Hmm,
wenn mal anfängt drüber nachzudenken geht das Thema 'was ist echt, was schlecht nachgemacht' doch irgendwie über unser Fachgesimpel hinaus. Seinen eigenen Sound finden. Für mich hat das Steve Swallow auf einem E-Bass mit Bünden genauso geschafft wie Luc Ex auf einer "akustischen" Bassgitarre, ebenfalls mit Bünden. Das Problem mit dem Fretless E-Bass ist, dass die Erwartungshaltung der Zuhörer extrem Klischee-fixiert ist: entweder KB-Imitation oder Jaco - Epigonentum. Was einen natürlich nicht von diesem Instrument abhalten muss.
Der Grund wieso ich dir zum KB geraten habe ist, das Feeling des Instruments ist einfach anders. Hört sich vielleicht komisch an, aber für mich kommt da einfach vom Instrument was zurück. Und natürlich ist die Spieltechnik anders als auf einem E-Bass, so dass man automatisch andere Ideen bekommt.
Daher mein erstes Problem mit den Stangen (electr. Uprights): sie sind meist un-ergonomisch. Kopflastig, fiese Metallstützen, usw. Man sich dran gewöhnen, aber klasse ist es nicht und hat mit KB-Spielhaltung wenig zu tun. Des weiteren sind die Hälse, wie ja vielfach erwähnt, oft recht anders als ein KB-Hals (Mensurlänge, Griffbrettwölbung, Halsdicke, von der fehlenden Schulter des Basses mal zu schweigen). Es gibt da natürlich sonne und solche. Manche sind ganz OK, aber wenn ich mir dann die Preise angucke, und dann den Sound, muss es nicht sein.
Das kommt natürlich drauf an, was dein Soundideal ist und was du für Musik machst. Bin momentan auf dem Akustik-Trip. Small Music. Kleine Venues. Unverstaerkt. Musik der Zukunft. Post-Petrol-Aera. Und ich sage dir, es ist weniger nervig mit einem KB öffentlich hier in London rumzugurken als mit einem E-Bass plus Verstaerker. Das ganze sieht natürlich anders aus wenn du in einer lauten Band spielst und eh KB UND Verstaerker brauchst.
Aber man kann da viel erzaehlen, die Entscheidung liegt bei dir.
Bon Courage,B.