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Zugeordnete Kategorien: Finanzielles & Juristisches

Ben Profilseite von Ben, 17.10.2005, 14:05:09
Versicherungen
Hallo!
Ich habe mir jetzt auch endlich einen "großen" Bass gekauft!
Jetzt stellt sich mir nur die Frage, ob ich das Monstrum versichern soll!
Bei welchen Versicherungen seid ihr denn, habt ihr schon Erfahrungen mit Versicherungen gemacht und vor allem, was bezahlt ihr so im JAhr? Ich habe gehört, dass 460€ im jahr nicht die Seltenheit sein sollen!
Das ist ja schon eine ganz schöne Stange Geld!
Danke für eure Beiträge!
Ben
Bernd Eltze - Slapin´B Bernie Profilseite von , 17.10.2005, 15:22:06
Hallo Ben,

ich bin seit Jahren bei der Allianz und habe aktuell
wieder ein paar Bässe dort versichert. Bei einem Wert von 8000,00 EURO zahlst Du dann im Jahr 250,00 EURO und die Allianz war beim Vergleich die einzige Versicherung, die sogar gegen "Vergessen", sprich liegenlassen versichert. Kleingedrucktes bei Instrumentenversicherungen unbedingt lesen. Die Allianz war bei Abschluss die einzige Versicherung die ich finden konnte, die bei einer Hotelübernachtung auch zahlt, wenn Du Dein Equipment im Auto lässt. Andere verlangen für die Nacht eine Unterbringung in verschliessbaren Räumen. (Wenn ich alles neben meinem Bett lagern soll, brauche ich keine Versicherung für viel Geld) Einem Schüler wurde ein Bass aus einem verschlossenen Bus mit abgedunkelten Scheiben gestohlen, die Versicherung zahlte daraufhin nicht, weil in der Police klar stand, dass sich die versicherten Instrumente im uneinsichtigen, verschlossenen Kofferraum befinden müssten, um im Falle eines Diebstahls ersetzt zu werden. Da ein Bus keinen Kofferraum hat, wurde auch nicht gezahlt. Also Vorsicht beim Kleingedruckten.

In meinen 6 Jahren bei der Allianz habe ich nur positives erlebt und kann diese Versicherung als Instrumenten Versicherung wirklich nur empfehlen. Bei Interesse maile mir einfach, dann gebe ich Dir gerne die Nummer von meinem Makler, dem musst Du dann nicht viel erklären- der versichert mittlerweile alle Bandkollegen von mir und kennt sich aus.

Gruss Bernd
Jonas Lohse Profilseite von , 17.10.2005, 16:29:23
Die "Mannheimer" bietet auch Gruppentarife an: wer z.B. in der Jazzinitiave Frankfurt Mitglied ist, kann so in den Genuss eines günstigeren Tarifes kommen. Ich kann mich nicht erinnern, was man da dann so bezahlt, aber bestimmt weniger als 250 Euro.
Bernd Eltze Profilseite von , 17.10.2005, 17:36:13
Hi Jonas,

als ich damals die Tarife verglichen habe war die Sinfonima definitiv teurer und genau dort greift das Kleingedruckte auch aktuell. Ich habe mich weil ich mir nicht 100% sicher war gerade noch einmal die Bedingungen aufgerufen und dort steht ganz klar,
dass bei Aufbewahrung im Auto zwischen 22.00 und 06.00 Uhr das Auto aber beaufsichtigt sein muss. Dieser Zustand ist leider nicht immer gegeben und alleine deshalb nutzt mir eine solche Versicherung nichts.

Gruss Bernd
AlexderK Profilseite von AlexderK, 18.10.2005, 14:41:10
naja, also ich werd mich jetz bei der Oberösterreichischen Versicherungs ag anmelden. Lag bei meinem Geigenbauer rum.

