GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

noch was zum bogen.... <

Allgemeine Saiteninformationen

> Saitenwechsel

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Saiten

Jörn Profilseite von , 14.10.2005, 18:01:24
Allgemeine Saiteninformationen
Hallo Kollegen, ich habe auf www.paganino.de eine allgemeine Beschreibung von Saiteneigenschaften gefunden. Insbesondere für Einsteiger dürfte die Beschreibung hilfreich sein. Viele Grüße Jörn Saiteninformationen Ein Streichinstrument besteht aus einem Tonerzeuger, der Saite, und einem Tonabstrahler, dem Resonanzkörper. Die Saiten erzeugen also den Ton, der über den Steg auf das Instrument übertragen und dort verstärkt wird. Während sich Material und Konstruktion der Resonanzkörper seit über hundert Jahren kaum verändert haben, wurde und wird sehr viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei den Saiten betrieben. Daher ist die Auswahl der zum Instrument passenden Saiten ein wichtiger Aspekt bei der Optimierung des Klangs. Die Materialien und Materialzusammenstellungen sind heutzutage sehr differenziert, um den Klangidealen vom Künstler bis zum Laien ein adäquates Angebot zu bieten: neben Darm und Kunststoffen (Nylon, Perlon, Polyester, Carbon, Synthesefasern aus der Luft- und Weltraumfahrt u.a.) finden verschiedene Arten von Stahl, Eisen- und Nichteisen-Metallen (wie z.B. Aluminium, Kupfer, Gold, Silber, Wolfram, Titan) sowie Mineralfasern bei der Saitenherstellung Verwendung. Darmsaiten Das älteste Saitenmaterial ist zweifelsohne Darm. Die Herstellung von Darmsaiten ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Der Darm von Huftieren, meist von Schafen aus kargen, trockenen Gegenden, wird bis auf die Muskelhaut gereinigt, in Streifen geschnitten und dann im nassen Zustand seilförmig zusammengedreht und getrocknet. Danach kommt ein sehr heikler Vorgang: das zylindrische Schleifen der Rohseite. Abweichungen von wenigen Hundertstel Millimetern im Durchmesser führen dazu, dass die Saite nicht mehr quintenrein ist. Darmsaiten haben eine natürliche Elastizität, sind sehr angenehm zu greifen und überaus modulationsfähig. Die blanke Darmsaite hat den unverkennbar zarten, etwas gedämpften, warmen Klang. Sie wird heutzutage hauptsächlich als authentische Besaitung für Barockinstrumente verwendet. Marke: PIRASTRO Chorda Vl, Va, Vc, Kb. Die besponnene Darmsaite bringt die für heutige Klangerwartung und Spieltechnik genau richtige Elastizität mit. Sie besticht durch einen sehr edlen und kraftvollen Ton, Klangschönheit, Charme und Klangfülle. Der Darmkern ist mit verschiedenen Metallarten umsponnen (in der Regel Silber und Aluminium). Die Saiten sind aber auch empfindlich gegenüber Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen. Marken: PIRASTRO Eudoxa Vl, Va, Vc, Kb PIRASTRO Oliv Vl, Va, Vc, Kb Stahlsaiten Die Möglichkeit, aus Stahl Saiten zu ziehen, und die Erfindung eines speziellen Gussverfahrens ebneten den Weg für die Herstellung von Metallsaiten für Streichinstrumente. Die Herstellung der Stahlsaite erfordert viel Wissen und Kunstfertigkeit. Zuerst muss das entsprechende Rohmaterial vorhanden sein: vergüteter Tiegelgussstahl. Dieser wird sukzessive durch mehrere Ziehsteine und Ziehdiamanten immer dünner gezogen. In den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts setzte sich langsam die blanke Stahlsaite für die Violin e-Saite durch. Die Entwicklung der umsponnenen Saite war wesentlich