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KBass Mini-Restauration: Stachel-Durchmesser zu klein, Griffbrett halb abge

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

Erwins_Cat Profilseite von Erwins_Cat, 01.11.2015, 13:52:16
KBass Mini-Restauration: Stachel-Durchmesser zu klein, Griffbrett halb abge

Hallo lieber GEBA-Forum,

ich habe den KBass meines Nachbarn bekommen und habe angefangen ihn wieder auf vordermann zu bringen, zumindestens die kleinen Dinge, die man als etwas begabter Handwerker auch prolemlos ohne Geigenbauer hinbekommt. Der Kontrabass ist auch augenscheinlich nicht besonders wertvoll. Die Decke ist zwar massiv, Boden aber nicht das verwendete Furnier ist auch nicht das edelste. Er wurde in der Vergangenheit auch ein oder zweimal geflickt, ein kleiner Riss in einem F-Loch fachmännisch, ein zweiter in der Zarge sieht aus wie mit Sekundenkleber gefüllt (was nicht zwingend schlecht sein muss) und anschließend poliert.

Drei kleine Probleme stehen aber noch im Raum, wo ich mir nicht sicher bin ob das nicht ein Profi machen sollte. Ich schwanke, weil die Reparaturen zwar nicht schwer, aber auch nicht ganz trivial sind und evtl. die Reparaturkosten (abschreckend) hoch sein könnten.

Problemchen 1: Der alte Stachel war nicht mehr der fitteste. Es war ein Holzstachel mit aufgesetzter Metallspitze. Metall ist komplett verrostet, nix mehr zu retten, Arretierung auch nicht mehr sehr brauchbar (aber wieder richtbar). Ich habe beim großem T ein einfachen, neuen Stachel gekauft. Der konische Durchmesser ist aber ein Millimeter zu klein, er fällt raus. Der alte Stachel hatte auch einen etwas zu kleinen Durchmesser (vielleicht ein Viertel Millimeter) und wurde damals mit Schleifpapier umwickelt und reingesteckt. Welches "Füllmaterial" kann man nehmen, um den fehlenden Millimter Durchmesser aufzufüllen? Was würde der Profi da machen? Kosten?

Problemchen 2: Das Griffbrett ist halb abgelöst. Es hängt am Wirbelkastenende nur noch an einer handbreiten Verleimung am Hals. Da der Hals sehr filigran ist und das Griffbrett relativ dick, habe ich die Vermutung, dass das Griffbrett einen nicht zu verachtenden Teil der Saitenspannung stützt, d.h. ein Profi sollte es wieder draufkleben. In teuer kann sowas ungefähr werden?

Problemchen 3: Die Decke ist links und rechts vom Stachel leicht abgelöst, ein rund 10 Zentimeter langer Spalt jeweils. Ich würde es selber mit Knochen- bzw. Hautleim neu verkleben und mit Schraubzwingen einfach ein, zwei Tage trocknen lassen. Gibt es dabei irgendetwas Unvorhersehbares zu beachten? Oder stelle ich mir das zu einfach vor und sollte es lieber auch dem Profi überlassen? Kosten?

jlohse Profilseite von jlohse, 01.11.2015, 19:46:27

1) Schleipapier findet man oft in den Stachellöchern. Nimm das einfach auch.

3) wenn du 2) machen lässt, ist 3) ne Kleinigkeit – lass das doch gleich mit machen. Wenn du es selbst machen willst: wasche den alten Leim vorher so gut es geht aus. Und nimm nicht zu schwere Zwingen, und in jedem Fall eine Zulage (Kork, Gummi). Über Nacht reicht schon, zwei Tage braucht der Leim nicht zum trocknen.

Jonas

LowB Profilseite von LowB, 02.11.2015, 00:28:15

Hi!

Jonas hat schon das wesentliche gesagt, Schleifpapier ist ein übliches Material für Stachelbirnen mit Spiel. Griffbrett aufleimen: Auch das Holz gut erwärmen. Als Zulage zur Verleimung von Hals und Griffbrett - hat mir mal ein Geigenbauer empfohlen - haben sich alte Telefonbücher beidseits bewährt. Da kann und sollte man mit hohen Kräften arbeiten, beim Spalt zwischen Decke und Zarge, wie ich es verstanden habe, braucht man umso mehr Gefühl. Aber machbar ist das schon mit etwas Sorgfalt.

Grüße

Thomas

Neuester Beitrag Erwins_Cat Profilseite von Erwins_Cat, 03.11.2015, 14:58:56

Danke für die Tipps. Passenderweise liegen gerade vorm Discounter Telefonbücher rum.

Ich würde mich dann mit Hautleim einmal selber versuchen, wäre auch reversibel falls irgendwas schief gehen sollte. Für die Decken-Zargen-Verklebung werde ich solche Einhandzwingen nehmen. Bei denen merkt man beim festmachen besser die Gegenkraft des Werkstückes.

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