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Hallo Forum,
kürzlich war ich mit meinem Kontrabass unterwegs und habe Straßenmusik gemacht. In Spielpausen habe ich den Bass mit der Zarge auf die Kontrabasstasche gelegt, denn ich wollte mir die Zage nicht auf dem Steinboden verkratzen. Die Kontrabasstasche erscheint mir auf Dauer aber zu wackelig. Klar, ich könnte noch ein kleines Stück Teppich mit nehmen, aber noch mehr Krimskarms will ich garnicht schleppen. Habe schon überlegt ob ich Filz zum Schutz auf die Zarge klebe, aber so toll finde ich das glaube ich auch nicht.
Habt Ihr Ideen und Anregungen/Tips für mich?
Sowas vielleicht
So einen Bassbib aus Samt habe ich, um den Bass vor meinen Hosenträgerklammern und -verstellern zu schützen. Dabei saust das Teil beim Spielen aber gerne nach hinten oder vorne, und die Zarge liegt außerdem recht rutschig an meiner Hüfte. Abhilfe: ein Stückchen Klettflecken auf die Zarge und an entsprechender Stelle unter das Bib kleben... Aber irgendwie stört das Ding doch beim Spielen.
Das kann dir ein versierter Bassbauer in jeder gewünschten Länge machen, aus Holz.
Google mal "Double Bass Bumper" , da bekommst du ein paar Anregungen.
Die Problematik kenne ich nur zu gut, da ich auch oft Open-Airs (gepflasterter Biergarten etc.) oder in Kirchen mit Steinboden spiele. Die Bass-Bumpers find ich ästhestisch nicht wirklich schön und sind zudem auch nicht reversibel. Mir ist dazu folgende Bastellösung eingefallen:
In jedem gut sortierten Baumarkt findet man transparente PVC-Schläuche mit 6 mm Durchmesser als Meterware. Diese habe ich der Länge aufgeschnitten - das geht am besten mit einer geraden Nagelschere. Wichtig: Der Schnitt sollte möglichst auf der Innenseite der Krümmung vom Schlauch liegen. Nun kommt der spannende Teil: Der PVC-Schlauch kann nun auf den Außenwulst von der Decke bzw. vom Boden aufgeklipst werden. Am Mittelbug angekommen, einfach abschneiden. Das ganze entsprechend für Ober- und Unterbug bzw. vorn/hinten wiederholen. Fertig ist der umlaufende Kantenschutz. Ich habe die Schläuche meistens nur auf einer Seite vom Bass angebracht, das reicht ja als Schutz bei Bodenberührung. Selbst auf dem weichen Deckenholz hinterlassen die Schläuche bei meinem Bass keine Spuren.
Vorteile: reversibel, fällt kaum auf, kostet fast nichts
Nachteil: Wenn man mit dem Bass irgendwo hängenbleibt, fallen die Schläuche schnell ab - vor allem beim Ein- und Auspacken. Man braucht etwas Übung, um die Dinger dann schnell wieder anzubringen.
Die gleiche Idee hatte ich auch schon, nur noch nicht umgesetzt.
Wie dick ist denn Deine Decke und wie dick die Schlauchwand bzw. wie groß ist der Innendurchmesser des Schlauches?
Der Vorteil dieser Lösung ist, dass das Gewicht auf Decke und Boden liegt. Bei den Bumpers liegt es nämlich auf der Zarge und die könnte sich bei Belastung von der Decke lösen.
Vielen Dank für Deinen Bericht, dann gehe ich das demnächst wohl auch einmal an.
Decke und Boden sind bei meinem Bass 6 mm stark. Der Baumarkt-Schlauch hat einen Innendurchmesser von etwa 4 mm. Je nach Weichmacher-Anteil im PVC gibt es bei den Schläuchen leichte Unterschiede in der Flexibilität. Der Schlauch sollte möglichst hart und unflexibel sein, dann hält er besser auf dem Wulst vom KB. Bislang habe ich dazu noch keine bessere Alternative gefunden.
Danke für die zusätzlichen und sehr hilfreichen Hinweise.
Noch eine letzte Frage: Hast Du den Schlauch auch an der Schulter des Basses und wie hoch reicht der dort? Vermutlich nicht bis zum Hals, das könnte für die Daumenlage möglicherweise störend sein. Bei meinem Stagg EDB stört der Gummiüberzug jedenfalls in Daumenlage, da man da mit dem linken Arm dran kleben bleibt. Vermutlich reichen an der Schulter auch 10 bis 20 cm an der richtigen Stelle, da man darüber ja nicht abrollt.