Kostet für meinen 2000 euro bass 30 Euro für ein Jahr. OK, keine Autos und liegenlassen auch nicht. Aber da ich nicht auf tour bin und eh keine Band hab ists ja einfach. Für hobbyisten uä sicher die beste variante.

nutzt halt wenig wenn man in deutschland lebt, aber trotzdem!


schöne Grüße!

Alex
Bernd Eltze Profilseite von , 18.10.2005, 15:27:30
? Dann brauchst Du ihn doch nicht extra versichern. Für die Zeit wo mein Instrument zu Hause steht, ist er sogar in meiner normalen Hausrat mitversichert. Sollte man dem Agenten einfach nur bei Vertragsabschluss sagen bzw. ergänzend erwähnen, hat bei mir ohne Aufpreis geklappt.

Gruss Bernd
Jonas Lohse Profilseite von , 18.10.2005, 15:44:50
Es geht ja nicht immer allein um Diebstahl. Beschädigungen durch "besoffen-über-Bass-stolpern" sind soweit ich weiß nicht in den üblichen Hausratversicherungen mit drin. Und auch Unfälle auf der Bühne nicht. Oder beim Autounfall.
Bernd Eltze Profilseite von , 18.10.2005, 15:56:45
Hey Jonas, so kenne ich Dich ja gar nicht ;-) besoffen über den Bass stolpern...
Unfälle auf der Bühne sind bei Ben ohne Band ja ausgeschlossen. Aber egal, im Endeffekt muss das eh jeder selber entscheiden.

Gruss Bernd
bigintelligence Profilseite von bigintelligence, 18.10.2005, 20:07:36
Ich hab für meine Kiddies 2 Posaunen, 1 Tenorsax und 1 Klarinette im Wert von insg. €8.500,-- bei der Nürnberger Versicherung versichert, das hat 1,5% des Wertes für deutschlandweite Deckung gekostet (üblich); die Nachtausschlussklausel 22-6h hat mitlerweile jeder drin, also auch Sinfonima, Gerling etc.; braucht man halt einen guten Vertreter, der das dann seinem Stammhaus gegenüber entsprechend formuliert. Weltweite Deckung über das ganze Jahr (2,5%) kann man sich sparen, wenn man nicht ständig weltweit unterwegs ist und für einmalige Reisen sich eine vorläufige Deckung holen (wenn man etwas feilscht, sind Versicherungen oft sehr kulant).

Gruß
Hans
Christoph. Profilseite von , 18.10.2005, 23:10:39
Ich löse das folgendermaßen:

Der teure Bass wird nur mitgenommen, wenn ich die Location genau kenne und weiss, dass ich da nicht mit Besoffenen kollidiere oder sonstwas schief gehen kann. Er wird also meistens zu Hause und bei Aufnahmen oder Proben genutzt. Für rustikalere Einsätze nehme ich meinen "Roadbass", der sowieso etwas kompakter und leichter ist als der andere.

Keines meiner Instrumente ist versichert. Die 250 Euro im Jahr, die der Bernd z.B. an die Versicherung zahlt, lege ich beiseite und habe dadurch immer einen Etat für Reparaturen zur Verfügung. Man bedenke: Bernd hat in 6 Jahren 1.500 (!!) Euro an die Versicherung gezahlt, damit kann man schon einen sehr groben Schaden ausgleichen. Ich hatte in den letzten 10 Jahren selbstverschuldete Schäden an allen Instrumenten zusammen für rund 1.000 Euro, da bleibt also einiges übrig. Schäden, die andere verursachten, habe ich mir auch immer von denen zahlen lassen. Gegen Diebstahl bin ich natürlich nicht gefeit, mir ist in 20 Jahren "on the road" aber auch noch nie noch nichtmal ein Kabel geklaut worden. Selbst in den berüchtigten osteuropäischen Nachbarländern gab es nie Probleme. Ich lasse jedoch Nachts grundsätzlich nichts im Auto und das Auto ist alt und es hat nur ein billiges Radio ohne CD oder so drin, sowas klaut niemand.

