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Sind Flexocore Deluxe weicher als Belcanto ?

> Hybrid-Saiten für Arco und Pizz (Klassik & Jazz)

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Claudia Profilseite von , 10.11.2015, 21:50:36
Sind Flexocore Deluxe weicher als Belcanto ?

Hallo an alle,

ich hab nach einem übe-intensiven Wochenende gemerkt, dass ich am Saiten-Setup noch was verändern muss, weil das Greifen immer noch zu kräftezerrend ist.

Ich hatte zum Testen mal einen Leihbass mit Flexocore Deluxe Saiten, der sich total leicht greifen liess. (Der hatte allerdings auch eine sehr niedrige Saitenlage wodurch die G-Saite gelegentlich geschnarrt hat).

Deshalb die Überlegung ob es wohl was bringt statt der Belcanto mal Flexocore Deluxe auszuprobieren. Oder sind die von der Spannung gleichwertig ? (Belcanto scheint es ja nur in Medium zu geben, oder ?) Weil dann spar ich mir das Geld für die Saiten und fahr lieber nochmal zum Bassbauer und bitte ihn ob er die Saitenlage noch niedriger machen kann.

Viele Grüße Claudia

UgoBassi Profilseite von UgoBassi, 11.11.2015, 09:56:14

Hallo, Claudia,

von beiden Saiten hatte ich jeweils die D und G Saite auf meinem Bass und einen wirklich fühlbaren Unterschied bei gleicher Saitenlage konnte ich nicht feststellen.

Ob das für die A- und E- Saite auch gilt, kann ich nicht sagen.

Der Weg zum Bassbauer und das Einrichten der Saitenlage auf Deine Bedürfnisse ist sicherlich die bessere Geldanlage.

Viele Grüße

UgoBassi

Claudia Profilseite von , 12.11.2015, 08:15:26

Danke das hilft mir schon mal deutlich weiter.

Dann wird der Bassbauer meine erste Anlaufstelle.

Viele Grüße Claudia

kontrabass-berlin Profilseite von , 11.11.2015, 12:25:04

Die Saiten klingen ja auch anders. Weicher wären sicherlich die Evah Pirazzi weich, die ich für Bogenspiel angenehm finde, sie sind aber etwas dunkler und der Ansatz ist ein bisschen anders als bei den Belcanto, weil die Saite flexibler ist. Eine gute Saitenlage ist unabhängig vom Saitensatz natürlich wichtig. Viele Streicher spielen ja Saitenlagen rund um 1cm auf allen Saiten, ich würde da schon deutlich weniger einrichten lassen. G-D-A-E (5,6,7,8mm) ist recht bequem, für reine Jazz- (Pizz-) Bässe geht es auch niedriger, und natürlich ist nicht nur der Abstand von Saiten zum Griffbrettende wichtig, sondern auch wie stark die Hohlkehle ausfällt. Auch da haben viele "Streich-Setups" eine ziemlich starke Kehlung, was das Spiel anstrengender macht (aber mehr Dynamik bietet).

Claudia Profilseite von , 12.11.2015, 08:21:23

Ich hab gestern mal versucht meine Saitenlage zu messen und komm auf G=7, D=9, A=10 und E=11mm

Da sollte dann wohl hoffentlich noch etwas Spielraum nach unten sein, ohne dass die Saite gleich schnarrt...

Wie der Bass mit den Flexocore klingt würde mich zwar schon auch interessieren, aber mal eben so 200,- EUR hab ich eigentlich nicht übrig. Da geht mir als Anfänger momentan die Spielbarkeit definitiv vor Klang.

Viele Grüße Claudia

kontrabass-berlin Profilseite von , 12.11.2015, 09:49:03

Das Geld kann man auch in eine Abrichtung des Griffbretts stecken- für niedrige Saitenlage muss die schon sehr exakt sein. Man wird eben mit einer wesentlich besseren Spielbarkeit belohnt.

midioma Profilseite von midioma, 13.11.2015, 02:14:41

Stahlkernsaiten dehnen sich nicht nicht leicht, d.h. dass Du bei hoher Saitenlage zum Herunterdrücken (was die Saite ja verlängert) viel Kraft brauchst, insbesondere in der Daumenlage sehr unangenehm. Synthetikkernsaiten und Darm dehnen sich leichter, da kommt man mit einer höheren Saitenlage besser zurecht.

Bei Synthetik und Darm würde ich nicht tiefer als 6-11 mm gehen, bei Stahlkern kann es auch 5-9 mm sein. Mit dem E würde ich nicht zu tief gehen, sonst scheppert das im Fortissimo. Da ist auch die Auflagefläche des Fingers so groß, dass man das üblicherweise gut herunterdrücken kann. Die G-Saite kann bei Stahlkern aber in Daumenlage fies in die Finger einschneiden. Also erstmal das G anpassen, dann das D und eventuell das A. Das E nur wenn es wirklich nötig ist.

kontrabass-berlin Profilseite von , 13.11.2015, 05:38:21

Bisher waren ja Belcanto drauf, die schon ziemlich Zug haben (G-Saite stärker als Spiro weich, D- und A-Saite praktisch gleich, E-Saite etwas weniger Zug):

http://www.thomastik-infeld.com/sites/default ... ti_katalog_a2_05_2015_bass.pdf

Und das ist ja auch eine Stahlsaite.

