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Heute, 03.03.2021, 20:00 Uhr: GEBAonline-Online-Test-Meeting <

Geht da jemand hin? 6 Steps to learning a new piece.

> Schertler LaFAro DeLuxe

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Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 26.02.2021, 18:19:46
Geht da jemand hin? 6 Steps to learning a new piece.

https://lauren-pierce.ck.page/6-steps-workshop?ck_subscriber_id=1136849687

Wäre ja nett, falls jemand da hingeht, wenn hier ein "Erfahrungsbericht" gepostet werden könnte.

Gruß,

Ste-Fan

Uli Profilseite von Uli, 28.02.2021, 11:20:11

Ohne e-mail Adresse keinerlei Info.  Seltsam. Habe verzichtet.

jheise Profilseite von jheise, 28.02.2021, 19:30:41

Seltsam? finde ich nicht. Unüblich? vielleicht. Es muss ja klar sein, dass sie die E-Mails für spätere Mailings verwenden will. Aber das ist in Zeiten, wo alles Online stattfindet nicht überraschend oder?

 

Ich habe mir eine frühere Iteration davon mal angeguckt: wie bei allem anderen auch - es wird mit Wasser gekocht. Wer schon einen guten Weg kennt, sich neue Stücke zu erarbeiten wird wahrscheinlich nicht überrascht. Da gibt es nach meiner Erfahrung immer Überschneidungen.

 

Persönlich finde ich die "4-Schritt Methode von Gary Karr" einleuchtender und sinnvoller. Ich bin aber leider kein Profi und alle diese Methoden brauchen eine Konsequenz und einen Zeiteinsatz, den ich als Amateur nicht nicht leisten kann. (Auch wenn Gary mir heute noch sagen wird, dass das der kürzeste Weg ist ein Stück zu lernen ;-)

 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 01.03.2021, 11:02:53

Na, das ist doch eine Steilvorlage: Was ist denn die "4-Schritt Methode von Gary Karr"?

jheise Profilseite von jheise, 01.03.2021, 15:35:27

Ok, dann schaue ich mal, dass ich alles zusammenkriege... ist schon ein bisschen her:

Wichtig - alle Schritte finden fernab vom Bass statt. Meine Einschätzung: grundsätzlich aus der Sicht auf klassische Sololiteratur.

 

1. Rythmus - das gesamte Stück (alle Rythmen) klären/klatschen etc. gerne auch zum Metronom

2. Intervalle - alle Intervall von Note zu Noten verinnerlicht haben. Alle im Kopf (richtig!) singen können. Damit hat man das Stück eigentlich schon auswendig und kann später beim üben auf dem Bass direkt sagen, ob man richtig oder falsch unterwegs ist.

3. Bogenstriche - Bogenstriche für das Stück festlegen. Vorher im Kopf überlegen, was musikalisch ist. Das macht die Bogenstriche aus, erst danach

4. Fingersätze festlegen (die orientieren sich an den Bogenstrichen. Anders rum wird unmusikalisch)

 

Damit "kann man das Stück egentlich schon", da man jetzt mit dem langsamsten Tempo, in dem man fehlerfrei das Stück spielen kann (ja, auch wenn das Metronom < 20 läuft, deshalb empfiehlt er Metronome, die bis 1 runter können + Metronom auf längere Phrasen stellen/Takt stellen, nicht die Viertel klackern lassen) ja auch "durch" ist.

Üben auf ein Zieltempo X funktioniert dann nach der üblichen Methode: das ganze Stück nie schneller spielen als die schwierigste Stelle. Schwere Stellen gesondert üben. Bei langsamen Tempi nie mehr Bogen benutzen als beim späteren Wunschtempo.

+ ganz Wichtig: knallhart niemals beim üben eine falsche Note spielen (was auch fast unmöglich ist, wenn man die nächste Note ganz klar im Kopf vorhört und das Tempo entsprechend langsam ist)

 

cbaixa Profilseite von cbaixa, 28.02.2021, 19:39:12

Ich war dabei, ich finde Lauren sympatisch und finde es vollkommen normal, dass man seine email Adresse hinterlassen muß.

Warum sollte Lauren Pierce so ein streaming einfach nur so für die unbekannte Masse machen? Natürlich macht sie Werbung für Ihr Ausbildungsprogramm.

Bitteschön, es ist eine Woche lang verfügbar:

https://vimeo.com/517799867

 

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 01.03.2021, 11:13:36

Schön! Danke für diesen Link. Das lässt in mir die Idee reifen, hier bei Geba mal einfach einen Zoom-Termin zu posten, um sich einfach mal ganz profan zu treffen... ich mache dafür mal einen neuen Thread auf. Stay tuned!

cbaixa Profilseite von cbaixa, 01.03.2021, 21:31:12

Eine kurze Zusammenfassung, für die, die sich nicht 60min ansehen wollen:

1. Das Werk 1 Million mal anhören

2. Fingersatz festlegen, heißt, langsam Note für Note durchgehen und schauen, was Sinn macht. Lauren vermeidet double shifts, shifts mit demselben Finger über zwei Saiten, shifts auf der 1. Note nach einem Bindebogen, shifts über mehr als eine Saite (also lieber von 1/2 Lage in 3. Lage als von der A-Saite auf die G-Saite)

