Hallo Daniel,
nachdem du "Ärmster" (nicht böse gemeint...) leider mit Unmengen von Schwachsinn zugeballert wurdest erlaube ich mir den Versuch, ein paar Dinge zu erklären.
Du hast schon Recht: ohne Hintergrundwissen einfach in den Laden gehen ist eher schwierig. Man braucht vor allem am Anfang einen direkten Ansprechpartner, der einen ein wenig "an die Hand nimmt". Mein ertser und wichtigster Tip lautet also: suche einen Kontrabassisten in deiner Gegend und lasse dir von ihm am "lebenden Objekt" erklären, was ich im Folgenden schreibe.
Kontrabass und Bassgitarre haben durchaus Gemeinsamkeiten: Stimmung, Tonumfang,links greifen rechts zupfen, musikalische Funktion. Letzteres ist der entscheidende Vorteil für einen umsteigewilligen Ebasser: er macht nach wie vor das Selbe, nur auf einer anderen Kiste. Wem also klar ist, wann wasfürein Basston wohin gehört, ist ganz klar im Vorteil. Es geht ums Basspielen!!!
Leider waren das schon die Gemeinsamkeiten. Gehen wir mal Punkt für Punkt durch.
- du musst gar kein "reiner" (was auch immer das ist) Kontrabassist werden, das sind in der U-Musik ohnehin die wenigsten
- mit 500,- kommst du nicht hin. Kalkuliere minimum 2 Riesen
- du brauchst begleitenden Unterricht. Damit meine ich: du musst nicht jede Woche zur Musikschule, solltest aber einen festen Ansprechpartner haben. Etliches tickt auf dem Kontrabass ganz anders als auf der Bassgitarre
- Jeder Kontrabass ist transportabel, die Grössenunterschiede sind nicht soooo gewaltig. Ich hatte jahrelang einen Golf 1, Rückbank umgeklappt und fertig
- die anatomische Sichtweise kann man vergessen. Sicher ist es möglich, sich einen Bass exakt auf die Finger zuschneidern zu lassen, dann kommt aber eine Null hinter meine Kalkulation. Du wirst die Standardgrösse wählen, das sind 3/4tel-Bässe mit einer Mensur von etwa 105 cm. So genau genormt ist das alles aber nicht (im Gegensatz zur Bassgitarre)
- der Stachel hat zweierlei Funktion: er passt den Bass an die Körpergrösse an und er ist ein Teil des Systems, das die Saiten hält. Den kann man auf keinen Fall weglassen. Der Bass würde in Kürze auch aussehen "wie Sau"
- 5saiter sind nur im Orchester gebräuchlich. Nimm einen 4saiter, auch aus Kostengründen
- die Spieltechnik rechts und links unterscheidet sich erheblich von der einer Bassgitarre. Das Gezupfe mit zwei Fingern gleichzeitig ist eher selten
- Hobby oder nicht, das ist ganz egal, wenn es keinen Spass macht, bringt es nichts. Und Spass macht es nur, wenn man es richtig macht
Meine persönliche Empfehlung: gib etwas mehr Geld aus. Kaufe dir einen Kontrabass, den du gut weiterverkaufen kannst, falls das Experiment misslingt. Mache keinen "Bühnenspökes" mit dem Bass (ich beziehe mich auf den abbrechenden Stachel.....), setze dich nicht unter Druck mit irgend einer zeitlichen Vorgabe. Suche dir einen Lehrer. Wenn du regelmässig übst, wirst du nach einem halben bis einem Jahr damit auf die Bühne gehen können und spätestens dann auch wissen, ob du dabei bleibst oder nicht. Ein gut eingestellter Bass ist die halbe Miete!! Diese billigen Chinagurken werden dir jegliche Freude verleiden, sie sind praktisch unspielbar. Für 2 Riesen bekommst du einen Bass, der dir durch seine bequeme Einstellung (Stichwort Saitenlage, das kennst du auch von der Bassgitarre) entgegenkommt und keine überflüssigen Steine in den Weg legt. Den kriegst du auf jeden Fall für 1500 wieder los, dann bist du unterm Strich auch nur 500,- für dein Experiment losgeworden. Alles andere ist bullshit, dann lieber bleiben lassen
mfG CHRISTOPH