Da kann man schon runter mit der Saitenlage (wenn das Griffbrett gut abgerichtet ist).

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 15.11.2015, 20:55:55

Als Anfängerin kann man da sicher 2mm runter. Die E-Saite sogar 3mm. Das Griffbrett sollte vorher genau angesehen werden, und die Justierung nur ein Bassbauer vornehmen. Die Flexocor deluxe haben deutlich mehr Zug als die Belcanto, sind viel heller und auch metallischer im Klang. Wenn der Bass passt klingen sie sehr gut!

midioma Profilseite von midioma, 16.11.2015, 00:48:57

Man kann immer was wegnehmen, aber wie der Kölner sagt: Wat fot is' is' fot. (Was weg ist ist weg.)

Wenn es dann zu niedrig ist, hilft letztlich nur der Einbau von Verstellschrauben in den Steg. Übergangsweise auch dünne Furnierschichten unter beiden Stegfüßen.

Man sollte sich schon recht sicher sein, daß man auf Dauer bei Stahlkernsaiten mit eher hoher Zugkraft bleiben will, wenn man die Daitenlage so tief setzt, sonst kann es bei einem anderen Saitensatz unerwartet böse Überraschungen geben. Andererseits ist zu hoch auf Dauer auch nicht gut, das habe ich selbst durchgemacht. Ich rate nur zur Vorsicht und erst einmal zu einer langsamen Annäherung.

Claudia Profilseite von , 16.11.2015, 20:54:27

Ja, das mit dem "Was weg ist ist weg" (gibt übrigens einen ganz netten Film mit viel schwarzem Humor der so heisst) hab ich im Hinterkopf. Irgendwann bin ich ja hoffentlich mal aus dem Anfängerstadium raus und spiele vielleicht dynamischer oder will mal ganz andere Saiten aufziehen...

Ich pack den Bass übermorgen ins Auto, da komm ich auf der Strecke beim Bassbauer vorbei. Dann soll er nochmal draufschauen. Die G und D Saite hatte er mir ja gleich nach dem Kauf schon ein ganzes Stück niedriger gemacht, wollte aber eben nicht zuviel auf einmal wegnehmen.

Aber nachdem ich mich jetzt seit über 1 Woche mit überlastetem Zeigefinger- und Daumengelenk rumschlage (und schon ganz unausstehlich bin, weil ich nicht üben/spielen kann wie ich mag), muss ich noch irgendwas optimieren...

midioma Profilseite von midioma, 17.11.2015, 01:46:52

Stimme den Bass mal einen Halbton tiefer. Zum Üben alleine ist das gar kein Problem und die Spannung entspricht den meisten Weich/Light-Saiten mit Stahlkern. Dann hast Du schon mal einen Anhaltspunkt ob Dein Überlastungsproblem bei geringerer Saitenspannung weg ist oder nicht. Die Saiten tiefer zu legen hat eine ähnliche Wirkung, da die Saitendehnung dann beim Herunterdrücken geringer ist. 

Ich habe lange Zeit Probleme mit Spirocore Mittel gehabt, da ich nicht so viel spielen konnte, wie nötig gewesen wäre um die Kraft aufzubauen und zu halten um auf Dauer lange Zeit am Stück darauf spielen zu können. Ich bin Dann bei Synthetikkernsaiten gelandet, die sich leichter sehen und daher bequemer herunterzudrücken sind. Die Spannung war da gar nicht so entscheidend, da die auch auf den höheren Saiten dicker sind und daher bequemer für die linke Hand. Viele haben aber auch weniger Spannung als die meisten Stahlkernsaiten.

ich würde die Anpassung nur auf halbem Wege machen und abwarten wie Du damit klar kommst, ggf. auch auf einen anderen Saitensatz wechseln, der sich ähnlich verhält wie die Belcanto. Presto Balance Hybrid oder Orchestra Light vielleicht oder Synthetikkernsaiten wie Innovation Braided oder vielleicht Evah Pirazzi Weich.

Es kann übrigens auch sein, dass Dein Problem gar nicht von den Saiten her kommt, sondern von der Halsdicke (inkl. Griffbrett). Versuche doch mal mit weniger Fingerdruck zwischen den Saiten zu spielen oder stimme die Saiten einen Ganzton herunter. Wenn das Problem bleibt, dann tippe ich eher auf die Halsdicke, die nicht mit Deiner Hand harmoniert. 