3. Bogenstriche festlegen

4. Aufteilung in big sections

5. Aufteilung in smaller sections (~8 Take oder so).

6. Plan & trace your practicing - Spiel es so langsam (section by section), dass Du es perfekt spielen kannst. 

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 02.03.2021, 17:21:23

Das mit den Fingersätzen langsam lernen wirkt aber oft gar nicht wenn es sich um ein schnelles Stück handelt. Was in langsamen Tempo ganz gut zu klappen scheint, geht oft im definitiven Tempo nicht mehr. Deshalb soll man nicht nur langsam üben (und dann später feststellen daß man einen falschen, unfunktionellen Fingersatz umsonst geübt hat) sondern auch zwischendurch öfters im endgültigen Tempo. So erfährt man ob es Sinn macht, was man da stundenlang übt. Die schablonenhaften Lern-Methoden, "one size fits all", von Punkt 1 bis Punkt x, sind auf dem Papier schon interessant und vielversprechend, in der Wirklichkeit sind das leider oft Illusionen.

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 02.03.2021, 18:00:03

Es gibt doch da auch diese Theorie, dass du beim schnellen Spielen die Muskeln ganz anders benutzt, als beim langsam Spielen. Im schlimmsten Fall bedeutet das, dass du für jedes Tempo quasi deine eigene Version einübst und damit zig mehr Varianten auf Lager hast, als die eine, die du abliefern möchtest!

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 02.03.2021, 19:31:56

Stimmt, meinetwegen jedenfalls. Deshalb finde ich auch die Lehrer so albern, die DEN richtigen Fingersatz im Patent haben. Je mehr Möglichkeiten man übt, desto größer werden dein Vokabularium und deine Technik. Kann sein daß es damit länger dauert um dein Stück zu "können", aber was man an Geläufigkeit gewinnt ist auf die Dauer unvergleichbar wichtiger.
 

Außerdem finde ich Hinweise von Lehrern und Virtuosen zwar manchmal interessant, aber jeder soll doch am Ende eine eigene "Methode" entwickeln. Schon rein körperlich sind wir alle verschieden, "feste" Fingersätze sind also schon nur deswegen oft Unsinn, aber auch mental (undsoweiter undsoweiter) gibt es (zum Glück) so viele Unterschiede daß es nur sehr wenige allgemein-gültige Regeln gibt. Oder sogar keine. Selbst versuche ich gerne mal was andere Leute machen, und was mir beim Üben und beim Spielen voraus hilft behalte ich und passe es wenn nötig an. Im Grunde weiß ich inzwischen ziemlich gut was für mich nützlich sein könnte, und was eher nicht. Aber manchmal entdecke ich bei jemandem doch etwas Interessantes, eine andere Perspektive, und das ist immer eine neue Motivation, ein Ansporn. Und es passiert, daß man denkt "das geht doch gar nicht", aber wenn man es dann selber ehrlich, mit offenem Geist, versucht dann kann es doch plötzlich etwas ganz interessantes sein. Ist es nicht wunderbar daß wir Musiker immer irgendwie, irgendwo Begeisterung und Passion finden?

jheise Profilseite von jheise, 02.03.2021, 08:45:03

Nur zum Vergleich, absolut ohne eine Wertung, was "besser" ist:

 

Lauren Pierce war Schülerin bei Jeff Bradetich, Jeff Bradetich war kurzzeitig Schüler bei Gary Karr.

 

Jeff Bradetich hat schon einige fundamentale Übungen, die ich bei Gary gelernt habe, komplett anders interpretiert bzw. lehrt diese anders. Lauren Pierce macht das z.T. noch anders. Ihr Video zur Vomit-Übung auf Youtube legt z.B. total Wert auf die linke Hand während Gary diese Übung explizit als Übung für den Bogenarm konzipiert hat.

 

Das Werk 1 Million mal anhören ist sicherlich ein Weg, das Stück zu verinnerlichen. Man verinnerlicht aber auch damit ggfls. eine Interpretation eines Künstlers von der man sich irgendwann wieder befreien muss bzw. gibt es ja auch Stücke, die (noch) gar nicht als Aufnahme existieren. Gary war aber nie gegen das hören von Aufnahmen anderer Leute.

 

Fingersatz vor Bogenstrich -> auch hier wieder, dass die linke Hand der rechten Hand vorgezogen wird. Das hat nach meiner eigenen Erfahrung die Tendenz, dass die Technik besser beherrscht wird als der musikalische Tiefgang. Ob das so ist bzw. was jemand persönlich vorzieht darf jeder für sich selbst entscheiden. 

Bogenstriche zuerst/One-Finger-Shifts etc. sollen jedenfalls (auch lt. Edgar Meyer, finde das Zitat aber gerade nicht) eine stärkere Austrichtung auf eine "stimmliche" Spielweise mit sich bringen. Gary Karr hat ja auch als einziger Instrumentalist einen italienischen Preis für Bel Canto gewonnen.

 

 

Neuester Beitrag Bassta7 Profilseite von Bassta7, 02.03.2021, 19:39:10

Wie man sagt: listening repeatedly to one recording of a piece = imitation. Listening to 10 different recordings of the piece = research

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