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Musiktheorie: C oder 4/4?!

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Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 02.12.2022, 09:46:05
Musiktheorie: C oder 4/4?!

Hallo Forum,

ich muss mal die hier vorliegende, unermessliche Quelle des Wissens anzapfen und fragen, was mich immer wieder Schüler fragen und zu dessen Beantwortung ich nicht in mich zufriedenstellendem Maße fähig bin:

Woher kommt - verflixt nochmal - dieses elende C (oder auch Kreis?!), das als stellvertreter für den 4/4-Takt genommen wird?

Frustrierte Grüße,

Ste-Fan

Uli Profilseite von Uli, 02.12.2022, 15:25:35

Leider weiß ich es auch nicht, lieber Ste-fan. Aber da wären ja noch viel mehr Fragen offen (bei mir jedenfalls): # - Bezeichnung? Fermate? u.a. Viele Grüße, Uli

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 02.12.2022, 23:32:27
https://www.mymusictheory.com/learn-music-theory/reference/347-time-signatures-4-4-or-c
Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 07.12.2022, 13:27:00

Da muss ich erst so viele Lebensjahre anhäufen, um den Druck zu verspüren, so etwas herausbekommen zu wollen! Danke für den Link, dann können wir uns ja jetzt um die Fragen von Uli kümmern... ;-)

akustikbass Profilseite von akustikbass, 17.12.2022, 15:47:50

Als vollkommener Takt wurde für "Dreier" ein Kreis notiert, das C als unvollständiger Kreis bezeichnet die Vierer-Takte. Viele Grüße Stefan

 

nagybögö Profilseite von nagybögö, 18.12.2022, 23:20:13

Als Ergänzung: der 3/1-Takt war der tempus perfectum, symbolisiert durch den Kreis. Er nahm Bezug auf den Gedanken des dreieinigen oder trinitarischen Gottes (3 in 1, oder wie es so schön in Monteverdis Marienvesper gesungen wird: tres in unum sunt).

(Interessanterweise sind alle Rhythmen der Modalnotation Dreier-Rhythmen, da ausschliesslich geistliche Text vertont wurden.)

Der Strich durch den Kreis machte aus dem tempus perfectum den tempus perfectum diminutum, den "verkleinerten" 3/2-Takt.

Der tempus imperfectum war der 2/1 Takt, symbolisiert durch den Halbkreis, der tempus imperfectum diminutum mit Strich durch den Halbkreis der 2/2-Takt.

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 21.12.2022, 14:40:57

Ausgehend von Nagybögös Auskunft sieht man also, dass bei der Übertragung der Symbole in die heutige Notenschrift ein Fehler passiert ist. 
Hat man damals beim Halbkreis ganze Noten gezählt, sind es heutzutage Viertelnoten, also eine Verkürzung auf ein Viertel. 
Beim Halbkreis mit Strich ist es bei halben Noten als Zählzeit geblieben. 
Etwas inkonsequent und daher verwirrend. 

Wer schon mal alte Faksimile-Noten gelesen oder übertragen hat, weiß, dass man früher mit deutlich längeren Notenwerten gearbeitet hat und eher halb bis viermal so oft mit doppelt bis viermal so langen Zählzeiten gezählt hat als heutzutage. 

Solche Fehler sind aber auch schon früher gemacht worden. Die Kirchentonarten des Mittelalters stimmen z.B. nicht mit den früheren gleichnamigen Tonleitern der Griechen überein. Das kann ganz schön irritieren, wenn man die Beschreibungen der Charaktere der griechischen Tonleitern liest und die mittelalterlichen Kirchentonarten damit in Verbindung bringen will. Das passt einfach überhaupt nicht. 

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