Claudia Profilseite von , 17.11.2015, 09:29:14

Die Idee mit dem Runterstimmen ist ja klasse. Das werd ich als allererstes ausprobieren. Dann kann ich hoffentlich langsam und mit wenig Kraftaufwand wieder mit Üben anfangen.

Die von dir genannten Saiten hab ich mir mal aufgeschrieben. Da frag ich meinen Bassbauer, ob der vielleicht gebrauchte Saiten rumliegen hat, die er mir zum Testen leihen könnte.

Dass das Problem die Halsdicke sein könnte verdränge ich erstmal, weil das klingt nach viel Aufwand. Und bisher bin ich ja mit meinem Pensum von ca. 1 Std. täglich Üben gut hingekommen ohne Probleme mit der Greifhand zu haben. Ich hab vermutlich einfach zuviel gespielt an dem Workshop-Wochenende. :-(

midioma Profilseite von midioma, 17.11.2015, 11:53:17

Runterstimmen kostet nichts und wenn Du mit weniger Spannung länger trainiert hast, dann kannst Du auch langsam wieder Hochstimmen.

Mit den Spiro Mittel konnte ich anfangs nur 1 1/2 Sets, also etwas über eine Stunde am Stück spielen, dann war Schluss. Irgendwann habe ich dann mit Barockblockflöten im Orchester mit 415 Hz, also etwa einen Halbtönen tiefer gespielt und das war so super bequem. Allerdings war auch damals mein Steg zu hoch. 8 mm beim E wäre mir aber zu wenig, auch bei Spiros, eher 10 bis 11 mm, ganz eventuell auch 9 mm, aber nicht mit den Synthetikkernsaiten.

Presto Balance sind nicht so sehr verbreitet dass die jeder Bassbauer gebraucht in der Schublade hätte und natürlich klingen die dann auch nicht mehr so toll. An der Spannung ändert sich bei Stahlkernsaiten aber nur wenig, etwas niedriger als neu ist die aber durch die Saitendehnung über die Nutzungszeit aber schon.

Innovation Braided (oder 140B) findet man hierzulande kaum. Das sind Saiten aus Großbritannien. Ähnlich den Evah Pirazzi Weich, aber neu etwas billiger (bei online-Bestellung aus UK) als die Evahs, robuster, ein wenig heller, zumindest anfangs, und schneller stimmstabil. Falls es mal wieder ein GeBa-Treffen geben sollte, bringe ich einen Satz zum Ausprobieren mit. 

Ggf. Kannst Du Dir auch überlegen Verstellschrauben für den Steg einbauen zu lassen, so dass Du bis auf 5 bis 9 mm herunterschrauben kannst. Dann kannst Du verschiedene Höhen und Saiten ausprobieren, bis Du den besten Kompromiß gefunden hast. Wenn Du dann später unbedingt einen Steg ohne Verstellschrauben willst, dann lasse Dir einen neuen mit genau dieser Saitenlage anfertigen, ansonsten benutze den alten mit den Verstellschrauben. Aluminium soll übrigens recht neutral für die Verstellschrauben sein, Messing und Ebenholz sind eher schlecht, da zu schwer. Die Verstellschrauben einbauen zu lassen ist nicht so teuer, ein neuer Steg schon deutlich mehr.

kontrabass-berlin Profilseite von , 17.11.2015, 10:21:16

Ob die Saite klanglich und haptisch passt, lässt sich nur durch direktes Ausprobieren lösen- durch Herunterstimmen des bisherigen Satzes erhält man leider nur sehr vage Anhaltspunkte.

Ich fand zumindest die Flexocore Original nicht schwerer zu spielen als die Belcanto. Die Flexo klingen deutlich fokussierter und "schmaler" als die eher "breiten" Belcanto. Je nach Bass und Verwendungszweck sicher interessant. Für Pizz nicht geeignet, da machen die einfach nur "Plopp", null Sustain. Die Belcanto haben einen etwas besseren Pizz-Ton, etwas mehr "Bauch" und Sustain.

midioma Profilseite von midioma, 17.11.2015, 11:20:56

Ich habe mal Flexocore DeLuxe und Passione auf den Pöllmann-Bässen bei Pirastro auf der Musikmesse gespielt. Die Flexocore DeLuxe gingen schon Pizzicato, aber in höherer Lage war das Sustain recht kurz und sie waren für meinen Geschmack ein wenig zu dunkel.

Die Passione waren ähnlich, aber etwas heller und mit etwas besserem Sustain, gerade auch in den höheren Lagen. Haben mir persönlich besser gefallen.

Soweit ich weiß gibt es die aber beide nur in einer Stärke. 

Neuester Beitrag kontrabass-berlin Profilseite von , 17.11.2015, 14:39:46

Ja, die gibts beide nicht in "weich" oder "light", fürs Streichen ist etwas mehr Zug auch für die meisten etwas leichter zu spielen, zumindest sind die meisten "Streicher" an einen Ansatz gewöhnt, bei dem die Saite straff ist. Deshalb müssten sich die meisten bei Evah weich schon umstellen...

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