aber für mich kommt da einfach vom Instrument was zurück. Und natürlich ist die Spieltechnik anders als auf einem E-Bass, so dass man automatisch andere Ideen bekommt.

Daher mein erstes Problem mit den Stangen (electr. Uprights): sie sind meist un-ergonomisch. Kopflastig, fiese Metallstützen, usw. Man sich dran gewöhnen, aber klasse ist es nicht und hat mit KB-Spielhaltung wenig zu tun. Des weiteren sind die Hälse, wie ja vielfach erwähnt, oft recht anders als ein KB-Hals (Mensurlänge, Griffbrettwölbung, Halsdicke, von der fehlenden Schulter des Basses mal zu schweigen). Es gibt da natürlich sonne und solche. Manche sind ganz OK, aber wenn ich mir dann die Preise angucke, und dann den Sound, muss es nicht sein.

Das kommt natürlich drauf an, was dein Soundideal ist und was du für Musik machst. Bin momentan auf dem Akustik-Trip. Small Music. Kleine Venues. Unverstaerkt. Musik der Zukunft. Post-Petrol-Aera. Und ich sage dir, es ist weniger nervig mit einem KB öffentlich hier in London rumzugurken als mit einem E-Bass plus Verstaerker. Das ganze sieht natürlich anders aus wenn du in einer lauten Band spielst und eh KB UND Verstaerker brauchst.

Aber man kann da viel erzaehlen, die Entscheidung liegt bei dir.
Bon Courage,B.
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 23.11.2005, 16:53:03
"Post-Petrol-Aera" - WOW!
mr. bass Profilseite von , 13.02.2006, 07:23:52
hallo liebe leute,
wollte auch mal meine meinung zu dem dean pace bass kundtun: (um den es hier ja ursprünglich mal ging, bevor wieder unzählige kontrabassisten contra gaben! ;-)= )

also das ding ist schon echt ein nettes teil!
wenn du, so wie ich, vom e-bass kommst, macht es echt spass darauf zu spielen!
und doch! das teil hat eine sogar recht deutliche griffbrettwölbung!

das geht spieltechnisch schon deutlich eher richtung kontrabass als fretless-ebass! (nur die mensur ist die einens e-basses)

und der sound ist über einen guten amp und mit guten saiten (!) wirklich schön!

das erfahrenen KB-spieler mit so "stäben" (wie ihr sie liebevoll nennt) nix anfangen können, kann ich mir schon vorstellen!

aber für e-bassisten auf der suche nach einem neuen sound ist der pace echt gut!
und die verarbeitung ist auch völlig in ordnung.
der mitgelieferte spielständer (mit kugelgelenk) ist stabil und du kannst das ding so einstellen, wie es für dich bequem ist!

und: du musst kein wohnzimmermöbel mit dir rumschleppen, wenn du mal nen gig damit spielen willst..... ;-)=
Ralf Profilseite von , 14.04.2006, 19:14:00
Hallo

Spiele seit 30 Jahren E-Bass mit und ohne Bünde.Seit kurzem
bin ich in einem Jazz-Trio aktiv.Schlagzeug,Hammond und Bass.

Habe vor 30 Jahren Kontrabass gespielt und könnte diese Art des spielens jetzt gut gebrauchen.Leider ist mein Versuch
wieder Kontrabass zu spielen kläglich wegen Sehnenscheiden-
entzündung gescheitert.Komme mit der Handhaltung und Mensur
einfach nicht mehr zurecht.

Vor kurzem habe ich von einem Bekannten eien Pace-Bass zum
probieren bekommen.Ich wahr total begeistert.Es ist zwar
kein K-Bass aber mit einer hoch eingestellten Seitenlage
und etwas mehr agressiver Spielweise lassen sich doch sehr
Kontrabass ähnliche Töne herrauslocken.

Eine echte Alternative.
Bernie Profilseite von Bernie, 27.06.2006, 15:57:10
Hm, wenn ich das alles so lese wird mir wieder mal bewusst wie
unterschiedlich die Bedürfnisse sind.

