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Kontrabaß Hals am Fuß gebrochen

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

CharlieMingus Profilseite von CharlieMingus, 31.07.2018, 17:14:05
Kontrabaß Hals am Fuß gebrochen

Was würde ein Baßbauer hier machen?

Kann man Bilder hochladen?

 

 

Samy Profilseite von Samy, 01.08.2018, 07:33:14

Ich bin kein Bassbauer, aber ich weiß, dass und wie man Bilder hochladen kann. Klick einfach auf die Büroklammer, die im folgenden (hochgeladenen) Bild rot-schwarz markiert ist.

Bilder_hochladen

In dem Fenster, dass dann aufgeht, gibt es in der linken oberen Ecke einen Button zum "Bilder hochladen". Dabei solltest du dir den Dateinamen und das Verzeichnis merken, in das das Bild geladen wird. Sonst könnte die Suche danach anstrengend werden. shades_smile Wenn du das hochgeladene Bild anklickst und dann auf "weiter" klickst, sollte es im Beitrag angezeigt werden.

CharlieMingus Profilseite von CharlieMingus, 01.08.2018, 08:46:08

So, hier die Bilder:

 

IMG_8562
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Horsti Profilseite von Horsti, 01.08.2018, 12:03:05

Der Bassbauer meiner Wahl stellt die Reparaturmethode immer in Relation zum Wert des Instrumentes. Ich spekuliere mal ein wenig: Ich glaube, einen Buchenhals an gesperrter Decke zu erkennen sowie Reste von Montagekleber. Wäre das so, ließe sich auf ein Instrument östlicher oder fernöstlicher Provenienz schließen, auf einen Billigheimer.

In solchen Fällen halte ich die "Zigeunerreparatur" (ja ja, Jägerschnitzel u.s.w. ...) für das Mittel der Wahl: Hals ansetzen und festhalten, ein ordentliches Loch von vorne durchbohren (durch´s Griffbrett!), Ponal auf die Bruchfläche und in das vorgebohrte Loch eine Spaxschraube zur Fixierung jagen. Überflüssigen Leim abwischen, trocknen lassen und für den Fall, dass das Loch, in dem der Schraubkopf versenkt wurde, dann doch stört auf dem Weg zur Daumenlage selbiges mit z.B. Epoxyspachtel verschliessen und sauber abschleifen.

Das hält auf jeden Fall und fällt u.U. noch nicht mal auf. Es gab einen ähnlichen Fall hier schonmal vor ein paar Wochen, gleiche Bruchstelle u.s.w., da kannst du mal nachlesen. Und vergiss´ diese ganzen Kommentare "Knochenleim vs. Ponal". Knochenleim nimmt man, um glatte Flächen zu verleimen, die man wieder voneinander lösen können muss, also z.B. Decken auf Zargen oder sauber angepasste Hälse in den passenden Schaft. Bei Billigreparaturen am Billigheimer muss man da echt nicht drüber nachdenken. Der Erbauer hat ja auch keinen Knochenleim benutzt, sondern Montagekleber. Man muss die Methoden, die zur Sicherung hochwertiger Altertümer vonnöten sind, nicht anwenden, um den Straßenbass wieder spielbar zu machen.

 

jlohse Profilseite von jlohse, 03.08.2018, 18:08:24

 

Mit Verlaub, Horsti: Deine Begründung pro Ponal halte ich nicht für stichhaltig; ich habe da andere Erfahrungen gemacht – speziell auch mit solchen Brüchen. Denn zunächst mal weisen solche Bruchstellen oft "von Natur aus" eine perfekte Fügung auf. Viel besser kann man das gar nicht abrichten, wenn man zwei Holzflächen verleimen will – denn beide Holzteile waren ja bis eben noch zusammengewachsen. Gute Voraussetzunge also für Warmleim.
Ich verwende Warmleim nicht, weil er wieder aufgeht, sondern weil er besser hält als Ponal. Das klingt vllt für viele überraschend, dass so ein Abfallprodukt aus dem Schlachthaus besser halten soll als ein industrieller Klebstoff. Ist aber so. Für Ponal hingegen spricht, dass er einfacher zu verarbeiten ist – aber nicht die Haltbarkeit der Leimstelle. Besonders nicht bei so einem Fall.

