Jörn , 30.06.2005, 18:19:43
Kirchentonleitern sind kein großes Problem und gehören zu den Basics jeder Harmonielehre. Spiel mal auf dem Baß nur die weißen Tasten vom Grundton zur Oktave und Du hast die Kirchentonleitern. Derer gibt es drei Dur-, drei Moll- und die halbverminderte Tonleiter. Die Bezeichnungen sind:
c: ionisch,
d: dorisch,
e: phrygisch,
f: lydisch,
g: mixolydisch,
a: äolisch,
h: lokrisch.
Die Namen sind nicht signifikant und bezeichneten ursprünglich Dialekte des Altgriechischen (benannt nach den Gegenden Lydien, Phrygien etc.) Heute sind sie Konventionen und werden oftmals sinnvollerweise durch Zahlen ersetzt. Wer Interessantes darüber schreibt, ist Marc Levine in der Jazztheorie. Er interpretiert die Kirchentonleitern als Modi der selben Tonleiter. Jede Tonleiter besteht ja aus den selben Tönen und sie unterscheiden sich nur in der Intervallstruktur. Von den Kirchentonleitern werden auch die pentatonischen Tonleitern hergeleitet, die dadurch zustande kommen, daß Du Dir anguckst, welche Intervalle bei allen Dur- oder Molltonleitern gleich sind. In allen Durtonleitern sind das Grundton, Sekunde, Terz, Quinte und Sexte. Aus mathematischen Gründen können das in Moll nur die gleichen Intervalle sein, die aber einen anderen Ausgangspunkt haben: Grundton, kleine Terz, Quarte, Quinte und Septime. Deshalb besteht die Mollpentatonik von A-Moll aus den selben Tönen wie die C-Durpentatonik.
Wie gesagt: so etwas steht in jeder elementaren Harmonielehre.
Viele Grüße
Jörn