Ich habe auch auf dem Oberbug (Schulter) bis zum Hals die Schläuche angebracht. Ich finde das sieht optisch besser aus, bzw. die Schläuche fallen dann weniger auf. Also ist nur der Mittelbug (Einbuchtung neben den F-Löchern) ausgespart. Mich stören die Schläuche auch beim Daumenlagenspiel nicht, obwohl ich auch schon mal während eines Gigs einen Schlauch versehentlich mit der Hand abgerissen haben, aber egal. Wenn man Percussion-Geschichten auf den Bass macht, dann könnten die Schläuche stören.
Meine Decke ist ca. 8mm stark (4/4, 5-saiter), da habe ich farblosen PVC -Schlauch mit 6 mm Innenduchmesser genommen. Leider war das etwas zu viel, 5 mm Innendurchmesser wären besser gewesen, 4 mm sind definitiv zu wenig. Man kann auch die Länge von der Zarge bis zur Deckeoberseite wo die Einbuchtung am tiefsten ist messen und durch Pi (oder näherungsweise durch 3) teilen um den idealen Schlauchinnendurchmesser zu erhalten.
Der schwarze Aufdruck ist übrigens nicht mehr sichtbar wenn der Schlauch auf der Decke sitzt, es sei denn ihr habt eine sehr hell lasierte Decke.
Mein Schlauch hat eine Wandstärke von 1 oder 1,5 mm, müßte ich nochmal nachmessen. Die Kanten werden deutlich dicker, sieht aber trotzdem noch gut aus. 0,5 mm wären mir wohl etwas dünn. Das ist zwar ein Kratzschutz, aber 1 bis 1,5 mm müssten mehr Stoß abfedern können. Übrigens paßt sich der Schlauch schnell der neuen Form an, egal wie dick die Wandstärke ist. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass ein Schlauch mit einer höheren Wandstärke sich nicht so leicht lösen wird, da die notwendige Kraft zur Verformung höher ist als bei einem Schlauch mit einer geringeren Wandstärke.
Die einzig kritischen Punkte sind bei mir die Enden. Ich überlege ob ich die mit doppelklebenden Foto-Pads nicht fixieren soll. Derzeit geht es aber auch ohne, da der Bass vorerst das Haus nicht verlassen wird.
Hallo Frank,
Danke für die Idee.
Das werde ich probieren!
Grüße
Holger
Das sieht nach einer sehr guten und praktikablen Lösung aus vielen Dank für den Tipp. Darf ich zusätzlich fragen, warum Du einen PVC-Schlauch verwendest und nicht z.B. einen Silikonschlauch, um eventuelle Probleme mit dem Lack zu minimieren?
Vielleicht ist der zu weich oder rutschig und flutsch zu leicht von der Kante runter?
Ich habe auch immer nur an PVC-Schlauch gedacht und bin nie auf die Idee gekommen Silikonschlauch zu nehmen. Meinen Lack hat der Schlauch noch nicht angegriffen, aber an einigen Stellen ist auch schon lange keiner mehr... Ich werde das aber im Auge behalte, ein wenig Sorge wegen der Weichmacher hatte ich schon. Hängt aber vielleicht auch von der Art des Lackes ab.
OK klingt einleuchtend zu weich könnte sein bei einigen Silikonschläuchen, aber dann könnte man es ja mit Polyurethan (PUR) oder Schläuchen aus EPDM versuchen... auch wenn es vermutlich schwer sein dürfte, die farblos zu erhalten... aber das ist noch mal ein Suchthema. Die Idee gefällt mir jedenfalls...
Ich könnte mir vorstellen, daß Polyurethan deutlich härter ist als PVC. Das hätte den Vorteil, daß die besser festklemmen (falls man den Schlauch überhaupt soweit aufgebogen bekommt, der umfaßt ja dann nur noch etwa einen dreiviertel oder gar zweidrittel Kreis), aber vielleicht ist der Schlauch auch so hart, daß die Schneidekante den Lack zerkratzt. Man wird die ja kaum komplett abrunden wollen. Und möglicherweise geht das dann auch nicht mehr mit einer stabilen Schere, sondern man müßte möglicherweise eine Säge bemühen, was viel Arbeit bedeutet.
Aber probiere es aus und lass uns an Deinen Erfahrungen teilhaben. Am besten erst mal ein kurzes Stück besorgen (ich habe mir frech einen cm abgeschnitten, um es vor dem Kauf der 4 m auszuprobieren) und sehen wie das sitzt.
Hallo Frank,
herzlichen Dank für Deine Idee.
Habe den Schlauch angebracht. Fällt kaum auf. An meinem Bass ist er nur da, wo der Bass aufliegt, bzw. bei dem Abrollen über die Zarge den Boden berührt. Jetzt brauche ich kein Stück Teppich mehr mit zu schleppen wenn es zur Straßenmusik geht.