Ich selbst spiele hauptsächlich Fretless und wollte immer einen KB
Sound, für einige Stücke die ich spiele, haben. Wir spielen Jazz/Easy
listening.

Alles elektronische rumprobieren hat mich aber nicht wirklich weiter
gebracht ausser dass ich inzwischen, durchs probieren, viele unter-
schiedliche Sounds auf meinem fretless spiele. Auch einen der dem KB
sehr ähnlich ist, dem aber die Kraft und der Charakter des KB Sounds fehlt.

Jeder Fretless Bassist weiss, dass allein durch Dynamik des Anschlags
und wo ich mich bewege wenn ich die Saite anschlage und wie ich sie anschlage der größten Teil der Sounddynamik entsteht.

Und eben bei dieser Erkenntnis sollte es Klick machen. Es ist nicht nur
das Aufrecht stehen. Es ist nicht nur die Saitenlänge. Es ist nicht nur der
Anschlag mit der Fingerseite. Es ist die Mischung all dieser Faktoren.

Wichtig ist, mit welcher Kraft die Saite niedergehalten wird (Breite
des Fingers beim Halten, weichheiten der Haut und des Gewebes, die den
Punkt an dem der Ton entsteht eben schwingend machen) und ganz
besonders das andere Schwingungsverhalten der Saiten.

Ich finde den Dean Upright unbefriedigend. Er hat nicht annähernd
die Brillianz eines guten Fretless, er ist kilometerweit vom Schwingungsver-
halten der KB Saiten entfernt (das kann man auch durch aggressives spielen
und hohe Saitenlage nicht wirklich rausholen). Meiner Meinung nach sind das
verwegene Konstruktionen, die nicht auf den Punkt kommen. Sie nähern sich
an wie mein Vorredner schrieb.

Erweiter Deine Suche doch mal auf das Ausland. Da gibt es verschiedene
Kleinhersteller, die für weniger Geld ganz gute Instrumente anbieten. Ich
spiele einen Ergo Upright mit 4 Saiten. Für mich hat er den Charakter des
KB Sounds den ich möchte und er hat ca. 650,- EUR gekostet.

Viele Grüße
Bernd
Max Profilseite von , 06.07.2006, 21:56:54
"Seinen eigenen Sound finden." hat Barmin gesagt, und das finde ich, ist das wichtigste. Und den letzten Absatz von Bernie hier über meinem Beitrag finde ich auch sehr gut. Wieviel Geld man jetzt ausgibt, was für einen Bass man sich jetzt zulegt - ob E-Bass Fretless oder Akustikbass, KB oder "nur" einen EUB ist doch dann die Sache des Spielers. Hauptsache, man ist zufrieden mit dem, was man hat und es macht Spaß und man maccht neue Erfahrungen.

Ich werde mir demnächst (als "normaler" E-Bass-Spieler) auch einen EUB zulegen, denn es macht mir einen Mordsspaß damit zu spielen, ich hab' auch was davon, und der Preis ist OK.
Also für mich nur eine schöne Erweiterung, und was tut man nicht alles für die Musik, vor allem für die, die manselber macht?

Grüße aus Münster
Neuester Beitrag Dröhner Profilseite von Dröhner, 30.01.2008, 11:22:56

Genau so ein Dean Pace geht diese Woche bei Ebay über die Theke.

Ich finde, man sollte EUBs als eigenständige Instrumentengattung ansehen und nicht direkt mit dem Kontra- oder E-bass vergleichen.

Kontrabässe sind toll, E-Bässe auch. Aber dazwischen befindet sich eine Lücke, die halt von EUBs ausgefüllt wird. Alleine durch die aufrechte Spielweise und den dicken Hals klingt ein Dean Pace schon anders als auf dem E-Bass. Man darf aber auch keinen KB-Sound erwarten.

Gruß,

Dröhner

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