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Composit (GFK) Bass?

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Fragmentalis Profilseite von Fragmentalis, 06.06.2015, 09:15:20
Composit (GFK) Bass?

Hallo Zusammen, 

Ich bin vor kurzem über den Duke Composite Bass gestolpert. Bevor ich dafür zu Thormann fahre um ihn zu testen: Wie sind eure Erfahrungen mit Composite Bässen? Für mich relevant ist das geringe Gewicht und die Robustheit.

Sind die klanglich wirklich mit einem Holz Bass vergleichbar? ich bin da immer noch etwas ungläubig. Zumal auf der Homepage des Herstellers nur Videos existieren bei denen geslappt wird. Viel von den normalen akustischen Eigenschaften ist da garnicht zu hären.

http://www.thomann.de/de/duke_composite_double_bass_3_4.htm

 

Vielen Dank im Voraus!

Sachsenbass Profilseite von , 06.06.2015, 10:52:20

Ich kenn die Bässe nicht aus erster Hand. Wo ich als erstes stutzig werde: Griffbrett aus Composite.

Das muss dann schon absolut abriebfest sein, denn abrichten kann man sowas wohl kaum?

jlohse Profilseite von jlohse, 06.06.2015, 14:28:21

ja, das sind die großen Fragezeichen hinter Kunststoff-Griffbrettern. Wie leimt man die, wie richtet man die ab? Wenn die Hohlkehle ab Werk zum Spielstil und den Saiten passt – prima. In allen anderen Fällen hat man ein Problem. Wobei die Composite-Griffbretter auf der Plus-Seite für sich verbuchen können, dass sie eben witterungsstabil und abriebfest sind, ein "Wartungs-Abrichten" des Grffbretts also nicht notwendig sein wird.

Eigentlich ist die Idee der Composite-Griffbretter ja nicht schlecht. Aber ein weiterer Grund, warum ich einer allgemeinen Verwendung skeptisch gegenüber stehe: man muss den Hals dem Griffbrett anpassen, nicht umgekehrt. Denn man kann ja auch in der Breite nichts vom GB abhobeln. Der Composite-Griffbrettrohling (wobei Rohling hier ja nicht das richtige Wort ist) muss also immer exakt auf den vorhandenen Hals passen – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, es sei denn, Hals und GB kommen aus einem Haus.
 

 

midioma Profilseite von midioma, 06.06.2015, 22:03:52
Bei einem Carbon-Bass, den ich mal gesehen habe war das Griffbrett aus Ebenholz.
Könnte vielleicht auch mal abfallen, aber das gelegentlich mal wieder aufzuleimen sollte ja keine große Sache sein. Und läßt sich abrichten und ggf. erneuern.
AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 07.06.2015, 21:14:13

Einen solchen Duke Carbon Bass hab ich schon gesehen und auch kurz getested. Mir scheint der Bass speziell für Live Slap Action entwickelt. Unzerstörbar, kann man über die Bühne sliden usw.

Auch auf diesem waren Slap Saiten drauf, pizzicato kam auch anständig Bass raus.

Er klang schon anders als ein Holzbass, hat auch ein spezielles Einsatzgebiet. Habe, wie gesagt, nur einen gesehen.

badbone Profilseite von badbone, 09.06.2015, 06:16:14

Irgendwie kapiere ich die Zusammenstellung nicht. Entweder ist der aus GFK oder Carbonverstärkt, dann wäre das CFK. Aber eine Verbindung aus GFK und CFK kenn ich nicht. Irgendwie wirkt die Produktbeschreibung verwirrend. Was soll das sein? "Composit GFK Carbon Verbundmaterial"?

Allerdings denke ich schon das sich aufgrund der Regenwaldproblematik langsam Alternativen, auch künstliche, zu Ebenholz finden lassen müssen.

Uli Profilseite von Uli, 09.06.2015, 09:05:08

Muß der denn eines Tages als Sondermüll entsorgt werden?  s6

badbone Profilseite von badbone, 10.06.2015, 06:19:11

Da ist ein gelber Punkt drauf...geht also ins duale System

 

bassista Profilseite von bassista, 10.06.2015, 07:55:03

Die Firma Duke hat noch mehr Schönheiten im Angebot:

 

https://www.facebook.com/DukeBass#!/DukeBass/photos/pb.374895409207321.-2207520000.1433915491./1033242733372582/?type=1&theater

 

Sorry, hat jetzt mit dem CFK/GFK-oder-was-auch immer-Bass nichts zu tun, aber ich konnte es mir schlichtweg nicht verkneifen...

