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Hallo Zusammen!
Ich bin gerade in einem Schlüssel-Dilemma. Ich kann alle drei Schlüssel lesen (Bassschlüssel ist eh kein Thema), aber ich habe bei der "spontanen Umsetzung" immer noch nach mehreren Jahren Cello-und Bassspiel Mühe. Wenn ich ein Stück, das fast nur Violinschlüssel drin hat spielen muss, dann geht das mit der Zeit schon gut, wobei vieles eher intuitiv als theoretisch ist, heisst also auch, wenn mein Lehrer meint ich solle ab dem E spielen, muss ich zuerst mal rechnen. Mein Problem ist nun aber, dass ich nach langem wiedermal Tenorschlüssel lesen muss und völlig verloren bin. Also der Wechsel zwischen allen Schlüsseln ist ein Problem für mich.
Habt ihr gute Etuden oder sonstige Hilfen? Ich übe in Theorie auf einer App, aber da lerne ich nur die Notennamen und nicht das spielen...
Danke schon im Voraus!
Hallo Basst!
Wie wäre es, wenn du erstmal bei dem aktuellen Stück bleibst und dich dort mit allem vertraut machst: Sing das Stück mit den Notennamen, sprich es rhythmisch mit den Notennamen, lerne es auswendig (oder nur die entsprechenden Passagen), sage beim Spielen die Notennamen, schreibe das Stück ab (egal, ob per Computer oder per Hand). Rechne niemals um, sonst hast du zu große Latenzen im Hirn, weil Umwege geroutet werden müssen. Schalte den Autopilot bei Tonleiterläufen oder Akkorden aus, spiele ganz bewusst und langsam.
Hat dein Lehrer dir je einen Vorwurf gemacht, wenn du auf Anhieb nicht das E gefunden hast?
Gruß,
Ste-Fan
Du würdest also nicht das hin und her der schlüsselentzifferung lernen, sondern zuerst z.b, den tenorschlüssel stich und hiebfest, so das er läuft wie der bassschlüssel. das ist natürlich eine gute idee. (ich muss jetzt einfach lange bei demselben stück bleiben ;-) )
nein mein lehrer hat mir noch nie einen vorwurf gemacht, da hast du recht!
danke für die verschiedenen vorschläge mit singen, schreiben, klopfen etc. das bringt etwas abwechslung als entziffern. und auch das umrechnen werde ich - ich höre jetzt mal auf dich - streichen, sondern wirklich mir z.b. das C im tenorschlüssel merken und dann immer von da aus rechnen wenn nötig.
gruss zurück!
Da kann ich dir bei allem zustimmen. Was ich auch noch in Angriff nehmen würde, wäre, den Wechsel zu trainieren. Wenn du von Duolen auf Triolen umschalten musst, dann hast du da ja sicher auch gewisse Protokolle am Laufen (z. B. einen Takt vorher schon in Triolen denken, was voraussetzt, dass es einen nicht überrascht, dass da plötzlich ein Takt mit Triolen kommt...). So ähnlich könnte es dann auch beim Wechsel der Schlüssel laufen, das Vorbereitet darauf sein hilft schonmal. Wenn ich Muggen habe, wo unvermittelt ein neuer Schlüssel auftaucht und ich dafür nicht üben konnte, hilft mir auch oft, über die erste Note den Notennamen zu schreiben, um so schneller umschalten zu können.
Zusätzlich zum Fixpunkt c' hat mir auch der Fixpunkt "Daumenlage", bzw. Oktav-Flageolet geholfen, z. B. ist im Tenorschlüssel die erste Hilfslinie oben das Flageolet G für den Daumen.
Alles gute Hinweise, Danke. Allerdings widerspricht Klaus ja eigentlich Ste-Fan...?
Habe gerade mit singen angefangen, das ist ja viel schwieriger als gedacht!!! Gut haben wir jetzt Weihnachtsferien - Zeit zum richtigen ernsthaften Üben ;-)
Ich werde die Notenlinien mal aufzeichnen und schauen ob ich die ganze Logik verstehe, habe allerdings etwas Angst, dass ich dann wieder ins umrechnen komme. Mal sehen...
Danke und gute Festtage!
Um die Wirrungen zu perfektionieren, könntest Du wahllos zwischen Bässen mit D,- Es Mensur, in Solostimmung und Quintenstimmung wechseln...
Ein ähnliches Problem kenne ich von den vier verschiedenen Tubastimmungen B- C- Es- und F. Nachdem man sich die Griffe aufs Gehirn geschafft hat, mag es gehen, aber wehe, es kommt Streß dazu. Dann geht mancher Ton daneben! Und das bei klingend gelesener Bassstimme. Wenn dann noch, wie bei den Englischen Brass Bands, transponierend geschriebener Violinschlüssel dazu kommt, wird es ganz übel.