komplizierter und erforderte viele Versuche. Auch Überredungskunst war notwendig, weil die Musiker nur ungern auf die Metallsaite umsteigen wollten, obwohl die dünne e-Darmsaite häufig riss. Stahlsaiten haben durchwegs einen sehr kräftigen Klang und werden wegen ihrer guten Stimmungsstabilität und ihrer langen Lebensdauer gerne bei Anfängern verwendet. Die Vielfalt der umsponnenen Stahlsaiten bietet qualitativ eine sehr große Bandbreite vom Schüler bis zum Solisten. Bei Cellisten und Kontrabassisten ist sie die erste Wahl. Großer voluminöser Ton und Haltbarkeit zeichnen diese Saiten aus. Marken: CORELLI Vc, Kb D´ADDARIO Helicore PIRASTRO Chromcor Vl, Va, Vc, Kb PIRASTRO Flat-Chrome Kb PIRASTRO Flexocor Vl, Va, Vc, Kb PIRASTRO Original Flexocor Kb PIRASTRO Permanent Va, Vc, Kb PIRASTRO The Jazzer Kb THOMASTIK Spirocore Vl, Va, Vc, Kb Kunststoffsaiten Kunststoffsaiten ähneln im Klang den Darmsaiten: weich, klar, homogen und obertonreich. Sie verleihen dem Spiel eine lebendige, voluminöse Note. Zudem halten sie gut die Stimmung und sind ausgesprochen unempfindlich gegenüber Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen. Marken: THOMASTIK Dominant Vl, Va, Vc, Kb Synthetische Saiten Die neueste Generation der synthetischen Saiten verfügt über einen Saitenkern aus modernsten Kunststoffen (z.B.: PEEK = PolyEtherEtherKeton), die ursprünglich für extreme Belastungen in der Luftfahrt oder für hochtemperaturbeständiges Dichtungsmaterial etc. entwickelt wurden. Der große Vorteil liegt im geringeren Spannungsverlust gegenüber der herkömmlichen Kunststoffsaite und hat eine längere Lebensdauer zur Folge. Die Saiten haben einen warmen, brillanten, darmähnlichen Klang, ein kraftvolles Tonvolumen, eine leichte Ansprache, sind gut zu greifen und enorm stimmungsstabil. Sie erfreuen sich vor allem auch bei Berufsmusikern wachsender Beliebtheit. Marken: PIRASTRO Obligato Vl, Va, Vc, Kb Saitenstärke Viele Saiten werden in verschiedenen Stärken angeboten: weich / mittel / stark oder: dolce / medium / forte oder: light / medium / heavy. Die Stärken haben auf den Klang des Instrumentes einen besonderen Einfluß. Eine leichte, dünne Saite schwingt zwar aufgrund der geringeren Masse stärker und länger, gibt aber weniger Energie an Steg und Instrument weiter. Das führt zu einer guten Ansprache und langem Sustain, aber auch zu einem eher leisen Ton. Stärkere Saiten mit höherer Saitenspannung erzeugen einen lauteren, höhenreicheren Ton. Entscheidend ist, die für das einzelne Instrument geeigneten Saiten bzw. die optimale Saitenspannung herauszufinden. Ein durch zu hohe Spannung erzeugter Druck auf die Decke des Instruments wirkt sich auf die Klangeigenschaft negativ aus. Um den Einfluß einer anderen Saitenstärke auf den Klang zu ermitteln, kann man das Intrument probeweise herauf- bzw. herunterstimmen. Stimmen Sie bei Geige und Bratsche zunächst die zwei oberen, danach die zwei unteren Saiten ca. einen Viertelton tiefer (Celli und Bässe ca. einen Halbton). Klingt das Instrument nach dem Herunterstimmen besser, sollte man dünnere, leichtere Saiten ausprobieren; klingt es nach Hinaufstimmen besser, sollte man stärkere Saiten probieren. Es empfiehlt sich durchaus auch, einzeln die Saiten höher oder tiefer zu stimmen um eine differenzierte Satzauswahl treffen zu können.
noch was zum bogen.... <Zurück zur Liste> Saitenwechsel

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 06.12.2024, 16:47:23.