 

lgross Profilseite von lgross, 25.01.2018, 12:04:06

Bin jetzt auch bei Thoman über den Duke Composite SN mit abnehmbarem Hals gestolpert. Der Bass sollte sich klein transportieren lassen und würde bei mir 60% gestrichen und 40% gezupft gespielt werden. Hat inzwischen irgendjemand rfahrung mit diesen Bässen was den Klang im Vergleich zu einem normalen Holzbass angeht ? Hat auch schon jemand Erfahrung, wie lange der Zusammenbau eines solchen Basses mit abnehmbarem Hals dauert und wann das Ganze nach dem Zusammenbau wieder stimmstabil ist (vermutlich ja mehrmaliges nachstimmen notwendig,wenn die Saiten wieder auf Spannung gebracht sind, das ist jedenfalls meine Erfahrung nach dem Wiederaufziehen alter Saiten) ?

mattes Profilseite von mattes, 25.01.2018, 14:04:36

Ich plane da in den nächsten Wochen mal hinzufahren. Mein Vorhaben ist anstelle der Slap Saiten normale Stahlseiten oder wenig gespielte Evah Pirazzi aufzuziehen und dann werde ich mal lauschen wie das so klingt. Vor allem, ob das Obertonverhalten auch mit dem Bogen in etwa so ist wie bei einem normalen Holzinstrument. Ausserdem wollte ich mal mein DPA mitnehmen und das Instrument über einen Verstärker spielen, meiner Erfahrung nach kommen dann etwaige Schwächen des Instruments noch klarer zum Vorschein. Meinen eigenen Bass werde ich als Vergleich mitnehmen. Vielleicht kann man sich sogar vor Ort treffen? Ich wäre da nicht abgeneigt, 4 Ohren hören mehr als zwei. Ansonsten berichte ich natürlich gern.

Gruß, Mattes

Uli Profilseite von Uli, 25.01.2018, 20:59:37

Hallo Mattes,

Der Duke Bass, auch der mit abnehmbaren Hals, interessieren mich ebenfalls. Von wo aus fährst Du los?  Wenn Du zufällig ab Aachen- Köln- Düsseldorf fährst, könnten wir evtl. zusammen fahren.

DrJohn Profilseite von DrJohn, 16.05.2020, 21:16:05

Moin, ich bin seit etwas zwei Monaten Besitzer eines Duke Composite (Variante mit abnehmbaren Hals, braun lackiert). Benutze ihn für Jazz und Klassik. Aktuell sind die Gut-a-like Deluxe drauf, also (künstliche) Darmsaiten. Das Instrument ist keineswegs ein reines Slap-Instrument, sondern klingt ziemlich gut. Auch das Setup ist top. Er spielt sich total leicht. Ich habe mir einen höhenverstellbaren Steg einbauen lassen, damit ich auch mal mit Stahlsaiten experimentieren kann.

Hier ist er zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=1rA-ZF5amqI (Bass-Solo ab 3:45)

Leider konnte ich ihn wegen Corona noch nicht richtig mit meiner Band testen.

Viele Grüße
Johannes

Ste-Fan Profilseite von Ste-Fan, 18.05.2020, 00:32:51

Oh, wie schön: Ein Gesicht hinter dem Namen! Wie hast du den Bass aufgenommen und wann kommt ein arco-Video? ;-)

Gruß,

Ste-Fan

DrJohn Profilseite von DrJohn, 18.05.2020, 08:17:08

Mit einem Rode NT3 30cm entfernt auf der Höhe vom Steg. Ich habe bei der Aufnahme noch einiges am EQ gedreht.

Ich plane, irgendwann mal Vergleichsaufnahmen (auch arco) zu machen. Ich habe nämlich gerade auf meinem massiven Holz-Bass die gleiche D+G-Saite. Bei ausreichend Interesse kann ich das auch mal hier hochladen. Allerdings ist sowas natürlich immer nur bedingt aussagekräftig. Und man hört immer das, was man hören will. 3

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 18.05.2020, 03:36:46
Wo hast Du denn den Braunen gekauft? Direkt beim Hersteller? Ich hab den Fledermaus Bass, klingt auch sehr schön und ist einfach zu spielen. Allerdings polarisiert die Optik doch etwas......
DrJohn Profilseite von DrJohn, 18.05.2020, 08:09:03

Ja genau, der wurde extra für mich so lackiert. Ist der erste in dieser Optik - war auch für mich eine Überraschung. Ist aber sehr gut gelungen. Es sind verschiedene Schichten mit unterschiedlichen Brauntönen. Ich hänge mal noch ein Foto vom zerlegten Bass an, da sieht man auch gut die Braun-Schattierung und den hellen Hals.

Natürlich erkennt der Experte sofort, dass es kein Holz ist. Aber auf der Bühne mit etwas Abstand fällt es nicht auf den ersten Blick auf. Darum ging es mir vor allem.