Liebe Bassisten-Gemeinde,
vertraut doch zusätzlich zur anfänglich unerlässlichen Denkarbeit auf Euer Gehör und Eure musikalische Erfahrung und Intuition. Jeder Melodie und jedem Musikstück wohnt doch eine gewisse musikalische Logik inne, die man beim Spielen innerlich mithören sollte. Eine Aneinanderreihung von gedachten Einzeltönen ist doch noch keine Musik! Das sukzessive Auswendiglernen beim Üben ist bei mir eine angenehme Nebenerscheinung, bei der sich fast alle musikalischen Schwierigkeiten nach und nach erschließen und erlernen lassen. Dann braucht man die Noten nur noch als Gedankenstütze beim Übergang zwsichen den einzelnen Passagen, die man im Gesamtzusammenhang denken und spielen kann.
Etwas mehr Mut zum eigenen musikalischen Empfinden wünscht Euch der Dantschge
P.S.: Wenn ein Ton mal daneben geht aber musikalisch irgendwie noch sinnvoll ist, dann geht die musikalische Welt auch nicht gleich unter :-)
Hi, ich steh gerade vor demselben Problem. Auf dem Cello kann man den Tenorschlüssel sehr einfach lesen, weil man bei den Tieferen tönen einfach im Basschlüssel denken kann, aber "eine Saite höher" spielt und sich nur ein paar der hohen Noten merken muss. Auf dem Kontrabass bekomme ich das nicht so leicht in den Griff.
Ich habe mal (schnell und einfach) Klaus' Grafik erstellt:
Tenorschluessel.pdf Tenorschluessel.pptx (Powerpoint, falls es jemand bearbeiten will)
Mir gefällt die logische Systematik dahinter (mir war nicht bewusst, dass das so schön ineinander greift), aber für die Praxis hilft mir das auch nicht weiter. Bei mir "rastet" diese Idee, die orangene C-Linie als Line zwischen den System wahrzunehmen, nicht "ein".
Für mich gibt es daher zwei Strategien:
Strategie 1, kurzfristig: Ton für Ton entziffern und die Passagen so oft üben, bis ich die auswendig kann. (Es ist ja nicht so, dass man jeden einzelnen Ton neu lesen muss, sondern man kann ja ganz gut relativ von Ton zu Ton in Intervallen denken).
Strategie 2, langfristig: So lange mit immer wieder neuen Noten im TS üben, bis es sitzt.
Violinschlüssel kann ich auf dem Bass interessanterweise ziemlich gut lesen (hab mir die ganzen Jazz-Standards auf einem C-Real-Book, Violinschlüssel, beigebracht). Daher ist meine aktuelle Strategie, um den Notennamen zu lesen: Denke im Violinschlüssel und rechne einen Ton nach unten.
Schöne Grüße
Johannes
Hallo Johannes
Mir ging es, als ich noch Cello spielte auch so, dass ich den TS aus deinen genannten Gründen sehr gut lesen konnte. :-)
Danke für dein pdf, aber mich verwirrt das eher als das es mich etwas lehrt... so muss ich es aber nicht selber noch machen ;-)
Meine Strategie ist mittlerweile deine langfristige - und sie funktioniert (dank euch allen!). Ich habe gesungen, jeden Ton den ich gespielt hatte noch vorgesagt und am Schluss Musik daraus gemacht. Mittlerweile bin ich ganz gut darin, auch wenn noch nicht ganz alle Oktaven gleich gut sitzen - aber das kann man dann ja ausrechnen zur nächsten wo man kennt.
Die Aussage, dass wir nicht nur Notennamen lernen sollen, sondern auch einfach musikalisch denken sollen und das Stück "fliessen zu lassen" ist auch nicht schlecht, erfüllt einfach in der jetzigen Lage nicht den Zweck...
Liebe Grüsse, Basst
In Jason Heath's Bass Blog, Artikel über Tenorschlüssel...
https://doublebassblog.org/2021/01/the-clef-that-ate-sheboygan.html
Anfangs habe ich mir den Tenorschlüssel aus dem Violinschlüssel umgerechnet. Irrsinn, oder? Hat aber funktioniert. Bis ich einigermaßen firm im Tenorschlüssel war. Dann hatte mich die Umrechnerei irritiert. Inzwischen muss ich nicht mehr rechnen, das flutscht soweit, außer in den tiefen Lagen im Tenorschlüssel.
Manchmal mache ich mir den Spaß, die Cello Sonaten von Vivaldi oktaviert oder etwas einfacher gedanklich im Tenorschlüssel für mich zu spielen. Das eröffnet ganz neu Literatur für mich.
Was lernt uns das: Tenorschlüssel ist kein Hexenwerk! Man muss sich hat durchbeißen, wenn man ins Schlaraffenland will...
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