Statt Schrauben nehme ich übrigens immer spezielle Carbon-Dübel. Die wiederum klebe ich mit Weißleim ein, da sie sich nicht mit Warmleim verbinden.

 


 



 

 

CharlieMingus Profilseite von CharlieMingus, 28.08.2020, 18:52:14

Habe gestern den Hals geleimt mit Titebond Hide Glue. Werde vor endgültiger Inbetriebnahme noch ein Loch von unten bohren und einen langen Holzdübel 9-10mm (Buche) hineintreiben, mit Leim bestrichen, und zwar das Loch so tief, daß es über die geleimte Stelle hinausragt. Vielleicht eine "Blutrinne" einfräsen, damit Leim aus dem Sackloch rückfließen kann.

So, jetzt habe ich aber etwas anderes festgestellt: nachdem ich den Baß näher betrachtet hatte, stellte ich fest, daß die Seitenzarge wohl schon vorher ein klaffendes Loch aufwies, das der Besitzer mit schwarzem Gaffertape zugeklebt hatte. Außerdem klapperte etwas im Baß ziemlich laut.

Diese klaffende Loch von etwa 5cm x 5cm gab mir den Blick frei ins Innere. Dort sah ich den Stimmstock (lustigerweise ist der Terminus Stimmstock beim Klavierbauer etwas völlig anderes :) unten im Baß liegen. :(

Gut, wo stelle ich Laie jetzt den Stimmstock wieder hin? Vielleicht sehe ich die Stelle auf Grund von Abdruck im Holz? Das wird eine ziemliche Fummelei. Zum Glück habe ich das "Fenster" in der Zarge. Danach wird das Fenster mit 1,5mm Sperrholz - so dick ist die Zarge, ohnehin Sperrholz - verschlossen, alles beigeschliffen und mit bordeauxrot getöntem Schelllack lackiert.

Also erst mal die Frage "wohin mit dem Stimmstock"?

 

 

 

Neuester Beitrag CharlieMingus Profilseite von CharlieMingus, 29.08.2020, 11:02:05

Habe mir eine Innenbeleuchtung (12V LED Strahler) für den Baß gebaut. Danke des unfreiwilligen Fensters geht das.

Konnte auch den Stimmstock herausangeln und ich sehe die Stellen, wo der Stimmstock stand.

Am Stimmstock selbst sehe ich leichte Leimspuren auf den abgeschrägten Enden. Und sind diverse Spuren zu erkennen, die auf die Prozedur hindeuten, die beim Einsetzen des Stimmstock zum Einsatz kam.

Jetzt dachte ich, das hochgeladene Bild vom Stimmstock landet hier in dem Beitrag aber es befindet sich oben bei den andere Bildern.

Ich nehme an, dieser Schitz diente zur Aufnahme eines hakenartigen Halters, mittels dessen der SS in Position gebracht wurde. Das dürfte nicht einfach sein, selbst durch das zusätzlich "Fenster", das mir zur Verfügung steht.

 

 

CharlieMingus Profilseite von CharlieMingus, 01.08.2018, 12:17:43

Horsti,

Danke für die Beurteilung. Bei Buche bin ich mir nicht ganz so sicher, habe den Baß allerdings im Moment nicht im Zugriff. Versuche die restlichen Merkmale noch in Erfahrung zu bringen (Provenienz, Sperrholz).

 

Was Spaxschraube betrifft: da besteht Gefahr, das Holz zu sprengen. Da tendiere ich dann eher zu reiner Stumpfverleimung, nachdem die Flächen zuvor gratfrei und auf genaue Passung gebracht wurden mit Zwingen und Gummiplatten. Evtl. auch Dübelung mit 10mm Holzdübeln, wobei da saubere Zentrierung der Bohrlöcher unabdingbar ist.

Wie Du schon sagst: Wert des Basses muß in Relation zum Reparaturaufwand stehen.