Vielen Dank !!!
Liebe tiefe Grüße
Holger
Mahlzeit, liebe Kollegen. Finde die Idee richtig gut, hab auch schon Schlauch besorgt!
In der Tat rutscht er sehr schnell auch wieder herunter - ist jemand so dreist und frevlerisch und hat evtl eine "klebe Komponente" gefunden? zB Pritt oder Lama Spucke? Teppichkleber, oder evtl das Zeug was mit zum Pickup ankleben brauch? Das ist doch diese weisse Klebemasse.
Neue Erkenntnisse und Erfahrungen eurerseits?
Das weisse Zeug von Faber-Castell, das grüne von Schertler und das blaue Blue-Tack dürften etwas unangenehm auffallen. Zumindest durch farblos transparentes PVC.
Bleibt das schwarze von AKG oder von Shadow, die habe ich aber beide nicht.
Ich habe aber die Befürchtung, dass die exponierte Schnittkante an den Enden sich in der Basshülle festkrallt und beim Einpacken trotz Haftmasse den Schlauch abreißt.
Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Man möge aber daran denken, dass die Klebemasse auch altert und ihr Klebeverhalten ändert. Es war jedenfalls eine ziemliche Quälerei uralte AKG Haftmasse von einem kleinen AKG C411 Kontaktmikro zu entfernen.
Also alle paar Jahre mal das Zeug komplett entfernen und erneuern wenn es denn klappt.
Ich hatte vorgestern dieses Klebeband an der Zargenkante verklebt und den Schlauch rübergelegt:
https://www.thomann.de/de/hide_a_mic_sticky_tape.htm
ABER: es hielt zwar ganz gut und ist auch durchsichtig, doch es ist sehr stark in der Klebkraft und hat mir ein loses Stück Zarge und Lack weggezockelt!!!! Don´t use that!!
Ich habe es wieder abgemacht, weil der Sound meines Basses hörbar abgestumpft war und die G Saite plötzlich abfiel! Ich lass das jetzt mit dem Zargenschutz - Sound geht eindeutig vor. Notfalls muß die Tasche eben wieder herhalten, als Schutz beim Ablegen.
P.S. Hab auch die Zargenklötzchen beim anderen Bass entfernt. "Don´t choke the Chicken!"
Ich habe da gerade mal eine Idee, muß die aber erst noch ausprobieren.
Ich habe hier noch 3M Montageband, farblos transparent, aber leider ca. 1 mm dick, das sehr gut haftet und das man durch Abrollen von der Haftfläche gut lösen kann. Könnte natürlich auch den Lack mitnehmen.
Bei den Zargenklötzchen nimmt man darunter den Lack ganz weg bevor die angeklebt werden.
Ich kann mir weder beim aufgeschlitzten Schlauch noch bei den Zargenklötzchen (taugen leider nur zum Ablegen, aber nicht zum Abrollen) vorstellen, dass die einen wahrnehmbaren Einfluß auf den Klang haben könnten. Allerdings würde ich auch nur die Schlauchenden für 1-3 cm ankleben, nicht die ganze Länge des Schlauches.
Zu Hause habe ich ein dünnes Rest-Stück PVC-Bodenbelag (ca. 1,80 x 0,60 m) auf den ich den Bass ablege. Das kann man ggf. leicht zusammenrollen und über den Hüllenhals stülpen. Ggf. noch mit einem Expandergummi sichern. Den nehme ich aber nur selten mit.
Ein dickerer PVC-Boden wäre mir zu schwer und wackelig.
Meine Schläuche fallen meist beim Einpacken, ggf. auch mal beim Auspacken ab. Blöd, wenn man im Zeitdruck ist und/oder keinen Platz hat.
Ggf. landet der abgefallene Schlauch in der Notentasche der Basshülle und wird beim nächsten Auspacken wieder ordentlich angebracht. Beim Spielen ist mir noch nie ein Schlauch abgefallen und beim Ablegen und Aufnehmen des Basses auch nicht.
Ich habe mich mit dem Abfallen der Schläuche abgefunden, probiere aber noch das Montageband (das ist ein weicher glatter Kunststoff, ähnlich dem Heisskleber, der bei Karton zum Anheften verwendet wird wie z.B. für eine CD in einem Heft zum Ablösen).
Es wäre ggf. interessant, ob man das Material des Montagebandes durch eine kleine Heissklebepistole schicken kann und es weiterhin funktioniert. Vermutlich heftet es sich aber an die Innenwand der Klebepistole und läßt sich gar nicht weiterschieben.
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