GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

DRINGEND!!!: Noten gesucht <

Wirbel nur einseitig verankert - Problem?

> Krampf im Finger

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Bassbau

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 20.06.2015, 16:35:09
Wirbel nur einseitig verankert - Problem?

Hallo liebe Gemeinde,

ich versuche gerade einen meinen Baesse zu verkaufen.

Bei diesem sind die Stimmmechaniken nur einseitig verankert auf einer Seite des Wirbelkastens und scheinen verkuerzt, so dass sie gar nicht ganz bis zur anderen Seite reichen.

Dies wurde von einem potentiellen Interessenten moniert. Ich habe dann den Bass einer Geigenbauerin gezeigt, die sagte, diese Konstruktion sei nicht so Klasse, da der Metallzapfen der Mechanik seitlich belastet wird und dadurch das Loch im Holz auf die Dauer oval ausschlagen koennte.

Mir ist nicht so ganz klar ob das ganze ein  Kunstfehler des Bassbauers ist oder so gedacht. Der Bass wuerde 2005 in Deutschland gebaut. Machen das manche Bassbauer so?

LG Armin

PS wollte ein Bild hochladen, hat aber nicht geklappt.

null

 

 

 

 

jlohse Profilseite von jlohse, 20.06.2015, 20:38:07
Die Geigenbauerin hat Recht. Ich sehe aber weniger die Gefahr, dass das Loch oval werden könnte, vielmehr dürfte die Mechanik sich auf Dauer verformen. Achte drauf, dass die letzte Windung außen liegt (an den Wangen), dann ist die Hebelwirkung nicht so stark.

Was mich wundert: die Wirbel von kontrabass-mechaniken sind üblicherweise so lang, dass sie in jedem Fall durch beide Wangen gehen. Wurden die in deinem Fall gekürzt? Und warum? Oder ist der wirbelkasten besonders breit?
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 20.06.2015, 20:59:22

Hi Jonas,

was hier genau passiert ist, das frage ich mich auch. Nach Angaben des Herstellers wurde der Bass von ihm 2005 aus in Osteuropa vorgefertigten Teilen gebaut. Auf der gegenueberliegenden Seite sind Loecher fuer die Wirbel, die teilweise nicht am richtigen Ort zu seinen scheinen. Die Wirbel sind anscheinend gekuerzt worden  mit Versaeuberung der Kanten --- wahrscheinlich war das eine einfachere Loesung als die fehlplatzierten Loecher zuzuleimen und neu zu machen.

LG Armin

midioma Profilseite von midioma, 20.06.2015, 23:51:56
Da hat wohl einer Mist gebaut. Die Kritik ist sehr berechtigt.
Wie Jonas schon beschrieben hat ist es wichtig, daß die Wirbel auf der anderen Seite abgestützt werden.
Allerdings ist es nicht so wichtig wo und wie groß Löcher auf der Mechanikseite sind, da dort die Abstützung über die Schrauben der Platte erfolgt. Also ggf. neue Mechaniken besorgen, die in die vorhandenen Löcher auf der Gegenseite passen, sofern das sinnvoll ist und der Wirbelkasten durch zu viele Löcher nicht zu schwach wird. Die Montageplatten sollte man natürlich auch noch befestigen können.
Schlimmstenfalls die Löcher gut verschließen, Tiroler Mechaniken besorgen (das stabilisiert den Wirbelkasten) und dafür die passenden Löcher bohren.

Vielleicht doch eher ein Job für den Bassbauer.

Jonas oder andere mögen mich korrigieren, falls sie das anders sehen.
jlohse Profilseite von jlohse, 21.06.2015, 00:27:34

"wahrscheinlich war das eine einfachere Loesung als die fehlplatzierten Loecher zuzuleimen und neu zu machen".