IMG_20200321_163157977

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 18.05.2020, 09:09:52
Wow. Wie lange dauert es denn, bis der Bass dann wieder die Stimmung hält ? Bleibt die Stimme zuverlässig stehen, wenn Du den zerlegt transportierst?
DrJohn Profilseite von DrJohn, 19.05.2020, 10:57:43

Wie gesagt konnte ich noch keine Band- oder Probe-Erfahrung mit dem Bass sammeln. Hab ihn daher auch nur einmal zum Ausprobieren zerlegt, was, wenn man es das erste Mal macht, komplizierter ist, als man denkt :)

Das mit dem Stimmung halten hängt, denke ich, von den Saiten ab. Ansonsten verändert sich ja nichts. Die Gut-a-like muss man einige Male nachstimmen, bis die sich "eingedehnt" haben, halten dann aber sehr gut die Stimmung.

Was den Stimmstock angeht, wurde der extra ein bisschen fester als normal positioniert. Thomas von Duke Bass hat mir außerdem versichert, dass man den Bass auch ohne Stimmstock spielen kann. Die Stabilität ist ausreichend. Man muss also nicht das Konzert/die Probe absagen, wenn er einem mal umfällt. Wie sich dass dann klanglich auswirkt, weiß ich nicht. Macht aber sicher einen Unterschied.

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 19.05.2020, 15:09:00
Ah, ok. Gibt es da auch ein Köfferchen dazu, zum Transport in Bahn und Flieger?
DrJohn Profilseite von DrJohn, 19.05.2020, 15:38:20

Leider nicht von Duke Bass. Es gibt für den Christopher Bass mit abnehmbaren Hals eine Hülle und Flightcase. Die Hülle soll wohl auch passen, ist aber leider gerade nicht lieferbar. Wenn jemand noch eine andere Quelle weiß, wo jemand Hüllen für Bässe mit abnehmbaren Hals herstellt, gerne her damit!

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 19.05.2020, 16:04:12
Frag mal bei Soundwear nach, ich kann mir gut vorstellen, daß die eine anfertigen können. Die Hüllen von Soundwear sind zwar teuer aber das Geld auf jeden Fall wert.
DrJohn Profilseite von DrJohn, 09.06.2020, 16:12:16

Also, ich hatte den Bass jetzt am Wochenende mal zerlegt transportiert. Die Stimmung hält er nach ein bis zwei Stücken mit Nachstimmen ziemlich gut.

Und vielleicht auch interessant: Beim Wieder-Zusammenbauen zu Hause hab ich mal die Zeit gestoppt. Ich habe knapp 7min gebraucht, inklusive Steg ausrichten und Saiten stimmen. Das wird mit mehr Übung noch ein bisschen schneller, ist aber ok, finde ich.

Es hilft übrigens enorm, wenn man ein Klettband oben am Griffbrett befestigt, damit die Saiten nicht aus den Obersattelkerben rausrutschen. Und wenn man mitzählt, wie oft man die Stimmwirbel dreht. Bei mir reicht 20 Umdrehungen A+E, 25x D und 30x G, um relativ gleichmäßige "Entspannung" zu erhalten, die ausreichend ist, dass man nach Entfernen des Stegs unten die Stachelbirne rausziehen kann und so Saitenhalter mit Saiten dran ein paar mal um den Hals wickeln kann. Den mach ich anschließend mit einem zweiten Klettband am Hals fest. Dann gibt es kein Wirrwarr.

Uli Profilseite von Uli, 18.05.2020, 21:49:04

Mich treibt als (auch-)Tubist ein ganz anderer Gedanke um: Ich bin froh, wenigstens mit meinem hölzernen Bass nicht bei Wind und Wetter, Schnee, Regen und Sommerglut, draußen spielen zu müssen- und jetzt ein Bass, der das alles ab kann? 9

Grüße, Uli

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 19.05.2020, 15:13:28
Mir geht es eher darum, dass er es aushält, wenn er beim Tango verprügelt wird. Der Mike meint zwar, dass ich bedenkenlos auch meinen Pöllman als Percussion hernehmen kann, aber dazu hab ich viel zu viel Respekt vor dem Instrument. Dann lieber die Gfk Kiste.
Neuester Beitrag DrJohn Profilseite von DrJohn, 09.06.2020, 16:25:56

Und als weitere Ergänzung: Unter dem Beitrag Bass-Vergleich gibt es Sound-Beispiele. Wer es noch nicht gesehen hat, kann ja erst mal reinhören und raten, ob Bass 1 oder 2 der Composite ist, bevor er weiter unten die Auflösung sieht.

Ich hatte den Bass am Wochenende draußen im Einsatz und habe mit einem Gitarristen (E-Gitarre mit Verstärker) zusammen gespielt. Bin begeistert, wie gut er sich auch draußen durchsetzt. Hat ordentlich Wumms!

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