Ich halte für mich persönlich eine Instrumentenversicherung für überflüssig. Sie ist teuer und deckt den gefährlichsten Bereich (Nachts im Auto) garnicht oder nur gegen eine hohe Gebühr ab. Anfängern empfehle ich, anstatt in eine Versicherung in ein wirklich gutes Gigbag zu investieren, das bringt mehr.
Bernd Eltze Profilseite von , 18.10.2005, 23:31:20
Hi Chrisoph,

bevor ich jetzt aufs Sofa verschwinde, hier noch meine Bilanz alleiner der letzten 3 Jahre.

Halsbruch am Kontrabass - Reparatur über Versicherung, da leider Niemand vor der Bühne zugeben wollte, wer an dem Bass in der Pause rumgefingert hat und ihn aus dem Ständer kippen liess. Als ich zum 2. Set kam war der Bass leider hin.

Während einer Tour steckte plötzlich der Steg eines Basses in der Decke. Ist natürlich keiner gewesen und da wir mit einem kleineren Bus unterwegs waren, war der Bass nur in einer gepolsterten Tasche. Mein Fehler, wurde aber dank der Versicherung auch nicht zum grossen Thema.

AKG Sender am Bass während eines Gigs leider einmal komplett mit Bier geduscht, komplette Anlage anstandslos von der Allianz übernommen.


Nach einem grossen Benefiz Festival den Koffer mit meinem Bandnotebook leider nicht sofort eingeladen. Nach nur 10 Min. war zwar die Tasche noch da, jedoch kein Notebook mehr. Nachdem ich Anzeige gegen Unbekannt erstattet hatte, bekam ich sofort Geld von der Versicherung.

Hughes & Kettner Amp von der Laderampe des Bandbusses gekippt. Auch hier zahlte die Versicherung sofort.

Alleine das Notebook hat die 1500,00 EURO schon wieder herausgeholt und ich habe bestimmt das ein- oder andere noch vergessen.

Ich spiele halt viel und möchte nicht bei jedem Schaden um jeden Preis einen Schuldigen finden müssen, wenn mir etwas beschädigt wird, ich durch eigene Dummheit etwas vergesse oder mir selber etwas herunter- oder umfällt.

Wenn ich mir dann überlege, dass mir während einer Auftrittsreihe gleich mehrere Dinge aus dem Bus gestohlen würden- da stellt sich mir wirklich nicht die Frage, ob ich 250,00 EURO im Jahr verkraften kann, die ich obendrein noch absetzen kann. Oder?
Neuester Beitrag Christoph. Profilseite von , 19.10.2005, 02:24:33
Hallo Bernd,

ich will dir dein Versicherungsbedürfnis doch garnicht abschwatzen, nach allem, was du da an Katastrophen schilderst, würdest du ohne Versicherung relativ schnell in existentielle Schwierigkeiten geraten (bist du so eine Art Pech-Marie?). Und in so einem Zusammenhang kann eine Instrumentenversicherung fast so wichtig sein wie eine Krankenversicherung!!

Mir ging es v.a. darum, dem offensichtlich frisch beginnenden Kollegen mal aufzuzeigen, ob ER denn tatsächlich eine Versicherung für seinen Bass braucht. Er braucht im Moment ganz sicher keine. Das kann sich ändern im Laufe seiner Karriere, dann kann er ja immer noch nachrechnen, ob es sich lohnt.

Man vergleiche das mal mit dem Auto: würdest du einen 12 Jahre alten Golf mit einem Restwert von, sagen wir mal: 1.500 Euro Vollkasko versichern? Ich nicht. Bei einem neuen oder relativ neuen und entsprechend teuren Auto sieht das anders aus.


Bevor jemand Versicherungstarife vergleicht und Kleingedrucktes liest sollte er bzw. sie genau überlegen, ob eine Instrumentenversicherung wirklich benötigt wird. Bei anderen Versicherungen ist es natürlich genauso.
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