Eigentlich nicht.
Wenn es sich um übliche KB-Mechaniken (z.B. Rubner) handelt, ist das Ausbuchsen allemal die Arbeit wert. Das ist eigentlich keine große Sache, denn die Innenseiten der des Wirbelkastens werden ja meist sowieso schwarz  lackiert – da muss man nicht einmal aufwändig retuschieren. Von außen kommen dann eben Tiroler Plattenmechaniken drauf, und schon sind auch hier die falschen Löcher unsichtbar. 
Ein sinnvoller Grund, das nicht so zu machen, könnte aber sein, dass die Plattenmechniken nicht auf den Wirbelkasten passen. Dann muss man eben mit nicht ganz unsichtbaren Ausbuchsern leben (falls man nicht saugut retuschieren kann).

Bei E-Bass-Machaniken ist das übrigens etwas anders: die Wirbel sind zum einen kürzer (weniger Hebelwirkung), zum anderen sitzen sie in Metall-Lagern, die sie abstützen. Ohne diese Lager würden sich die Grundplatten der Mechaniken auch beim E-Bass verformen.

 

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 21.06.2015, 12:11:10

Dem Mantra folgend "kauf keine Billigware aus Fernost oder Osteuropa, da hast du viel Aerger mit mieser Holzqualitaet, schlechter Verarbeitung und billiger Hardware", und aus der Position einer basstechnisch recht planlosen Hobbymusikers, habe ich diesen Bass vor acht Jahren bei einem deutschen Bassbauer erstanden. Soweit ich es inzwischen beurteilen kann, ist die Holzqualitaet OK, Hardware ziemlicher Mist (Stachel wurde schon gewechselt, die Tiroler Mechaniken, nach original "Wirbel Tand"  Spezialmuster, sind m.E. Billigware aus China), die Verarbeitung des Basses ist bis auf das Problem der Mechaniken OK aber auch nicht tip top (wobei mir kleine Schoenheitsfehler lieber sind als ein optisch akkurater aber nicht klingender Bass. Der Bass klingt gut, kann man nicht meckern.).

Selber moechte ich da nicht rangehen. Die Geigenbauerin gab als Schaetzpreis fuer Rubner Einzelmechaniken und Einbau £250 an. Etwas aergerlich.

 

midioma Profilseite von midioma, 21.06.2015, 13:25:56
Du kannst natürlich auch Chinaware einbauen lassen, aber davon kann ich nur abraten.
Ich habe eine solche ausgemusterte Mechanik für meine Saitenzugmessvorrichtung und ärgere mich immer wieder darüber, dass das Zahnrad aus minderwertigem (zu weichem) Metall hergestellt ist und viel Spiel hat und mitunter, da nicht richtig zentriert, auch sehr schwergängig ist oder sogar blockiert. Selbst wenn das Anfangs nicht der Fall sein sollte kann sich so etwas recht schnell entwickeln.
Die Kosten für den Einbau werden ohnehin fällig, dann lieber was Vernünftiges.
Schau Dich mal um, was die Rubner-Mechaniken so kosten. Das ist nicht gerade wenig, aber den Preis wirklich wert. Und Ersatzteile bekommt man auch dafür...
LowB Profilseite von LowB, 21.06.2015, 23:32:14

Die optisch und in der Machart einfachsten Rubner-Mechaniken haben technisch eine hohe Qualität und ich finde die gar nicht teuer: Typ 140-100, Paar Tiroler Mechaniken, LP 73,66 € und Typ 140-108a, vier Einzelmechaniken, LP 68,69 €; Preise mit Steuer, ohne Versand, Straßenpreis ca. 10,-- € weniger. In Schottland wahrscheinlich wesentlich mehr. http://rubner-markneukirchen.de/onlineshop/pr ... 580d221ee9acf4b093036b584cb9fb

Grüße

Thomas

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 22.06.2015, 00:49:17
Danke, Thomas. Bis dahin war ich noch nicht vorgedrungen und hatte bislang immer was ab 200€ aufwärts gesehen. Die sind ja wirklich günstig. Verziert kostet halt Geld...
DRINGEND!!!: Noten gesucht <Zurück zur Liste> Krampf im Finger

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 22.12.2024, 11:28:32.