 

Grüße 

Christoph 

 

 

midioma Profilseite von midioma, 01.08.2018, 21:42:44

Spaxschraube an sich ist nicht falsch, aber vorbohren. 

Wenn es etwas mehr als ganz billig ist, Griffbrett ablösen (soll wohl recht einfach mit Essig gehen, möglicherweise verdünnt) und Schraube im oberen Teil des Halses versenken, ggf nicht Spaxschraube sondern was mit flachem Kopf, dann kann man mit Unterlegscheibe den Druck auf eine größere Fläche verteilen.

Es muss dafür aber genug Holz im oberen Teil vorhanden sein. Man kann auch den Kopf nicht versenken und die Schraube nur zum Anpressen benutzen (mit großer Unterlegscheibe) und nach Trocknung des Klebers wieder entfernen. Knochenleim (Gelatine) hält viel mehr als Weißleim, aber es dürfen keine Lücken sein. Als Füllkleber wäre dann Montagekleber vermutlich geeigneter als die anderen beiden.

Das Griffbrett dann wieder mit Knochenleim und Zwingen befestigen. Ggf. braucht man Schablonenklötze, damit die Zwingen nicht abrutschen. Die muss man sich halt selbst basteln.

Horsti Profilseite von Horsti, 02.08.2018, 01:14:34

Werthe Kollegen,

ihr habt recht mit der Spaxgefahr: da kann was gesprengt werden. Und deswegen empfahl ich ja auch: erst mal ein Loch bohren. Vorbohren hätte ich schreiben sollen, dann wär´s eindeutig gewesen. Wir meinen da wohl das Gleiche.

Holzdübel wären natürlich das Mittel der Wahl, an dieser Stelle trennt sich der Stümper (ich) vom Handwerker. Die Buche war geraten, die kleinen Sprenkel, die man im 3. Bild gut erkennt, sind typisch dafür. Sie bricht auch leichter ....

Das Sperrholz identifiziere ich an den "Mäusezähnchen" im 2. Bild im Bereich der Kante zwischen Decke und Halsfuß, Massivholz reisst anders aus.

Ich wünsche fröhliches Basteln!

el_loco Profilseite von el_loco, 03.08.2018, 07:14:31

Hi,

ich habe mal einen Akustikbass Hals mit Möbelschrauben verschraubt. Wollte auf Leim verzichten.

https://www.google.com/url?sa=i&rct=j& ... VuITf&ust=1533359456210140

Hat ganz gut funktioniert.

Allerdings ist der Zug der Saiten und der Hebel nicht ganz so groß wie beim Kontrabass.

Grüße

TedHarbeck Profilseite von TedHarbeck, 03.08.2018, 10:21:35

Alles wesentliche ist gesagt, nur noch eine kleine Frage/Anmerkung:

Wäre es bei dieser Art von Bruch nicht eigentlich besser, die Schraube mit entsprechender Länge von hinten zu setzen? Sie könnte auch von hier aus montiert entweder temporär oder dauerhaft verbleiben und das Griffbrett bliebe unbehelligt. Nur für den Fall, daß man den Bass länger nutzen will als das Griffbrett....wink_smile

Ted

akustikbass Profilseite von akustikbass, 04.08.2018, 12:00:25

Billigheimer hin oder her, Ponal ( Epoxidharz) dämpft, der ist weich. Wenn dann Heissleim oder Titebond, der klingt sonst nicht mehr. Die Fixierung von der Rückseite mach Sinn! Idealerweise einen dickes Rundholz ca 1/3 der Halsbreite (20 mm) oder eine passende Schraube Spax oder Möbelschraube, vgl. Chuck Traeger. Bloss kein Ponal! 

Grüsse Stefan Beinlich

Hakind1998 Profilseite von Hakind1998, 10.09.2018, 15:37:41

Was würde ein Baßbauer hier machen?
Kann man Bilder hochladen?
 

Samy Profilseite von Samy, 10.09.2018, 17:46:36

einfach den Thread durchlesen würde schon helfen...3

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